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 Betreff des Beitrags: Blöde Frage? MB unserer PK beeinflusst unsere Beziehung
BeitragVerfasst: 27.10.2011, 22:24 
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Registriert: 21.03.2009, 22:28
Beiträge: 41
Wohnort: Wien Österreich
Vielleicht gibt es Mütter/Pflegemütter/ oder andere Verwandte Frauen, denen es ähnlich geht?

Natürlich beeinflusst der MB an der ja erst nachdem die Mädels bei uns waren unsere Beziehung, das ist auch nicht das Problem. Wir konnten uns früher nicht vor den Kindern umarmen und drücken, weil die beiden dann immer Panik bekamen, mittlerweile geht das eh.

Achtung vielleicht Trigger (kenn mich da net so aus)

aber gerade auch unser S*x-Leben.
Ich meine oft wenn so was kommt kann ich meinen Mann Wochenlang nimmer anschauen, dabei hat er doch gar nichts damit zu tun.
Erotische-Bilder und Filme und Witze finde ich nur noch wiederlich und mir wird übel. Wenn es besonders arg ist finde ich auch die annäherungsversuche meines Mannes ekelhaft.

Gerade nach den übergriffen von meiner Großmaus an der kleinen letzte Woche, geht gar nichts mehr, ich muss immer an die Mädchen denken und was man ihnen angetan hat, wenn wir zusammen sind fühle ich mich fast als würde er mir was antun wollen, was natürlich blödsinn ist.
Er ist traurig darüber und versteht es nicht so ganz.

Heute bekam ich von einem bekannten so blöde Schweinische Witze über Mail - Mir war so übel, da war auch ein Bild von einem P*n*s dabei.
Habs gleich gelöscht, will sowas nimmer.
Die Kinder schlafen schon lange und mein Mann und ich hatten gerade streit, als er nach dem duschen zu mir kam und mir rausrutschte, dass ich das in der jetzigen Situation einfach nur ekelhaft finde....

Ich weiß das ist wahrscheinlich zu Privat, aber ich kenne keinen der Erfahrung mit sowas hat. Krieg ich das irgendwie wieder weg?

Ich mein wie kann ich die Gedanken an den MB die meine Mädels erlebt haben und dessen Aufarbeitung einfach stark unseren Alltag bestimmt, Abends auch mal loswerden und wieder normal mit meinem Partner agieren?

Hoffe die Frage ist O.K., falls das nicht hier her gehört - bitte löschen!

_________________
Lg,

HILL


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27.10.2011, 22:40 
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Registriert: 17.09.2005, 11:51
Beiträge: 3307
Hallo Underhill!

Ich bin kein Fachmann und kann nur meine Gedanken zu Deinem Bericht mit Dir teilen.
Erstmal finde ich, wird an dieser Situation auch deutlich, dass die angebotene therapeutische Unterstützung auch wirklich angebracht ist.
Du erwähntest sie in dem anderen Thread.

Was ich denke, wenn ich von Deinem Empfinden in der Partnerschaft lese, ist folgendes:

Es ist in Deinen Beiträgen ein großes Mitgefühl für Deine PK und eine große Betroffenheit heraus zu lesen, was auch wichtig ist.
Ich kann mir vorstellen, dass Dein Empfinden von Ekel und Bedrängung auch daher rührt.
Vielleicht eine Art sich diesem Schrecken noch weiter anzunähern.
So nah es geht, weil Du Deinen PK so nahe wie möglich sein möchtest.
Dann wäre das eine erklärbare und logische Reaktion.
Nichts, was jetzt in dieser akuten Phase unangebracht wäre.

Ich denke, dass Ihr Eure Partnerschaft wieder in ein "alltäglicheres" Gleichgewicht bringen könnt und mit therapeutischer Unterstützung werdet Ihr beide wahrscheinlich auch Verständnis für Reaktionen, wie sie z.B. hier von Dir geschildert werden entwickeln.

Vielleicht ist es für Deinen Partner wichtig, dass Du ihm das auch nochmal klar sagst, dass er nicht persönlich gemeint ist mit Deiner Ablehnung, dass es vielleicht eher die Assoziationen sind, die Du bei Körperlichkeiten gerade erlebst.

Wie gesagt, es sind meine Gedanken dazu.

MfG
C. c/o Birmas

_________________
Der Hass auf das Böse hat ein beängstigend gutes Gewissen.
Jacques Wirion


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 28.10.2011, 11:52 
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Registriert: 21.05.2007, 22:37
Beiträge: 422
ich denke ähnlich darüber - es scheint mir nur angebracht von einem menschen, der gerade so nah solche dinge erlebt, dass er bzw sie zeit braucht zum verarbeiten.
und bis dies geschehen ist ist dein herz, deine seele, deine gefühle einfach in verwirrung.

das hat wohl weniger mit deinem mann zu tun als mit der verarbeitung an sich. ich hoffe, es klappt bald für dich und für euch mit unterstützung, denn nicht nur eine alleinige therapie um zu lernen, damit umzugehen ist sinnvoll, sondern auch mit dem partner zusammen wege zu finden und sich unter einer begleitung auszutauschen.

vielleicht wäre wirklich eine supervision gut für euch beide, denn das was ihr macht ist ja nicht einfach und auch professionelle erzieher und pädagogen usw nehmen diese unterstützung für ihre kommunikation, ihre weiterentwicklung und ihr weiteragieren in anspruch.

alles gute


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 28.10.2011, 14:47 
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Registriert: 15.02.2005, 17:26
Beiträge: 34
Wohnort: Bremen
Liebe Underhill,

ich kann zwar nicht von Mutter zu Mutter zu dir sprechen, aber irgendwie verspüre ich schon, dass ich dir vielleicht trotzdem etwas dazu sagen kann …

ich sehe dich mit vielen Widersprüchen konfrontiert, die du so vielleicht nicht lösen kannst. Ging es in deinem letzten Posting (Reinszenierung …) vordergründig um deine Kinder, so geht es in diesem Posting um dich … die sich daraus ergebenden Perspektiven vertragen sich nicht …

How to tell …

Nun ja … ich denke, dass es wohl kaum Gefühle gibt, die so stark sind, wie die zwischen Mutter und Kind. Um deine Kinder zu verstehen, nimmst du (bewusst und/oder unbewusst) die Perspektive deiner Kinder ein und versuchst die Gedankengänge deiner Kinder zu verstehen …

Damit kommst du aber in einem Widerspruch, denn aus der Sicht deiner Kinder sind alle „Erfahrungen“, die um das Thema S+x zu tun haben schlecht – du selbst aber ein Leben in einer glücklichen Partnerschaft führst, wo S+x etwas Positives ist. Während du also am Tage vor der schwierigen Situation stehst, dass du deinen Kindern vor „der Sache“ schützen musst und sie vor weiteren Schäden bewahren musst, kannst du in der Nacht dir nicht eine gesunde und positive Haltung dazu einnehmen. Es ist nicht scheinbar nicht vereinbar mit dem Vorbild, was du deinen Kindern gegenüber jetzt sein willst und musst. Für dich ist die Umarmung vielleicht so, als umarmt nicht eine Mutter ihre Kinder, sondern …

Wie lösen?

Ich denke, dass du als Mutter deine Kinder nicht alleine „Therapieren“ kannst – und es auch nicht solltest. Die Liebe, die du deinen Kindern gegenüber empfindest, ist eine andere, als sie davor „Erlebt“ haben. Deine Liebe zu deinem Mann ist ebenfalls eine andere, als deine Kinder dem Täter gegenüber haben (sollen und müssen) … Kann man so einfach „Liebe“ trennen …?

Deine starke Bindung zu deinen Kindern lässt dich zurzeit die Welt fast nur aus den Augen der Kinder betrachten – und da ist die liebe zum leiblichen V*t*r Schweinskrams (sorry, aber musste mal sein). Für dich erscheint die Perspektive aber wichtig, denn nur so kannst du „von Mädchen zu Mädchen“ deine Kinder nahe kommen und ihnen die vergangene unsittliche Näherung deutlich machen.

Es ist nur logisch, dass dich jegliche Konfrontation mit dem Thema S+x triggert und du dir nicht „deine Kinder damit alleine lassen kannst“, wenn du mit deinem Mann vermeintlich genau das Gegenteil tust als was du deinen Kindern auszureden versuchst … über das, was du (vielleicht) immer unbeschwert erlebt hast liegt jetzt ein dunkler Schatten …

Perspektiven …

Ich denke, dass Birmas und *charly im Grunde gesagt haben was du tun solltest: Supervision oder therapeutische Unterstützung.

Es ist für dich wichtig, dass du deine eigenen Empfindungen über S+x von denen, die eine Kinder erfahren mussten, zu trennen lernst. Für dich hängt gerade alles irgendwie wie ein Wollknäuel zusammen. Alles, was mit Intimitäten zu tun hat, erinnert dich an deine Kinder und das das irgendwie falsch und verwerflich ist …

Helfen kann dir da ein Psychologe oder Therapeut. Er (oder natürlich sie) kann eine neutrale Sicht zu den Dingen einnehmen und deine Kinder ohne mütterliche Gefühle aufklären (soweit wie es irgendwie geht …). Das entlastet dich vom Widerspruch, deine Kinder einerseits zu lieben und auf der anderen Seite ihnen die „falsche ‚Liebe‘“ auszureden.

Deine Kinder brauchen starke Eltern, die ihnen eine gesunde und gute Beziehung vorleben. Das geht nur, wenn man für sich selbst es schafft, das Gute vom Schlechten zu trennen. Wenn du es schaffst, deine Sorge um die schlechten „Erfahrungen“ möglichst außerhalb deiner Partnerschaft zu halten (indem du mit Psychologen darüber redest), kann dich das Gute und Schöne in der Beziehung wieder stärken …

Die Probleme, die du schreibst, kannst du wieder im Griff bekommen … wichtig ist nur, dass du mit geeigneten (sprich Fachleuten) drüber sprichst und dich in deiner Situation reflektieren kannst. So etwas ist wird übrigens – wie *charly andeutet – in einer Supervision gemacht.

Die Gedanken am MB deiner Kinder musst du wieder loswerden – es ist für dich einfach nur wichtig, dass du es an den richtigen Stellen tust. Dein Mann kann dich emotional unterstützen und dir halt geben – aber er kann für dich nicht die Supervision leiten … – das sollte von Außerhalb geschehen, wo es dann auch n u r um das eine Gefühl MB geht und nicht um alle Gefühle, die irgendetwas mit Liebe im weitesten Sinne zu tun haben … – kurz gesagt: Du wurdest nicht von deinem Partner missbraucht und somit kann er dich auch nicht wirklich dort heraus helfen …

Wie gesagt …, ich kann dir nicht als Mutter antworten, aber vielleicht konnte ich dir trotzdem etwas helfen …

Viele Grüße
Die Louise

_________________
Wenn eine Katze in einem Hundekörbchen zur Welt kommt - ist es dann ein Hund ... oder eine Katze?


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