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 Betreff des Beitrags: Trigger Warnung!Kultusministergwehren gegen Kindersex-Studie
BeitragVerfasst: 17.07.2013, 17:34 
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http://www.focus.de/schule/schule/hatte ... 45240.html


trigger Warnung!!!




„Bild.de“ liegt ein Auszug aus dem Fragenkatalog für Acht- und Neuntklässler vor. Demnach fragen die Forscher zum Beispiel: „Hat jemand jemals gegen Deinen Willen versucht mit Dir analen Geschlechtsverkehr (in den Po) zu haben?“ „Hat Dich jemals jemand dazu gedrängt, seinen xxxx oder den einer anderen Person in den Mund zu nehmen?“ Wurdest Du jemals von einer anderen Person zur Prostitution (Sex gegen Geld) gezwungen?“ „Hat eine andere Person gegen Deinen Willen versucht ihre Finger oder ein Objekt in Deine xxxx oder Deinen xxxx (xxx) einzuführen?“

nach meiner ansicht als überlebener:
sollen fragen anders gestellt werden. nicht so direkt. wie ist das beim ausfüllen in klasse wo jeder mitschuler/in sieht das schuler fragebogen ausfüllt. da kommt dann eine falsche studie herauskommtrau. kein überlebener wurde in klasse fragebogen offen zugeben ob er sexuelle gewalt erlebt hat.
so wie die gestellt wurden, gibts auch n paar übergriffige die es cool finden überall ja klar mach ich doch gern angeben. obwohl es nicht stimmt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Trigger Warnung!Kultusministergwehren gegen Kindersex-St
BeitragVerfasst: 18.07.2013, 05:11 
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:|

Bin mir auch nicht sicher durch dieses triggern verlässliche Ergebnisse zu bekommen...

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 Betreff des Beitrags: Re: Trigger Warnung!Kultusministergwehren gegen Kindersex-St
BeitragVerfasst: 18.07.2013, 09:19 
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Mir ist inzwischen etwas klarer WAS genau mich daran stört. Mich stört, dass es "sex haben" heißt mit dem Kind im Subjekt. Nicht "sexuelle Gewalt" mit dem Täter im Subjekt. Wer anal vergewaltigt wurde hatte KEINEN Analsex.

Von daher kann ich auch gut verstehen, dass der Kinderschutzbund sagt, es klingt wie die Fragen von Pädophilen. Die innere Stimme sagt einem also schon sehr gut, dass etwas nicht stimmt....auch wenn man nur ein schlechtes Gefühl bei den Fragen hat und man erst im Nachhinein begründen kann, was es genau ist.


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 Betreff des Beitrags: Re: Trigger Warnung!Kultusministergwehren gegen Kindersex-St
BeitragVerfasst: 18.07.2013, 13:54 
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In NRW ist es Pflicht, dass ALLE Materialien zum Sexualunterricht vorher den Eltern auf einem Elternabend vorgestellt werden. Was aber nicht heißt, dass die Eltern Einspruchsrecht haben. Es heißt nur, die Lehrer SOLLEN den Bedenken der Eltern REchnung tragen (sie müssen aber nicht, da der Staat einen eigenen Erziehungsauftrag hat, der auch mal mit den elterlichen Werten kollidieren kann. In der Praxis heißt das: zb wenn muslimische Eltern meinen, Nacktdarstellungen sind nicht ok, bemüht sich der Lehrer, Angebote zu machen, wo "obenrum" und "untenrum" im Wechsel durch Kleidungsschablonen verdeckt werden. Wenn die Zeugen Jehovas aber gegen das Theaterstück "Mein Körper gehört mir" wettern, packt sich der gebildete Lehrer an den Kopf und macht seinen Unterricht wie er vorhatte).


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 Betreff des Beitrags: Re: Trigger Warnung!Kultusministergwehren gegen Kindersex-St
BeitragVerfasst: 18.07.2013, 17:12 
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Also die Fragen sind sicherlich mehr als Grenzwertig da gebe ich euch Recht. Allerdings beteiligt sich Bayern u.a. nicht wegen den fragen sondern : Zitat" ...Eins davon ist Bayern, unter anderem mit der Begründung: Übergriffe gebe es in Bayern nicht in diesem Maße. ..."

http://www.sueddeutsche.de/bayern/tabut ... -1.1723263

Ingo

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sondern begreife den Mechanismus der dich abhält etwas zu tun,
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 Betreff des Beitrags: Re: Trigger Warnung!Kultusministergwehren gegen Kindersex-St
BeitragVerfasst: 18.07.2013, 17:22 
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danke ingo für dein posting.
gestern hieß es in rtl aktuell das Fragen an zwölf- bis 14-jährige Schulkinder stattfindet. http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/ ... 68309.html
heute schreibt die bild BILD liegen die Fragen (richten sich an Acht- und Neuntklässler) in Auszügen vor: http://www.bild.de/regional/duesseldorf ... .bild.html
mein anliegen war ob die studie so an schulen vertieft wird.

l.g
gysi


Zuletzt geändert von gysi am 18.07.2013, 17:45, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Trigger Warnung!Kultusministergwehren gegen Kindersex-St
BeitragVerfasst: 18.07.2013, 17:24 
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Es ist absolut unklar, warum Bayern ablehnte. Keiner war dabei, als die Aussage fiel. Man lese auch weiter: "Ein Missverständnis, heißt es vom bayerischen Kultusministerium. Das Thema Sexualität finde sich schon in den Lehrplänen der Grundschule und werde kontinuierlich in allen Jahrgangsstufen thematisiert. Als offiziellen Grund für die Ablehnung nennt es die "sehr großen pädagogischen Bedenken", da der Fragebogen unter anderem umfassende und detailliert dargestellte Fragen zum Sexualleben der Kinder und Ausprägungen sexueller Gewalterfahrungen beinhaltet. "

Hier wurde aber gar nicht über den Satz diskutiert, sondern um die inhaltlichen Fragen und ob die angemessen sind oder nicht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Trigger Warnung!Kultusministergwehren gegen Kindersex-St
BeitragVerfasst: 18.07.2013, 19:00 
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Das wäre ja alles gut und schön, wenn es sich um einen Einzelfall handelt. Allerdings hat Bayern schon im Jahr 2010/11 die Teilnahme an einer Studie im Auftrag von Christine Bergmann, durch geführt durch das deutsche Jugendinstitut (DJI) die Teilnahme verweigert, damals aus "Datenschutzgründen".
http://www1.bayern.landtag.de/ElanTextA ... 009558.pdf

Fakt ist das Bayern dieses Problem klein reden will.

Ingo

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 Betreff des Beitrags: Re: Trigger Warnung!Kultusministergwehren gegen Kindersex-St
BeitragVerfasst: 18.07.2013, 21:10 
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Auch hier könnte es immerhin sein, dass sie Recht haben. Das lässt sich nur entscheiden, wenn man den Frageboge sehen würde. Zitat aus dem Text: "Im konkreten Einzelfall war der Fragebogen des DJI näm
lich nicht geeignet, fachlich
pädagogische Erfordernisse des
Themas in ausreichendem Maße zu erfüllen, da die Qualität
der Fragen deutlich zu wünschen übrig ließ. "

und

"Mit Schreiben
vom 3. Dezember 2010 hat der Bayerische Landesbeauf
tragte für den Datenschutz die Position des Staatsministe
riums für Unterricht und Kultus unterstützt; so führt er u.
a.
aus, dass aus datenschutzrechtlicher Sicht
„im Rahmen der
Erhebung durch Änderungen des Verfahrens und der Fra
-
gebögen von vorneherein nur möglichst anonyme Daten“
erhoben werden dürfen"

Ja natürlich sollten solche Daten nur anonym erhoben werden. Stellt euch doch mal vor, euch als Erwachsene Betroffene würde jemand sowas fragen und die Anonymität wäre nicht mal gewährleistet!

Wenn man Kindern sowas zumutet, muss es nunmal auch pädagogischen Ansprüchen genügen.

Bei anderen (meinen) Unterrichtsinhalten, die schon sehr viel achtsamer waren, wurde hier viel sensibler geschaut. Und plötzlich soll es egal sein, wie gefragt wird, hauptsache es gibt ne Studie? Würdet ihr das mit euch machen lassen? Immerhin sind ja besonders die Daten von BETROFFENEN KINDERN die, die interessant sind in der Studie. Und durchschnittlich sitzen davon 2 in jeder Schulklasse. Wie es denen damit geht ist doch wichtig.

Warum basteln nicht Betroffene gemeinsam mit Fachstellen für Missbrauch, Lehrern und Statistikern gemeinsam so einen Fragebogen? Oder warum wird sowas zumindest nicht erst Betroffenen vorgelegt?


Hinweise, wie man mit eventuell betroffenen Kindern ein Gespräch führt, sind aber ganz anders...da heißt es nicht so direkt befragen, Vertrauen aufbauen, versichern dass sie keine Schuld haben, nicht an andere weitergeben ohne ihr wissen, Strafverfolgung hat Nachrang nach Schutz usw.

Und hier werden sie plötzlich gefragt, ob sie analsex hatten. Womit jede Strafverfolgung vereitelt würde (Suggestion würde unterstellt), Schuldgefühle entstehen (keiner sagt, dass nur die Täter schuld sind), Trigger ohne Ende ....

ICH vermute ja, diese Studie ist absichtlich so triggernd erstellt worden, damit Betroffene sie gar nicht wahrheitsgemäß beantworten können und hinterher rauskommen soll, dass Missbrauch nachgelassen hat (natürlich wegen der tollen Arbeit unserer Bundesregierung) oder Generation Porno mit allen Wassern gewaschen ist.

Sorry, ich würde die Fragen wie sie da stehen als Lehrerin auch nicht Schülern zumuten und finde es mutig, auf den Auftrag der Schule (Kinder zu schützen und zu befähigen) hinzuweisen. Man bedenke, dass hier nicht mal Freiwilligkeit gegeben ist, Kinder sind gewohnt alles, was ihnen vom Lehrer vorgelegt wird, auch zu bearbeiten.


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 Betreff des Beitrags: Re: Trigger Warnung!Kultusministergwehren gegen Kindersex-St
BeitragVerfasst: 18.07.2013, 21:39 
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Registriert: 27.11.2006, 12:08
Beiträge: 2046
Das Dunkelfeld erhebt man mit diesen Fragen jedenfalls nicht...sonst könnte ich mich ja auch vor eine Klasse stellen und sagen "Kinder, wenn ihr missbraucht werdet, würdet ihr dann bitte anschließend zu mir kommen, dann kann ich euch schützen". Funktioniert nicht. Und diese Befragung SO auch nicht.

Sinnvoller wäre doch mal eine Studien, die zum Ziel hat zu erheben, wieviele Kinder geeignete Schutzmaßnahmen kennen, Anlaufstellen und wieviele Kinder Missbrauch überhaupt als Missbrauch erkennen in fiktiven Situationen. Ich wette DAS wäre schon schockierend, was da raus käme. Und gäbe Aufschluss über einen ganz anderen (präventiven) Handlungsbedarf.


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