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 Betreff des Beitrags: Alltägliches einer Beziehung
BeitragVerfasst: 28.04.2011, 17:19 
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Registriert: 15.10.2010, 14:59
Beiträge: 35
Hallo,

ich verändere den Thread, weil er "veraltet" und doch aktuell ist. Ich lebe in einer Beziehung mit einer Frau, die im Alter von 3 Jahren sexuell missbraucht wurde. Mittlerweile sind wir fast ein Jahr verheiratet. Das es schwierig ist versteht sich von selbst.

Dieser Thread ist also ein kleines Tagebuch. Die aktuellen Einträge befinden sich am Ende. Oft stehe ich vor paradoxen und beängstigenden Problemen. Oft habe ich das Gefühl, das mir alles über den Kopf wächst.

Dann freue ich mich über eine Nachricht. Oder einen konstruktiven Tip auf aktuelle Beiträge. Tips hab ich wohl immer nötig.

Dankeschön,

Jo
Tschüss.
und bitte hinten Weiterlesen.











Hallo, ich bin Joachim und ein „Verbündeter“, 33 Jahre alt. In Hochkommas, geschrieben, da ich mir eher wie ein verachtenswerter Feind vorkomme ;).

Der Text ist lang, wie jede Geschichte hier kompliziert und ich brauche jemanden zum Reden…
Ich würde mich freuen, wenn es Leute gäbe, die sich hier durch quälen würden…
Meine Geschichte ist selbst nicht leicht und hier mal kurz erklärt: Ich bin in der neuapostolischen Kirche aufgewachsen.. Es ist eine Endzeitsekte, die wortwörtlich minütlich auf das Ende der Zeit warten. Normalerweise wird man ja als Kind auf das Leben vorbereitet. Ich wurde darauf vorbereitet heute, morgen, in einem Monat etc. zu sterben. Um die Dramatik für einen Außenstehenden kurz darzustellen: mir wurde in 20 Jahren über 100.000 Mal versichert, das ich bald sterben würde. Wenn ich mich drauf freue komm ich in den Himmel, sonst eher nicht. Das Um Mein Vater war eine Art Pastor in dieser Sekte.
Ich trat mit 19 aus. Meine Beziehungen verliefen eigenartig. Ich suchte mir immer verkorkstere Frauen. Ich traf eine Borderlinerin mit 28, die ich wahnsinnig liebte. Ich war wohl coabhängig zu diesem Zeitpunkt. Nach einem Jahr lief es nicht mehr gut und ich hatte so unaushaltbare Verlassensängste, das ich mich meiner alten Geschichte stellte. Ich machte ein Jahr Psychoanalyse etc. Es ging mir zunehmend besser. Ich war noch lange mit der Borderlinerin in sehr unguter Weise verbunden. Ich lernte meine Frau kennen. Im Laufe der Zeit machte ich noch diverse Sitzungen Fokussing, sehr zu empfehlen. Mir geht es so gut wie noch nie, auch wenn noch einige Stellen in mir bluten.

Meiner Frau habe ich die Geschichte ziemlich am Anfang erzählt als ich sie vor zwei Jahren kennenlernte. Ich wusste, ich könnte sie nicht verheimlichen. Ich hoffte sie würde verstehen und mir etwas entgegen kommen können. Weit gefehlt. Sie schien überhaupt nicht in der Lage zu sein sich in mich hineinzuversetzen.
Sie hatte mir von einigen Affairen erzählt, die sie hatte. Ich sagte mit mir würde das nicht funktionieren und wollte von ihr wissen, ob sie treu ist in einer Beziehung oder nicht. Sie rastete total aus. In Ihren Augen war Eis. Sie schrie den Satz: ICH SEH NUR DEINE SCHWÄCHE!. In dem Moment sah sie ziemlich schwach aus… Das nebenbei.
Ich lies nicht locker. Am Ende machten wir einen Kompromiss aus, sie willigte ein: Sie wäre ehrlich zu mir und würde mir nachträglich sagen, wenn sie etwas mit einem anderen haben würde. Dann hätte ich die Wahl, ob ich bei ihr bleibe.
Wichtig zu erwähnen ist, das es ihr weniger um sexuelle affairen ging als um das sich äussern. Sie flirtet halt, so unverbindlich trifft sie sich auf nette Abende. Sie liebt das Flirtspiel. Aber dann geht es eigenltlich nicht weiter. Sie kann ziemlich viel, nur ihre bedürfnisse und gefühle äussern geht nicht.

Sie erzählte mir von einem Missbrauch durch den Kindergärtner. Sie hat so weit es geht den Missbrauch verarbeitet. Irgendwie kommt es mir vor, als wären da noch viele Reste, die sie aber kategorisch ablehnt anzuschauen. Der Missbrauch dauerte wohl an die 5 Jahre.

Wir kamen zusammen. Irgendwann wurde es schwerer mit uns, der Sex seltener, ich ging nocheinmal in Therapie. Ich hing sehr an ihr und da sie nicht mit mir darüber sprechen konnte / mich nicht verstehen kann nahm sie mir alles übel.

Irgendwann schliefen wir noch einmal alle 6 Wochen miteinander. Ich merkte etwas stimmt nicht mit ihr, zwischen uns. Ich sprach sie an. Sie tickte aus. Immer wenn ich etwas ansprach tickte sie aus. Ich nahm mir vor noch einmal richtig Energie in die Beziehung zu stecken und wenn sich nix bewegen würde auszusteigen. Ich steckte Energie in die Beziehung, ließ nicht locker und redete mit ihr. Erzählte ihr von meinen Gefühlen, Ängsten und ermutigte Sie auch zu sagen, wie es ihr geht. Oft bin ich verzweifelt gewesen und sie hats stark gemerkt, besonders wenn sie mich wieder körperlich ablehnte und ich wollte mit ihr sprechen.
Seit dem Tag ging es aufwärts, unser Streit veränderte sich. Wir klärten Dinge etc. Sie hat etwa ein Jahrzehnt Fokussing gemacht und ist wirklich in der Lage sich zu verändern. Und ich denke ich bin das auch. Es war sehr produktiv.
Ich fragte Sie ob sie mich heiraten will. Sie willigte ein.
Unser Streitgespräch entwickelte sich weiter und förderte immer mehr Blockaden zu Tage und wenn wir sie benennen konnten arbeiteten wir daran. Es fühlte sich sehr produktiv an. Vom schönen Sex der Anfangstage: Nichts zu sehen.
In unserer Hochzeitsnacht schliefen wir nocheinmal miteinander. Das ist vor 5 Wochen gewesen. Wir waren sehr kurz aber schön auf Hochzeitsreise. Und dann fing es an: Sie zog sich total zurück. Es dauerte zwei Wochen bis wieder ein normales Wort aus ihr herauszubekommen war.

Sie sagte mir dann folgendes:
- Sie hätte die ganze Zeit versucht so zu sein, wie ich wollte. Sex, kuscheln etc, weil sie Angst gehabt hätte, das ich sie verlasse.
- Sie macht jetzt ihr Ding und alles, damit sie wider glücklich werden wolle
- Ich solle das auch tun (sie nimmt immer an, das das was ihr akut hilft auch mir helfen würde und durch meine Vorgeschichte ist das ein fetter Trigger für mich)

Ich merkte schon lange eine so starke Wut in ihr.
- ich wollte nach einem Gespräch wissen, ob sie noch wütend ist: Sie meinte Ja.
- Es kommt mir so vor, als wüsste sie nicht warum. In diesem Moment schlägt sie um sich.
Nach und nach sagte sie mir das folgende:
- sie fühlt sich schon lange nicht mehr zu mir hingezogen (was ich verstehe, wenn sie sich die ganze Zeit übergangen hat)
- sie findet es erbärmlich schwach, das ich im ersten Streit nicht gegangen bin (sie verachtet mich. Ich nehme an, sie verachtet sich, weil sie sich so lange übergangen hat...).
- Sie will das ich mich ändere

Wir haben gerade eine Stunde Eheberatung hinter uns. Sie will die Eheberatung und sagte: Sie denkt zu 80 % zu wollen, das es weitergeht, wenn ich mich ändere. Ich liebe sie, aber bei dem das eigentlich ich mich ändern soll hats mir echt die Spucke verschlagen. Denn sie scheint unreflektierter zu sein, als gedacht.

Also bei der Einsicht, das ich mich ein Jahr übergangen habe hätte ich mir über mich gedanken gemacht und nicht auf meinem Partner herumgehackt…

- Ich habe etwas Angst vor der Eheberatung: Sie hat ihre Geschichte in der ersten Stunde nicht auf den Tisch gepackt. Hier hätte ich die Frage,
o wie ich der Terapeutin bei Bedarf klar machen kann, das da etwas bei meiner Frau ist
o und ob ich es überhaupt sollte
- ich fühle mich ganz gesund. Wie schaffe ich es mich zu verteidigen ohne sie anzugreifen
- hat das ganze noch eine Chance? Hat das ganze noch eine Chance wirklich gut zu werden, mit Partnerschaft, Sex und allem? Wie komme ich da hin?
- Kommt die Dame euch bekannt vor?
- Habt ihr gute Fragen an mich oder Fragen die ich ihr stellen könnte?
- Wie gewinne ich ihr vertrauen und beende den Kampf zwischen uns?

Oder sonstige Tips?
Und zu guter letzt könnte ich noch ein paar aufbauende Worte vertragen.
Danke.
jo.

:|
bin ziemlich kaputt...


Zuletzt geändert von leuchtmond am 08.01.2012, 22:02, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 28.04.2011, 17:59 
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so, "durchgequält"^^

klingt alles ziemlich anstrengend. und nach ner menge forderungen, statt respekt. generell würde ich ja immer sagen, wenn man jemanden liebt, lohnt es sich immer. jedenfalls wenn absehbar ist, dass das ne gegenseitige sache ist. und verachtung in den augen desjenigen zu wissen, den man liebt scheint mir irgendwie keine gute basis zu sein.
ich kann dir leider nicht viel raten, ausser vielleicht, dass zu einer beziehung immer zwei leute gehören, die diese auch wollen. und zwar nicht nur dann, wenns grad gut geht und mit schwammigen 80%, sondern ganz. und dass eine eigene geschichte (die jede/r hat, in der ein oder anderen form), keine rechtfertigung für rücksichtslosigkeiten ist: wenn du z.b. ein problem mit seitensprüngen hast, hast dus eben (hätte ich auch). wenn sie darauf keine rücksicht nimmt ist das... naja. nicht wirklich darauf hindeutend, dass du ihr wichtig bist, würde ich mal sagen. und zu guter letzt: wenn du in der beziehung nicht glücklich bist, oder nicht absehbar ist, dass du es wirst - dann ist der sinn der beziehung irgendwie fraglich.

zu deinen fragen kann ich leider nix sagen. ich denke du hast ziemlich klar gemacht dass du beziehung willst. nun muss sie sich entscheiden. und zwar für dich, wie du bist, oder eben für etwas anderes. eine "änderung", in dem ausmaß... naja, wärst nicht mehr du und es wär ne entscheidung für "etwas anderes".

aufbauende worte... wird schon, usw? keine ahnung. viel glück auf jeden fall. und versuch dich nicht aufzureiben. sonst bleibt nicht viel von dir übrig ;)

k.

ach ja, die nak's sind wirklich ziemlich durch. versteh das mal als zunicken. so in der art.

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BeitragVerfasst: 28.04.2011, 18:20 
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Danke für deine "Aufbauenden" Worte...
naja, Seitensprünge macht sie ja keine.
Sie bricht sich einen ab, wenn sie zugeben muss, das sie keine macht...
Irgendwie hapert es damit sich so zu zeigen wie sie ist, denke ich.
Und das in einem Maße, das mir keine Hoffnung macht.

Ich mich ändern? Hab ich und mach ich immer, wenn ich etwas an mir finde, das ich Ändern will. Gerade seh ich nix.
Lustigerweise kann sie ja nichteinmal benennen, was ich ändern soll....
Lustig das mir die Tränen kommen...
Verdammt, ich weis wirklich nicht, wie es weitergehen soll.
Es fällt mir so verdammt schwer in einem solchen Zustand mein Ding durchzuziehen. Alles ist so anstrengend, auch wenn ich so sehr bei mir bin, wie vielleicht nie in meinem Leben.

By the way,
wie finde ich am besten eine "Verbündeten"-Adresse in Berlin? So etwas wird es doch geben? Gibt es hier ein Forum mit Leuten aus Berlin? Oder finde ich hier explizit Berliner, die ich ansprechen könnte?
Dankeschön.


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BeitragVerfasst: 28.04.2011, 18:30 
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könntest dich mal an tauwetter wenden. vlt. können die helfen, oder wissen jemanden, ders kann.
viel glück.

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BeitragVerfasst: 28.04.2011, 18:43 
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Tauwetter sei Dank.
Und dir auch.
Es gibts immer am Dienstag.

Ich denke ich werde mich zukünftig hier etwas mehr aufhalten.
Ich will noch nicht aufgeben. Solange sie mich nicht betrügt ists OK.

Vielleicht schaffe ich es das sie mich wieder respektiert.
Das ist mein nächstes Projekt.
Manchmal habe ich auch das Gefühl, als ob sie jemand anderen in mir sieht.
Ich hoffe das wir eine Paartherapie machen schützt mich etwas.


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BeitragVerfasst: 01.05.2011, 13:45 
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Puh... ich entdecke total viel von meiner eigenen Geschichte in deiner Geschichte.

Ich hab es über ein Jahr ausgehalten, allerdings hatte ich zusätzlich noch sehr viel Beruflichen Stress und mehrere Umzüge so das Ende letzten Jahres mein Körper oder meine Psyche schlapp gemacht hat. 3 Wochen vor der geplanten Hochzeit.

Ich hab damals auch noch versucht irgendwie in eine Paartherapie zu kommen... aber vor Januar hatte keiner Zeit für uns und so ist es im Dezember zur Trennung gekommen. Zum Glück ohne Hochzeit.

Bei mir war es ziemlich ähnlich wie bei dir. Die ersten 2 Monate lief es ganz gut, sie kuschelte viel, wollte sex, erzählte mir schnell von ihrem Missbrauch und ich gab ihr Kraft... und dann zog sie sich zurück. Kein Sex, kein Kuscheln... und gleichzeitig fing sie an zu flirten, traf ihren Exfreund, flirtet mit anderen, suchte neue Männerbekanntschaften. Und ich erwischte sie dabei, es tat mir total weh. Trotzdem wollte sie mich immer wieder heiraten... es lief mal 2 Wochen besser, dann wieder schlechter. Respekt hatte sie vor mir nicht, ich wurde runtergemacht wo sie es konnte... sie suchte neue Wege mich zu hintergehen was ihr auch gelang.

Lösung habe ich für dich keine, mir haben die Ärzte damals im Krankenhaus die rote Karte gezeigt... der Psychotherapeut meinte ich habe eigentlich keine Wahl und das wüßte ich auch... so kam es dann zur Absage der Hochzeit.

Pass gut auf dich auf!!! Ich finde es gut das ihr eine Paartherapie macht. Mich wundert es auch nicht, das deine Frau nicht von ihren Problemen erzählt... meine Ex meinte auch immer sie hätte ihren Missbrauch verarbeitet. Vielleicht kannt du ihre Geschichte von deiner Seite aus einbringen, das du nicht weisst wie du damit umgehene sollst etc?

Weiter alles alles gute!


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BeitragVerfasst: 02.05.2011, 14:11 
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Hallo Maddin...

Sie flirtet, ja, allerdings in einem Rahmen, den ich OK finde. Sie sucht keine neuen Männerbekanntschaften. So weit ist das OK.

Die Paartherapie ist unser Ding. Ich fragte sie und sie wollte das sofort. Ich habe das Gefühl, sie will sich Ändern. Ich habe allerdings auch das Gefühl, das es fast unmöglich aussieht...

Es fühlt sich so an, als ob unter einer Decke aus Wut, Hass und Verachtung sie mich wahnsinnig lieben würde. Sobald ich in ihre Nähe komme gibt es nur noch Abwehr. Ich versuche gerade Ihr nur noch aus aus dem Weg zu gehen und Grenzen zu setzen.

Es ist paradox. Ich fühle, das sie mich liebt und nahezu alles tun würde um mich zu halten. Was sie tut ist allerdings genau das Gegenteil...
Es ist, als ob sie mich vertreiben wollte.

Ich bin traurig. Es ist anstrengend...


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BeitragVerfasst: 09.06.2011, 14:52 
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Hallo,

ich will meinge Geschichte mal weiter berichten:

Ich habe lange bei Freunden geschlafen, mir ein WG-Zimmer genommen und immer mehr Abstand gesucht. Ihr schien das gut zu tun und sie hat sich viel mit sich selbst beschäftigt. Wenn wir uns sahen kippte die Situation jedoch recht schnell. Unglaublicher Hass ging von ihr aus, ich scheine viele ihrer wunden Punkte zu treffen. keine Herzlichkeit, keine Nähe, nichteinmal Freundschaft gab es mehr. In der Eheberatung sprach ich sie darauf an, sie empfand wirklich Verachtung und Respektlosigkeit für mich. Ich zog mich komplett zurück, werde zum 1.7. eine neue Wohnung mieten und fing an mich um mich selbst zu kümmern.
Wir vereinbarten eine Pause von 5 Wochen, in der wir uns nicht sehen wollten. Danach wollten wir uns wieder bei der Therapeutin treffen. Ich deutete an, das für mich das das Ende der Beziehung bedeuten würde (hass und wut, respektlosigkeit und verachtung ohne klärung, ohne ansatzweise über diese Gefühle zu sprechen in Verbindung mit einem beispielslosen aus der Wohnung geekelt werden...)

Gestern trafen wir uns durch einen Zufall (auch wenn wir jetzt nur ein paar straßen auseinander wohnen trifft man sich nicht so schnell in Berlin).
Wir tranken einen Kaffee und es war zum ersten mal seit der Hochzeit relativ entspannt. wir sprachen über trennung und sie meinte "sie hätte sich nicht getrennt und für sie wären wir nicht getrennt". Sie hätte viel über uns nachgedacht. Sie macht eine Therapie etc. Sie war netter zu mir. Wir sprachen über Gefühle

Sie hat sich wirklich geändert, denke ich, oder ist dabei. es wird noch lange dauern und ob es für uns reicht, ist fraglich, definitiv arbeitet sie an sich.
So frei, ruhig und unbeschwert und mit dem Leben auf eine gute Art verbunden habe ich sie lange nicht gesehen.... Es gab sogar einen minimalaustausch von kleinen Zärtlichkeiten. Ich küsste sie auf die Wange und sie lächelte, sie krauelte meinen Rücken, wir verabschiedeten uns mit einer Umarmung.
Ich sagte ihr, das ich klein mit ihr geworden wäre. Sie meinte das selbe von sich. Vielleicht haben wir auch nur das schlechteste vom andern bekommen.

Ob das was für unsere Liebe bedeutet, weis ich nicht, ich habe aber das Gefühl, das wir mindestens irgendwann Freunde sein werden. Zwischen uns war wieder zu spüren, warum wir zusammenkamen und warum wir heirateten...

ich versuche mir keine Hoffnungen zu machen und mich keinen Illussionen hinzugeben: Es ist natürlich ein unerträglich er Zustand mit der Herzensdame einen Kaffee alle zwei wochen trinken zu können damit kein streit über Nähe etc. aufkommt.

Ich quäle mich so durchs Leben, aber der Abstand tut mir gut.
Es tut gut, das meine wunden Punkte nicht mehr so stark angegriffen werden.
Ich komme langsam wieder auf die Beine. Und mit der Hoffnung: natürlich klappt der Versuch nur bedingt mir keine Hoffnung zu machen....

Und egal ob ich noch Hoffnung habe oder nicht: ich muss mich wohl um mich selbst kümmern und das tue ich so gut es geht.

Lg,
Jo


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BeitragVerfasst: 28.06.2011, 15:08 
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Verdammt.
Morgen treffe ich sie wieder. Ich weiss immer noch nicht was ich will.
Ich bin emotional und körperlich am Boden. Mal habe ich gute Stunden und dann haut es mich wieder total hin.
Ich versuche finanziell nicht unterzugehen, aber alles hat mich so mitgenommen, das mich mehr und mehr die Kraft verlässt.

Ich liebe sie immer noch.
Und ich habe Angst, das morgen ein schrecklicher Tag wird.
Ich habe Angst davor, das ich mich mit einem Zuckerbrötchen weiter hinhalten lasse.
Und das sie mich hintergeht...

Ich kann mich kaum noch konzentrieren. Das alles tut mir nicht gut.
Ich muss mich beschützen.

Und doch will ich ihr zumindest die Chance geben mir zu sagen was los ist. Ich befürchte nur, das wieder nix klares zu hören sein wird. Und nichts schmeichelhaftes. Viel zu sehr hat mir alles wehgetan. Ich glaube ich habe das Vertrauen in diese Person verloren....

Ne Antwort wäre schön, um mich abzulenken. Das Forum ist nicht so der Bringer an Besucherfrequenz.... leider.

Lg, Jo.


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BeitragVerfasst: 28.06.2011, 16:40 
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Beiträge: 2046
HI Jo.,

tut mir leid, dass es so läuft. Wäre es möglich, dass du es mit verschiedenen Personen zu tun hast? Ich meine...es klingt dauernd so wechselnd. Aber ich weiß ja nicht, wie stark sie betroffen ist. Muss ja nicht so sein. War nur meine Idee, wenn ich einerseits lese "Ich verachte dich" und andererseits, dass "sie sich nie getrennt hat und immer noch das Gefühl hat, mit dir zusammen zu sein".

Ne Lösung habe ich natürlich auch nicht. Was macht die Beratung bei Tauwetter?

LG,
Pu


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BeitragVerfasst: 28.06.2011, 16:48 
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Hallo Pu,

Zu Tauwetter geh ich, wenn ich weis, das ich noch eine Beziehung habe. Also frühestens morgen. In der letzten Zeit habe ich mich zu sehr um mich selbst kümmern müssen.

Verschiedene Personen?
....
Keine Ahnung. Komplett gespalten kahm sie mir bisher nicht vor. Allerdings wäre es nicht ausgeschlossen. Es ist wirklich verwirrend und nicht zusammenpassend, was ich erlebt habe.

Sie scheint sich selbst nicht leiden zu können.
Und nach aussen gibt sie den starken Max... Mir kommt es so vor, als wäre das ein Grund warum sie mich auf Abstand braucht. Weil der starke Max bei mir nicht funktionieren kann. Der ist nur für Fremde gut.

Abstand = Fremdsein, mehr oder weniger...
Absoluter Abstand: absolutes Fremdsein.
Und sie ist mir fremd geworden. Es ist, als würde sie mir gerade was Zeigen wollen, was ich bisher nicht kannte. Das dumme ist, das sie es mir nicht zeigt und mich so weit wegschiebt, das ich nix sehen kann.
Kann ich es auch nicht lieben.
Mich schiebt sie mit dem : "ich habe nicht schlussgemacht" auf ein Abstellgleis.
Und hofft das ich da bleibe, so kommt es mir vor. Näher nicht und ferner auch nicht.

Jemand fremden kann man nicht lieben. Denn man kann ja nur lieben was man kennt. Und sie will sich nicht Zeigen. Vielleicht aus Angst nicht geliebt zu werden wie sie ist mit ihren Macken oder Eigenarten? Das hat sie mal gesagt. Und in allem was sDet is nen systematisches Problem. Die Wut macht die Sache extraparadox.

Und ihre Eigenart sich komplett zurückzuziehen und nichts mehr von sich preiszugeben, was auch immer dahinterstecken mag ist nicht so liebenswert, muss ich mir eingestehen.
Abhängig davon was morgen passiert könnte ich es vielleicht akzeptieren, das sie dann und wann mal so einen Rappel kriegt.

ich bin gespannt auf morgen....
Danke für deinen Text. Mir fällt grad die Decke auf den Kopf.
Jo.


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BeitragVerfasst: 28.06.2011, 17:55 
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Hi Jo,

ja genau dieser Satz war es ja, warum ich fragte. Man kann ihn auch so lesen : "ICH habe nicht schluss gemacht(aber vielleicht jemand anderer in mir)"

Naja muss nicht sein- aber dass dann viel Angst da ist, wäre nochmal doppelt zu verstehen.

Ich weiß nicht, wie da richtig handeln ist. Fragen? Vielleicht zu direkt...
Auf Morgen warten? Vielleicht hat man dann gerade den Falschen vor sich...
Auf Morgen nicht viel geben und dennoch weiterversuchen? Grenzüberschreitung...??

Vielleicht wirst dus die nächsten Monate oder Jahre nicht genau wissen, ob du ne Beziehung hast oder nicht- geh dennoch zu Tauwetter. Wenn zumindest solche Ideen besprochen werden könnten, das wäre doch schon ein Schritt weiter. Ich glaube irgendwie (weiß nicht warum) weder an ein deutliches nein noch an ein deutliches ja für dich...von daher bist du doch schon in der Situation. Und vielleicht gibt es ihr Sicherheit, wenn sie weiß, dass du dir Beratung suchst- und damit auch Kraft behältst, das was sie dir nicht sagen kann auszuhalten.

LG,
Pu


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BeitragVerfasst: 28.06.2011, 20:22 
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Beiträge: 360
naja, ist ja deutlich zu lesen, bist ziemlich am ende. ich denke sie muss ihre entscheidung treffen. du hast es getan. zu ner beziehung gehört nunmal verantwortlichkeit von beiden seiten, egal was mal war oder nicht war.
und so schwer das auch sein kann: manchmal stehts eben vernunft vs gefühl und den willen. kann dir nicht viel raten, außer "meide zuckerbrötchen und sieh zu dass du nicht unter die räder gerätst."
viel glück - wie auch immer das aussehen mag.

_________________
kid kopphausen - das leichteste der welt


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 Betreff des Beitrags: weiter gehts...
BeitragVerfasst: 08.07.2011, 15:52 
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Wir sahen uns wie oben geschrieben vor einer Woche zur Eheberatung. Es war ganz nett. Wir verstanden uns... sah so aus. Natürlich mit stolperfallen, aber immerhin. Danach gingen wir noch Sushi essen, ein Bier trinken.
Sie zeigte mir ihr Zuhause (unser altes). Sie war beim Umräumen, Tapete runter etc. Sie meinte: So siehts in ihr aus... Sie schien ziemlich verspannt und verschlossen, weniger schlimm als zum Ende, aber doch spürbar.
Ich gab ihr einen unverfänglichen Kuss zum Abschied. Und sagte ihr, sie soll sich melden, wenn sie möchte.
Sie meldete sich nicht. Eine Woche. Diesen Mittwoch trafen wir uns wieder (wieder zur Eheberatung). Sie war völlig distanziert. Sie sprach mich bald auf ein Geschenk an, was wir zur Hochzeit erhalten hatten. Ich solle das doch mit einer guten Freundin von mir machen (nix verfängliches, aber halt ne sehr gute Freundin). Damit es nicht verfällt. Ich sagte ihr, das mir scheissegal ist, ob das Hochzeitsgeschenk verfällt... So ahnte ich ja schon was kommen würde.

In der Therapiestunde kamen unglaubliche Dinge zum Vorschein. Sie wusste immer noch nicht, ob sie mit mir zusammen sein will. Sie sitzt in einer Zwickmühle, sagte sie. Zwischen: dem Band was zwischen uns ist... Das wäre so spürbar. Und: jetzt musste ich mich echt festhalten: Zwischen ihren Freunden, die alle sagen, sie solle Schluss machen.

Eine ihrer besten Freundinnen, die mich kaum kennt (das ist OK, das ist wohl ihre Aufgabe, meine Freunde raten mir ja nichts anderes)...
Ihre Ziehmutter sagte zu ihr: Lass ihn endlich gehen (kann ich auch verschmerzen, wenn nur das fehlt ists mir recht...)
und meiner Schwägerin, zu der ich (dachte ich bisher ein recht gutes Verhältnis hatte und die ich sehr mochte). Die "fand mich nämlich schon immer unsympatisch".
Das war nach der Hochzeit zwar vielleicht spürbar, aber vorher ists mir nicht aufgefallen.
(eine Freundin von mir meinte scherzend nach dem Desaster mit meiner Frau, das ich doch besser die Schwester hätte heiraten sollen. Wir hätten so eine Verbindung meinte sie... Sie hatte mich und meine Schwägerin auf der Hochzeit gesehen).

So was von falschem Schauspiel... Das hat mich echt erschüttert. ich könnte mir vorstellen, das die halbe Familie seit nem halben Jahr gegen mich arbeitet und ihr die Ohren vollgesabbelt hat und meine Frau alles in sich reinfraß.

Und nun sitzt sie da und will machen was ihr Herz ihr sagt und muss sich dabei entscheiden zwischen dem, was die anderen sagen und dem was ihr Herz ihr sagt.

Und danach hat sie mich wieder abgewertet. Ich wäre noch nicht so weit ne beziehung zu führen, meinte sie. Wir wären noch nicht so weit. Und dann sagte sie: ich wäre noch nicht so weit. Ich nehme an, das die Schwägerin ihr das eingetrichtert hat.

Danach hab ich mal ausgepackt. Und ihr wirklich mal die Meinung gesagt....

Und zum Abschluss.... wird es mich 10.000 Euro kosten alles in allem, da wieder raus zu kommen.

Verdammt. langsam geht die liebe aus. Das ist wohl gut so.
Das arme Mädel, denke ich... Sie ist 30 und verhält sich wie ein Kind.

lg, Jo


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 08.07.2011, 17:51 
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Registriert: 11.06.2011, 15:03
Beiträge: 1396
Wohnort: NRW
Das ist mies, wenn sich andere einmischen... :|
Manchmal behauptet man auch Dinge von anderen, die eigentlich auf einen selbst zutreffen (bzgl 'noch nicht so weit sein').
Was ist denn genau deine Meinung, wenn ich fragen darf?

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Ein einziger Regentropfen
- sanft auf die Haut prasselnd -
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Sei achtsam dafür


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