Hallo ihr!
Also, ich meinte das eher so das Leute Inhalte anders auf sich beziehen. Wenn z.B. in einem Lied davon gesungen wird, wie sehr sich jemand von einem anderen (Vater, wer auch immer) unter Druck gesetzt fühlt oder versucht seinen Erwartungen gerecht zu werden, dann kenne ich viele Nicht-Betroffene, die sagen werden: "Oh ja, das kenne ich. Mein Vater/xyz nörgelt auch immer an mir herum".
Ich würde aber den Text wiederum anders reflektieren, nämlich wie ich mich unter meinem Vater immer gefühlt habe und würde dem Text somit eine andere Bedeutung beimessen.
Versteht ihr? Das ist diese andere Art Song-Texte zu interpretieren und auf sich zu beziehen. Auch, wenn man den Inhalt versteht, so hat jeder doch seine eigene Vorstellung und Nicht-Betroffene interpretieren komplett anders, als wir es tun würden, wenn sie nicht auf eine sehr offensichtliche Weise gesteckt bekommen, dass es sich bei einem Text um Missbrauchserfahrungen dreht...
Ich würde z.B. Grönemeyers "Demo - letzter Tag" ganz anders interpretieren als ein guter Freund von mir, weil wir beide ganz andere Erfahrungen im Leben gemacht haben und er somit eine unterschiedliche Bedeutung bekommt. Der eine schöpft unermesslich Hoffnung, der andere wird traurig, weil wir beide, jeder für sich, etwas anderes unter diesem Text verstehen.
Wenn ich z.B. Family Portrait von Pink höre, dann triggert mich das schon fast, weil ich es so sehr mit meiner Vergangenheit verbinde. Jemand anderes würde halt sagen "Naja, ihre Eltern haben halt oft gestritten"....
Versteht ihr, was ich meine? Ich glaube, ich bin heute doch etwas zu durcheinander.
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