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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 09.03.2009, 17:19 
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Registriert: 10.02.2009, 12:32
Beiträge: 53
Wohnort: NRW
Nein ich meine nicht das man nur richtig lauut schreien muß, versteh diese Art der Formulirung sowieso irgendwie falsch, denn ich muß doch nicht laut schreien um gehört zu werden.
Ich verstehe darunter einfach nicht mehr Schweigen, sich nicht mehr zum Schweigen zwingen oder bringen lassen.
Einfach nicht nachgeben und weiter kämpfen für sich und für unsere Kinder.
Hinfallen werden wir alle immer wieder, so ist das Leben, da muß man durch, schlimm ist es nur wenn man liegen bleibt und nicht wieder aufsteht.
Auch wenn du da jezt vielleicht al "lächerlich oder Humbug ansiehst, aber ich habe ein einfaches lächerliches Hilfsmittel um meine vorübergehenden Depressionen zu überfinden. Einen Wecker!
Das ist kein Witz. Eine halbe stunde genau darf ich heulen jammern und frustriert sein und meinen Gefühlen wie auch immer freien Lauf lassen.
Nach genau einer halben Stunde klingelt dann der Wecker und das ist das Zeichen für mch , Schluß mit der "heulerei und Jammerrei", jetzt ist es genug, jetzt gehst Du den Kampf wieder an.
Dann wasche ich mr das Gesicht, mache mir motivierende Lieblingsmusik an und stell mich vor den Spiegel und sag mir "Du schaffst das und los, lächle! 10 Mal!
Und es funktioniert.
Das nennt man Selbstkonditionierung/Selbstregulation.

Hier bei Wikipedia kann man ungefähr nachlesen wie das funktioniert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Theorie_de ... n_(Bandura)

Es ist bestimmt nicht leicht, den für sich richtigen weg zu finden aus seinen Depressionen herraus zu kommen, glaub mir auch ich weiß das und habe das auh hinter mir.
Nur was bei mir ausserdem immer "eine Hilfe" war, kann man sehen wie man will, ich hatte nie viel Zeit mich in meinem Depressionen zu lassen, weil ich ständig um unsere Existenz kämpfen mußte, immer andere Dinge im vordergund standen die zu bewältigen waren und so hatten die Depressionen irgendwie nie ne Chance, lange anzudauern.
Abesehen davo das es sowieso niemanden interessiert hätte, weder meine damals noch zu kleinen Teilen vorhandene Familie, noch irgendwelche Sachbearbeiter oder sonstwen.

Also habe ich in den letzen 16 Jahren eines gelernt, "jammern und Heulen ist nur verschwendete Energie, es interessiert eh niemanden, und es hilft Dir auch nicht deine Probleme zu lösen. Wenn Du sie lösen willst, mußt Du die Ärmel hochkrempeln und was tun. Denn es kommt niemand der dir deine "Arbeit" abnimmt.

Und wenn ich she wievielen Menschen auf dieser Welt es noch viel schlechtre geht als mir, dann nehme ich mir an denen ein Beispiel und "kämpfe" auch, denn wenn diese Menschen ihr Leben meistern und auf die Reihe kriegen, dann kann ich das auch schaffen.

Vielleicht ist es einfach gut, keine Zeit zu haben um groß nachdenken oder "jammern" zu können, weil man so abgelenkt und gefordert wird, das man kaum Zeit zum Luftholen hat und jeden Tag wieder neue Sachen dazu kommen.
Im Grunde werde ich höchsten "nur noch wütend", denn immer wenn ich 1 oder zwei Probleme lösen konnte, schmeißt man mir von anderer Seite schon wieder 10 neue in den Weg. Der ganz normale altägliche Wahnsinn.

Liebe Grüße
Mutterkämpft





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"Man sieht nur mit dem Herzen wirklich gut, denn das Wesentliche bleibt für die Augen alleine verborgen."


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 Betreff des Beitrags: Grüß Dich.
BeitragVerfasst: 09.03.2009, 19:04 
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Registriert: 30.04.2007, 16:02
Beiträge: 218
Dein letzter Absatz bringt es aber auch auf den Punkt: eines macht man gut, ist sogar stolz daruf weil man denkt, man ist ein Stück weiter gekommen und schon sind ein paar neue da, die einem zurückwerfen. Ich glaub ja dass cih deswegen so lange so dunkel gestimmt bin, weils einfach nicht aufhört, weil immer was kommt, weils Abstampeln mal so aussieht, mal so, man wieder anders und ich mir immer denk: na morgen, heut war ein schlchter Tag, aber morgen ist ein Tag Erholnung und das gibts ja niht, dass wieder was Neues kommt. Und siehe da, dnn was für ein Glück, drei Tage nix, Hohstimmung da, und am vierten Tag, so, als obs mit Nachdruck schlcht sein muss, d e r grope Hammer, aber so dicke, und so mies, dass ich dann wirklch am Abgrund hänge.

Manhmal habe ich scho überlegt, ob ich z.B. das Foto von meiner Tochter in einen Schrank legen soll. Aber ich kann das nicht. Ich woll sie ja nicht vergessen, andereseits zieht es mir so oft das Herz zusammen wenn mein Blick darauf fällt, usw.

Ist halt nicht leicht.
Ich freu mich für Dich, Du hast trotz allem scheint es iene relativ starke Phase, und das muss man nützen-soviel weiß ich doch auch. Drum wünsch ich Dir, dass es so lnge als möglich auch "gut" ist :)

lG, N.


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 Betreff des Beitrags: Re: Grüß Dich.
BeitragVerfasst: 10.03.2009, 12:25 
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Registriert: 10.02.2009, 12:32
Beiträge: 53
Wohnort: NRW
Nora hat geschrieben:

Ist halt nicht leicht.
Ich freu mich für Dich, Du hast trotz allem scheint es iene relativ starke Phase, und das muss man nützen-soviel weiß ich doch auch. Drum wünsch ich Dir, dass es so lnge als möglich auch "gut" ist :)

lG, N.




Mk. antwortet:

Hallo liebe Nora, also ich glaube nicht das das nur eine Phase ist, denn wenn dauert diese Phase jetzt schon gut 16 Jahre an. Auch sehe ich das nict als ein zurückwerfen an, wenn diese "richtigen" Hämmer mal wieder zuschlagen, sondern eher als eine weitere Herausforderung auch diese so schnell als möglich zu bewältigen. Im Grunde hat man ja auch keine andere Wahl als seinen Verstand und sein logisches Denken dann ein zuschalten und sofort dementsprechend zu reagieren und zu handeln. Wenn man das nämlich nicht macht oder schafft, würde die ganze Existenz (oder das was davon noch übrig geblieben ist) den Bach runter gehen.

Wenn ich es so sehe hatte ich in den letzen Jahren nicht mal die Möglichkeit so richtig Krank zu werden oder mir irgendeine "schlimmere Art" von Krank sein zu erlauben, von einem Unfall oder Krankenhausaufenthalt ganz zu schweigen. Denn was passiert dann mit meinem Jungen, wenn ich ausfalle? Ausser dem Jugendamt und ein Heimaufenthalt könnte und würde sich niemand dann um ihn kümmern.
Ergo, ich darf einfach nicht ausfallen oder richtig krank werden.
Und der "Witz" ist, ausser mal einer Erkältung oder einem Virus bin ich auch nicht ernsthaft erkrankt.

Ich muß da immer an diesen "blöden" Spruch denken:
"Was uns nicht umbringt macht uns hart".
Irgendwie ist da aber was Wahres dran.

Die Trauer, oder die Traurigkeit die Du wegen deiner verstorb. Tochter empfindest, ist vollkommen normal, auch den Schmerz den Du empfindest wen Du an sie denkst oder ihr Bild betrachtest, der ist nicht nur mormal, der muß sogar sein.
Denn wenn Du ihn nicht hättest, dann hättest Du doch Deine Tochter aucn nicht so lieb gehabt.
Der Schmerz über den Verlust , der wird immer bleiben, nur werden die Schmerzen im laufe der Jahre leichter werden oder leichter zu ertragen sein.
Würdest Du keinen Schmerz, den Verlustschmerz als Mutter, nicht mehr empfinden, würdest Du doch vielleicht eines Tages dein Kind einfach "vergessen". So aber bleibt ihre Erinnerung immer in Deinem Herzen.
In Deinem Herzen ist Sie noch da, versuche Dich an die schönen Zeiten mit ihr zu erinnern und diese Kostbarkeiten bewahre in Deinem Herzen.

Ich weiß ja nicht ob Du gläubig bist, oder ob Dir das helfen könnte, stell dir vor das sie von Gott zu sich gerufen wurde, weil er einen weiteren Engel für "seine Armee" brauchte, einen starken und wunderschönen Engel. Einen Engel mit den wundrschönsten Flügeln die Du Dir vorstellen kannst.
Vielleicht kein goßer Trost, aber vielleicht ein ganz kleiner.

Liebe Grüße
Mutterkämpft

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 12.05.2009, 16:34 
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Registriert: 12.10.2005, 21:30
Beiträge: 356
Wohnort: Frankfurt-Main
Hallo Mutterkämpft,

danke Dir für Deinen Beitrag. Alles Liebe wünscht Dir

Moonlight


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 14.05.2009, 21:23 
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Beiträge: 2273
Wohnort: Bayern
Ich habe gerade alles durchgelesen. ich bin weder Betroffene, noch Verbündete aber das alles geht mir sehr nahe.
Seitdem ich hier lesen darf hat sich vieles an meinen Denken verändert, obwohl, nicht an meinen Denken, sondern an meinen Wissen.

Vorher war dieses recht oberflächlich, man regt sich darüber auf das solche Dinge passieren, ja.
Man regt sich über die Politik und Gesetze auf weil einfach nicht viel voran geht, ja.
Das kann ich ganz und gar nicht verstehen.
Aber alles was man in den Nachrichten oder Zeitungen mitkriegt ist nicht genug. Alles zu oberflächlich und zu schnell wieder vergessen.

Ich bin ein sehr einfühlsamer und sensibler Mensch und vieles was ich hier lesen darf, bringt mich zum weinen, so hilflos fühlt man sich.
Mittlerweile beobachte ich die Menschen, um wieviele unwichtige Dinge sich ihre Gedanken drehen und kann nur den Kopf schütteln.

Ich kann gar nicht mit Schreiben hier ausdrücken wie ich denke und fühle, nein kann ich nicht.

Ich kann euch allen nur von Herzen Kraft und Geduld und Mut wünschen. Und das tue ich mit allem was ich bin.

Sabine.

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Viele kleine Menschen, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 07.06.2010, 13:38 
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Beiträge: 53
Wohnort: NRW
Ich war sehr sehr lange nicht hier, möchte mich dafür entschuldigen, sehr vieles ist in diesem vergangen Jahr geschehen und leider ist unser Fall immer noch nicht abgeschlossen. Nur durch die großartige Unterstützung unserer Therapeuten, dem sozialen Dienst des Ju Amtes und vielen vielen
anderen lieben Helfern, schaffen wir es diese Gerichtliche Torture durch zustehen. Mitlerweile liegt unser Strafverfahren seit Dez.09 gegen den mutmaßlichen Täter bei der zuständigen Generalstaatsanwaltschaft.
Weil zu meinem großen Entsetzen, von dem wir nur durch den Bescheid
der Generalstaatsanwaltschaft erfahren haben, unser Fall zurückgestellt wird
weil eine weitere Strafanzeige (im Okt./Nov 09) mit dem selben Tatbestand
gegen unseren Täter gemacht wurde. Wieder Junge.
Wie zu erwarten war wird nun von diesem nächsten Opfer auch ein Glaubwürdigkeitsgutachten erstellt (weil die Täterverteidigung) dies beantragt hat. Nun und ehe nun unser Strafverfahren "weitergeht", wird von der nun verantwortlichen Generalstaatsanwaltschaft (Die jetzt beide Strafverfahren führen soll/muß) auf eben dieses Gutachten gewartet und den neuen ERkenntnissen daraus.

Wie lange das alles noch gehen soll, ich weiß es nicht.
Mein Sohn wird bald 18, als wir unsere Anzeige machten war er gerade 15.

Aber wir lassen uns nicht unterkriegen, wir kämpfen weiter.

Ich hoffe das ich jetzt wieder öfter hier sein kann, und regelmäßiger.

Liebe Grüße
Mutterkämpft

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 14.06.2010, 17:42 
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Registriert: 13.05.2010, 18:30
Beiträge: 15
Wohnort: Nordrhein-Westfalen
Mutterkämpft hat geschrieben:
Aber wir lassen uns nicht unterkriegen, wir kämpfen weiter.


Hallo kämpfende Mutter,

es ist unglaublich, wie schwerfällig die Justiz doch ist. :(

Ich finde, das ist eine gute Einstellung, ich wünsche euch viel Erfolg und viel Kraft zum Kämpfen und gegenseitig Halt geben! Mir fällt dazu auf jeden Fall ein, dass es mir bestimmt in der Not sehr geholfen hätte, eine derart starke und unterstützende Mutter gehabt zu haben. Ich glaube, das ist sehr viel wert.

Liebe Grüße
Sternenvogel

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Die schlimmste Art jemanden zu lieben, ist die, bei ihm zu sein, und doch zu wissen, das er niemals zu einem gehört.


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 Betreff des Beitrags: Re: Meine Geschichte, die Geschichte zweier zerstörter Leben
BeitragVerfasst: 07.04.2012, 15:46 
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Registriert: 26.01.2005, 11:21
Beiträge: 25
Ich finde das ist eine sehr starke Frau die gar nicht weiß, wie mutig sie ist, zu all dem zu stehen, was Ihr passiert ist. Es ist so unfassbar und doch wieder echt. Man kann es nicht glauben, aber es ist die Realität die sich diese Frau gestellt hat und musste dabei leider ganz viele Niederlagen auch einstecken.

Ich ziehe vor Ihnen den Hut!!!!


Vielleicht schreibt man sich ja mal im Forum. :wink: :wink: :wink:


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