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Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: S**z*dgedanken einer Freundin
BeitragVerfasst: 04.06.2005, 02:24 
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Registriert: 04.06.2005, 01:40
Beiträge: 6
Wohnort: Mainz
Hallo zusammen !

Ich habe eine Ex-Freundin, die in der Kindheit sexuell von ihrem Stiefvater mb wurde.

Derzeit hat sie starke S**z*dgedanken und ich wollte erfragen wie man ihr weiterhelfen kann.


Sie hat aktuell diese Woche S**z*dgedanken geäussert. Stand wohl auch auf einer Brücke. Dies habe ich alles von einer gemeinsamen Freundin erfahren, die mich dann aufgelöst anrief.
In letzter Zeit kommen wohl verstärkt Erinnerungen an die Kindheit hervor, was dazu führt, daß ihr die Kraft ausgeht....
Sie ist zwar in Beratung bei WiWa, hat sich da nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten wohlgefühlt. Aber nach eigener Aussage hockt sie bei Terminen nur da und erzählt kaum für sich.. Die letzten 2 Termine kamen scheinbar auch nicht zustande...

Die Frage ist nun, wie kann man ihr weiterhelfen vorran zu kommen....
Die S**z*ddgedanken halten schon die ganze Woche an. Dienstag Nacht stand sie auf einer Brücke. Gestern hat sie sich mit ihren Fingern eine Wunde am Handgelenk entfernt. Ein anderer Freund hat sie wohl auch diese Woche vom Fenster weggeholt..

Vor allem sagt sie immer: sie ist es nicht wert, daß wir uns mit ihr beschäftigen. Wir hätten unsere eigenen Probleme.
Im gleichen Atemzug sagt sie aber: es interessiert sich ja eh keiner wirklich für sie....

Alles sehr schwierig.. Ich werde am Montag auch bei WiWa anrufen, aber hätte vorab schonmal gerne ein paar Erfahrungsberichte..

Thx a lot !


Zuletzt geändert von Herzas am 08.06.2005, 15:52, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 06.06.2005, 10:57 
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Registriert: 14.05.2005, 03:58
Beiträge: 249
tut mir leid, ich lese erst jetzt gerade deine zeilen.

für mich gibt es da keine fragen, wenn jemand soweit ist, darf er nicht mehr allein gelassen werden. Du selbst als leihe hast da zu wenig erfahrung.

ich würde den krankenwagen anrufen und deine freundin sofort ins krankenhaus einliefern lassen. das ist keine show und total ernst. mach es!

ich habe erlebt, was passieren kann, wenn man nicht den krankenwagen holt und versucht selbst da zu sein und zu helfen. das kannst du in einigen meiner beiträge lesen. aber verschwende bitte keine zeit. du ich habe im nachhinein mit zwei ärzten und 1 therapeut und einem heilpraktiker für psychotherapie gesprochen, die haben mir das gesagt. es ist zu gefährlich.

du handelst damit gegen den willen deiner freundin, aber vielleicht kannst du ihr damit das leben retten.

condolezza

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 06.06.2005, 21:57 
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Registriert: 14.05.2005, 03:58
Beiträge: 249
hallo herzas!

was ist bisher passiert und was hast du so erlebt? es wäre schön, wenn du nochmals schreiben würdest.

Deine "Ex"-Freundin hat wohl schon mehrere versuche (wenn auch halbherzig) unternommen, sich das leben zu nehmen, ist das denn nicht ein hilfeschrei an die menschen in ihrer umgebung: helft mir, ich kann mir nicht mehr selbst helfen? mach das doch und hole auf jeden fall professionelle hilfe auch wenn es in diesem fall gegen ihren willen sein sollte.

condolezza


PS: AN ALLE LESER: ich wundere mich hier wirklich über so viele leser (inzwischen über 70), die sich hier null geäußert haben. ist es so schwer zu verstehen und nachzuvollziehen, dass es hier nicht mehr nur um halbherzigkeiten geht, es geht hier um einen mensch, der vollkommen verzweifelt ist und dem geholfen werden kann. besteht diese gesellschaft nur aus schaulustigen, denen das leid eines menschen und ein menschenleben vollkommen egal ist?

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BeitragVerfasst: 07.06.2005, 00:36 
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Registriert: 04.06.2005, 01:40
Beiträge: 6
Wohnort: Mainz
Hi Condolezza !

Dank dir auf jeden Fall Mal für deine Meinung. Ich bin/war unschlüssig was zu tun ist.. Einerseits war ich drauf und dran alle möglichen Stellen zu informieren (WIWa + Vater + .. ) andererseits weiß ich nicht inwieweit sie es wirklich tun will.... Ich bin einer derjenigen Menschen der sie am Besten einschätzen kann. Natürlich werde ich sie nie ganz verstehen können, aber ich kann ihre Taten sie sehr gut vorhersagen.
Was ich getan habe ist bei WIWa anzurufen und die um Rat zu fragen.. Allerdings eine andere Stelle als die zu der sie geht um etwas Diskretion erstmal zu wahren. Und die sagten mir mehr oder weniger, daß ich WiWa vertrauen solle... Tue ich auch, aber... Aber ich weiß von ihr, daß sie mehr oder weniger wie viele andere bei WIWa nur stumm da sitzt und sich Sachen anhört...
Was ein weiteres Problem ist, daß ich derzeit keinen Zugang zu ihr habe und da sehr wenig reinschauen kann inwieweit das wirköich akut ist. Ich habe zwar zu den 2 besten Freundinnen guten Kontakt, aber derzeit scheint sie abgelenkt und stabilisiert... Nichtsdestotroz werde ich vermutlich nochmal bei WiWa anrufen, diesmal dort wo sie hingeht und fragen ob man nicht aktiver einschreiten sollte...

Wie gesagt dank für die Antwort, wenigstens eine(r)... Vermutlich haben viele nicht die Erfahrung als Verbündete oder sehen sich selbst darin und wollen nicht dazu Stellung nehmen. Leider... Aber ich versuchs überall, soviel sei gewiß :wink:

MfG,

Herzas


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BeitragVerfasst: 07.06.2005, 00:54 
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Beiträge: 249
hallo herzas!

ich bitte dich, verschwende keine zeit, rufe den notarzt an und laß sie einweisen. es ist alles zu unberechenbar.

als sich meine mutter umgebracht hat, hab ich ein paar tage vorher mit ihrem nervenarzt (neurologen, bei dem sie zwei monate lang mindestens wöchentlich war) telefoniert und gesagt, es ist dringend er soll was unternehmen, sie sei suizidgefährdet, und er hat es nicht getan. er hat sie falsch eingeschätzt.

niemand kann so jemand von weitem wahrscheinlich richtig einschätzen und auch nicht ein arzt oder eine beratungsstelle und schon gar nicht, wenn er schon am fenster oder auf der brücke gestanden hat.

angehörige und freunde kommen beim einem/r wirklichen selbstmörderIn nicht mehr durch, worte kommen nicht mehr an. es ist schrecklich, alles scheint fast normal, aber es kann die ruhe vor dem sturm sein. wenn sich jemand damit beschäftigt, wie er sich töten will, dann kann man ihn einfach nicht wieder so ins normale leben entlassen, das muß erst verarbeitet werden.

selbstmörderInnen beschäftigen sich tage vorher mit ordnung machen, aufräumen, sauber machen, sie gehen plötzlich wieder normalen tätigkeiten nach, kommen anscheinend zur ruhe (weil sie den endgültigen entschluss gefasst haben) , treffen sich mehrmals mit freunden und bekannten (alles ganz normal gestaltet, ohne ein wort über ihr seelenbefinden zu sagen). meine mutter hatte sich z. B. mit ihren freundinnen zum kaffeeplausch getroffen und bis spät in die nacht gefeiert und gelacht. am nächsten vormittag war sie tot.

verzeih, es ist dringend. handle. ich will einfach nicht zusehen, wie´s bei ihr passiert.

condolezza

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Zuletzt geändert von condolezza am 07.06.2005, 01:05, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 07.06.2005, 01:01 
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Registriert: 31.01.2005, 10:25
Beiträge: 435
hi,
ich schließe mich condolezzas meinnug an 100%tig.ganz hater satz erstmal:du bist vom gesetz her verpflichtet,die polizei zu informiren,die dann mit krankenwagen kommen und deine freundin in die nächstliegende psych bringen-ist wahr,ist wirlich so..soviel zur theorie..
ich verstehe deine bedenken seht gut,habe änliche erfahrungen gemacht,dachte ich könnte helfen,dachte es geht ihm besser,dachte ok bisher waren es eher hilfeschreie..schritt nicht ein,holte keine polizei...heute liegt mein kumpel mit irreperabelen hirnschaden in einen heim,5 min später der suizid wäre vollendet gewesen..sannis kamen aber nach 20 min ohne sauerstoff erst an,konnten ihm das leben retten,aber wie gesagt,zu dem preis,dass er nun im heim liegt,und sein gehirn so geschädigt ist,dass er nicht mehr mit dem menschen vergleichbar ist,denn ich früher kannte.
bitte handele!!!!und das schnell!!!su könnest ihr damit das leben retten!
und du bist ja auch kein professioneller,sie muss in eine klinik,und das vielleicht auch gegen ihren willen,aber FÜR sie,für ihr leben..wenn es um leben oder nicht leben geht,dass weiß ich heute,gehe ich kein risiko mehr ein
lg wölfin


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 07.06.2005, 06:08 
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Glaubt Ihr im Ernst, Ihr könntet jemand aufhalten, wenn Ihr ihn/sie eine Klinik bringt?
Es ist nicht so, dass man die Polizei rufen kann und die bringen den potentiellen Selbstmörder ( der irgendwann einmal Sm-Absichten geäußert hat) gegen dessen Willen gleich in die Geschlossene.
Und selbst wenn es so wäre, was habt ihr dann erreicht?
Sie hat eine weitere Erfahrung gemacht, dass man gegen ihren Willen handelt, dass man sie nicht respektiert - hat sie das nicht alles schon einmal erlebt?
Wenn sie es wirklich vorhat, ihrem Leben ein Ende zu setzen, wird sie sich auch durch einen Klinikaufenhalt nicht davon abbringen lassen. Sie wird diese Zeit auch rumkriegen und sich dann vornehmen, keinem mehr was von ihren Gedanken zu erzählen.
Condolezza hat so schön und anschaulich beschrieben, dass es Leute gibt, die feiern Abends und bringen sich anschließend um. Und kein Mensch hätte sowas geahnt!
Ich finde es viel gefährlicher, wenn sich jemand, von dem ich weiß, dass er/sie große Probleme hat, total verschließt und nicht über seine/ihre Probleme spricht.
Und, Herzas, Du weißt eine Menge von ihr, Du weißt auch, dass sie überhaupt Sm-Asichten hat. Dann bleib an ihrer Seite und zeig ihr, dass Du sie als Mensch respektierst, dass sie in Dir einen beständigen und vertrauensvollen Freund hat. Damit hilfst Du ihr enorm viel!

Und, condolezza, Du hast geschrieben:

PS: AN ALLE LESER: ich wundere mich hier wirklich über so viele leser (inzwischen über 70), die sich hier null geäußert haben. ist es so schwer zu verstehen und nachzuvollziehen, dass es hier nicht mehr nur um halbherzigkeiten geht, es geht hier um einen mensch, der vollkommen verzweifelt ist und dem geholfen werden kann. besteht diese gesellschaft nur aus schaulustigen, denen das leid eines menschen und ein menschenleben vollkommen egal ist?

Da fühle ich mich jetzt doch mal angesprochen.
Glaubst du wirklich, dass Du in Deinem (meiner Meinung nach) blinden Aktionismus andern Menschen helfen kannst und ihnen ihr Seelenheil bringen kannst?
Ein bisschen Besonnenheit und Realitätsbewusstsein ist auch im Umgang mit problembeladenen Menschen wichtig. Und vor allem Respekt!

Gott-sei-Dank schreit "die Gesellschaft" nicht gleich nach Polizei und Zwangsmaßnahmen, sondern es gibt - vor allem auch in den Beratungsstellen und bei den Therapeuten - Menschen, die setzen ihre ganze Kraft ein, andern Menschen zu helfen, in dem sie diese stützen und stärken und ihnen vor allem Respekt entgegenbringen.

Loreley


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 07.06.2005, 10:43 
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Registriert: 14.05.2005, 03:58
Beiträge: 249
Hallo erst mal!

zuerst zum Beitrag von loreley:
Es passieren Unfälle oder sachen, da ruft jeder den notarzt. z.B. jemand kippt um, wird bewußtlos oder jemand hat plötzlich herzstechen und wird kreideweiß. da wartet doch auch niemand darauf, daß es wieder besser werden könnte, zumal bei einem herzinfarkt minuten leben retten können.

und wie würdet ihr es bezeichnen, wenn sich jemand vor das fenster oder an die brücke gestellt hat. ist das nur so ein kleiner husten, der mit ein bißchen hustensaft vergeht????

loreley, du hast eben geschrieben, für denjenigen da zu sein, würde ausreichen. kannst du denn garantieren, diesen jemand ständig zu beobachten? ein/e selbstmörderIn ist unberechenbar für die freunde und für die familie, woher willst du wissen, ob sich dieser jemand dir in einer schweren/schwersten stunde an dich wenden würde? meine mutter hat es nicht getan, obwohl sie wusste, dass ich in dieser zeit alles für sie getan hätte. es wären auch noch mehrere andere personen (mindestens 3 andere) da gewesen, die sich meiner mutter für jede unterstützung angeboten hatten.

es geht hier nicht um "blinden aktionismus", hier kann niemand garantieren, dass es nicht doch passieren kann, dass sich die freundin von herzas das leben nimmt.

evtl. gegen ihren eigenen Willen (und das wissen wir nicht mal, vielleicht würde sie sich gern helfen lassen, aber hat selbst nicht den mut dazu) in eine klinik eingeliefert zu werden, heißt doch nicht, dass man den anderen nicht respektiert. wenn jemand am verbluten ist, holt auch jeder einen arzt. selbstmordversuch ist eine sehr verzweifelte tat (=krankheit im übertragenen sinn), was spricht hier dagegen schnelle hilfe zu holen?

und außerdem respekt kann man jemand auch in der psychiatrie entgegenbringen, durch ständige besuche und unterstützung und dass man dem-/derjenigen vor allem hier seine freundschaft beweist und immer wieder unterstützt und aufbaut.

Loreley, würdest du dir wirklich zutrauen, die verantwortung für das leben eines total verzweifelten menschen übernehmen zu wollen, der unberechenbar für sich und schon gar nicht vorhersehbar für seine freunde und seine familie geworden ist? wie lange würde das gehen? 4 wochen ? ein halbes jahr? ...

eine beratungsstelle, zu der man einmal wöchentlich geht, kann diese verantwortung für das leben dieser jungen frau meiner meinung nach auch nicht überschauen.

(für loreley ***********************)
*++
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loreley, ich hab mal kurz deine beiträge von 2002 oder 2003 überflogen, um dir nicht unrecht zu tun mit meiner absolut festen meinung hier. du schreibst, in deiner jugend warst du auch suizidgefährdet?? hast du da schon einen selbstmordversuch unternommen? bist du schon auf der brücke gestanden und hast es dir anders überlegt und am nächsten tag am fenster?

hast du, wie ich schon einmal so einen lieben menschen, den man total liebt und zu dem ich gesagt habe: "Tu´es nicht, bring dich nicht um, du kannst wieder gesund und fröhlich werden!" hast du so jemand verloren, weil gerade keiner da war für eine halbe stunde, der auf ihn hätte aufpassen können, weil er gerade mal schnell zum supermarkt ist oder so?

jetzt reicht´s mir aber, ich hoffe es haben hier mehr kapiert. ich hoffe ich konnte die dringlichkeit zu selbstmordabsichten nur ein bisschen beschreiben und erklären. ich habe es erlebt. ich habe vorher zu wenig davon gewußt und bei meiner mutter habe ich genauso gedacht wie loreley jetzt und das war zu wenig. es hat ein menschenleben gekostet und für meine mutter die möglichkeit zu wachsen, gesund zu werden und wieder fröhlich sein zu können auf dieser erde. und in meinem herzen war so ein großes blutendes loch .... , dass jeder windstoss es umgerissen hat, der letztes jahr vorbeigeweht ist.

condolezza

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BeitragVerfasst: 07.06.2005, 14:47 
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Registriert: 24.05.2003, 00:00
Beiträge: 2214
Wohnort: Inmitten einer Wohngemeinschaft
Ach condolezza,

ich denke, ich bin Dir keine Auskunft darüber schuldig, ob und wie ich sm-gefährdet war oder bin. Und Einzelheiten dazu brauche ich Dir auch nicht zu erzählen.
Also lassen wir doch das Thema......

Loreley


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 08.06.2005, 13:06 
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Registriert: 14.05.2005, 03:58
Beiträge: 249
Es geht und ging mir einzig darum, mit eindringlichen worten darzustellen, dass die freundin von herzas evtl. auch ähnliche potentielle selbstmörderInnen schnelle hilfe angeboten bekommen sollten. Ob sie diese wirklich annehmen können oder wollen ist , bleibt ein fragezeichen, da habt ihr recht.

ich habe versucht, auf die dringlichkeit dieser hilfe aufmerksam zu machen. Mehr nicht.

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BeitragVerfasst: 08.06.2005, 16:30 
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Registriert: 15.02.2003, 01:00
Beiträge: 673
Wohnort: Berlin
Lieber Herzas,

ich möchte mich Loreley und Sternchen hier ausdrücklich anschliessen. Auf keinen Fall soll man diese Äußerungen auf die leichte Schulter nehmen, aber jemanden so einfach zwangseinzuweisen führt meiner Meinung nach zu genauen Gegenteil. Im Übrigen weiß ich von Freunden, die in solchen Situationen zuständig sind (Ärzte und Sanis), daß im Falle Deiner Freundin niemand sie einweisen würde, dazu ist die Situation nicht eindeutig genug akut genug. Man würde Sie zu einer Polzei-Psychologin bringen, die würde die Situation einschätzen, man würde sie ggf über nach in eine KLinik bringen und sie dann wieder entlassen. Was Du dann erreicht hättest, ist nichts außer daß sie Dir nicht mehr vertrauen wird. Und sie schlimmstenfalls noch bestärkt wurde in ihrem Vorhaben. Ich spreche in soweit aus Erfahrung, weil ich einen S*i*idversuch hinter mir habe, damals mir in der Notaufnahme angedroht wurde, daß ich zwangseingewiesen werde, wenn ich nicht freiwillig zustimme. Ich habe freiwillig zugestimmt und man hat mich, obwohl ich in einem katastrophalen Zustand war, nach zwei Tagen quasi rausgeschmissen. Mein Vertrauen in Ärzte und Psychologen war dementsprechend kaputt und ich war suizidaler als vorher. Fühlte mich im Stich gelassen, schuldig und so weiter. Mein Hausarzt und meine Psychiaterin konnten es kaum abwarten, mich wieder in eine KLinik zu bekommen. Ich wußte damals, wenn ich noch mal "gezwungen" werde, in eine KLinik zu gehen, meinen Alltag, meinen Job an der Uni etc verliere, meine Lebensunfähigkeit mir somit also noch mal offziell bescheinigt wird, ist es für mich vorbei, dann hat es für mich wirklich keinen Sinn mehr, dann steht meiner Verzweiflung nichts mehr entgegen. Ich konnte meine Ärzte überzeugen und ich lebe. Andernfalls hätte ich mein Leben damals beendet, vor, wärend oder nach der Klinik, das hätte keine Rolle gespielt.

Condoleeza, ich kann Dich gut verstehen. Aber eine solche Handlungsweise, wie Du sie vorschlägst, kann und wird meiner Meinung nach mehr Schaden als Nutzen bewirken, zumal die Betroffene jedes Vertrauen in Ihr Umfeld verliert und wahrscheinlich nur dafür, daß man sie eh wieder nach Hause schickt.

Herzas, Dein Weg, mit den Beratungsstellen zu sprechen, ist schon mal gut. Ich würde auch andere Stellen ansprechen, zum Beispiel das Notfalltelefon Suizid, einen Psychologen aufsuchen und um Rat bitten etc. Und bitte, das meine ich an alle gerichtet: Für die letztliche Entscheidung für oder gegen das Leben ist der Betroffene immer selber verantwortlich. Einen Eingriff wie das zwangsweise Einweisen sollte man sich gut überlegen. Die Entscheidung dafür oder dagegen ist schwierig, aber das alles kann man nicht so pauschal bewerten, wie es hier geschehen ist. Sorry. Erst einmal sollte man mit der Betroffenen noch mal reden, sie bitten, mit jemandem vom FAch zu sprechen, ihr die Nummer vom Kriesendienst und Notfalltelefon Suizid geben. UNd Ihr das Gefühl geben, sie zu respektieren und für sie da zu sein. Blinder Aktionismus macht eher kaputt.

Alles Liebe und viel Glück für Dich, Herzas!
kleine Löwin

_________________
Man muß noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.
(Friedrich Nitzsche)


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BeitragVerfasst: 08.06.2005, 20:15 
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Registriert: 04.06.2005, 01:40
Beiträge: 6
Wohnort: Mainz
Danke für die Einschätzung.

kleine Löwin hat geschrieben:
Lieber Herzas,

Blinder Aktionismus macht eher kaputt.



Genau das mußte ich leider nun erfahren. Da hier anfangs keine Antworten kamen, postet ich woanders.. Allerdings wußte ich nicht, daß meine Ex-Freundin da gelegentlich nachschaut, sonst hätte ich da nicht gepostet... Und natürlich hat sie prompt die Geschichte gelesen und sich/mich wiedererkannt, da ich zu detailiert schrieb (deshalb auch hier editiert).
Und prompt war sie verständlicher Weise verletzt... Ich Idiot !

Blinder Aktionismus..

Einweisen war ja auch nur die allerallerletzte Option, die ich niemals in Erwägung ziehen wollte..

Lediglich in der Verzweiflungssituation, der akuten Ankündigung des S**z*ds, war es eine Idee... aber auch die allerallerletzte

Nun hab ich mich selber ausgeboten und bin zum zusehen verurteilt :cry:

Herzas


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 08.06.2005, 20:21 
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Registriert: 14.05.2005, 03:58
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hallo herzas,

ich stelle mir vor, dass zusehen und warten und hoffen, sehr viel kraft kostet.
und ich hoffe für dich und deine freundin. kannst du sie denn noch treffen oder hat sie das auch abgelehnt?

c

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BeitragVerfasst: 08.06.2005, 22:06 
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Registriert: 04.06.2005, 01:40
Beiträge: 6
Wohnort: Mainz
das war davor schon nicht möglich, dank jemand anderem... hätte sich aber wie gewohnt eingependelt

aber nun erst recht nicht und vielleicht nie wieder... sie will nichts von mir wissen und ich muß lernen es zu akzeptieren... habe durch mein posting und dem entdecken davon einiges kaputt gemacht...

blinder aktionismus..

kleines mahnbeispiel für andere :(


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 08.06.2005, 22:28 
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Registriert: 14.05.2005, 03:58
Beiträge: 249
hallo herzas!

ich habe es mir überlegt. gibt es wirklich keine möglichkeit aktiv zu helfen?

einige hier sprechen von blindem aktionismus. ich denke jetzt, das kann´s doch nicht gewesen sein, einfach zuzusehen. wenn wirklich etwas passiert?

Vielleicht sind die psychiatrieabteilungen der krankenhäuser wirklich abschreckende beispiele in vielen städten. ich weiß es nicht. was gibt es denn sonst noch. die kleine löwin hat wenigstens an die notfalltelefone gedacht. hast du da schon mal angerufen?

Es geht mich ja wirklich nichts an. aber trotzdem ist mir jeder, dem so etwas passiert eine herzensangelegenheit. einfach deswegen, weil ich für mich den schmerz gespürt habe, den so ein tod auslöst.

c

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