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 Betreff des Beitrags: einfach nur zuhören...
BeitragVerfasst: 16.09.2011, 12:08 
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Registriert: 13.08.2011, 17:16
Beiträge: 42
Hallo zusammen,

ich habe vor ein paar schon mal hier geschrieben über meine Unsicherheit im Umgang mit dem Trauma meines Liebsten.
Mittlerweile kriege ich es auch ganz gut hin mit ihm persönlich darüber zu reden, zu sagen wenn mich etwas bewegt. Das allein reicht aber nicht. Ich merke dass es nicht gut tut ausschliesslich mit ihm über meine Ängste, Unsicherheiten diesbezüglichh zu sprechen. Aber jemanden anderes im Freundeskreis habe ich momentan nicht. Auch weil ich nicht glaube, dass jemand ohne Bezug zu diesem Thema der richtige Gesprächspartner ist.

Also habe ich mittlerweile mit einer Beratungsstelle Kontakt aufgenommen. Wartezeit 8 Wochen!!!

Auch habe ich meinen lieben Mann gefragt, mit ihm zusammen zu seiner Therapeutin zu gehen, eben um die Thematik und den Einfluss auf unsere Beziehung für mich etwas greifbarer zu machen. Die aber hat das abgelehnt. Wie sich herausstellte wohl auch aus dem Grund, weil sie gar nicht auf dem Laufenden ist wie tief unsere Liebesbeziehung ist. Ich war ehrlich gesagt schon ein wenig vor den Kopf gestossen, dass die Therapeutin nicht offen war dafür. Ich würde ja wohl kaum anfragen wenns nicht um was ginge. oder was denkt die?

Teilweise merke ich wie es in mir arbeitet, es formen sich Gedanken, Gefühle, die ich aber nicht ausdrücken kann. Bin dann sprachlos. ohnmächtig. möchte arbeiten daran, mit ihm, mit mir, für uns und für mich..... weiss aber nicht wie. Eine Schwere lastet auf mir. Möchte das gerne wieder los werden.
Meine ganze Hoffnung ist jetzt der persönliche Kontakt zu einem Berater in dieser Beratungsstelle. Aber eben erst in ein paar Wochen. Vielleicht melden die sich ja schon früher?

Schreibe nun hier, weil ja schon mal erfahren durfte wie hilfreich Eure Antworten sind. Auch nur dass manche mich an Ihren Erfahrungen und Gedanken teilhaben lassen hilft ungemein.

Eine schon etwas leichtere
Brittany


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BeitragVerfasst: 16.09.2011, 12:21 
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Registriert: 27.11.2006, 12:08
Beiträge: 2046
Hi Brittany,

lass doch einen Teil deiner Ängste und Sorgen hier. Wartezeiten sind normal- ist nunmal so.
Bei der Thera deines Freundes müsste die Anfrage von ihm kommen- wenn ihn etwas in der Beziehung zu dir belastet. Sie ist ja berufsmäßig parteiisch und darf da nicht zwischen die Stühle geraten. Und er müsste dann auch dabei sein dürfen- wodurch er deine Ängste ja wieder hört. Aber das ist für Vertrauen wohl wichtig, dass er dabei ist. Vielleicht macht sies ja später mal bei einer anderen Fragestellung.

Naja, viel kann ich dir da nicht helfen. Nur eben- dass vieles unsicher macht, kann ich verstehen.

LG,
Pu


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BeitragVerfasst: 16.09.2011, 12:28 
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Registriert: 27.12.2007, 15:56
Beiträge: 612
Wohnort: Eifel
hallo Brittany...bin zwar auf der anderen Seite, aber wünsche dir, dass es mit der Beratungsstelle vielleicht vorher klappt, sie können sehr hilfreich sein, wenn man an die richtigen Personen gerät...hm und meine Therapeutin würde das immer von mir abhängig machen,ob jemand mit in die Therastunde kommt, vielleicht steht dein Mann auch grad an einem ganz anderen Punkt, wo es wichtig ist, weiter zu machen und es würde kein Paargespräch passen, ich weiß es nicht,nur mal so ein Gedanke...vielleicht gibt es bei dir in der Nähe auch eine Gruppe für Partner ,denke da kann dir die beratungsstelle weiterhelfen...wünsche dir viel Kraft und euch alles Gute-lg dark luna

_________________
der Weg ist das Ziel


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BeitragVerfasst: 16.09.2011, 13:52 
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Registriert: 17.09.2005, 11:51
Beiträge: 3307
hallo brittany

leider sind wartezeiten die regel
der verein hier setzt sich unter anderem auch damit auseinander und versucht dafür gehör zu verschaffen, weil diese problematik überlebende und auch deren angehörige zusätzlich belastet

dass die therapeutin deines partners ablehnt, dass du an den sitzungen bei ihr teilnimmst kann viele unterschiedliche gründe haben
versuche es nicht persönlich zu nehmen
sie ist eben in erster linie seine therapeutin und ihre entscheidung ist sicher nicht gegen dich, sondern für ihn ausgerichtet
oder vielleicht liegt eine gemeinschaftliche therapie einfach nicht in ihrem kompetenzgebiet
und, wenn ich mich recht erinnere, dann ist die zusammenarbeit der beiden auch recht neu noch, da ist vielleicht erstmal basisarbeit dran und vertrauensförderung usw
und auch eure beziehung ist da zb vielleicht noch garnicht thema, weil es einfach noch nicht dran ist dort (was nicht gleichbedeutend damit wäre, dass eure beziehung nicht einen ganz wichtigen stellenwert für ihn hat oder so)

du bist hier auf jeden fall herzlich willkommen

freundliche grüße von
birmas

_________________
Der Hass auf das Böse hat ein beängstigend gutes Gewissen.
Jacques Wirion


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BeitragVerfasst: 16.09.2011, 15:10 
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Lieben Dank Pu, dark luna und Birmas,
euere Worte tun gut.
Wahrscheinlich ist es so, dass der Stand der Therapie das Paar-Thema grade nicht zulässt. Zumindest erkläre ich es mir einfach mal so, um nicht selbst gleich wieder zu denken, ich hätte einen blöden Vorschlag gemacht.
Letztlich habe ich einfach nur das Bedürfnis mit jemand Kompetenten zu reden, der die Situation einschätzen kann und auch einigermassen versteht was mich so beschäftigt.
Klar ist da auch Unverständnis und Wut, da täte es gut ab und zu zu hören, sei geduldig, es ist nicht gegen Dich. Rein theoretisch weiss ich das alles. Und trotzdem überfällt mich ab und an die Schwere. Und dann kommen auch die Zweifel ob ich für ihn die richtige Partnerin bin???
Und so weiter und so fort......

Wie gesagt: Eure Worte tun mir sehr gut. Und auch das Schreiben hier im Forum tut gut.

Brittany


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BeitragVerfasst: 16.09.2011, 17:10 
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hi,
"kotz" dich doch einfach hier aus - dafür ist das Forum schließlich (auch) da. Ich bin sowohl Betroffene als auch Verbündete... es ist nicht ganz einfach mit "uns". Aber es kann besser werden. Schade, dass die Thera ein Gespräch mit Dir ablehnt - aber es wird wie Birmas schon schreibst seine Gründe haben.
Dass Du eine Beratungsstelle aufsuchen willst, find ich super. Vielleicht können wir Dir ja hier helfen, die Zeit bis dahin zu überbrücken ;)
Liebe Grüße,
Isa

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BeitragVerfasst: 17.09.2011, 09:27 
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Danke auch für Deine Worte, Sasita.

Die Hoffnung , dass wir unseren Weg finden werde, gebe ich nicht auf. Ich glaube an uns, und daran dass alles gut werden wird. Wenn auch nicht gut in dem Sinn, dass Dissoziation, Rückzug, Nähe-Distanz überhaupt kein Thema mehr sein werden. Aber gut in dem Sinn, dass wir beide unseren Umgang damit lernen werden.

Doch sind in meinem Hinterstübchen immer die Worte der Witwe des vor ein paar Jahren verstorbenen Torhüters Robert Enke präsent, die damals sagte, wir dachten mit unsere Liebe schaffen wir das. Will damit sagen, ich weiss, dass man aufpassen muss, sich nicht in ein geschlossenes System zu verlieren.

Nachdem gestern bekannt wurde, dass weitere Therapiestunden endgültig abgelehnt werden frage ich mich gerade, ob evtl. eine Paartherapie sinnvoll ist? Wer hat denn Erfahrung damit?

Weiss jemand noch ein gutes Buch für Angehörige?
(Verbündete gibt es nun endlich wieder vom Verlag, werde es die nächsten Tage erhalten.)

liebe Grüsse,
Brittany


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BeitragVerfasst: 18.09.2011, 10:55 
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Wie... weitere Therapiestunden werden abgelehnt?
Generell??

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BeitragVerfasst: 19.09.2011, 16:54 
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abgelehnt wird die Therapieform mit der mein Partner seit einiger Zeit arbeitet und von der er sehr überzeugt ist.
Bezahlt werden würde nach Meinung des zuständigen Gutachters eine Analyse.
Ich habe meinem Liebsten nahe gelegt, auf jeden Fall in Widerspruch zu gehen, da es bekanntlich so ist, dass viele KK sparen wollen....
Ansonsten meinte die Therapeutin könnte man ja noch die KK wechseln. Ist das nicht irre in welche Trickkisten man da greifen muss???


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BeitragVerfasst: 19.09.2011, 21:41 
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Auf jeden Fall Widerspruch einlegen!!!
Ist es eine anerkannte Therapieform?
Wenn es mit dem Widerspruch nicht klappt, meldet Euch bitte bei uns. Unser Ingo (1. Vorsitzender) konnte schon viele Male erfolgreich bei Krankenkassen-Rumgezicke helfen!
Liebe Grüße,
Isa

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BeitragVerfasst: 19.09.2011, 22:54 
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Liebe Brittany,

ich bin Verbündete meines Exfreundes, wir sind zwar getrennt haben aber noch viel Kontakt. Während der Beziehung und auch jetzt pendelt er stark zwischen Nähe und Distanz. Wir waren zusammen in einer Paarberatung, aber das hat nicht soviel geholfen (die waren aber auch nicht spezialsiert auf mb). Ich hätte gerne eine richtige Paartherapie ausprobiert, aber es kam nicht mehr dazu. Ich denke, dass zu versuchen ist immer eine gute Sache. Aber auch wenn Du hier schreibst, denke ich können Überlebende und Verbündete auch ein paar Tipps geben. Wegen weiteren Büchern schaue ich nochmal nach. Du hast geschrieben, dass Du nicht im Freundeskreis darüber sprechen möchtest, weil sie sich nicht auskennen mit der Thematik. Also bei mir war es so, dass ich mich ein zwei sehr guten Freunden, von denen ich wusste, dass sie feinfühlig sind, anvertraut habe und sie haben mir sehr geholfen, weil sie intuitiv wussten, was für Problematiken da sein könnten und es stellte sich heraus, dass eine Freundin sich schon mit der Thematik befasst hatte. Ich finde, dass der Freundeskreis auch eine wertvolle Stütze für eine Partnerschaft sein können, aber das können sie nicht so gut, wenn sie nicht wissen, mit was das Paar zu kämpfen hat.

Alles Liebe, alles Gute, viel Kraft!
Etoile


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BeitragVerfasst: 19.09.2011, 22:56 
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Danke liebe Isa für den Hinweis und das Angebot.
Werde dran bleiben ...
Brittany


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BeitragVerfasst: 19.09.2011, 23:02 
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Vielen Dank Etoile für die ermutigenden Worte.
Und wenn Du noch einen Literaturtip hast bin ich sehr dankbar.
Ich habe zwar schon manches gelesen zum Thema aber beschlossen, mich weiter zu informieren und damit zu befassen, weil immer wieder andere Aspekte beleuchtet werden und das einfach auch hilft, Unsicherheiten und Fragen abzubauen.
Gruss, Brittany


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BeitragVerfasst: 21.09.2011, 23:41 
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Liebe Brittany,

zusätzlich zu dem Buch "Verbündete", was Du schon kennst, hat mir ein Buch etwas weitergeholfen, was eigentlich für betroffene Männer geschrieben wurde. Es gibt es aber nur noch auf englisch (oder gebraucht auf deutsch aber irre teuer). Es heisst "Victims No Longer (Second Edition): The Classic Guide for Men Recovering from Sexual Child Abuse" von Mike Lew (auf deutsch: "als Junge missbraucht").
Was ich selbst nicht gelesen habe, aber vllt. auch gut ist, ist "Auch Indianer kennen Schmerz" von Dirk Bange und Ursula Enders.
Ich kann Dir die Seite http://www.tauwetter.de/infobera/literat.htm und http://www.tauwetter.de/selbsthi/Partneri.htm empfehlen. Durch die Literaturtipps bin ich zu dem oben genannten Buch gekommen.

Viele Grüße
Etoile


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BeitragVerfasst: 24.09.2011, 22:55 
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Beiträge: 42
Danke liebe Etoile für die Buchtipps und den Hinweis auf die Internetseite.

Habe gerade - "druckfrisch" sozusagen- endlich das Buch " Verbündete" im Buchladen abgeholt. Das gibt es nämlich jetzt wieder neu vom Verlag. Habe nämlich seit mind. 10 Wochen versucht dieses Buch zu bekommen. Aber selbst gebraucht gabs nix.
Werde das vielleicht unter Medienkritiken nochmal bekannt geben? Könnte ja für andere neue Verbündete auch von Interesse sein.

Gruss, Brittany


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