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 Betreff des Beitrags: suche hilfe und erfahrungsaustausch (triggergefahr!)
BeitragVerfasst: 05.12.2006, 14:17 
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Registriert: 05.12.2006, 14:11
Beiträge: 5
hallo zusammen! kann mir bitte jemand helfen? ich bin oft sehr verzweifelt und komme erst ganz allmählich hinter die echte tragweite meines/unseres problems. bin mir auch nicht sicher, ob alles mit dem s*m* zu tun hat, was zwischen mir und meiner partnerin abläuft. bitte helft mir - bin ich hier richtig? die geschichte wird leider sehr lang...

ich kämpfe schon sehr lange mit einem großen problem, das vor ein paar wochen mit einem ernüchternden erwachen geendet ist. oder vielleicht auch nicht!? bitte lest die ganze geschichte und helft mir, klarer zu sehen. es geht mir nicht gut zur zeit, und als ich dieses forum hier fand und verschiedene beiträge gelesen hab, glaubte ich an der "passenden stelle" gelandet zu sein.

meine (ex-)freundin wurde im kindesalter von ihrem nachbarn mißbraucht, der inzwischen wohl verstorben ist. hinzu kommt, dass ihre eltern sich in ihrer teenagerphase haben scheiden lassen. diese "scheidung" dauerte viele jahre, in denen zuhause das geschirr flog, viel körperliche gewalt im spiel war und jede menge last auf meiner freundin lag. ihr vater hat auch sie durch die wohnung geprügelt, zudem hat sie in dieser zeit die verantwortung und erziehung ihrer geschwister mit übernommen und mit getragen. irgendwie hatte sie währenddessen und danach mehrere beziehungen. darüber weiß ich nicht allzu viel, wir haben nie sehr viel darüber gesprochen.

jedenfalls gab es eine sehr lange (sechs jahre) und weiterhin prägende beziehung zu einem sehr viel älteren mann. für den zog sie weit von zuhause weg und wechselte ihren arbeitsplatz. was ich von ihm weiß ist, daß er sie zuhause quasi "eingesperrt" und "gehalten" hat, wie ein zierstück. sie führte ein ziemlich isoliertes leben, versorgte ihn und durfte selten besuch aus der heimat empfangen. wenn doch, dann machte er es ihr madig, mäkelte an ihren freunden herum und ekelte sie irgendwie aus dem haus. irgendwann verließ sie ihn dann und kam in ihre heimatstadt zurück.

dort lernte sie auf ihrer neuen arbeitsstelle einen verheirateten mann kennen und verliebte sich in ihn. etwa ein jahr lang hatten beide ein verhältnis, von dem sie sich die große liebe erträumte. er versprach ihr immer wieder scheidung und ein gemeinsames leben. hat sie aber letztlich nur ausgenutzt und als sexgespielin behandelt. was ich so weiß, war sie ihm so was wie hörig. sie versuchte mehrfach, von ihm wegzukommen. kehrte aber immer wieder zurück, wenn er ihr einen hoffnungsschimmer zuwarf.

in dieser phase lernten wir uns kennen. das ist dreieinhalb jahre her. sie sagte mir, dass sie diese sache gerne ganz vergessen würde und war sehr froh, als ich mich ernsthaft um sie bemühte. sie hatte wohl damals den eindruck, dass sie mit mir endlich ein "normales" verhältnis und ein "normales" leben haben könnte.

allerdings bin ich in meinem leben sehr unstet, bequem und unselbständig. ich versuchte sehr schnell, die bekanntschaft in eine feste beziehung zu verwandeln. sie sagte mir sehr früh, dass sie für eine enge beziehung noch nicht bereit sei. sie brauche zeit und raum und das gefühl von unabhängigkeit, um sich selbst zu finden. das hat sie dann im laufe der jahre immer wieder gesagt, aber ich habe ihr aufgrund meiner bedürfnisse und schwächen selten diesen raum geben können...

damals wußte ich noch nichts von ihren kindheitserlebnissen. ich fand es nur merkwürdig, dass sie ungern mit mir schlief und das auch sehr oft ablehnte, mir auswich.

ein paar monate nach unserem "zusammenkommen" erklärte sie mir eines morgens, dass sie vor kurzem wieder bei dem mann gewesen sei, der sie ein jahr lang mit falschen versprechungen hingehalten hatte. sie sagte, sie habe wieder mit ihm geschlafen, einmal.

daraufhin brach für mich eine welt zusammen. ich bin nicht sehr beziehungserfahren, hatte vor ihr zwei frauen, die ich beide vergöttert habe. von der ersten hatte ich mich getrennt. die zweite hatte mich - wie ich gegen ende der beziehung mitbekommen hatte - fast zwei jahre lang regelmäßig mit einem "zweiten partner" betrogen. und jetzt das...

ich wollte meine freundin nicht verlieren, hatte angst, panik. ich schloß uns beide in meiner wohnung ein und ließ sie dabei zusehen, wie mich die schmerzen plagten. zertrümmerte vor ihren augen teile meiner möbel. das hat sie mir bis heute nicht verziehen. sie sagte mir später, das sei für sie wie eine vergewaltigung gewesen. jedenfalls sagte ich ihr in diesen schlimmen stunden, dass ich mit diesem typen sprechen wolle und ihn dazu bringen, sie endlich in ruhe zu lassen. sie stimmte ein, und ich rief ihn an. ich drohte ihm, obwohl ich kein gewalttätiger oder agressiver mensch bin, prügel und mehr an, wenn er nicht ab sofort die finger von ihr ließe. sie hat ihn seither nie mehr gesehen. nach dem telefonat bedankte sie sich bei mir. sie sagte, sie sei so froh, dass ich sie von ihm befreit hätte.

nachdem wir wieder reden konnten, erklärte sie mir, dass sie nicht genau wisse, warum sie ihn erneut getroffen hatte. sie hätte aber das gefühl gehabt, dass es mit mir so schön sei und alles so gut. sie hätte das kaputt machen wollen, weil sie der ansicht war, so ein glück nicht verdient zu haben... ich erfuhr in dieser zeit auch von all ihren schlimmen erlebnissen.

daraufhin habe ich ihr gesagt, dass ich gerne die beziehung mit ihr weiterführen wolle. ich wollte sie nicht verlieren. aber ich sagte ihr auch, dass ich auf eine gemeinsame paartherapie bestünde und darauf, dass wir beide zusammen in einen anderen ort ziehen, weg von all dem miesen und schlimmen, was ihr und uns hier wiederfahren war.

sie willigte ein. wir zogen aus, eine knappe stunde von ihrem heimatort weg. wir hatten eine schöne wohnung. und bemühten uns beide sehr um eine harmonische, "normale" beziehung. auch zum paargespräch gingen wir, bei einem seelsorger. ich merkte sehr schnell, wo auch meine fehler und schwächen liegen, die diese beziehung zusätzlich belasten: klammern, unselbständigkeit, große verlustängste, extremes bedürfnis nach nähe. alles das, was gerade für sie in ihrer situation und mit ihrer geschichte absolut gefährlich wirkt.

aus dem paargespräch wurde sehr schnell klar, dass meine freundin eine einzeltherapie machen sollte. sie suchte sich dann auch eine therapeutin. ich wurde unterdessen für mehrere monate arbeitslos. hing oft zuhause rum, klammerte noch mehr und wurde auch zusätzlich noch in finanzieller hinsicht zu einer belastung für sie.

im austausch mit guten freunden und familienmitgliedern wurde mir nach den erzählungen und berichten meiner freundin sehr bald klar, dass ihre therapeutin ein scharlatan war. sie half ihr zwar dabei, selbstbewußtsein aufzubauen und nach ihren eigenen bedürfnissen zu schauen, torpedierte allerdings aufs heftigste unsere beziehung und riet meiner freundin zur trennung. nach einigen recherchen fand ich heraus, dass diese "therapeutin" so was wie eine selbst ernannte esoterikerin war, die ihre wohl dubiosen praktiken ausnutzte, um macht über meine freundin zu gewinnen. sie schenkte ihr zum beispiel einen "freundschafts-edelstein", der sie miteinander verbinden sollte. nachdem meine freundin später die "therapie" bei ihr abgebrochen hatte, forderte diese frau ihren stein zurück, in einem vorwurfsvollen brief, indem sie von ihrer enttäuschung über meine freundin schrieb und ihr vorwürfe machte!

ehe es soweit war, versuchte ich natürlich mit aller verzweiflung, unsere beziehung zu retten und meiner freundin die augen zu öffnen, dass sie da an keine gute hilfe geraten war. auch das - und den späteren abbruch der "therapie", auch auf mein drängen hin - wirft mir meine freundin noch bis heute vor. sie habe ja versucht, sich zu verändern. das hätte ich aus angst um meine eigenen bedürfnisse verhindert. sie in ihrer freien entwicklung blockiert.

überhaupt war das lange zeit ein großes thema: dass ich sie kontrolliere, manipuliere, eifersüchtig sei und mich unberechtigterweise in ihr leben einmische. das ist ihre empfindung bei meinem verhalten. ich glaube bis heute, dass sie dabei sehr viel aus ihren vorherigen erlebnissen und beziehungen auf mich projiziert hat. will aber nicht abstreiten, dass ich in gewissem sinne sehr wohl zu manipulieren versucht habe. das tue ich eigentlich bis heute. tue das aber in bester absicht. ich möchte diese frau nicht verlieren. weil ich sie sehr lieb habe. aber auch, um ihr zu beweisen, dass es menschen gibt, denen sie letztlich doch vertrauen kann und die für sie da sind, egal wie groß der mist ist, der zwischen zwei menschen in einer beziehung nun mal auch passiert. deshalb hab ich unter anderem auch immer wieder den kontakt zu ihren familienmitgliedern gesucht. versteht hier jemand meine beweggründe so, wie ich sie gemeint habe? verzweifelt versuchte ich, "verbündete" zu finden, die meine freundin genauso lieb haben wie mich. die sie vielleicht besser kennen und ihr wohl im sinn haben. die uns beiden helfen können, unsere mißverständnisse, projektionen und manchmal falschen wahrnehmungen der realität aufzuklären, uns zu erklären, unsere sätze zu übersetzen, uns dabei zu helfen, zueinander zu finden und die schrecklichen, unnötigen mauern zwischen uns einzureißen. von einem zum nächsten bin ich gelaufen. doch niemand konnte oder wollte verstehen. niemand nahm und nimmt bis heute das eigentlich problem in dieser familie wahr.

das geht schon deshalb nicht - das ist mir heute klar -, weil meine freundin niemand vertrautes im leben hat. es kennt sie keiner wirklich, nicht mal ihre nächsten verwandten. sie hat sehr ambivalente verhältnisse zu vater, mutter, geschwistern. mal will sie ihre mutter monatelang nicht sehen, wirft ihr kindheitsenttäuschungen vor und verdammt sie, weil sie ihren kleinen bruder vernachlässigt. dann plötzlich ist die mutter wieder ständig präsent, und die beziehung wirkt innig, meine freundin suchend und ganz liebevoll. ihre geschwister sagen mir oft, dass sie das verhalten meiner freundin nicht in ordnung finden. sagen tut ihr das aber niemand, geschweige denn sie mit ihrem eigentlichen problem zu konfrontieren. wenn ich sie darauf anspreche und bitte, wenigstens ein erklärendes gespräch mit meiner freundin zu führen, blocken sie ab. das sei alles ihre entscheidung. und außerdem würde sich meine freundin sofort für wochen auch von ihnen abwenden, wenn sie sie in irgendeiner form auch nur annähernd kritisieren oder ihr zu nahe kommen sollten. leider haben sie damit auch recht.

ebenso wie es zur familie kein vertrautes verhältnis gibt, existieren in der welt meiner freundin auch keine lange anhaltenden freundschaften. immer für ein paar monate gibt es bestimmte bezugspersonen, deren namen regelmässig fallen, mit denen sie ausgeht, die anrufen und ihr gut sind. dann irgendwann sind diese menschen wieder verschwunden. andere tauchen auf - oft welche, die irgendwann mal ihre beste freundin waren. von denen ich aber jahre lang nicht mal einen namen gehört habe. ein bis zwei dauerhafte freundschaften gibt es dann doch. liebe, warme menschen, wirklich. allerdings ist der kontakt sehr sporadisch, höchstens alle paar monate. also: entweder herzlich verbunden aber selten zusammen oder viel zusammen aber nur von befristeter dauer.

das dilemma dabei: es gibt niemanden, keinen menschen, zu dem sie ein richtiges vertrauensverhältnis hätte, der ihre (und unsere) geschichte vollständig und kontinuierlich kennt. und somit niemanden, der uns bzw. mir in den verzweifelten momenten helfen könnte.

die kommen sehr oft. ich schreibe viel zu viel und drifte auch ab, bemühe mich aber um das wesentliche. herzlichen dank fürs lesen!

nach der abgebrochenen therapie und vielen hochs und tiefs entschloß sich meine freundin, wieder in ihre heimatstadt zu ziehen. und zwar in getrennten wohnungen. mit großer angst und nach langem ringen mit ihr und mit mir ergab ich mich dem bedürfnis. sie schenkte uns silberringe und mir eine wunderschöne karte "lass mich los und halt mich fest", erklärte mir, dass ich sie nicht verlieren würde und dass sie mich wirklich liebt. wir lösten unsere wohnung auf und kehrten zurück. jeder in einen anderen stadtteil.

da mich meine großen verlustängste plagten, habe ich immer - und diese situationen gab es sehr oft zwischen uns - sofort versucht, die verbindung aufrecht zu erhalten. ich hatte angst, dass meine freundin im alleinsein zu ihren alten gefühlen zurückgelangen würde - dem alleinsein, weil sie jeder im stich läßt und sie alle immer nur enttäuscht haben. wie geschrieben: ich schrieb viele sms, rief an, versuchte irgendwie in ihre nähe zu kommen. sie zog sich meist wochenlang zurück, reagierte selten auf meine kontaktversuche und wenn, dann mit der bitte um abstand. ich habe da einen großen fehler gemacht und tue ihn bis heute, dass ich dieser bitte aus angst nicht nachgekommen bin.

sehr wenige tage nach unserem umzug in getrennte wohnungen ging sie plötzlich wieder auf meine kontaktversuche ein. wir näherten uns an, und ein paar tage später sahen wir uns wieder regelmässig, der alltag kehrte schnell wieder ein. nur wochen danch war ich wieder jeden tag bei ihr - und sie sagte auch, dass sie das genieße, das ja vieles besser liefe als zuvor, und dass wir es ja wieder richtig miteinander versuchen könnten.

nach nur zwei monaten kündigte ich meine ungeliebte wohnung und zog wieder ganz bei ihr ein.

um es jetzt wirklich abzukürzen:

dieses szenario wiederholte sich bis heute drei mal. ich beziehe gerade die vierte eigene wohnung. und zwischendurch gab es weitere schwere krisen, die nur sehr knapp an weiteren derartigen situationen vorbeischrammten.

immer kam sie zu mir zurück oder ließ mich zurück kommen. immer kehrte alltag ein. immer sprachen und arbeiteten wir zu wenig über und an unseren themen und problemen.

immer wieder kommt es zu diesen ausbrüchen von ihr. fürher brutal und laut und heftig. heute meist mit einem leisen, aber tiefen weinen von ihr. schwerer verletzung und enttäuschung durch und über mich.

ich nehme ihr die luft, ich klebe an ihr dran, ich blockiere ihre entwicklung.

dabei habe ich erst im mai wieder versucht, über eine paartherapie weiter zu kommen. wenigstens ein paar schritte. sie sagte damals, wenn ich eine therapie machte um mich selbst in den griff zu bekommen, würde sie auch eine paartherapie mit mir machen. ich bemühte mich um einen platz für mich. der therapeut schlug aber von anfang an selbst vor, nicht mit mir eine therapie zu machen, sondern mit meiner freundin gemeinsam eine paargesprächsrunde. sie kam dann auch tatsächlich mit. brach aber schon bei der allerersten - ganz allgemeinen - frage nach unseren problemen in völlige verzweiflung aus. sie weinte, hyperventilierte, rang nach luft, zitterte am ganzen leib und lief knallrot an. 20 minuten dauerte das. danach wollte sie "nie mehr psychogespräche" führen... die sache war beendet. leider habe ich es versäumt, wenigstens für mich selbst weiter zu arbeiten mit diesem therapeuten.

ich habe hier sehr viel gelesen von den erfahrungen anderer. dass die überlebenden kommen und gehen, uns rufen und wegschicken. ganz unvorhersehbar und mit einer massiven wucht - die sie selbst sicherlich noch viel schlimmer umhaut als uns als partner...

bei meiner freundin wurde das alles jedoch mit der zeit immer heftiger. sie hat schon mehrfach in diesen "entfremdungsphasen" gesagt, sie wolle unsere beziehung definitiv beenden. und immer wieder kam sie zurück. heute sagt sie "weil du ein gewisses mitleid in mir erregt hast". sie habe keine gefühle mehr für mich und sähe keine zukunft für uns, und dass ihre entscheidung felsenfest stünde. "wir hätten die beziehung längst beenden müssen".

ich bin gleich fertig - entschuldigung für diesen langen text!aber es tut mir gerade sehr gut, das alles auch mal rauszuschreiben... es muß ja keiner zu ende lesen.

kurz nach dieser versuchten und geschmissenen paartherapie fuhr ich mit meiner freundin in urlaub. wir besuchten eine insel im atlantik, von der aus ich seit zwei jahren ein jobangebot hatte. wir hatten in den guten phasen immer mal wieder abgewägt, ob so ein schritt was für uns sei. waren sogar letztes jahr gemeinsam dort, um uns einen eindruck zu verschaffen. ich habe die entscheidung über einen solchen schritt komplett ihr überlassen. und da sie vorher nie wollte, habe ich die idee des auswanderns auch sein lassen. da wir uns beide auf der insel aber sehr, sehr wohl gefühlt und vor allem meine freundin sehr intensive und gute erlebnisse mit menschen und natur dort gemacht hatte, beschlossen wir, nun regelmäßig dort urlaub zu machen.

der nächste urlaub war dann wie gesagt der nach der abgebrochenen paarberatungsrunde. für mich nur ein urlaub.

für sie offenbar mehr - sie begann während unseres aufenthalts darüber nachzudenken wie es wäre, doch für eine zeit lang dorthin zu gehen. ich bat sie, sowas nicht mit mir zu besprechen, da ich mir einen solchen schritt sehr für uns wünsche, aber mir keine flachen hoffnungen mehr machen wollte. sie schwärmte weiter davon, meldete uns nach dem urlaub für einen spanischkurs an und erzählte immer öfter von dem gedanken, mit mir auf dieser insel ein neues leben anzufangen. allmählich nahm ich die sache auch sehr ernst, begann tagträume und organisierte im kopf und im internet erste schritte.

irgendwann im frühen sommer hatten wir wieder eine krise mit längerer beziehungspause. sie konnte mich mal wieder nicht ertragen und brauchte zeit für sich.

dann irgendwann während der getrennten zeit schrieb sie mir plötzlich eine sms: sie habe sich endgültig entschieden, wir wandern aus! ich solle bitte alles in die wege leiten, sie sei sich absolut sicher.

nach einigen gesprächen war ich mir ihrer festen absicht gewiss und begann nun ernste schritte. kontakt zum künftigen arbeitgeber. kündigung der wohnungen, telefon- und handyverträge. inserate für unsere autos. wir verschenkten unsre möbel und die meisten persönlichen habseligkeiten. ALLES!

dann planten wir eine große abschiedsparty. sie verfasste einladungskarten mit gedicht. freund und familienmitglieder aus ganz deutschland kündigten sich an. die party wurde groß geplant und detailgenau vorbereitet. fast hundert leute waren da.

ALLES war weg, was bis dahin unser leben ausgemacht hatte! ALLES lag vor uns auf dieser insel. das wichtigste: ruhe, zum zu-sich-selbst- und zueinander-finden, zeit für die analyse und besprechung unserer probleme und gefühle, gelegenheit um pläne für die zukunft zu machen, eine wunderschöne natur und ein herrliches fleckchen erde, an dem wir beide so viele schöne stunden erlebt hatten - zusammen und jeder für sich...

meine freundin ist nicht mit mir dorthin geflogen. sie hatte am abend der abschiedsparty einen zusammenbruch. weinkrampf. sie sagte, sie kann die beziehung nicht mehr ertragen. ist zutiefst enttäuscht von mir. weiß, daß ich nichts mit absicht tue, aber sie immer wieder verletzt und enttäuscht habe. dass ich ihr gleichzeitig kraft, sicherheit und zuversicht biete. dass das aber nicht reicht, weil ihre gefühle für mich weg seien.

ich habe sie schwer enttäuscht. mir war im stress ein fehler unterlaufen - ich hatte beide wohnungen vier wochen zu früh gekündigt und mich nicht um die behebung dieser misere gekümmert. um die situation zu retten, bat ich ihre mutter um asyl für uns für den verbleibenden monat in deutschland. meine freundin beschwerte sich anfangs nicht darüber. als wir dann aber dort waren, ist sie fast ausgerastet. konnte es nicht ertragen mit ihrer mutter unter einem dach. brach aus, zog nächtelang durch kneipen ohne heimzukommen oder mir zu sagen wo sie ist. wollte einmal mit mir über alles reden, erwischte aber einen tag, an dem ich nicht konnte. war wieder zutiefst enttäuscht. fühlte sich im stich gelassen, an meine persönlichen bedürfnisse verraten und von der liebe zu mir verlassen...

ich flog alleine. in der berechtigten hoffnung, dass sie vielleicht nachkäme. das hatte sie vor meinem abflug einem gemeinsamen freund angedeutet. sie wolle sehen, wie ich da unten zurecht käme und sich alles offen halten.

es fiel mir so schwer, diesen schritt alleine zu tun. aber ich hab´s versucht, bin geflogen. hab ihr viele sms geschickt, dass ich sie vermisse. uns beiden ein sicheres nestchen suche - eine schöne wohnung. und mich um alles kümmere, damit unser traum von dieser insel und der kraftbringenden zeit dort doch noch wahr werden könnte.

vor drei wochen schrieb sie mir eine lange mail. die klang sehr durchdacht und klar. keine beziehung mehr. keine zukunft. danke für die gute zeit zusammen. kontakt irgendwann, wenn es mir besser ginge. bitte keine sms-bombardierung mehr. kein "ich vermisse dich so" oder "ich hab dich lieb" - das täte ihr zu weh.

seitdem antwortet sie gar nicht mehr auf irgendwas. ich werde stiller, schreibe oft nur in den p.c. und schicke nicht mehr ab.

ich bin zurück in deutschland, in unserer heimatstadt. baue mir erneut ein halbwegs sicheres nestchen für mich und unsere katze.

und hoffe, dass es vielleicht doch einen weg geben wird. gegen jede vernunft...

in zwei wochen beginne ich eine therapie bei einem psychiater. um mein eigenes leben in den griff zu bekommen. hatte sehr viel glück, kann hier wieder alle jobs aufnehmen wie zuvor. habe viele liebe menschen, die mir helfen und zuhören. aber nur noch wenige, die ohren für die geschichte von mir und meiner freundin haben.

kann mir hier jemand noch was sagen? geht es jemand anders genau so oder ähnlich wie mir? gibt mir jemand hoffnung für diese beziehung?

ich bin unendlich dankbar, dass ich das alles hier schreiben durfte!

herzliche grüße
michael


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BeitragVerfasst: 05.12.2006, 20:58 
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Hallo Michael!
Ich hab' so den Eindruck, daß es wichtig ist, daß es Dir besser geht, daß Du Dich besser fühlst, daß sie doch sehen soll, wie Du leidest, daß sie wissen soll, daß Du sie vermißt und sich doch entsprechend verhalten soll.
ok, Du leidest, und sie soll was tun, was Du möchtest, damit Du nicht mehr leidest. 'Ne Menge Erwartungen ...

Was ist mit ihr ?
Wenn sie nicht will, warum akzeptierst Du das nicht ? Wessen Wohlergehen ist Dir wichtiger ? Ich hab' so den Eindruck, daß es Dir nur darum geht, daß Deine Erwartungen erfüllt werden und daß hier vielleicht irgendwer noch eine Idee hat, wie Du sie doch noch "überzeugen" kannst. Versuch' doch mal, Ihre Erwartungen zu erfüllen, nämlich die Verbindung abzuhaken ...
Und wenn sie keine Verbindung will, dann respektiere das doch. Es scheint ihr so besser zu gehen, ist das nicht schön ? Freust Du Dich nicht für sie ? Gönnst Du ihr nicht, daß sie sich wohler fühlt ? Sie scheint doch jetzt glücklicher zu sein ? Oder ist das nebensächlich, weil Du leidest ?

Sei Dir sicher, ich weiß zu gut, wie weh loslassen tut. Aber wem tut das loslassen weh ? Dem der loslassen muß. Und man kann dem anderen doch nicht vorwerfen, daß Gefühle da oder nicht da sind ! Das ist ein Problem, was man mit sich selber klären muß, aber nicht zu Lasten des (Ex)Partners.

Tut mir leid, daß ich das so direkt formuliere, und vielleicht hab' ich Deinen post nicht richtig begriffen und bin ungerecht oder zu verletzend, aber das ist das, was ich empfinde: Hauptsache, Dir geht es besser, der Wunsch des anderen ist egal, wenn er nicht Deinem Wunsch entspricht. Vielleicht würde ich Deiner Freundin ähnliche Zeilen schreiben wie Dir, das weiß ich nicht, ich kann nur auf das reagieren, was Du hier geschrieben hast. Vielleicht ist meine Ehrlichkeit ein Zeichen für Dich, daß ich mich ernsthaft mit Deinem post befaßt und darüber nachgedacht habe aber mir fällt halt nichts anderes dazu ein, was mir ehrlich leid tut ...
lg
Jan


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BeitragVerfasst: 05.12.2006, 21:27 
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lieber jahn,

ich danke dir für die offenen worte! ehrlich, das gibt mir auch zu denken was du schreibst.

darüber denke ich ja selbst immer wieder nach: habe ich sie zu etwas "überredet" und gebracht, was sie gar nicht wollte?

aber dann sind da die situationen, in denen sie immer wieder zu mir kam. mir sagte, dass ich ihr sicherheit gebe und das gefühl, einer der wenigen menschen zu sein die sich ernsthaft für sie interessieren.

es ist halt alles so widersprüchlich, was da zwischen uns lief.

und mein wunsch, mit ihr zusammenzubleiben, ist so groß und tief. natürlich hat das viel mit egoismus zu tun, das streite ich gar nicht ab. deshalb frag ich ja auch so zweifelnd, ob ihre aktionen und reaktionen etwas mit ihrem mißbrauch zu tun haben oder ob sie einfach wirklich nicht mehr mit mir leben will. es heißt mal so und mal so bei ihr. vor ein paar wochen hat sie mich noch so geliebt und sich mit mir auf ein neues leben im ausland, einen neubeginn gefreut. nur wochen später hat sie keine gefühle mehr. und so oder in abgeschwächter oder auch verstärkter form läuft das schon seit dreieinhalb jahren.

deshalb poste ich hier, weil ich mir hilfe von anderen betroffenen erhoffe. nämlich dabei, klarer zu sehen und meine freundin besser verstehen zu können.

ich war letzte woche zum ersten mal beim psychiater und habe ihm gesagt: ich weiß momentan nicht wirklich, was ich fühlen soll. trauer? abschied? oder ist es wieder nur eine von vielen "aktionen", einer ihrer inneren kämpfe, und in ein paar wochen lachen wir wieder miteinander.

ich weiß nicht, ob du so ein gefühls-wechselbad auch schon erlebt hast. das macht es eben so schwer.

ich streite nicht ab, dass ich alles dafür tun würde, sie wieder für mich zu gewinnen. ist das wirklich so falsch, wenn man liebt? da gibt es immer zwei seiten. ich habe auch sehr große angst davor, dass sie niemanden mehr findet, der ihr wirklich halt gibt und den ganzen weg mit ihr geht. ich habe genauso viel angst davor, dass sie mit jemand anders glücklich wird. ja. das ist so.

noch schlimmer ist aber die ungewissheit nach einem langen weg voller auf und ab, mit wegstoßen und herziehen.

ich würde gerne weiter mit dir schreiben.

danke & grüße
michael


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BeitragVerfasst: 05.12.2006, 22:41 
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ja, michael, vielleicht können betroffene mehr dazu sagen, ich bin ja noch nicht mal verbündeter ...


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BeitragVerfasst: 05.12.2006, 22:44 
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ich denke trotzdem über das nach, was du schreibst. danke jan. mit sicherheit ist auch da was dran. ich habe nur das gefühl, dass es nicht nur so einfach ist. vielleicht wär es dann auch etwas leichter...


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BeitragVerfasst: 06.12.2006, 00:48 
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hm,
du schriebst sie kam auch immer wieder zu dir zurück ... aber egnau das hast du auch schon über sie geschrieben als es um die beziehung mit dem alten kerl ging, wenn ich mich recht entsinne?
ich denke dass dies ein altes muster von ihr ist.
nur mal so als gedenkanstoss.

ansonsten würd ich sagen - egal wie es nun mit ihr oder euch ist - arbeite du erstmal selber an dir!

das ist jeztt nciht böse gemeint, aber du schriebst selber dass du in so mancher hinsicht "labil" bist und probleme hast.
ich habe leider oft erlebt dass sich menschen mit problemen zusammenfinden, weil sie ja so viel gmeiensam haben - und verstanden werden mit ihren problemen! - aber sich in der beziehung nur gegenseitig tiefer und immer tiefer ziehen ...

der erste punkt sollte sein an dir zu arbeiten. und zwar komplett, bis du aus den ganzen fallstricken soweit heraus bist, dass du GUT ein eigenes selbstständiges leben führen kannst, und auch anderen - uneigennüptzig - kraft weitergeben kannst.
erst dann kannst du versuchen an jemanden mit psych.problemen wieder heranzutreten auf "beziehungs"ebene meiner meinung nach.

Das ist ncht immer so, es igbt auch menschen die gemeinsam sehr viel schaffen und sich gegenseitig bei therapie unterstützen - aber bei euch scheint das ncht der fall zu sien, auch da das gegenseitige wirkliche echte verstehen nciht ganz gegeben ist und eure "wege"immer wieder weit auseinander driften.

hm?

bitte, dies ist ncht böse gemeint, und ich habe erst gezögert so etwas zu schrieben, aber nachdem jan sich getraut hat wollte ich es doch mal wagen-
als gedankenanstoss für dich.

ganz lieben gruss
Julia

_________________
Kinderaugen lügen nicht.


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BeitragVerfasst: 08.12.2006, 18:16 
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liebe julia,

ganz herzlichen dank für deine worte! ja, ich muß an mir arbeiten und mich verändern. keine frage. als labiler mensch kann ich keinem anderen labilen eine gute stütze sein. du schreibst sehr einfühlend, und genau wie bei jan habe ich überhaupt keinen grund, deine worte als negativ aufzufassen. ich bin für jeden dialog dankbar, der mir ein stück weiter hilft. vom kopf her ist der ablauf klar. und dass ich meine freundin loslassen muss, hab ich auch kapiert.

kopf und herz sind leider zwei paar schuhe. es tut so unendlich weh, dass wir jetzt (wieder?) diese unsagbar hohe mauer zwischen uns haben. sie ist weg, und das loch in meinem herzen kommt jeden tag wieder zum vorschein und macht sich bemerkbar. ich erlebe ein ständiges auf und ab der gefühle. und die angst, dass es zwischen uns endgültig endet so, wie es gerade passiert, die macht mich oft wahnsinnig.

ich weiß, daß sie mich lieb hat. ich weiß nicht, ob sie mich liebt. ich bin mir auch sicher, dass wir einander viel gutes gegeben haben, das sagt sie auch immer wieder in dankbarkeit, und ich empfinde genau so.

ist es aber unmöglich zu erwarten, dass wenigstens mal eine mail oder sms kommt, mit einem halbwegs versöhnlichen ton? ich habe ihr auch die freundschaft angeboten. das hab ich bei jeder trennung getan und meine es ehrlich. wenn wir als paar nicht zusammen können, lernen wir vielleicht, beste freunde zu werden. ich wünsche mir das 1. aus egoismus, weil sie mir fehlt und 2. aus besorgnis, weil ich angst habe, dass sie den glauben an vertrauen letztlich ganz verliert. dadurch dass sie sich einredet, ich sei genau so unfähig sie zu lieben und ihr ein leben lang treu zu sein wie alle anderen menschen in ihrem bisherigen leben. die beiden gründe stehen im vordergrund. alles andere wäre gelogen. liebe ist doch auch zum teil verlangen, begehren, bedürfnis - oder nicht? bin ich so selbstsüchtig, weil ich denjenigen, den ich liebe, nicht verlieren möchte?

du hast dir eine welt aufgebaut, in großen teilen mit deinem partner gemeinsam. obwohl es oft schwierig und nie perfekt war (welche beziehung ist das schon). aber es gab eine konstante. die ist doch auch wichtig, in jeder beziehung und in jedem leben. und plötzlich, ganz plötzlich ist sie einfach weg. es reißt dir sprichwörtlich die füße weg.

ich weiß, dass mir keiner von euch bei der problemlösung helfen kann. würde mich trotzdem freuen, wenn wir weiter schreiben. ganz egoistisch gesehen - das hilft mir momentan echt sehr...

herzlichen gruß
michael


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BeitragVerfasst: 08.12.2006, 21:35 
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hallo,
bin froh dass du meine worte nciht so böse aufgefasst hast.

Zitat:
bin ich so selbstsüchtig, weil ich denjenigen, den ich liebe, nicht verlieren möchte?

selbstsüchtig nciht unbedingt, aber für den betroffenen "potentiel gefährlich" (ich schriebe das bewusst in anführungszeichen) - es ist schön und gut für eine liebe und / oder eine geliebte person zu kämpfen. aber für den betroffenen kann es leicht zum "krampf" werden, zum kampf gegen einen, statt um einen. mein rat ist und bleibt: lass etwas zeit ins land gehen.
Als ich mich von meinem Ex getrennt habe war es zunächst halbwegs in freundschaft- er hat daraus allerdings so eine klammer-tragödie gemacht, sich angebiedert/angeschleimt, rumgejammertt, und mir in der hinsicht wirklich sien ekeligste seite gezeigt - dass ich lange zeit "angst" hatte mich mit ihm zu treffen. nciht weil ich etwas schlimmes von ihm erwartete, sondern weil ich hin in dieser fase fast zu hassen lernte -leider.
in dieser form war das eigentlich unnötig.
inzwischen kann ich ihn wieder sehen, treffen uns manchmal wenn wir etwas mit gemeinsamen freunden machen - aber da ist kein "persönliches" wort mehr zwischen uns - das hat er sich kaputt gemacht, das vertrauen ist nciht da und von mir auch nciht mehr erwünscht.

ich finde es schwer zu raten wo "der richtge weg" führt, zwischen zeigen dass man da ist und "klammern" -
ich würde evtl wirklich einen netten, kurzen und ehrlichen brief schrieben, in dem nciht drin steht wie du sie liebst und vermisst, sondern nur deine 2te sorge. wo drin steht dass du sie nach wie vor schätzt und für sie da sein wirst wenn sie es möchte. dass du dich eine weile nciht bei ihr melden wirst weil du das gefühl hast dass ihr dies lieber ist (und nciht etwa weil du dich von ihr abwendest), dass sie sich aber jederzeit bei dir melden kann, wenn sie es möchte. einfach auf freundschaftlicher basis.
(hier halte dich auch ganz klar daran: freundschaftlich! mein ex hat einen satz gesagt wie "sag bescheid wenn du wieder bereit für eine beziehung bist" - da hab ich ihn nur noch angebrüllt was er an "ich will nciht mehr" nciht versteht, und mich gefragt warum er es nciht akzeptieren kann.)
so dann auch abschicken, und an das halten was drinsteht: nciht mehr permanent bei ihr melden, aber freundschaftlich (und nicht überschwenglich besitzergreifend) reagieren wenn sie sich meldet.


ich denke dass das alles ist, was ich dir raten kann.

julia

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Kinderaugen lügen nicht.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 09.12.2006, 13:07 
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Registriert: 05.12.2006, 14:11
Beiträge: 5
liebe julia,

was du schreibst, macht mir angst. vor mir selbst und meinen verhaltensmustern. denn das ist auch das, was meine freundin mir lange zeit immer wieder vorgeworfen hat - ich würde sie nicht gehen lassen. jeder sagt mir, dass ich sie nur weiter wegstosse mit jedem weiteren annäherungsversuch. das ist eine unerträgliche vorstellung für mich. du glaubst immer aufs neue, irgendwas sei noch nicht geklärt, erklärt oder ausgesprochen. du willst fehler gut machen und dich entschuldigen. ihr sagen, dass viele dinge sich so negativ entwickelt haben aufgrund von falschem verständnis und zu wenig gesprächen miteinander.

das ist aber in dieser phase unmöglich. und es macht mich verrückt, wenn ich mir vorstelle, dass meine freundin aufgrund ihrer empfindungen, die nicht immer dem entsprechen, was ich ausstrahlen, sagen oder "bewirken" wollte, sich nun von unserer verbindung entfernt und alles daran setzt, mich zu vergessen.

ich weiß, daß das ihr freier wille ist und dass kein mensch etwas daran ändern kann. ich muß es akzeptieren.

ich kenne sie aber auch von der ganz anderen seite. lieb, fürsorglich, bemüht und auch anhänglich und auf der suche nach geborgenheit und verständnis. es ist dieses gefühl, sie darin enttäuscht zu haben. obwohl ich das nie wollte. und in vielerlei hinsicht kommt diese enttäuschung meiner meinung nach nicht unmittelbar durch das was zwischen uns passiert. ich glaube, dass sie ganz vieles aus der vergangenheit auf mich und die beziehung zu mir projiziert.

da ist eben diese mauer, die ich nicht übersteigen darf. obwohl ich fest davon überzeugt bin, dass so viele mißverständnisse durch ein gespräch und eine konstruktive arbeit an der beziehung zueinander ganz einfach auszuräumen wären. ich weiß, daß sie mich lieb hat. aber auch, dass sie sich innerlich völlig versperrt in situationen wie diesen. und je mehr zeit vergeht, umso weiter wird sie sich von mir entfernen.

das ist meine angst.

ich weiß, daß ich hier viel lamentiere und dass das alles auch gar nichts an den tatsachen ändert. akzeptieren heißt halt auch, diesen schmerz zuzulassen und auszuhalten.

das ist wohl bei jeder trennung und in jeder krise das selbe spiel.

ich danke dir fürs lesen und bin dir keineswegs böse wegen deiner sehr klaren und realisitischen sicht. bin sehr froh dafür.

liebe grüße
michael


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