TRIGGERWARNUNG, komplette Geschichte wird erzählt um bessere Hilfe zu bekommen.
Hallo,
ich wende mich an euch, weil ich völlig verzweifelt bin und einfach nicht mehr weiss, was ich tun soll, ich suche dringend Hilfe.
Ich bin mit meiner Freudin jetzt seit 3 Monaten zusammen, die Beziehung läuft super, ist harmonisch und alles funktioniert perfekt, auch sexuell gibt es keine Probleme. Ich bin so ziemlich der einzige Mensch dem sie vertraut und ich bin wahnsinnig froh, dass ich einen Menschen wie sie gefunden habe. Sie hat mir auch das Leben gerettet, weil ich in einer schlimmen Situation war, aber das ist nicht das Thema.
Vor zwei Tagen erzählte sie mir, was ich schon geahnt hatte, aber nicht wirklich wahrhaben wollte. Sie wurde von ihrem eigenen Vater sexuell-missbraucht. Sie weiss genau, wann es begonnen hatte und das letzte mal ist es unmittelbar vor unserer Beziehung passiert. Der erste Übergriff ist mit 6 Jahren passiert. Ihr Vater hat ihr ein Tuch vor den Mund gehalten (wahrscheinlich mit KO-Tropfen oder ähnlichem) sie wurde bewusstlos und er hat sich an ihr vergangen. Bei den nächsten Malen sagte er ihr nur sie solle ja ruhig sein, es wäre ihr Geheimnis und außerdem würden es alle kleinen Mädchen tun. Eine schreckliche Vorstellung. Das Tuch kam immer wieder zum Einsatz, wenn sie sich weigerte. Da sie seit 11 Jahren missbraucht wird ist die Situation folgender Maßen: Sie sieht sich als schuldige (so wie es viele tun), sie fühlt sich allein und hat Angst. Sie hat das Gefühl, dass sie ihn angemacht hat, sie die schuldige ist, warum er sich an ihr vergangen hat, weil er es ihr so lange eingeredet hat. Irgendwann glaubt man es selbst. Als wäre er das Opfer.
Um die schwere des Falles näher zu erklären: Die 3 Monate Beziehung in denen nichts passiert sind, sind für sie fast ein Wunder, es war eine Ausnahme, wann es "nur" 1x in der Woche passiert ist, das war schon Glück in dem Moment. Oft ist es jeden Tag passiert und sie lebte in ständiger Angst, ob sich Nachts die Tür öffnet und es wieder passiert. 11 Jahre, mindestens einmal in der Woche von ihrem Vater missbraucht, unglaublich.
Soviel zu der Vorgeschichte und erklärung.
Jetzt suche ich einen Rat: Mein Problem ist, dass sie nach wie vor in der Familie wohnt. Sie wird ende Februar 18. Ich habe Angst, dass es wieder passiert, ich liebe sie so sehr, dass ich das einfach nicht hinnehmen kann. Ihr Vater hat ihr zuletzt geschworen, dass es vorbei ist und bisher ist nichts passiert. Auf meine Frage, ob er dies nicht schon oft getan hatte, weil sie wirklich dran glaubte antwortete sie, dass es schon häufiger passiert wäre. Ich habe riesige Angst, dass es wieder passiert, weil sie ungeschützt in diesem Haus ist, der Schlüssel wurde ihr abgenommen.
Ich würde gerne wissen, wo es gute Therapeuten in Köln und umgebung gibt oder ähnliche Hilfe.
Wie groß ist die Chance, dass eine Therapie etwas bringt?
Sie hat deutliche Verletzungen im vaginal und analbereich erfahren, ihre Frauenärztin hatte sie sogar drauf angesprochen, dass das nicht normal wäre. Würde das reichen um in einem Verfahren vor Gericht erfolgreich zu sein? Ich glaube, wenn er freigesprochen werden würde, dann würde alles nur noch schlimmer werden. Zeugen gibt es keine, allerdings glaube ich, dass ihre Mutter davon weiss, es nur nicht sagen will, es verdrängen will und wahrscheinlich ihre sexuelle Rolle an ihre Tochter weitergibt um selbst geschützt zu sein.
Weitere Informationen zur Situation:
- Sie hat 3 Selbstmordversuche hinter sich, die zum Teil auf der Intensivstation und sogar im künstlichen Koma endeten.
- Sie ist im Moment in Therapie jedoch weiss ihre Therapeutin nichts von dem Missbrauch. Sie hat eine Major Depression und noch etwas weiteres diagnostiziert, was jedoch drauf hinweist, ich glaube sie könnte es sogar schon wissen.
- Sie hat ständig Flashbacks mit Bildern von dem was passiert ist und ihrer letzen Beziehung wo dieses Arschloch von "Freund" sie auch nur geschlagen und misshandelt hat. Die Bilder kommen sehr häufig, manchmal tagsüber, manchmal mitten in der Nacht, sie setzt sich dann hin und kann einfach nicht mehr. Wenn ich mich in diesem Moment aber um sie kümmer, ihr sage, dass sie sicher ist und sie ein wenig streichel gehts ihr schnell wieder besser.
- Sie hat schon ein halbes Jahr in einer geschlossenen Anstalt verbracht, weil es nicht mehr ging. Hat dort halt in einer Ana-Gemeinschaft gefunden.
Das ist eine weitere große Angst, sie ist zwar noch nicht untergewichtig, ist aber ständig auf diesen Ana Seiten, ich habe Angst, dass die Sucht zurückkehrt. Auch hierfür brauche ich Hilfe. Sie hat sich eine zeitlang geritzt, das ist allerdings vorbei. Sie hat wieder Kontakt zu ihrem Ana-Twin aufgenommen, das macht mir große Angst. Außerdem ist sie hat sie in letzter Zeit viel Gewicht verloren und ist an der Grenze in das Untergewicht angelangt. Wir haben uns auf 53kg geeinigt, das liegt ganz eng an der Grenze zum Untergewicht, sie hats mir versprochen, aber ich glaube sie wird sich nicht dran halten. Ich hab so eine Angst um meine Süße. Sie isst nur noch "Safe-Food" und hält sich an die Regeln der Anas. Sie nimmt beispielsweise vor jeder Mahlzeit einen Löffel Apfelessig zu sich, dadurch soll man weniger Hunger haben. Das ist doch schädlich für den Magen oder nicht?!
- Sie hatte mit 12 Bullemie, ich denke aufgrund des Missbrauchs.
- Sie will momentan nicht, dass ihr Umfeld es erfährt, ich denke, weil sie sich so davor schämt und Angst hat, dass sich alle von ihr abwenden, vorallem ihre Mutter, denn sie liebt ihren Mann und meine Freundin hat Angst, dass sie sich für ihren Mann entscheidet und vor Gericht auch für ihn aussagen würde im Falle eines Falles.
- Sie ist NICHT SICHER zuhause, weil sie keinen Schlüssel hat. Ich denke sie muss da raus und kann nicht noch länger mit diesem Menschen unter einem Dach wohnen!
- Sie empfindet nichts wenn sie über das Thema nachdenkt. Weder Schmerz noch anderes, sie sagte sie könnte sogar drüber lachen, sie empfindet einfach nichts. Ein Schutzmechanismus der Seele. Das passiert, wenn es zu schlimm wird um es noch zu ertragen. Wenn er es tut, dann ist sie auch in einer anderen Welt, deshalb kann sie sich an so vieles nicht mehr erinnern, an den Anfang aber ganz sicher.
- Sie lag bis vor kurzem im Krankenhaus, im Darm hatten sich Dinge gebildet, die entfernt werden mussten, die aus Stress resultieren. Am Tag als sie nach Hause sollte der Schock. Sie musste im KH bleiben. Darmkrebs im Anfangsstadium. Gott sei dank so früh gefunden. Wahrscheinlich wird nichts mehr passieren, es wurde alles betroffene Gewebe entfernt. Alles als Resultat aus ihrem traurigen Leben, dem Stress und der Angst.
Wie kann ich ihr helfen? Wie kann ich sie unterstützen? Wie kann ich verhindern, dass es wieder passiert? Wie kann ich verhindern, dass sie wieder in die Magersucht abgleitet und in dieser Ana-Welt lebt? Wie sieht es rechtlich aus, kann man da was machen? Was sollte ich zuerst tun? Wie kriegt man diese verdammten Flashbacks weg? Sie machen ihr leben wirklich noch schlimmer. Was kann das Mittel sein, was sie vor dem Mund hatte? KO-Tropfen? sind die nachweisbar für das Gerichtsverfahren? Wird er sie doch in Ruhe lassen und kann es noch ein paar Jahre so gehen ohne dass er sie anfasst, bis sie endlich ausziehen kann? Sie hat momentan kein Geld für eine eigene Wohnung, welche Möglichkeit gibt es aus diesem Haushalt heraus zu kommen? Das Versprechen ist bestimmt wieder vergessen, wenn er anfängt zu trinken (kommt häufig vor).
Ich habe auch Angst vor dem Anamist, weil er sie noch "interessanter" fand, als sie untergewichtig war. Wahrscheinlich, weil sie dann kindlicher wirkte... Wenn sie wieder ins Unterwicht gerät, kann bestimmt sein, dass er Rückfällig wird.
Am liebsten würde ich ihn umbringen, aber das kann ich ihr nicht antun, wenn ich im Gefängnis wäre würde sie daran kaputt gehn... Ich muss ihr anders helfen.
BITTE HELFT MIR, ICH BIN SO VERZWEIFELT! Ich will meiner Freundin helfen, ich will sie daraus holen.
lg
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