Ich wünschte, ich würde bereits diese relativ große positive Einstellung von Dir bereits (wieder?) haben! Ich bewundere Eure Arbeit, auch Dein Engagement, obwohl ich Dich nicht kenne.
Jetzt gerade, kann ich ausdrücken, was ich sagen will. Das ist nur zu oft nicht immer so.
Da schwirren die Gedanken mit Leichtigkeit durch meinen Kopf, aber bis zum Formen der Worte reicht es nicht, weil da eine Sperre ist.
Wahrscheinlich liest Du auch ab und zu meine Beiträge, die, ich weiß, so oft so schwer sind. Meist kann ich das nur in Gedichtform, weil ich, obwohl ich diese Gefühle habe, dadurch mehr Abstand zu mir habe, die Worte sich formen als würden sie andererseits nicht "mich" betreffen, kann ich schwer erklären, wie ich es meine.
Und es ist auch ein Versuch, andere Menschen, die mitlesen, Gefühle u n d vor allem unsere, meine Ereignisse näher zu bringen, so, wie ich es kann. Sie sollen nicht runterziehen - tun es wahrscheinlich oft - aber so i s t es eben bei mir. Und ich denke, nicht Betroffene können vielleicht dadurch ahnen, wie es manchen, allen, von uns geht oder gegangen ist.
Das Schweigen lege ich mir eher mehr und mehr auf, draußen, in der realen Welt. Weil genau das passiert, was die Verbündeten oder Mitleser und Du, oben beschrieben haben. Dieses Gefühl zum Teil der Hilflosigkeit der Thematik gegenüber, dem Unverständnis mir gegenüber, als Kind, als Erwachsene später, nicht NEIN gesagt zu haben, nichts geändert zu haben. Und manchmal, und das ist für mich das Schlimmste, nahezu der Ekel, die Herablassung mir gegenüber, diese Respektlosigkeit, ein teilweise schwacher Mensch zu sein. Die Unterstellung, ja nichts ändern zu w o l l e n. Mein Gott, es ist das, was Du sagst, es ist zum K..., und oft sind es solche Tage, an denen ich von echter, befreiender Fröhlichkeit gewesen bin, und in einer Sekunde in ein tiefes Loch falle.
Ich habe einmal den Wunsch gehabt, durch meine Lebensgeschichte, die ich nahen Menschen nach und nach erzählt habe, durch Engagement, so wie Du es nun schon seit Jahren hast, auch in der Gesellschaft etwas aufzuzeigen, zumindest unsere Mitmenschen aufmerksam zu machen, Verständnis und Mitgefühl, vielleicht selbst etwas zu tun, so gut sie es vermögen, und dieser Wunsch ist nach und nach in mir stecken geblieben. Weil ich die Reaktionen gesehen habe. Zuerst die Betroffenheit, dann, in den meisten Fällen Rückzuck, bei anderen Menschen, die mich auf dieses eine Teil von mir reduziert haben. Und es hat mir nach und nach auch die Hoffnung genommen, dass sich etwas ändern kann, und bin mir im Moment nicht sicher...
Es hat mich dieses Verhalten von zum Teil sehr lieben Menshen, auch ein Stück wieder zerbrochen. Nicht aus ihrer Schuld, sondern aus der Tatsache, dass ich zuvor etwas Wesentliches nicht getan habe: die Therapie und die Bewältigung der Vergangenheit.
Du scheinst das zu einem Großteil hinter Dir zu haben. Aber ich ahne, dass es nach wie vor diese wunden Punkte bei Dir gibt, vielleicht auch manchmal Erschöpfung, auf der Stelle zu treten.
Ich weiß, dass ich wahrscheinlich nicht die Richtige bin, Dir das Positive, das Du und das Team mit Dir, hier geben, vor Augen zu halten. Ich möchte Dir Mut zusprechen, obowhl er mir selbst vielfach noch fehlt, und ja, mehr als gute Wünsche und Gedanken kann ich Dir nicht senden.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft, und: danke.
Mit lieben Grüßen, N.
_________________ Man soll nicht das Eine sagen und das Andere denken.
|