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 Betreff des Beitrags: Frage an "Verbündete" Eltern zur Kinderbetreuung
BeitragVerfasst: 02.04.2009, 11:11 
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Registriert: 21.03.2009, 22:28
Beiträge: 41
Wohnort: Wien Österreich
Ich überlege die ganze Zeit ob ich meine Kleinen überhaupt in den KIGA geben soll. DIe Große (3,5J.) spricht immer intensiver vom MB und auch die Kleine hat schlimme Probleme (Bindungsstörung, Autoaggressiv,...)

Die Große hat so viel Angst im Alltag und nässt auch schon mal ein wenn es unerwartet an der Tür läutet, oder wenn sie sich vor lauter Angst wieder mal vorstellt ihre LE wären da und wir müssten sie rausjagen, damit sie ihr nichts tun, da geht auch öfter mal was in die Hose.

Ich meine diese süßen kleinen Mäuse sind sozial vielleicht noch gar nicht soweit, die Große weint ja auch wenn ein anderes Kind sie unerlaubt berührt, usw.

Ich habe die Kids halbtags für den KIGA angemeldet, als das mit dem MB noch gar nicht aufgekommen ist, jetzt Frage ich mich ob das die richtige Lösung für sie ist.

Kann man KIGA-Betreuerinnen erklären, dass sie meine Beiden nicht von sich aus ANgreifen sollen, was das auslösen könnte?
Dass wenn die große dann mal vorschnell bei jemanden den sie öffter gesehen hat, keine Zuneigung zeigt, sondern unterwürfig angepasstes Verhalten und dass sie dabei auch Angst hat? ICh meine wir sehen das sofort, wenn sie dann plötzlich große Augen bekommt, oder auch mal wimmert, aber die Oma hatte das anfangs auch fehlinterpretiert und durch ihr "trösten" und "drücken" wollen dann Hysterie ausgelöst.

Sollten wir das mit dem KIGA lassen bis sich das Verhalten vielleicht nicht mehr so intensiv zeigt (Hoffe auf besserung durch Eingewöhnung und auch Therapie). Oder eine Integrationsgruppe mit Sonderpädagogen auswählen in der Weniger Kinder sind? Aber sie sind doch beide richtig kluge Köpfchen, vielleicht packen sie das auch.

VIelleicht kommt euch die Frage blöd vor, aber ich mache mir intensiv Gedanken um die Zukunft meiner Kleinen, traue auch keinem Babysitter,
oder so, weil die Große sich bei fremden Personen mit ihrem Verhalten vielleicht in Gefahr bringen könnte....

Ewig zu Hause bleiben geht auch nicht, weil das finanziell nicht drinnen ist....

Was denkt ihr?
Natürlich darf auch jeder Betroffene seine Meinung dazu Kundtun,
ich hoffe darauf, dass andere sich mit ähnlichen Fragen beschäftigen müssen, oder mussten....

_________________
Lg,

HILL


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 02.04.2009, 14:32 
Hallo Underhill,

"Versuch macht klug" geht mir da durch den Kopf und damit meine ich jetzt nicht die Kleinen einfach mal in den KIGA zu bringen und gucken was passiert, sondern ein Gespräch mit den Betreuern. Einen Termin machen und das ansprechen der Problematik. Auf die Reaktion achten und hören was sie zu sagen haben. Dann "aus dem Bauch" raus entscheiden. Ich denke der KIGA könnte auch eine Chance für die beiden sein Vertrauen zu erlernen und Ängste zu verlieren.

Das sind einfach so meine Gedanken dazu ohne das ich selber in einer solchen Situation war, da ich kinderlos bin.

Gruss

Tati


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 02.04.2009, 16:36 
hallo underhill,

ich habe es bei meinen pflegekindern so gehandhabt, dass ich VOR Aufnahme ein gespräch mit der kindergartenleitung gesucht habe, in dem die vorgeschichte und mögliche - daraus resultierende - verhaltensweisen der kinder thematisiert wurden. danach wurde dann entschieden, welche erzieherin für die kinder in frage kam.

Beispiel: bei einem kind bin ich 3 monate lang jeden tag mit in die gruppe gegangen; sobald festgestellt wurde, dass er kurz vorm rand seiner belastbarkeit stand, bin ich mit ihm wieder gegangen. anfangs waren es maximal 30 minuten, die er durchhielt. schrittweise wurde dann auf 3 stunden gesteigert. an tagen, an denen es ihm nicht so gut ging, wurde ich angerufen und hab ihn vorzeitig abgeholt. das war zugegebenermaßen für mich sehr anstrengend, aber er hat es dann bis zur schulzeit geschafft ausreichend belastbarkeit für einen schulkindergarten zu schaffen.

die intelligenz meiner pflegekinder war nie das problem - die kann man auch zuhause fördern. die psychische belastung war jedoch ein problem, das den kindern bei der entwicklung ihrer intelligenz immer wieder im weg stand.

vielleicht ist das für deine beiden mäuse auch ein weg.... nicht kindergarten hopp oder topp, sondern eine behutsame einführung in den kindergarten und zeit beim erlernen der erkenntnis, dass sie auch dort sicher sind.

lg

hexchen


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BeitragVerfasst: 02.04.2009, 19:41 
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Registriert: 21.03.2009, 22:28
Beiträge: 41
Wohnort: Wien Österreich
Das ist eine tolle Idee Hexchen,
das ist für mich auch ein Ansatz mit dem ich was Anfangen kann.

Langsam und wenige Stunden schafft es vor allem die Große vielleicht.
die Kleine zeigt wenigstens Neugier und spielt ja mit anderen wenn ich dabei bin.
Die große hat sich eine gleichaltrige Nichte ausgesucht mit der sie gut klarkommt, bei Berührungen aber immer noch verschreckt ist.
Heute ist sie wieder panisch geworden, als ein Mädchen (ca. 5-6 Jahre alt) sie am Spielplatz angesprochen hat und dann gleich weinend zu mir auf den Arm und wir mussten zu "Charly" (unser Kater) gehen...

_________________
Lg,

HILL


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 03.04.2009, 06:29 
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Registriert: 11.04.2003, 00:00
Beiträge: 632
wenn ich was sagen darf? also ich finde die Idee von hexchen sehr gut, denn wenn die Kids alleine durch müssten, kann man leicht als Ausenseiter abgestempelt werden, auch von KIndergartenkids. Bei mir war es so, dass mir niemand die Hand für die Zweierreihe geben wollte. Jede(r) hat mich gehasst. Ich muss irgendwas ausgestrahlt haben, wo mein verdorbenes Sein vermittelt hat.
Deshalb finde ich die Idee von hexchen so gut, weil die Kids nicht nur zu dir vertrauen haben , sondern langsam auch in der Gruppe aufgenommen werden.
Vielleicht kannst du auch das Buch "Geh nie mit einem Fremden mit(Trixie Harlander und Ursula Kirchberg) im Kidi verwenden lassen. Also dass die Tante(oder wie es in D genannt wird) so mit den Anderen sprechen kann. Das Buch ist wirklich Kidi gerecht und für Gespräche gut geeignet, weil es nicht zu offensichtlich ist, was passiert. Ich kann es nur empfehlen. Habe es bei meinen Kids auch verwendet um sie sozusagen vorsichtig darauf vorzubereiten, dass nicht alle Männer es gut meinen. Naja, das sind halt eben meine GEdanken dazu.

Alles Gute

baba


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 03.04.2009, 11:25 
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Registriert: 21.03.2009, 22:28
Beiträge: 41
Wohnort: Wien Österreich
Danke auch für deine Babas,

ja das wäre furchtbar wenn meine Mäuse ausgegrenzt werden würden, aber nachdem sie wenn sie sich bedrängt fühlen eben oft panisch und dann Autoagressiv, oder manchmal auch Agressiv reagieren, könnte das gut sein.

Und die Große nimmt ja von sich aus auch keinen Kontakt mit anderen Kids auf, da könnten die anderen vielleicht denken sie mag sie nicht, oder soo.

Ich hoffe der KIGA steigt drauf ein..
Werde mir mal einen Termin machen...

UNd Danke nochmal, ich bin wirklich erleichtert,
auf diese Idee wäre ich gar nicht gekommen....

_________________
Lg,

HILL


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BeitragVerfasst: 03.04.2009, 13:29 
Hallo Ihr,

ich lebe auch seit Ende letzten Jahres mit zwei schwerst traumatisierten Kindern ( 2 und 3 Jahre alt).
Wir sind auch mit großer Offenheit auf die Kindergartenleiterin zu, gehen ähnlich vor wie Hexchen es beschrieben hat und machen derzeit sehr gute Erfahrungen.

Noch zwei weitere Gedanken zur Orga:
- unserem Kind tut es zwischenzeitlich gut später hingebracht zu werden, um gemeinsam mit den anderen abgeholt zu werden. Glaube dann ist das Gefühl es "nicht geschafft" zu haben nicht so groß
- zu Beginn vielleicht nur Nachmittags bringen, da sind es in der Regel kleinere Spielgruppen

Alles Gute für Euch,

kwamboka*


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BeitragVerfasst: 04.04.2009, 10:33 
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Registriert: 24.05.2003, 00:00
Beiträge: 2214
Wohnort: Inmitten einer Wohngemeinschaft
Hallo,

wir möchten Euch ermuntern, mit der Kitaleitung zu sprechen.
Heutzutage sind Probleme infolge sM bei Kindern dem Kitapersonal nicht mehr fremd. Oft sogar hat man in einer größeren Einrichtung mehrere solcher "Fälle".
Die Leitung kennt ihre Einrichtung und kennt auch ihre MitarbeiterInnen.
Ich denke, der Kontakt zu anderen Kindern ist auch für Eure Kinder sehr wichtig, und sei es erst mal nur zum Beobachten: wie gehen die anderen Kindern miteinander um, wie gehen die Kinder mit Erwachsenen um? Unterstützt von einer einfühlsamen Erzieherin können sie für sich ganz neue Erfahrungen machen.
Es ist schlimm, was die Kinder erlebt haben, keine Frage!
Aber sie leben, und sie leben in einer Welt zusammen mit anderen, oft ganz verschiedenen Menschen. Man muss lernen, mit denen irgendwie klar zu kommen und vor allem auch, mit denen in Kontakt und Beziehung zu kommen. Und nichts ist heilsamer als eine Beziehung, die einem hilft, das Gewesene anzunehmen, Rücksicht zu nehmen, aber trotzdem in die Zukunft zu blicken und auch die schönen Dinge des Lebens wahrzunehmen.
Die Kita bietet dafür einen geschützten Rahmen.
Enorm wichtig ist dabei aber die enge Zusammenarbeit und der regelmäßige Austausch zwischen Eltern und Kitamitarbeitern.
Also, nur Mut!
Und haltet uns auf dem Laufenden!

Schöne Grüße

Rebecca


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BeitragVerfasst: 04.04.2009, 10:50 
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Registriert: 12.07.2007, 19:12
Beiträge: 141
Möchte meinen Vorschreibern zustimmen - hab mal mit meiner Partnerin gesprochen, die auch Erzieherin im Kiga ist - sie sagt auch, es ist wichtig mit den Erziehern/innen im ständigen Gespräch zu bleiben. Sie sagt auch, man kann eventuell mal beim Jugendamt um eine Empfehlung für einen geeigneten Kiga nachfragen, es gibt halt sone und solche Erzieher (aber du hast dich ja wohl schon entschieden).

Sie hat auch schon Erzieher/innen kennengelernt, die nach dem Motto handeln "Nun hab dich mal nicht so!" Bei ihr auf Arbeit ist das aber anders, wenn ein Kind nicht berührt werden möchte, dann wird darauf auch Rücksicht genommen.

Eine Empfehlung gab sie noch: Integrationskitas haben oft einen höheren Stellenschlüssel, d. h. mehr Personal, und sie sind darauf ausgerichtet, mit besonderen Kindern umzugehen.

_________________
Du sollst das Saatkorn nicht zermahlen!


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BeitragVerfasst: 05.04.2009, 21:15 
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Registriert: 21.03.2009, 22:28
Beiträge: 41
Wohnort: Wien Österreich
Also wir werden jetzt wirklich noch ein Gespräch mit der Kindergarten-Leitung des Kindergartens führen.

Sollte das nicht klappen ist etwas weiter weg (auch nur 2 Busstationen) ein Integrationskindergarten, da dieser von der Stadt ist, könnten wir da ja noch eventuell einen Platz zu kriegen.

Danke euch allen ich bin um eine Sorge leichter.

_________________
Lg,

HILL


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