Gegen - Missbrauch e.V.

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BeitragVerfasst: 14.06.2006, 00:26 
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Immerhin! Da sind wir uns ja einig. Und wenn das ganze was ich hier verzapft habe. Von dem auch sicher nicht ALLES richtig gewesen ist. Wenn all das "nur" dazu führt das sich hier auch Mit-Betroffene wieder offener äußern. Auch mal über ihre Gefühle sprechen und nicht immer nur den Betroffenen zustimmen, aus *ngst auch mal anderer Meinung zu sein. Wenn erkannt wird das auch die Mit-Betroffenen NUR Menschen sind und mit der gleichen Rücksicht und Achtung behandelt werden sollten wie die Betroffenen selbst. Wenn DAS ein Start für eine neue Form der Kommunikation untereinander wäre. Dann wäre ein großer Schritt gegangen. Und dann ist es mir ziemlich egal was manche hier von mir denken mögen. Denn dann habe ich - im Rahmen meiner Möglichkeiten - wenigstens etwas positives erreicht. Und das ist es mir einfach wert, da das Thema zu wichtig ist als das wir hier gegeneinander in den Kr**g ziehen müssen.

Ganz liebe Grüße

Eaglehawk

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Trauer bedeutet verarbeiten. Verarbeiten bedeutet den Schmerz zuzulassen. (Eaglehawk)


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BeitragVerfasst: 14.06.2006, 00:30 
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Beiträge: 80
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Möchte mich aber wirklich von euch nun erstmal verabschieden. Vielleicht habe ich ja - auch durch mein Fehlverhalten in manchen Dingen - neue Perspektiven für alle hier geschaffen.

Ich habe jedenfalls meine Kraft nun aufgebraucht und nehme mir in der Klinik erst mal eine Pause. Auch wenn ich weiss das es auch anstrengend werden wird. Aber ich habe zwischendurch dann etwas mehr Zeit für mich um auch wieder zu lernen, dass heut draussen die Sonne geschienen hat. Und das möchte ich sehr gerne wieder wahrnehmen.

Euch allen alles Liebe

Frank (Eaglehawk)

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Trauer bedeutet verarbeiten. Verarbeiten bedeutet den Schmerz zuzulassen. (Eaglehawk)


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BeitragVerfasst: 14.06.2006, 09:52 
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So, jetzt mal an alle hier. Ich hab ehrlich gesagt langsam auch die Faxen dicke... das ist hier ein Verbündeten-Forum... genau HIER... das ist der Ort, wo Verbündete etwas schreiben können.

Warum wird jedes Wort hier zerpflückt, warum fühlt sich ständig hier jemand angegriffen.

So, wie auch Überlebende ihren Platz haben und dort auch egoistisch sein dürfen und sollen, so können es hier Verbündete.

Denn es geht nicht von heute auf morgen, dass Menschen, die nicht betroffen sind, alles verstehen. Hier wird von Angehörigen immer 100% Verständnis, Fürsorge, Hilfsbereitschaft, Empathievermögen erwartet. Auch, dass sie die Fresse halten und endlich mal aus dem Weg gehen, wenn die oder der Betroffene das gerade braucht. Und dann sollen sie wieder kommen, wenn die oder der Betroffene das braucht. Und das darf man nicht sagen, weil es so klingt und das nicht weil es anders klingt und dies nicht, weil es gar nicht klingt.

HALLO........... auch alle anderen Beiträge hier könnte man auseinanderpfllücken. Ich finde nicht, dass Eaglehawk hier gegen Regeln des Forums verstoßen hat. Er hat ein Problem mit einer Überlebenden und DAS HIER ist der Raum für sein Problem.

ICH habe auch nicht immer Verständnis für alles... nur weil man Überlebende sexuellen Missbrauchs ist, kann man sich nicht ALLES erlauben und immer seine Geschichte als Begründung oder Entschuldigung nehmen. Wir erwarten Toleranz und wollen gehört werden und möchten, dass auch Nicht-Betroffene sich mit dem Thema beschäftigen und dann dürfen sie aber nichts sagen, was auch nur im entferntesten vielleicht falsch verstanden werden könnte oder unglücklich ausgedrückt ist.

Das ist nicht nur in diesem Fall so, sondern kommt immer wieder hier vor. Sehr gerne würde ich auch den Angehörigen hier in diesem Forum einen guten Raum geben, sich konstruktiv austauschen zu können. Aber im Moment würde ich keinem empfehlen wollen, ausgerechnet zu UNS zu kommen. Echt traurig!

Das ist kein Aufruf, dass man hier keine Kritik äußern soll oder darf. Es kommt aber immer auch auf das WIE an. Eine Diskussion muss nicht immer heißen, dass man sich gegenseitig anpisst. Gerade, wenn wir wollen, dass Angehörige wirkich verstehen, muss es andere Wege geben... zum Beispiel eines ruhigen Gesprächs, in dem es möglich ist, seine Ansichten in Ruhe zu erläutern.

Es ist manchmal hier so, als ob hier ein neuer in eine Gruppe kommt, behauptet 3x3 ist 10 und die ganze Gruppe verschmäht ihn dafür und alle tönen laut: Boah... oh man, bist du scheißen doof, du Arschloch, du bist echt sooooooooooooo DUMM.

DAS IST UNVERHÄLTNISMÄßIG!!! So will keiner behandelt werden. Ihr auch nicht.

Sasa

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Manche Wege entstehen, indem man sie geht.
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BeitragVerfasst: 14.06.2006, 16:16 
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Beiträge: 384
Wohnort: Runddorf Heins im Walde (BRV)
Danke Sasa!


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BeitragVerfasst: 14.06.2006, 16:29 
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Registriert: 07.07.2003, 00:00
Beiträge: 1628
*dazu bei glegenheit vlt fragen habe. scheint mir unlogisch, aber ok. ist jetzt nicht mein prob


Zuletzt geändert von claire am 16.06.2006, 16:39, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 15.06.2006, 09:44 
danke sasita
die suche nach konstruktiver zusammenarbeit mit unmittelbar betroffenen hat mich als mittelbar betroffene hierher gebracht. angriffe wegen "nichtverstehens oder nicht verstehenwollens" führen nicht weiter, sie schrecken neue und alte verbündete user ab. deshalb hoffe ich, dass sasitas worte von allen ernst genommen und bedacht werden.

@claire das geschlossene forum für verbündete wird für nutzer erst nach einer gewissen zeit des kennenlernens freigeschaltet - und das ist gut so. eaglehawk hatte somit keine möglichkeit (soweit mir bekannt ist) dort zu posten.

hexchen


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 Betreff des Beitrags: Kommunikation ist schwierig, aber wichtig
BeitragVerfasst: 15.06.2006, 19:03 
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Registriert: 21.02.2003, 01:00
Beiträge: 584
Ich traue mich nun doch, dieses Posting hier einzustellen. Angst hatte ich vor einer Veröffentlichung aus dem Grund, dass das geschieht, was nun geschehen ist: die Anfeindung von jemandem, der versucht, Opfer/Überlebende zu verstehen und es „wagt“ auch Hilfe für sich selbst zu suchen.

Es scheint verdammt schwierig zu sein, eine Kommunikation zwischen Opfern/Überlebenden und Partnern/Angehörigen/Freunden aufzubauen, die nicht von wechselseitigen Verletzungen geprägt ist. Eine verletzungsarme, resp. verletzungsfreie Kommunikation ist sicherlich nur durch Bemühungen beider Seiten machbar. Ich bin selbst Überlebende (als Opfer sehe ich mich nur noch an Tagen, an denen es mir verdammt schlecht geht) und habe mit vielen Komplikationen lernen „müssen“, dass auch der Partner/die Partnerin in einer Beziehung mit einem Betroffenen (darunter verstehe ich Opfer und Überlebende) durchaus Belastungen ausgesetzt ist. Manchmal sprengen diese Belastungen auch so dermaßen die eigenen Belastungsgrenzen, dass es entweder zu immer wiederkehrenden Krächen und Versöhnungen oder zu einer Trennung kommt. Wie Sasita an anderer Stelle geschrieben hat, weiß auch ich, dass ich schwierig bin und dennoch kann ich nicht aufgrund meines Erlebens erwarten, dass mich der Rest der Welt versteht und so akzeptiert wie ich bin.

Opfer/Überlebende haben u. a. ein massives Problem mit Akzeptanz, Nähe, Vertrauen, Glauben, Hoffnung, eigenem Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein. Als Opfer bezeichne ich für mich – und ich kann nur für mich sprechen! – diejenigen, in deren Leben das Erlebte (und somit die Täter) immer noch alle Macht haben. Überlebende sind für mich diejenigen, die es geschafft haben – durch Therapien etc. – diese Macht einzudämmen, ihr einen anderen Platz im Leben einzuräumen. Dieser Weg ist nicht einfach, sondern hart und steinig und auch durchaus immer wieder durch Rückschläge gekennzeichnet. Nun ist nicht jeder Betroffene gleich und jeder hat in der Be- u. Verarbeitung sein ureigenes Tempo. Aber: genau so wie kein Mensch der Welt das Recht hat, andere Menschen in irgendeiner Form zu missbrauchen haben auch Betroffene nicht das Recht, nur zu fordern oder die Grenzen anderer zu überschreiten. Auch ich habe als Opfer manches Mal zu viel von meinem Partner gefordert, mich zeitgleich aber auch zu sehr aufgegeben, angepasst; rein aus meinem persönlichen Erleben heraus. Es konnte zwischen uns nicht funzen, da wir beide verschiedene Sprachen gesprochen haben. Man stelle sich vor, ein Stein versucht sich mit einem Reptil zu unterhalten. Mein Partner und ich sind nun – nach einer Zeit der Trennung – in einem Neuanfang; einem Neuanfang mit verdammt ungewissem Ausgang. Es wird sich zeigen, ob beide Seiten genug gelernt haben um miteinander leben zu können, oder ob die Beziehung doch zu einem endgültigen Scheitern verurteilt ist. Aber selbst wenn sie scheitern sollte, heißt das nicht, dass keine Beziehung zwischen Opfern/Überlebenden und Nichtbetroffenen/Mitbetroffenen möglich ist.

@sasita: Danke für deine offenen und ehrlichen Worte.

Gruß,
blue_lady

P.S.: Ich will mit diesem Posting niemanden persönlich angreifen und/oder verletzen. Es handelt sich bei meinem Posting um meine ureigene persönliche Meinung.

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Das Ende der Hoffnung ist der Anfang vom Ende.
Der Weg zu sich selbst ist der schwerste von allen Wegen.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 15.06.2006, 19:31 
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Registriert: 24.05.2003, 00:00
Beiträge: 2214
Wohnort: Inmitten einer Wohngemeinschaft
Die ursprüngliche Frage, die hier gestellt wurde, war heißt ja "Dringende Frage bzgl. multipler Systeme".
Es ging erst mal nicht um die Kommunikation zwischen Betroffenen und Angehörigen.
Bei der Problematik, die da ursprünglich angesprochen wurde, kamen viele Vorurteile und Anforderungen zur Sprache, die vielleicht aus Unkenntnis und Unverständnis geäußert wurden. Aber es war erst mal nicht erkennbar, dass Erklärungen hierzu hilfreich waren, im Gegenteil.
Ich denke, es gibt noch mehr Partner und Verbündete hier, die Fragen haben und die Hilfe und Unterstützung suchen. Aber es hängt auch sehr davon ab, ob diese die Erklärungen und Hilfgestellungen, die man ihnen gibt, auch annehmen und respektieren können. Das war , meiner persönlichen Meinung nach, bei Eaglehawk nicht der Fall.
Das Beziehungen zwischen Betroffenen, ob sie nun immer noch Opfer oder "schon" Überlebende sind, schwierig und problematisch sind, ist uns sicher, wohl auch aus eigener Erfahrung, klar, aber, da gebe ich bluelady recht, sie sind sicher auch nicht unmöglich.
Aber es erfordert gegenseitiger Respekt und Toleranz und ein "Lernen wollen voneinander", und das ist leider nicht immer gegeben.

Loreley


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 15.06.2006, 20:41 
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Registriert: 21.02.2002, 01:00
Beiträge: 2616
Wohnort: Südhessen
Danke für eine angemessene Diskussion. Danke für eure Meinungen und euer Feedback.

Ich weiß, dass ich nicht auf das Ursprungsposting geantwortet habe - aber ein besserer Ort für mein Anliegen, als dieser, war nicht da (fand ich).

Ich bemühe mich in diesem Forum in meiner Funktion als Mod IMMER um die Sicht aus verschiedenen Positionen, um so ausgewogen wie möglich reagieren zu können. Auch versuche ich immer erst mal zu verstehen.

Wie ihr wisst, greifen wir so selten wie möglich ein, weil es einfach eine Selbsthilfeplattform ist und kein von Seelsorgern betreutes Forum.

Ich hoffe einfach, dass hier auch eine Plattform für Angehörige möglich ist. Wir haben hier schon so schwierige Zeiten überstanden - dann kriegen wir das ja vielleicht auch noch hin.

Danke dir bluelady für deine Wort. Schön, dich zu lesen. Und alles Gute für euren Neubeginn.

Sasa

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