Ja, nun wird es für mich klarer
Nun, Du hast natürlich den Vorteil, dass du die Familien persönlich kennst. Ich kann meine Meinung nur darüber äußern, was ich da so lese.
An sich finde ich die Idee, dass sich dieser Verein um kinderreiche Familien kümmert, nicht schlecht. Kinderreiche Familien sind immer im Nachteil. Sie müssen oft finanzielle Nachteile in Kauf nehmen und werden oft schief angesehen, weil sie "werfen wie die Karnickel" (das habe ich wirklich schon gehört!). Selbst mit 3 oder 4 Kindern geht es einem manchmal so. Ich habe das so erlebt und meine Freunde mit 4 Kindern auch, und wir waren bzw. sind eigentlich sehr gut gestellte Chefarztfamilien.
Was ist dabei, wenn sich eine Familie entschließt, noch mehr Kinder zu haben? Abgesehen von den "Unfällen", die natürlich auch vorkommen, geschieht es doch oft aus Liebe zu Kindern. Wenn mir meine Berufstätigkeit nicht so wichtig gewesen wäre, hätte ich sicher auch noch 1-2 Kinder mehr bekommen. Es ist einfach immer wieder ein Wunder zu sehen, was für ein Kind da auf die Welt kommt, es zu beobachten und kennenzulernen, mit all seinen Vorlieben und Schwächen. Und immer wieder festzustellen, dass jedes Kind anders ist und seine eigene Persönlichkeit hat.
Ein Kind in einer Mehrkindfamilie hat doch eigentlich gute Bedingungen zum groß werden, es hat seine Eltern
und seine Geschwister, die nach ihm sehen.
Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass man ein Kind so behüten und beschützen kann, dass es nie schlechte Erfahrungen machen wird. Das wird einem auch nicht bei einem Einzelkind gelingen, es sei denn, man sperrt oder engt es ganz stark ein. Aber das ist doch wohl auch der falsche Weg!
Wie gesagt, ich kenne jetzt diese betreffenden Familien nicht.
Woran siehst Du, dass sie sich nicht um ihre Kinder kümmern?
Ich kenne eine Menge Familien, auch Familien, die bewusst nur ein Kind haben (weil sie es ja nicht verantworten können, noch mehr Kinder in die Welt zu setzen), und wo die Kinder oft nur mühsam im Kindergarten lernen, dass man auch mal Rücksicht auf Andere nehmen muss und seine Bedürnisse auch mal hintenan stellen muss. Oder Familien, in denen die alleinerziehende Mutter hoffnungslos überfordert ist mit ihren vielen Kindern, in denen aber die Geschwister untereinander ganz liebevoll füreinander sorgen.
Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht "erschlagen" mit meinen Argumenten.
Im Grunde ist es doch ganz egal, ob eine Familie nur ein Kind oder mehrere Kinder hat. Es kommt doch hauptsächlich auf die Beziehungen unterneinander an.
Und "chaotisch" kann es in jeder Familie zugehen, unabhängig von der Kinderzahl
Herzliche Grüße!
Loreley