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 Betreff des Beitrags: Therapie für Verbündete
BeitragVerfasst: 03.09.2008, 16:11 
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Registriert: 05.08.2008, 16:43
Beiträge: 20
Hallo Ihr Lieben,

ich brauche auch Hilfe! Wird eine Therapie, wenn man nur Verbündeter ist überhaupt von der Krankenkasse unterstützt? Was kann ich tun?

Vielen Dank!
Etoile


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BeitragVerfasst: 03.09.2008, 21:33 
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Registriert: 24.06.2008, 20:37
Beiträge: 497
huhu etoile
geh einfach mal mit ner überweisung zu nem therapeuthen und sprich mit ihm/ihr darüber, was du für probs hast, und der/die wird dir dann schon sagen ob die kasse die therapie übernehmen könnte, weil das kommt ja nicht auf deine geschichte an, sondern auf die probs die du nun hast, aus welchem grund auch immer
lg chupi


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BeitragVerfasst: 03.09.2008, 22:57 
wenn du hilfe brauchst, muss die kasse zahlen. der grund ist völlig sekundär.

lg

hexchen


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BeitragVerfasst: 06.09.2008, 10:54 
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Registriert: 27.11.2006, 12:08
Beiträge: 2046
Huhu,

ich hab früher auch mal darüber nachgedacht- dass man auch als Verbündeter etwas Hilfe braucht. Manche Beratungsstellen wenden sich auch an Verbündete, man kann Selbsthilfegruppen gründen, bekommt dann eventuell auch Unterstützung. Nur: Wie soll das gehen, über seine Probs mit irgendetwas und seine Sorgen oder Konflikte zu reden, ohne vom anderen zu erzählen. Es ist ja seine/ihre Geschichte und darüber soll man ja nicht reden- überhaupt über nichts Privates, denn dann hätte man ja Interna (definiert als alles, was die Freundin betrifft) verraten- wie also bitte soll man sich dann selbst Unterstützung suchen? Wie könnte man einem Thera erzählen, was einen bedrückt, die eventuellen Knackpunkte suchen (die man selbst nicht sieht- würde man sie sehen, bräuchte man das ja nicht)- wenn man doch immer nur bei sich bleiben darf? Aber jede Art von Kommunikation umfasst ja mindestens 2 Personen- wie soll das also gehen, ausschließlich bei sich zu bleiben?
Bleibt letztendlich doch nur, anderern zuzuhören und mitzulesen- über die Erzählungen der anderen für sich selbst Lösungen zu suchen und Verstehen zu lernen. Oder?

LG,
Pu


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BeitragVerfasst: 06.09.2008, 14:53 
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Registriert: 01.04.2006, 10:23
Beiträge: 708
Wohnort: Hessen
also ich seh das so:

ich bin ja überlebende und meine liebe, süße Sappho ist verbündete.
ich habe generell etwas dagegen, wenn jemand, der von meiner geschichte weiß, es einfach weitererzählt. da reagiere ich ganz empfindlich und ich hab auch schon die ein oder andere freundschaft deswegen von mir aus beendet. ich sehe das als großen vertrauensbruch, den man nicht mehr einfach so kitten kann. vorallem, weil eigentlich alle, die von meiner vergangenheit wissen, auch wissen, dass sie es nicht weiter sagen sollen. dass ich das nicht möchte. es ist eben meine geschichte und ich will selbst entscheiden, wem ich was wann sage oder es überhaupt sage.
auf der anderen seite laß ich mich auf kompromisse ein:
L. hat mich zum beispiel, nachdem sie von meiner vergangenheit erfuhr, gefragt, ob sie darüber mit jemanden reden könnte, der/die mich nicht kennt. sie hat mir versichert, sie würde meinen namen nicht sagen und auch nur mit ihr darüber reden.
wie gesagt: eigentlich möchte ich das nicht. es ist mir wirklich extrem peinlich und ich will das selbst entscheiden! ABER: wenn jemand bereit ist, mir zuzuhören, dann möchte ich nicht, dass es wie in einem großen schwarzen loch verschluckt wird. für mich ist es schon schwer auszuhalten, wie schwer muß es erst für denjenigen sein, dem ich es erzähle? diese große belastung möchte ich keinem auferlegen!
ich fand das von L. damals unheimlich gut. sie hat mir ein so großes gefühl von sicherheit gegeben, ohne es vielleicht wirklich zu wissen! ich habe mich wirklich gut und sicher gefühlt und hab den bedingungen zugestimmt.

auch Sappho habe ich gesagt, dass sie sich eine thera suchen kann und darüber reden kann. ich möchte, dass sie mit jemanden darüber reden kann, falls sie schwierigkeiten hat. es ist nun einmal ein schwieriges thema und niemand kann sich davon frei sprechen!

für mich persönlich ist wichtig: vorherige absprache, offenheit, vertrauen, ich entscheide zum schluß und dass muß auch eingehalten werden!

wenn mir jem. sagt, der von mir weiß, dass er mit jem. darüber reden möchte, hab ich da kein problem mit. ich möchte keine belastung sein. ich weiß, wie schwer das ist. ich möchte nur entscheiden, wie das abläuft.


kassiopeia


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BeitragVerfasst: 06.09.2008, 15:41 
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Registriert: 15.07.2007, 18:56
Beiträge: 475
Wohnort: Ostwestfalen
Hi Etoile,

ich kann mich kassiopeias Worten voll und ganz anschließen.
Es gibt da nichtmal was hinzuzufügen, genau meine Gedanken und Worte als wären sie von mir geschrieben.
Danke kassiopeia fürs ausdrücken.

LG Marina

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auch du kannst den Weg aus dem Dunklen schaffen. Du mußt nur bereit sein das Licht zu sehen und dem in kleinen Schritten entgegenzugehen.


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BeitragVerfasst: 06.09.2008, 17:06 
sich als verbündeter hilfe zu holen ist gewissermaßen eine art von supervision. man bleibt also schon bei sich selbst, kann schauen, warum man an einem bestimmten punkt besonders empfindlich ist, lernen, wie man sich selbst schützt usw. dass dabei das gehörte in irgendeiner form einfließt kann nicht ausbleiben.
durch das, was meine tochter mir erzählte, wurde ich - wie meine therapeutin es nannte - sekundär traumatisiert. im lauf der therapie wurde deutlich, dass diese traumatisierung in der schwere möglich war, weil meine eigene geschichte einfloss. ich kann und will die inhalte meiner therapie nicht mit meiner tochter besprechen, würde sie sich dann für mein befinden noch mehr verantwortlich fühlen, noch mehr schuldgefühle mir gegenüber haben, als sie sie ohnehin schon hat. sie kennt meine therapeutin nicht, wird sie auch - es sei denn sie will es - nie kennen lernen. aber meine tochter vertraut mir und die tatsache, dass ich bei der verarbeitung ihrer geschichte hilfe habe, gibt ihr sicherheit, macht ihr immer wieder mut zu erzählen... weil sie weiss, dass ich mit all dem nicht allein stehe.

hexchen


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BeitragVerfasst: 06.09.2008, 19:11 
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Beiträge: 475
Wohnort: Ostwestfalen
therapeutische unterstützujng holen um mit dem eigenen aufkommenden gefühl umgehen zu lernen ist ja auch völlig ok und da müssen ja keine details aus dem erlebten des betroffenen einfließen.

lg Nadine

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auch du kannst den Weg aus dem Dunklen schaffen. Du mußt nur bereit sein das Licht zu sehen und dem in kleinen Schritten entgegenzugehen.


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BeitragVerfasst: 06.09.2008, 19:56 
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Registriert: 01.04.2006, 10:23
Beiträge: 708
Wohnort: Hessen
seh ich ganz genauso @Nadine

@Marina: :wink:


gruß, die kassiopeia


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BeitragVerfasst: 06.09.2008, 22:04 
das verstehe ich grad nicht. wie kann ich dem therapeuten das gefühl beschreiben, ohne den vermuteten auslöser zu benennen? ich fühle mich traurig, hilflos, wütend, weil.... das darf ich nicht sagen, weil es einen dritten betrifft?
vielleicht erklärt ihr mir, wie das gehen soll....

lg

hexchen


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BeitragVerfasst: 06.09.2008, 22:59 
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Registriert: 24.06.2008, 20:37
Beiträge: 497
also ich bin betroffene, aber sehe das ganze ein bisschen anders ... ja, wenn ich das jemandem erzähle, möchte ich nicht, das das dann direkt dem nächsten brühwarm weiter erzählt wird ... aber wenn ich nen partner, eltern, geschwister freunde habe, dievllt dadurch, also durch meine probleme, mein verhalten wieder probleme bekommt, oder sich probleme verstärken, muss der jenige nicht zuerst mich fragen, ob er ne thera machen darf, denn darauf läuft es hinaus, wenn ich sage, ich möchte gefragt werden ob derjenige in der thera was über mich erzählen darf, denn das ist unausweichlich...
ich erzähle in ner therapie ja auch von menschen in meinem umfeld ... und naja, da frag ich auch nicht erst vorher nach ... ich erzähls ja nicht irgendwem ... ne thera steht unter schweigepflicht, so wie auch mitarbeiter von beratungsstellen etc ...
also wenn meine geschichte in die probleme eines anderen mit einfließt, kann er ne thera machen wenn er will, und muss mich nicht erst vorher fragen...
es wird da auch nicht um detail gehen ... sondern ungefähr so, meine freund/in wurde als kind mb, hat deshalb heute die und die probleme, und damit komme ich nicht so richtig klar, es bedrückt mich

lg chupito


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BeitragVerfasst: 07.09.2008, 08:11 
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Registriert: 24.05.2003, 00:00
Beiträge: 2214
Wohnort: Inmitten einer Wohngemeinschaft
Für mich wäre es völlig legitim, wenn mein/e Verbündete/r in seiner Therapie von uns erzählt. Es geht in dieser Therapie doch auch, und sicher am Anfang noch verstärkt, um uns, um die Beziehung zu uns und die daraus entstehenden Gefühle und Probleme.
Ein guter Therapeut wird ihn/sie sicher ganz schnell auf den Punkt bringen, dass es nicht in erster Linie um uns, sondern um den Verbündeten selbst geht. Und dann wird er/sie mit der Zeit mehr bei sich als bei uns sein.
Außerdem hat ein Therapeut Schweigepflicht, sodass unsere "Anteile" nicht nach außen getragen werden.

Rebecca


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BeitragVerfasst: 07.09.2008, 12:39 
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Registriert: 15.07.2007, 18:56
Beiträge: 475
Wohnort: Ostwestfalen
Hi Rebecca,

das was du schreibst ist in sofern für uns auch ok wenn es denn wirklicn bei einer/einem Thera landet.
Tatsache hier war, dass einiges offen in Foren geschrieben wurde und dort um Rat gefragt wurde wo jeder lesen kann und jeder weiß wer die betroffene ist.
Ich denke, das ist der Grund warum hier in Sachen drüber reden so dicht gemacht wird.
Es war ja nicht nur in Foren sondern auch bei anderen Menschen die uns auch kennen, aber nichts vom erlebten wußten.
Also mag sein, dass wir zu vorsichtig und ängstlich sind, ist aber nach dem was mit unseren Berichten passiert ist ein wenig verständlich, oder?
Wenn Verbündete Hilfe brauchen ist das völlig ok, aber dann an geeigneter Stelle, wo Schweigepflicht ist.
Wir haben auch keinen Bock in Gefahr zu geraten weil da wer ausplaudern muß.

LG Celine

_________________
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BeitragVerfasst: 07.09.2008, 13:44 
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Registriert: 07.12.2004, 08:37
Beiträge: 1124
hallo Celine

leider haben wir dies auch schon miterlebt. auch schon hier in diesem forum und deshalb können wir euch dabei sehr gut verstehen

hoffe ihr könnt dennoch wieder etwas vertrauen aufbauen
hoffe es für euch, denn wir konnten es bis jetzt kaum wieder
und leiden sehr darunter....

viel kraft euch wünschen
lg lie

_________________
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.

***Was ich bin, das können sie nicht reparieren !!!***
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?


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BeitragVerfasst: 07.09.2008, 13:46 
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Registriert: 24.05.2003, 00:00
Beiträge: 2214
Wohnort: Inmitten einer Wohngemeinschaft
Papilios hat geschrieben:
Hi Rebecca,
das was du schreibst ist in sofern für uns auch ok wenn es denn wirklicn bei einer/einem Thera landet.
Tatsache hier war, dass einiges offen in Foren geschrieben wurde und dort um Rat gefragt wurde wo jeder lesen kann und jeder weiß wer die betroffene ist.
Ich denke, das ist der Grund warum hier in Sachen drüber reden so dicht gemacht wird.

Ja, das verstehe ich.
Da hab ich mal wieder nicht genau gelesen :roll:Ich werde alt..........

Gruß,

Rebecca


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