Gegen - Missbrauch e.V.

Hallo,

nach einigemLesen hier im Forum, stellt sich mir nun die Frage, ob es wirklich so gut für "Überlebende" ist sich hier so rege im Forum zu angagieren.
Ich frage ich mich, ist es gut sich noch mit anderen Probleme der Menschen zu beschäftigen ?
Ist es gut zu erfahren was "anderen" passiert ist, es zu vergleichen mit seinen eigenen Problemen ?
Oder ist es nur eine Flucht vor sich selbst ? Eine Flucht vor den eigenen Probleme, weil es ist ja einfacher sich mit Problemen anderer Menschen zu beschäftigen, leichter als mit den Eigenen.
Kann es nicht sein das ich als "Überlebender" nicht noch weiter runtergezogen werde ? Vielleicht so weit das ich am Ende der Kraft bin und somit SM-Gefährdet bin ?
Ich persönlich bin mir da noch nicht sicher, was nun besser für einen Betroffenen ist.
Deswegen frage ich mal in dieser Runde, welche Meinungen ihr so habt zu diesem Thema.

Gruß
Volker

Hallo Volker,

ich versuch Dir mal aus meiner Sicht zu antworten.
Wenn ich mich mit den Problemen der Anderen hier beschäftige, beschäftige ich mich auch gleichzeitig mit mir, denn ich habe vieles mit den Andern gemeinsam.
Es gab eine lange Zeit bei mir, da habe ich mich nie mit meinen Problemen beschäftigt, ja, ich habe sie gar nicht gesehen. Meine Therapeutin "schickt" mich oft sogar hier her, weil ich oft sehr viel näher an mir bin als sonst.
Manchmal ist es ja auch so, dass Andere sich mit meinen Problemen "beschäftigen", und das hat mir schon durch manche Krisenzeit hindurch geholfen, ja, manchmal sogar das Leben gerettet.
Wieviel man sich hier "einlässt", bleibt jedem selbst überlassen. Ich bin z.B. schon seit 2 Jahren hier, und habe noch nie im Bereich "Meine Geschichte" gelesen oder geschrieben".
Es kam auch schon vor, dass ich hier stark getriggert wurde oder auch von manchen Menschen sehr verletzt wurde.
Aber ich habe auch viele persönlich kennen, schätzen und ein Stück auch lieben gelernt, und diese Erfahrung gibt mir sehr viel und ist mir sehr wichtig!
Und wenn ich "am Ende meiner Kraft" oder auch "Sm-gefährdet" bin, gehe ich (wenn ich es schaffe) ganz bewusst hier hin, und meist ist es so, dass mich auch irgendeiner wieder auffängt.

Ich kann Deine Bedenken ein Stück weit verstehen, aber ich kann aus eigener Erfahrung nur das Gegenteil berichten.

Schöne Grüße

Loreley

Hallo Volker,

also erstmal finde ich die Worte von Loreley schon sehr passend. Nur ich denke auch immer das man die Geschichte eines anderen mit einem gewissen Abstand zu sich selber erfassen sollte. Wenn ich einfach vollkommen daneben drauf bin und nicht in der Lage bin nun noch jemanden auf oder abzufangen sage ich es, denn es ist dann nicht böse gemeint sondern nur selbstschutz.

Und dieses kann man wirklich lernen, ich persönlich habe es sogar wirklich zum Teit hier erlernt. Ich kann mir ganz viele Gedanken um andere machen, ganz viel darüber nachdenken, aber sobald es mein eigenes Ich angreift muß ich stoppen und mir ne Pause genehmigen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Ich denke auch das wenn Du zweifelst das das hier nicht der richtige Ort ist, es Dir auch an ganz vielen anderen Orten genauso gehen kann, nur es sind eben Deine Gefühle die Dir diesen Gedanken geben.
Eigentlich möchte ich sagen, wenn Du es hier ok findest bleibe, aber setzte Dir Grenzen:

erwarte keine Wunder von Dir,
sei einfach da und lese/schreibe das was für Dich ok ist das was Du für Dich verantworten kannst, das was Du Dir zutraust,
oder oder lasse diese seite ne zeit lang ruhen und dann schaust du mal wieder rein.

Eigentlich möcht ich sagen Du kannst es selber für Dich bestimmen so wie es Dir gut tut.



Ähm das reicht nun erstmal sonst rede ich mich noch

im Kreis


Gruß Doni

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Traurigkeit ist wie der Regen sie ist da damit wir wachsen können!

hallo volker,


ja, loreley *rechtgeb* auch ich denke dass der gegenseitige austausch hilft sich mit sich selber zu beschäftigen, vielleicht auch mal eine andere sichtweise oder meinung über ein bestimmtes thema zu hören...

vielleicht kann man in der "anonymität" des internets auch anfangen wieder vertrauen aufzubauen... zu lernen auf sich selber und auf andere rücksicht zu nehmen... und genau das finde ich sind die themen mit denen die meisten betroffenen probs haben... natürlich besteht die gefahr, besonders wenn man im "labilen" zustand hier liest, dass man sich noch mehr fertig macht oder vermeintliche auswege nachmacht...

aber ich kann von mir auch nur sagen dass ich hier, vor allem im chat schon viele antworten gefunden habe... und froh bin hier zu sein...

mal anmerk, deswegen hab ich heut meinen ausgefüllten mitgliedsantrag in den briefkasten geschmissen...

LG hase

hallo volker,

für mich persönlich war das forum hier und auch der austausch im chat eine grosse hilfe.
ich weiss nicht wie es bei anderen ist, aber mir machen sehr viele beiträge hier mut zum weitermachen. weil ich sehen kann das es möglich ist das man verarbeiten kann, egal wie sehr man zeitweise am boden ist.

ich kann mich donis worten auch anschliessen. genau hier und im chat habe ich angefangen auch meine eigenen grenzen kennenzulernen, keiner verlangt hier das beiträge gelesen werden oder geantwortet wird darauf. jeder kann für sich entscheiden und das ist auch gut so.

hm....noch eins....bis vor ca einem jahr hätte ich es nicht für nötig gehalten thera zu machen.....der austausch hier, und das erkennen wie sehr meine vergangenheit auch mein jetziges leben beeinflusst.....hat mich dazu gebracht mir hilfe zu suchen.....worüber ich mehr als froh bin...

@ hase..schönfind...*lächel*


lg
shadow

Servus Volker

ich poste hier zwar selten aber ich lese oft mit. ich denke das hauptproblem vieler betroffener ist das sie sich alleine und eventuell auch unverstanden fühlen, in foren wie diesem bildet sich eine art lobby gegen den missbrauch (logischerweise) denn es gibt tatsächlich menschen in deutschland die den missbrauch sogar befürworten.

aufgrund der immer noch immensen tolleranz dem missbrauch gegenüber in unserer gesellschaft entstehen oft unsicherheiten und das opfer weiß nicht so recht was nun falsch oder richtig ist. mir persönlich hilft dieses forum z.b. dadurch das ich meine therapie rechtfertige. wenn es solche foren nicht gäbe würde ich glauben das es tatsächlich nicht so schlimmer wäre nur 2 mal missbraucht und einam vergewaltigt zu werden . das heist ich würde mich nicht direkt als opfer ansehen da es vielen schlechter erging als mir. die psychischen probleme aber würden bleiben und mir mein leben zur hölle machen.

ums kurz zu fassen, solche foren vermitteln klar was sache ist und man kann sich viele tips und ratschläge raussuchen in bezug auf therapien etc.

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Wenn der Vorhang fällt sie hinter die Kulissen, die bösen sind oft gut und die guten sind gerissen.

Hallo Volker,

auch ich kann dir "nur" meine persönlichen Gedanken weitergeben.

Diese Forum hat mir bisher sehr geholfen... soviel mal vorne weg.

Bis zu dem Entschluss eine Thera zu machen und tatsächlich einen Termin zu bekommen, verging 1/2 Jahr (und das ist vergleichsweise eine kurze Zeit) und in dieser Zeit wurde mir nicht nur mit Rat und Tat zur Seite gestanden sondern auch mein Entschluss zur Thera gefässtigt.

Ja, mag sein, dass man sich hin und wieder "lieber" mit den Problemen der anderen user beschäftigt anstatt mit den eigenen, doch ist mir oft aufgefallen, dass wenn ich jemanden einen Rat gebe auf ein angesprochenes Problem und mir nach einer Weile diesen nochmals ansehen, ich feststelle - upps, das Prob. hab ich ja eigendlich auch, also warum nicht den eigenen Rat beherzigen. Was ich damit sagen will, ist, oft führen die Probl., Sorgen, Nöte der anderen auf die eigenen zurück und ohnen das man es zunächst merkt kommt man mit seinen eigenen ein Stück voran, weil man sie "durch das `Spiegelvorhalten`" erst erkennt. (Ich hoffe du verstehst wie ich das meine)

Also, es ist nicht das Verstecken hinter den Problemen der anderen, es ist das erkennen der eigenen.

Gruss

Tati

Hi,

Ich sehe das so:
Schlimmer kann es für mich noch kaum werden.
Andererseits sehe ich, dass die Menschen die hier schreiben ähnliche Probleme haben und sehe mir ihre Erfahrungen an...das hilft mir auch, wenn es nur manchmalfür ein paar Stunden ist

Was Deine Befürchtung betrifft, dass es extrem werden könnte; sehe ich nicht so. Da braucht es mehr, als nur etwas gelesen zu haben.

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Man soll nicht das Eine sagen und das Andere denken.