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 Betreff des Beitrags: Meine Freundin ist betroffen. Ich brauche Hilfe!
BeitragVerfasst: 01.01.2008, 14:26 
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Registriert: 01.01.2008, 13:49
Beiträge: 6
TRIGGERWARNUNG, komplette Geschichte wird erzählt um bessere Hilfe zu bekommen.

Hallo,

ich wende mich an euch, weil ich völlig verzweifelt bin und einfach nicht mehr weiss, was ich tun soll, ich suche dringend Hilfe.

Ich bin mit meiner Freudin jetzt seit 3 Monaten zusammen, die Beziehung läuft super, ist harmonisch und alles funktioniert perfekt, auch sexuell gibt es keine Probleme. Ich bin so ziemlich der einzige Mensch dem sie vertraut und ich bin wahnsinnig froh, dass ich einen Menschen wie sie gefunden habe. Sie hat mir auch das Leben gerettet, weil ich in einer schlimmen Situation war, aber das ist nicht das Thema.

Vor zwei Tagen erzählte sie mir, was ich schon geahnt hatte, aber nicht wirklich wahrhaben wollte. Sie wurde von ihrem eigenen Vater sexuell-missbraucht. Sie weiss genau, wann es begonnen hatte und das letzte mal ist es unmittelbar vor unserer Beziehung passiert. Der erste Übergriff ist mit 6 Jahren passiert. Ihr Vater hat ihr ein Tuch vor den Mund gehalten (wahrscheinlich mit KO-Tropfen oder ähnlichem) sie wurde bewusstlos und er hat sich an ihr vergangen. Bei den nächsten Malen sagte er ihr nur sie solle ja ruhig sein, es wäre ihr Geheimnis und außerdem würden es alle kleinen Mädchen tun. Eine schreckliche Vorstellung. Das Tuch kam immer wieder zum Einsatz, wenn sie sich weigerte. Da sie seit 11 Jahren missbraucht wird ist die Situation folgender Maßen: Sie sieht sich als schuldige (so wie es viele tun), sie fühlt sich allein und hat Angst. Sie hat das Gefühl, dass sie ihn angemacht hat, sie die schuldige ist, warum er sich an ihr vergangen hat, weil er es ihr so lange eingeredet hat. Irgendwann glaubt man es selbst. Als wäre er das Opfer.
Um die schwere des Falles näher zu erklären: Die 3 Monate Beziehung in denen nichts passiert sind, sind für sie fast ein Wunder, es war eine Ausnahme, wann es "nur" 1x in der Woche passiert ist, das war schon Glück in dem Moment. Oft ist es jeden Tag passiert und sie lebte in ständiger Angst, ob sich Nachts die Tür öffnet und es wieder passiert. 11 Jahre, mindestens einmal in der Woche von ihrem Vater missbraucht, unglaublich.
Soviel zu der Vorgeschichte und erklärung.

Jetzt suche ich einen Rat: Mein Problem ist, dass sie nach wie vor in der Familie wohnt. Sie wird ende Februar 18. Ich habe Angst, dass es wieder passiert, ich liebe sie so sehr, dass ich das einfach nicht hinnehmen kann. Ihr Vater hat ihr zuletzt geschworen, dass es vorbei ist und bisher ist nichts passiert. Auf meine Frage, ob er dies nicht schon oft getan hatte, weil sie wirklich dran glaubte antwortete sie, dass es schon häufiger passiert wäre. Ich habe riesige Angst, dass es wieder passiert, weil sie ungeschützt in diesem Haus ist, der Schlüssel wurde ihr abgenommen.
Ich würde gerne wissen, wo es gute Therapeuten in Köln und umgebung gibt oder ähnliche Hilfe.
Wie groß ist die Chance, dass eine Therapie etwas bringt?

Sie hat deutliche Verletzungen im vaginal und analbereich erfahren, ihre Frauenärztin hatte sie sogar drauf angesprochen, dass das nicht normal wäre. Würde das reichen um in einem Verfahren vor Gericht erfolgreich zu sein? Ich glaube, wenn er freigesprochen werden würde, dann würde alles nur noch schlimmer werden. Zeugen gibt es keine, allerdings glaube ich, dass ihre Mutter davon weiss, es nur nicht sagen will, es verdrängen will und wahrscheinlich ihre sexuelle Rolle an ihre Tochter weitergibt um selbst geschützt zu sein.

Weitere Informationen zur Situation:
- Sie hat 3 Selbstmordversuche hinter sich, die zum Teil auf der Intensivstation und sogar im künstlichen Koma endeten.

- Sie ist im Moment in Therapie jedoch weiss ihre Therapeutin nichts von dem Missbrauch. Sie hat eine Major Depression und noch etwas weiteres diagnostiziert, was jedoch drauf hinweist, ich glaube sie könnte es sogar schon wissen.

- Sie hat ständig Flashbacks mit Bildern von dem was passiert ist und ihrer letzen Beziehung wo dieses Arschloch von "Freund" sie auch nur geschlagen und misshandelt hat. Die Bilder kommen sehr häufig, manchmal tagsüber, manchmal mitten in der Nacht, sie setzt sich dann hin und kann einfach nicht mehr. Wenn ich mich in diesem Moment aber um sie kümmer, ihr sage, dass sie sicher ist und sie ein wenig streichel gehts ihr schnell wieder besser.

- Sie hat schon ein halbes Jahr in einer geschlossenen Anstalt verbracht, weil es nicht mehr ging. Hat dort halt in einer Ana-Gemeinschaft gefunden.
Das ist eine weitere große Angst, sie ist zwar noch nicht untergewichtig, ist aber ständig auf diesen Ana Seiten, ich habe Angst, dass die Sucht zurückkehrt. Auch hierfür brauche ich Hilfe. Sie hat sich eine zeitlang geritzt, das ist allerdings vorbei. Sie hat wieder Kontakt zu ihrem Ana-Twin aufgenommen, das macht mir große Angst. Außerdem ist sie hat sie in letzter Zeit viel Gewicht verloren und ist an der Grenze in das Untergewicht angelangt. Wir haben uns auf 53kg geeinigt, das liegt ganz eng an der Grenze zum Untergewicht, sie hats mir versprochen, aber ich glaube sie wird sich nicht dran halten. Ich hab so eine Angst um meine Süße. Sie isst nur noch "Safe-Food" und hält sich an die Regeln der Anas. Sie nimmt beispielsweise vor jeder Mahlzeit einen Löffel Apfelessig zu sich, dadurch soll man weniger Hunger haben. Das ist doch schädlich für den Magen oder nicht?!

- Sie hatte mit 12 Bullemie, ich denke aufgrund des Missbrauchs.

- Sie will momentan nicht, dass ihr Umfeld es erfährt, ich denke, weil sie sich so davor schämt und Angst hat, dass sich alle von ihr abwenden, vorallem ihre Mutter, denn sie liebt ihren Mann und meine Freundin hat Angst, dass sie sich für ihren Mann entscheidet und vor Gericht auch für ihn aussagen würde im Falle eines Falles.

- Sie ist NICHT SICHER zuhause, weil sie keinen Schlüssel hat. Ich denke sie muss da raus und kann nicht noch länger mit diesem Menschen unter einem Dach wohnen!

- Sie empfindet nichts wenn sie über das Thema nachdenkt. Weder Schmerz noch anderes, sie sagte sie könnte sogar drüber lachen, sie empfindet einfach nichts. Ein Schutzmechanismus der Seele. Das passiert, wenn es zu schlimm wird um es noch zu ertragen. Wenn er es tut, dann ist sie auch in einer anderen Welt, deshalb kann sie sich an so vieles nicht mehr erinnern, an den Anfang aber ganz sicher.

- Sie lag bis vor kurzem im Krankenhaus, im Darm hatten sich Dinge gebildet, die entfernt werden mussten, die aus Stress resultieren. Am Tag als sie nach Hause sollte der Schock. Sie musste im KH bleiben. Darmkrebs im Anfangsstadium. Gott sei dank so früh gefunden. Wahrscheinlich wird nichts mehr passieren, es wurde alles betroffene Gewebe entfernt. Alles als Resultat aus ihrem traurigen Leben, dem Stress und der Angst.

Wie kann ich ihr helfen? Wie kann ich sie unterstützen? Wie kann ich verhindern, dass es wieder passiert? Wie kann ich verhindern, dass sie wieder in die Magersucht abgleitet und in dieser Ana-Welt lebt? Wie sieht es rechtlich aus, kann man da was machen? Was sollte ich zuerst tun? Wie kriegt man diese verdammten Flashbacks weg? Sie machen ihr leben wirklich noch schlimmer. Was kann das Mittel sein, was sie vor dem Mund hatte? KO-Tropfen? sind die nachweisbar für das Gerichtsverfahren? Wird er sie doch in Ruhe lassen und kann es noch ein paar Jahre so gehen ohne dass er sie anfasst, bis sie endlich ausziehen kann? Sie hat momentan kein Geld für eine eigene Wohnung, welche Möglichkeit gibt es aus diesem Haushalt heraus zu kommen? Das Versprechen ist bestimmt wieder vergessen, wenn er anfängt zu trinken (kommt häufig vor).

Ich habe auch Angst vor dem Anamist, weil er sie noch "interessanter" fand, als sie untergewichtig war. Wahrscheinlich, weil sie dann kindlicher wirkte... Wenn sie wieder ins Unterwicht gerät, kann bestimmt sein, dass er Rückfällig wird.
Am liebsten würde ich ihn umbringen, aber das kann ich ihr nicht antun, wenn ich im Gefängnis wäre würde sie daran kaputt gehn... Ich muss ihr anders helfen.

BITTE HELFT MIR, ICH BIN SO VERZWEIFELT! Ich will meiner Freundin helfen, ich will sie daraus holen.

lg


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 Betreff des Beitrags: therapeuten
BeitragVerfasst: 01.01.2008, 16:44 
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Registriert: 07.07.2003, 00:00
Beiträge: 1628
in köln gibt es prof. fischer, einen der anerkanntesten spezialisten in deutschland, man kann dort im institut anrufen und sich jemanden empfehlen lassen ...
viel glück euch beiden ...


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 01.01.2008, 18:28 
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Registriert: 21.05.2007, 22:37
Beiträge: 422
http://www.bvppf.de/Inhalt/therapeuten/index.html

http://www.ipsis.de/adressen/suchdienste.htm

http://www.missbrauch-opfer.info/main.asp?IDS=23


Das sind links, die ich mal gespeichert hatte. Keine Ahnung, wie gut die sind und wie vollständig und so. Kannst aber ja mal reinschauen.

Hab jetzt deinen Text auch nicht wirklich gelesen, nur vorhin mal kurz überflogen, deshalb kann ich dazu nichts weiter schreiben.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 02.01.2008, 01:12 
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Was will denn Deine Freundin ?
Wenn sie nicht raus will, dann kannst Du nichts machen, außer da zu sein.
Gibt es Beratungsstellen bei Euch im Ort ?


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 02.01.2008, 16:38 
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Beiträge: 6
Sie weiss im Moment nicht, was sie wirklich will, weil sie grade dabei ist es zu verarbeiten, sie beginnt zu verstehen, dass es nicht ihre Schuld ist und sie sich nicht schämen muss. Wir gehen in die Offensive und werden auch Beratungsstellen kontaktieren, das wird schon, aber ich dachte vielleicht hat noch jemand tipps... gibt es beispielsweise wohnungen für betroffene oder ne Art WG, die einem zur verfügung gestellt werden, einfach dass sie die Möglichkeit hätte da raus zu kommen... wenn man nicht sieht, dass es möglich ist, dann wird man es auch nicht in Erwägung ziehen.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 03.01.2008, 09:47 
Hallo anonym88,

ja, es gibt Wohnheime/WG´s für Betroffene (nennt sich so weit ich weiss "betreutes Wohnen")

Ob´s bei euch in der Nähe eine solche WG gibt, da können euch sicherlich Beratungsstellen weiter helfen. Teilweise werden diese Wohnheime vom Jugendamt finanziert - also evtl. auch dort mal nachfragen, denn die übernehmen evtl. auch die Kosten.

Gruss

Tati


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BeitragVerfasst: 03.01.2008, 10:13 
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Für sofortige Hilfe können Mädchen- und Frauenhäuser sorgen. Dort arbeiten auch Sozialarbeiter, die langfristige Wege mit den Mädchen erarbeiten.

Aber mal ehrlich: Ich bezweifle, dass du auch nur die Hälfte von dem weißt, was da vorgeht. Sie ist noch in Täterkontakt und fühlt nichts....das klingt sehr schlimm. Das klingt nach einem anderen Schutzmechanismus, der noch notwendig ist. Und wenn er noch notwendig ist, läuft da auch noch was. Verarbeitung während des Täterkontakts? Glaub ich nicht.

Vielleicht wäre es gut, wenn DU zu Wildwasser oder ähnlichem gehst und dort regelmäßig erzählst. Vielleicht helfen sie dir dann durchzuhalten und zu ordnen, was ne realistische Interpretation von dir ist und was nicht. So das LANGSAM ein sicherer Ausstieg erarbeitet werden kann.
Gibts den Therapeuten von ihr wirklich? Warst du mal mit da? Wenn es ihn gibt, wäre er erster und bester Ansprechpartner für diese Probleme.

Liebe Grüße,
Pu


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BeitragVerfasst: 03.01.2008, 10:18 
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Was ist übrigens ein "Ana-Twin" ?
Kann sie auch bei dir wohnen? Was haltet ihr beide von Wg's, die NICHT in der Nähe, sondern weiter weg sind? In der Nähe heißt ja weiter in Gefahr sein.

LG,
nochmal Pu


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BeitragVerfasst: 03.01.2008, 14:38 
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Pro-Ana ist ne Bewegung der Magersucht, man sucht sich dann einen "Ana-Twin" einen Partner, der den Weg mit einem geht, sowas hatte sie früher und die Person gibt es auch noch.

Was da läuft kann ich dir sicher sagen Pu: Er macht immernoch Andeutungen, ständig macht er Anspielungen und Ähnliches, dass sie sich da noch versucht zu schützen ist klar.
Beispielsweise redeten wir beim Frühstück darüber, was die Eltern geträumt haben, kamen irgendwie darauf... hinterher hat er ihr gesagt: "ich habe nicht nur von Monstern geträumt" dann kam dieses wiederliche grinsen, wie sie mir erzählte... ist doch logisch, dass der Schutzmechanismus da noch erhalten bleibt, aber ich glaube so langsam versucht sie das alles zu verstehen, sie such sich auch selbst Hilfe.

Das Problem mit Mädchen- und Frauenhäusern oder WGs ist, dass sie nicht möchte, dass jemand etwas davon mitbekommt, auch nicht ihre Eltern, ich glaube irgendwie nicht, dass das möglich ist. Seht ihr da ne Möglichkeit, einfach da raus zu kommen, ohne dass ihre Eltern was ahnen oder so?

Die Therapeutin gibts wirklich, die hat sie sogar bei dem Krankenhausaufenthalt besucht, sie scheint nett zu sein und ich glaube auch sie kann ihr helfen.

Bei mir kann sie nicht wohnen, ich wohne noch bei meinen Eltern und hab kein Geld für ne eigene Wohnung, ne WG, die weiter Weg ist, würde zum einen bedeuten, dass die Eltern wissen, warum sie geht und es sich vlt auch rumspricht und zum anderen auch, dass sie weit von mir entfernt ist, das würde zum einen die Beziehung erschweren und zum anderen weiss ich, dass sie mich braucht um das alles durchzustehen, weil es sonst sicher wieder in nem Selbstmordversuch enden würde... ohne mich hätte sie absolut nichts unternommen und sie hat noch keinem Menschen außer mir davon erzählt.


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BeitragVerfasst: 03.01.2008, 15:00 
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Huhu,

Mädchenhäuser nehmen die Mädchen auch auf, ohne dass sie erzählen müssen. Die Eltern erfahren im Fall, dass sie minderjährig ist, lediglich, dass sie kein Opfer einer Gewalttat geworden ist oder sonstwie vermisst, sondern geschützt wird. Weder warum noch wo. Erst nach einigen Tagen wird mit Hilfe des Jugendamtes versucht das Sorgerecht den Eltern abzusprechen (und was dann für Angaben nötig sind ist ne andere Frage- das über MB gesprochen wird ist eh selten), damit das Mädchen bleiben kann. Im Falle der Volljährigkeit kann ich mir keine weiteren Schwierigkeiten vorstellen und das wird ja schon im Februar sein.
Es genügt denen zu wissen, dass sie da weg will. Die glauben, dass das schon n Grund haben wird. Vielleicht brauchts dann gar kein Jugendamt mehr, da das ja schon so nah ist und damit auch keine Angaben.

Übergangsweise kann auch eine Klinik Sicherheit bieten.

Versuch mal mit ihr darüber zu reden, dass ihr die Psychologin einweiht. Sie hat schließlich Schweigepflicht. Details braucht es ja nicht. Aber das Gewalt vorliegt und sie weg will und ganz sicher sollte sie auch wissen, dass deine Freundin keinen Kontakt zu ihren Gefühlen hat. Wenn sie gut ist, wird sie Wege erarbeiten.

Das mit Wildwasser für dich selbst meine ich ganz ernst. Ruf mal an.

Ich hoffe, es sind wirklich nur Andeutungen. Und nicht noch andere Familienmitglieder oder sowas.

Viel Glück wünsche ich dir.

Pu


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BeitragVerfasst: 03.01.2008, 15:09 
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Nochmal ich,

ich verstehe nicht, warum ein Umzug weiter weg bedeuten würde, dass es sich rumspricht oder die Eltern davon erfahren würden. In dem Alter ziehen viele Jugendliche von Zuhause aus. Und dass die Eltern sie missbrauchen, wissen die Eltern doch eh. Weg zu sein bedeutet doch nur weg zu sein (und sie sollten einfach nicht wissen, WO sie ist).

Und ich glaube auch gar nicht, dass ein Umzug weiter weg eure Beziehung stärker belasten würde als bisher. Weniger Täterkontakt bedeutet doch auch mehr Kraft. Kann euch beiden doch nur guttun. Und umbringen wird sie sich eher, wenn kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist. Sie hat bisher überlebt, warum sollte sie sich umbringen, wenn sie den Täterkontakt abbrechen kann und echte Hilfe bekommt?
Du bist sicher wichtig in ihrem Leben. Aber du bist deswegen nicht weg und bisher hat sie auch überlebt.

Und irgendwann wirst du ja auch mal von Zuhause ausziehen, vielleicht für ne Ausbildung oder so. Also da entstehen dann schon Wege.

Nochmal viel Glück,
Pu


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BeitragVerfasst: 03.01.2008, 19:15 
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ich möchte mich schon mal riesig für deine Hilfe bedanken Pu, das ist echt vorbildlich und ich habe gehofft auf derartige Hilfe zu treffen, ich habe leider nicht so viel Zeit und ich schreibe dann morgen ausführlicher, auf jeden Fall Hochachtung und vielen dank, dass du dir die Zeit genommen hast.


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BeitragVerfasst: 06.01.2008, 22:17 
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So ich melde mich nochmal zurück. Ich habe viel Zeit mit ihr verbracht, viel gelacht und viel getrauert, weil die Situation nicht so leicht ist. Doch immer wieder waren Lichtblicke zu sehen. Heute ist es wieder passiert und ich konnte ihr nicht helfen. Ich fühle mich so hilflos.

Morgen werde ich mich sofort informieren, wie sie da sofort raus kommt, sie wird mit ihrer Therapeutin reden und danach werde ich nochmal mit ihr reden. Ich weiss noch nicht, ob sie verletzungen hat, aber wenn das der Fall ist, dann werden wir wohl nochmal zum Arzt gehen wegen einem Gutachten.
Ich weiss also was zu tun ist und doch fühle ich mich so beschissen.

Sie sagte ihr Vater hätte noch was mit ihr zu besprechen, ich habe gebetet, dass er es nicht tut, ich habe gewartet und gewartet, eigentlich wollte ich sie heute noch sehen, aber das war natürlich nicht mehr möglich.
Ich habe ihr schon mehrere SMS geschrieben, ohne Antwort. Nach 2 1/2 Stunden völliger Verzweiflung kam dann die SMS, sie brauche noch kurz Zeit für sich und würde sich später melden.
Ich fühle mich so leer, weine die ganze Zeit und bin einfach nur noch fertig, am Telefon hat sie es mir erzählt, war aber nicht wirklich in der Lage, das hab ich auch verstanden. Wir haben nur abgeklärt, was morgen weiter passiert. Ich habe noch nie so stark wie zuvor kennen gelernt, was es heißt hilflos zu sein. Du weisst oder denkst dir zumindest, was da grade mit deiner süßen Maus passiert und alles was du tun kannst ist warten, bis es vorbei ist.
Langsam mach ich mir Sorgen um mein Abi, in ein paar Monaten nach den Osterferien soll ich es schon schreiben, wie soll ich das nur alles schaffen? Meine Eltern sagen ständig ich solle lernen, aber irgendwie bin ich im Moment gar nicht in der Lage dazu. Ich fühle nur noch Schmerz und Trauer und wenn sie nicht bei mir ist, dann habe ich einfach nur Angst. Dieses Gefühl ist einfach schrecklich, am liebsten würde ich diesen Menschen sofort umbringen, wenn ich nicht mit den Folgen rechnen würde... ich will ihm heimzahlen, was er ihr angetan hat, will nicht, dass es in Vergessenheit gerät und dieses perverse Arschloch so weiterleben kann.

In Frauenhäuser dürfen doch nur Frauen, aber das wäre die einzige Möglichkeit da sofort rauszukommen? Ich könnte sie nicht besuchen?

lg


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 07.01.2008, 16:38 
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Registriert: 27.11.2006, 12:08
Beiträge: 2046
Hi du,

ich kann es dir nachfühlen, wie es dir geht.
Ich könnte dir jetzt sagen, dass es niemandem hilft, wenn du nicht lernst, dass du auch an dich denken sollst- aber ich kann dir diesen Rat nicht ernsthaft geben, da ich keine Gebrauchsanweisung dabei legen kann, wie das gehen soll mit den Gefühlen.

In einem Frauenhaus könntest du nicht WOHNEN, welche andere Regelungen (etwa sich draußen mit dir treffen oder so) dort gelten, weiß ich nicht. Die Therapeutin, mit der du eh noch sprechen willst, wird euch beiden darüber Auskunft geben.
Einzige Möglichkeit? Nein, es gibt immer verschiedene Möglichkeiten- aber es ist eine die ich kenne. Ist einfach einfacher mit professionellen Verbündeten....

LG,
Pu


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 08.01.2008, 14:57 
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Registriert: 10.11.2007, 21:14
Beiträge: 1670
Wohnort: in 3 Welten
Hey Du
ja is ohne Frage ne scheiß Situation
und so krass das nun vielleicht klingt was ich Dir hier nun schreiben werde,
so ist es doch nicht so weit hergeholt wie es scheint oder vielleicht scheinen mag.........
ne Freundin, die beim kinderschutzbund atbeitet erzählte mir mal von Fällen wo der Verdacht da ist und man das kind trotzdem in der Familie belässt - auf jeden Fall erst mal, weil das Trauma es da so plötzlich raus zu holen größer wäre als das, das es ja schon kennt......klingt furchtbar und hart und sowiso müsste der Täter entfernt werden, wenn aber keiner zu dem Kind steht....dann geht das ja nicht.....*seufz*
wie auch immer, für deine Freundin ist es schlimm ohne Frage, aber auch nicht einfach zu gehen und `gewohnt´ was geschieht.....es ist ihr ganz normaler Wahnsinn.......und das Leid daraus furchtbar aber vertraut - das heißt nicht das sie dort bleiben soll - auf keinen Fall - es heißt nur, sie muss es wollen, dort weg zu gehen... und bis der "Plan" steht wie und wo sie dann hin kann ist es leider nicht zu ändern das es ist wie es ist...........(scheiße ich weiß)
dort weg zu sein bedeutet nicht automatisch das es ihr dann besser geht
-kann sogar gegenteilig sein, weil mit der Zeit erst und eben weg von da aufbrechen kann wie n Eitergeschwür was nicht aufbrechen durfte weil keiner da war....( und sie noch mittendrin...)..........doch damit beginnt auch der Weg zur Heilung, wenn sie Therapie hat und du an ihrer Seite stehst und doch auch dich selbst nicht vergißt, weil nur so kannst auch du die Kraft haben es auszuhalten und da zu sein
die Situation, wie sie nun ist, belastet dich - so denke ich - wesentlich mehr wie sie - vielleicht kann dir das ein wenig Trost sein.....für dich ist es neu verstehst du - für sie nicht..........und sie hat jetzt dich und damit jemanden der ihr hilft und Licht am Ende des Tunnels ist, der zu ihr steht, für sie da ist und mit ihr geht , dorthin wo hingegangen werden muss...
das ist was so sehr wertvolles und das tust du schon und jetzt ist warten, Geduld und einfach da sein dran.................es wird besser werden und du hilfst ihr schon auch wenn du es nicht beenden kannst und sie rausholen da, was du verständlicher Weise gerne würdest, du kannst ihr also helfen den Weg vorzubereiten und ihr deine Hand reichen - doch gehen muss sie alleine von dort - verstehst Du ???
Hab Vertrauen in die Zeit und bestärke sie im Gehen von dort und helf ihr Hilfe zu finden - mehr kannst Du einfach nicht tun...
und versuche trotzdem zu lernen in dem Wissen, das es auch für sie wichtig ist das du dein Abi machst und sie bestimmt nicht will das du durchfällst.............
wünsch Dir doll viel Kraft und Stärke und Geduld und erkennen auch deiner Grenzen damit Du Dich nicht so quälen musst
mit Licht und Wärme Bluebirdsflight


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