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 Betreff des Beitrags: Kinder
BeitragVerfasst: 23.10.2004, 13:26 
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Hallo ihr!

Ich hab ein ganz großes Anliegen:

Hier in Österreich beginnt seit kurzem ein Verein tätig zu werden,
der sich "KinderReich - Freunde kinderreicher Familien in Österreich" http://www.kinderreich.at/ nennt.
Ich kenne so ziemlich alle Menschen die im Vorstand sitzen, bzw. bin mit denen befreundet.

Jetzt stellt sich bei mir eine Frage:
Als ich einen ihrer Folder las, dachte ich mir zunächst:
"Wie kurzsichtig kann man sein?"
Ich meine, die sind für kinderreiche Familien, und erwähnen aber nirgendwo und mit keinem Wort, dass gleichzeitig die Kinder zerstört, ihre Seelen getötet werden?
Machen die den zweiten Schritt vor dem Ersten?
Oder fühl nur ich mich damit irgendwie so angegriffen... :roll:

Ich bin am überlegen, ob ich ihnen eine Brief, eine Mail oder sonst was schicken soll, oder ob ich mit ihnen so reden soll...
Aber da wüsste ich gerne eure Meinung dazu vorher,
denn es ist gut möglich, dass ich das überbewerte...


Wäre mir sehr, sehr wichtig,
und ich freue mich über jeden, der sich das mal kurz anschaut, und was dazu sagt...

Danke,
Broken

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BeitragVerfasst: 23.10.2004, 13:46 
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Hallo broken,

so ganz versteh ich Dein Problem nicht mit diesem Verein. Kannst Du es vielleicht noch mal etwas genauer erklären?

Ich habe mir die Seite mal angeschaut. Ich kann da jetzt auf den ersten Blick nichts negatives entdecken.
Der Verein will sich für kinderreiche Familien einsetzen. Manche Grundsätze klingen vielleicht etwas konservativ, aber in vielem haben sie auch Recht.....

Schönen Gruß,

Loreley


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BeitragVerfasst: 23.10.2004, 13:55 
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@Loreley
Das hab ich befürchtet.
Ähm... Ich versuch mal, das noch genauer zu erklären:
Sie wollen, dass es viele, viele Kinder gibt. Wenn ich mir die Familien der Hauptinitiatoren so anschau... da gehts drunter und drüber, aber das gehört hier wohl nicht hinein.
Mein Problem liegt darin, dass sie sich nicht wirklich darum kümmern, dass es den Kindern gut geht, dass sie sicher und beschützt sind, weil sie ja die Zukunft sind,
sondern sie wollen einfach nur, dass es möglichst viele sind.
Das kommt mir ab und an ein bisschen so vor, als würden sie es halt öfters Probieren, in der Hoffnung, dass ein paar Kinder übrig bleiben, denen es gut genug geht, dass sie aus vollem Herzen ja zu einer eigenen großen Familie sagen können.
Ich stell mir das ein bisschen so vor, wie in einer Zucht.
nach einiger Zeit hast du 10, 20 Fohlen, und die besten daraus verwendest du weiter, die anderen verkaufst du, reitest du, ein paar werden vielleicht auch geschlachtet.
:roll: Ich weis nicht wirklich, wie ich das auf einen Nenner bringen soll, dass es verständlich ist...

Sie sagen, Kinder sind unsere Zukunft (was auch stimmt),
andere Menschen sagen: wenn wir unsere Kinder nicht beschützen,
haben wir keine zukunft.

Bisschen klarer?
*nachdenk*

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BeitragVerfasst: 23.10.2004, 14:42 
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Ja, nun wird es für mich klarer :wink:

Nun, Du hast natürlich den Vorteil, dass du die Familien persönlich kennst. Ich kann meine Meinung nur darüber äußern, was ich da so lese.

An sich finde ich die Idee, dass sich dieser Verein um kinderreiche Familien kümmert, nicht schlecht. Kinderreiche Familien sind immer im Nachteil. Sie müssen oft finanzielle Nachteile in Kauf nehmen und werden oft schief angesehen, weil sie "werfen wie die Karnickel" (das habe ich wirklich schon gehört!). Selbst mit 3 oder 4 Kindern geht es einem manchmal so. Ich habe das so erlebt und meine Freunde mit 4 Kindern auch, und wir waren bzw. sind eigentlich sehr gut gestellte Chefarztfamilien.
Was ist dabei, wenn sich eine Familie entschließt, noch mehr Kinder zu haben? Abgesehen von den "Unfällen", die natürlich auch vorkommen, geschieht es doch oft aus Liebe zu Kindern. Wenn mir meine Berufstätigkeit nicht so wichtig gewesen wäre, hätte ich sicher auch noch 1-2 Kinder mehr bekommen. Es ist einfach immer wieder ein Wunder zu sehen, was für ein Kind da auf die Welt kommt, es zu beobachten und kennenzulernen, mit all seinen Vorlieben und Schwächen. Und immer wieder festzustellen, dass jedes Kind anders ist und seine eigene Persönlichkeit hat.
Ein Kind in einer Mehrkindfamilie hat doch eigentlich gute Bedingungen zum groß werden, es hat seine Eltern und seine Geschwister, die nach ihm sehen.

Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass man ein Kind so behüten und beschützen kann, dass es nie schlechte Erfahrungen machen wird. Das wird einem auch nicht bei einem Einzelkind gelingen, es sei denn, man sperrt oder engt es ganz stark ein. Aber das ist doch wohl auch der falsche Weg!

Wie gesagt, ich kenne jetzt diese betreffenden Familien nicht.
Woran siehst Du, dass sie sich nicht um ihre Kinder kümmern?

Ich kenne eine Menge Familien, auch Familien, die bewusst nur ein Kind haben (weil sie es ja nicht verantworten können, noch mehr Kinder in die Welt zu setzen), und wo die Kinder oft nur mühsam im Kindergarten lernen, dass man auch mal Rücksicht auf Andere nehmen muss und seine Bedürnisse auch mal hintenan stellen muss. Oder Familien, in denen die alleinerziehende Mutter hoffnungslos überfordert ist mit ihren vielen Kindern, in denen aber die Geschwister untereinander ganz liebevoll füreinander sorgen.

Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht "erschlagen" mit meinen Argumenten.
Im Grunde ist es doch ganz egal, ob eine Familie nur ein Kind oder mehrere Kinder hat. Es kommt doch hauptsächlich auf die Beziehungen unterneinander an.
Und "chaotisch" kann es in jeder Familie zugehen, unabhängig von der Kinderzahl :wink:

Herzliche Grüße!

Loreley


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BeitragVerfasst: 23.10.2004, 14:58 
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Beiträge: 1042
Liebe Loreley du musst mich nicht erschlagen mit Argumenten,
du hast sowieso recht.
Mir geht es weniger jetzt um diese speziellen Familien, und ich mein auch nicht, dass man Kinder total behüten soll, vor allem und jedem,
denn das geht nicht, und bewirkt genau das Gegenteil, das ist mir auch klar.

Aber ich finde, dass man irgendwie die zwei Themen nicht trennen darf, man kann nicht für kinderreiche Familien arbeiten, ohne gleichzeitig in irgendeiner Art und Weise ein Schutzschild aufbauen, informieren, gegen mb, Drogen, etc.

Ich würde fast sagen, dass der verein zu einseitig ist, auch wenn das vielleicht gerade der Sinn davon ist, ich weis es nicht.
Nur: wenn kinderreich, dann auch Hilfe anbieten;

:roll: wird immer komplizierter rüberzubringen, was ich mein...
ich hoffe, du verstehst es trotzdem,

Broken

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BeitragVerfasst: 23.10.2004, 16:51 
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Broken ship hat geschrieben:
Aber ich finde, dass man irgendwie die zwei Themen nicht trennen darf, man kann nicht für kinderreiche Familien arbeiten, ohne gleichzeitig in irgendeiner Art und Weise ein Schutzschild aufbauen, informieren, gegen mb, Drogen, etc.


Da hat der Verein schon seine eigene Meinung drüber: sie sehen die Familie als bestes Schutzschild gegen alle Gefahren der Gesellschaft.
Die intakte Familie.
Da kann man natürlich darüber diskutieren. Was ist eine intakte Familie? Nach Ansicht des Vereins Vater, Mutter (die im Idealfall nicht berufstätig ist) und mehrere Kinder.
Können nicht auch andere Lebensformen intakt sein und die Entwicklung eines Kindes fördern und begleiten?

Broken ship hat geschrieben:
Ich würde fast sagen, dass der Verein zu einseitig ist, auch wenn das vielleicht gerade der Sinn davon ist, ich weis es nicht.
Nur: wenn kinderreich, dann auch Hilfe anbieten;


Hilfe anbieten wollen sie schon auch. Sie treten für eine Vernetzung dieser kinderreichen Familien. Vernetzung bedeutet u.a. auch, sich gegenseitig stützen und unterstützen, auch Informationen weitergeben. Und sie wollen den Stellenwert und die Wertschätzung der kinderreichen Familien in der Gesellschaft und in der Politik steigern. Hier ist sicher eine Menge zu tun, denn gerade diese Familien haben sehr mit Vorurteilen und Nachteilen zu kämpfen.

Ich glaube, ich beginne langsam zu verstehen, was Dich vielleicht an der ganzen Sache stört.
Vielleicht sind es die doch sehr konservativen, idealistischen und manchmal auch sehr "schöngeredeten" Forderungen des Vereins.
Für sie ist z.B. die Familie die "Keimzelle" der Gesellschaft. Das ist sie tatsächlich, aber in dieser Aussage ist natürlich nichts darüber gesagt, wieviel in diesen Keimzellen auch schiefläuft und wieviel Gewalt, Ausbeutung und Mb dort auch geschieht. Da gebe ich dir voll Recht, das ist einseitig. Auf der anderen Seite geschehen all diese schlimmen Sachen auch nicht in jeder Familie.

Wahrscheinlich will dieser Verein auch gegen die schlimmen Zustände in unserer Gesellschaft ankämpfen - eben auf seine Weise, mit etwas "verstaubten", konservativen und sehr idealistischen Vorstellungen.
Nobody ist perfect :wink:

Liebe Grüße

Loreley


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BeitragVerfasst: 23.10.2004, 17:10 
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Danke Loreley...

erst dachte ich, du verstehst mich nicht... ;)
aber jetzt hast du wohl mir erklärt, warum ich diesen Verein nicht mag...

Das wiederum hängt sicher auch damit zusammen, dass ich die Familienväter kenne, und die eher der Einstellung sind,
"ja, kindesmb ist eine schlimme sache, aber das passiert uns doch nicht"
Und, schön reden... ja, das tun sie wohl.

Zitat:
Vielleicht sind es die doch sehr konservativen, idealistischen und manchmal auch sehr "schöngeredeten" Forderungen des Vereins.


*nick*

Nochmal Danke Loreley,
vielleicht werde ich mal in Ruhe mit einem der Obmänner reden...

Broken

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BeitragVerfasst: 23.10.2004, 19:24 
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:D

Freut mich, dass es Dich ein bisschen weitergebracht hat.

LG

Loreley


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BeitragVerfasst: 24.10.2004, 13:27 
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Hallo Broken!
Hab deinen Thread erst heute gelesen, deshalb weiß ich nicht, ob sich das Thema für dich inzwischen erledigt hat.
Mir ging es beim Lesen der Ziele und Statuten des Vereins wahrscheinlich ähnlich wie dir, ich hatte ein etwas mulmiges Gefühl, wobei ich auch nicht eindeutig sagen konnte, woran es genau liegt.
Kurz gesagt: ich hatte auch den Eindruck, daß es den Gründern nicht so sehr um das Wohl der Kinder geht, als nur um die Anzahl der Kinder im Hinblick auf die wachsenden sozialen Probleme unserer Gesellschaft. Es scheint mir etwas einfach, das Allheilmittel dafür allein im Kinderreichtum der Familien zu sehen. Hier wird mehr oder weniger" kinderreiche Familie" mit glücklichen Familienverhältnissen, in denen die Kinder auch kulturelle Werte bzw. soziales Verhalten und Engagement lernen, gleichgesetzt. SMB oder S*** Gewalt können in solchen Familien per se nicht vorkommen, so klingt es jedenfalls, bzw. das Thema wird komplett ausgeblendet, gehört ja auch nicht zum Programm.
Ein zweiter Punkt betrifft die Rolle der Frau, die hier wieder sehr traditionell als Mutter der großen Kinderschar fungiert, etwas moderner, den Ausbildungsmöglichkeiten der heutigen Frauen angepaßt, ist sie außerdem noch Psychologin, Pädogogin, Medizinerin, soziale Facharbeiterin...
Ich habe ja nichts gegen kinderreiche Familien und wenn sich eine Frau von sich aus dafür entscheidet, viele Kinder zu haben, ist das prima. Nur , der entscheidende Punkt dabei ist, daß es wirklich eine Aufgabe ist, für die sich jede Frau ganz persönlich selbst entscheiden können sollte, so wie sie sich ganz freiwillig für einen bestimmten Beruf entscheiden würde.
Über die Rolle des Vaters wird nicht viel gesagt, das macht mich auch etwas stutzig!
Vielleicht reagiere ich da auch etwas überempfindlich, wollte dir nur sagen, daß ich auch ein wenig Bauchschmerzen habe mit den Zielen diese Vereins.

Liebe Grüße
Amelia


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BeitragVerfasst: 24.10.2004, 13:36 
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Registriert: 09.03.2004, 00:12
Beiträge: 1042
Liebe Amelia,

Ich danke dir.
Ne, das Thema hat sich noch nicht für mich erledigt,...
Du hast gut ausgedrückt, was ich mir denke, bzw. was ich nicht so leicht in Worte fassen hab können.
Über die Rolle des Vaters: zumindest in den Familien die ich kenne,
ist es so, dass der in der früh zur arbeit geht, und erst gegen 18 - 20 Uhr wieder kommt, denn er muss ja das Geld beschaffen...
auch nicht so ideal...

Zitat:
SMB oder S*** Gewalt können in solchen Familien per se nicht vorkommen, so klingt es jedenfalls, bzw. das Thema wird komplett ausgeblendet, gehört ja auch nicht zum Programm.


genau das hab ich gemeint... *nick*

lg
Broken
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