hallo supermanni,
ich kann deinen Zwiespalt gut verstehen, zumal es einer ist, der mir in der Therapie häufiger bei mir vorkommt. Da sitze ich auch schon mal vor einem T***r, der da mal Opfer war.
Nur, gerade bei männlichen Opfer kann der angerichtete psychopathologische Schaden wesentlich tiefer sitzen und nachhaltiger versteckt werden, als dies bei weiblichen Opfern der Fall sein muss. Und genau dann bleibt dem Opfer oft nur noch das Ventil, erlebtes Unrecht und die eigene Verletzung über das Ausüben von Macht und damit neuem Unrecht ausgleichen zu können. Der Junge wird damit nicht nur T***r sondern landet noch tiefer in der Opferspirale, weil er das Ventil ja meist als befreiend erleben konnte. Und ob er sein eigenens Erleben als Ausrede benutzen kann, wäre daher zu bezweifeln.
Ob du hören oder glauben kannst, ist auch keine Frage des Glaubens. Ziemlich offen darunter liegt doch die Frage für dich dann, wieso es zweimal passieren konnte. Die Frage wirst du dir vielleicht stellen, doch eher sicher auch keine Antwort finden, weil du wahrscheinlich alles unternommen hast, damit deine Kinder unbeschadet aufwachsen können. Du bist für das Handeln von anderen nicht verantwortlich und Schutzzauber wirken bestenfalls in der Phanasie-Literatur undurchdringlich, meist nicht mal da. Mithin brauchen jetzt beide Kinder deine Zuwendung und dein Verständnis. Allerdings auch die deutliche Trennung und Benennung von Opfer und T*t - was Sprachlosigkeit oder Zerrüttung im Verhältnis per se verbietet.
LG, Frantek
_________________ Die Wichtigkeiten von gestern sind die Vergesslichkeiten von heute. Die Ewigkeit ist auch nur ein Moment und die Wahrheit liegt in der Gegenwart. Heute ist jetzt und morgen schon zu spät.
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