Hallo Caro,
ich lese in Deinen Worten, wie traurig und verzweifelt Du bist... aber ich lese auch von Deinen Schuldgefühlen. Ich glaube nicht, dass Du diese haben solltest. Das Zusammenleben mit einem Betroffenen ist ganz und gar nicht einfach. Erst recht nicht, wenn Du es noch nicht mal genau wusstest... erst recht nicht, wenn ihr nicht darüber reden konntet, erst recht nicht, wenn er sich nicht helfen lässt. Da hättest Du aber auch wirklich gar nichts dran ändern könnnen. Den Punkt, an dem er sich auch anderen gegenüber öffnen kann, muss er selbst finden. Er allein kann auch nur entscheiden, ob er sich helfen lässt. Und er muss lernen, sich selbst zu akzeptieren und irgendwann auch lieben zu lernen. Wenn das alles nicht so ist, dann gebe ich ihm recht... dann kann er zur Zeit keine Beziehung führen. Das hört sich sicherlich brutal an, aber ich spreche aus Erfahrung. Ich hoffe sehr für Dich, dass Du ihn nicht verlierst, hoffe aber vor allem, dass Ihr beide den richtigen Weg findet. Du brauchst jetzt vermutlich vor allem sehr sehr viel Geduld. Vielleicht ist Dir zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht bewusst, von wieviel Geduld ich spreche. Aber genau das ist es, was es so schwierig macht. Man weiß nie, wann es ein Ende hat... oder ob es jemals ein Ende hat... aber das liegt nicht an Dir... sondern an ihm. Es gibt Hilfe, auch für ihn, auch für Dich. Aber ER muss es wollen und er wird dafür durch die Hölle gehen müssen.
Caro, gib nicht auf, gib vor allem Dich nicht auf und lasse Dich nicht in den Sog seiner Depressionen ziehen. Wenn ihr das gemeinsam schaffen wollt, dann muss wenigstens einer von Euch noch wissen, wofür Ihr kämpft und das kannst leider nur Du sein.
Sasita
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