Gegen - Missbrauch e.V.

manchmal schäume ich über vor glück, daß es sie gibt... diese wunderbare frau mit den traurigen augen. daß wir uns so sehr lieben. Daß ich in ihrem lächeln ertrinken kann. so das ich lachen muß... vor freude über sie. so das ich denke, uns kann nichts etwas anhaben. manchmal...

...und manchmal bin ich verzweifelt. weil sie so leidet... unter den masken, unter den bildern, den schmerzen, den träumen, der schlaflosigkeit, den großen mühen des alltags. manchmal kann ich ihr helfen... manchmal...und zu oft bin ich hilflos, bewahre meine haltung mit mühe... empfinde mich als zusätzliche belastung, und bin es, und bin es nicht...

...manchmal bin ich verletzt, enttäuscht. weil sie mir so oft nicht einfach so nahe sein kann, wo ich mir nähe doch so sehr wünsche... und dann hasse ich mich dafür und finde mich selbstmitleidig... wo sie es doch ist, die wirklich leidet... ich hasse mich dann für jeden moment, den ich ihr schwerer gemacht habe...

manchmal will ich aufgeben, weil ich es nicht mehr ertragen kann. weil die last für mich zu groß wird, weil ich denke, daß ich zu schwach für sie bin. daß es vielleicht jemanden gibt, der auf sie wartet und der viel stärker und eine bessere hilfe ist... dann sehe ich ihre augen...

...manchmal bin ich wütend wie noch nie in meinem leben. auf diesen teufel, schlimmer als jeder teufel... was hat er ihr nur angetan... ich möchte schreiend durch die straßen laufen und jedem "gutsituierten herrn" in die eier treten... nein, ich werde nie amok laufen. aber ich weiß zum erstenmal im leben was hass ist.

...manchmal sitze ich heulend im zimmer. das wird sie hoffentlich nie erfahren.

...manchmal wundere ich mich, wie unwissend ich noch vor kurzem war. wie unbeschwert... bei allen problemen. damit ist nichts zu vergleichen. ich bin nun endlich erwachsen, es gibt keine unschuld mehr, keine leichtigkeit.

...manchmal träume ich hemmungslos vor mich hin... von einer besseren zukunft... einem echten WIR... einer glücklichen frau und einem glücklichen mann... es ist noch nicht zu spät... und dann weiß ich doch, daß es nie wirklich anders sein wird. nicht in diesem leben. dann muss ich aufpassen, nicht wieder zu verzweifeln...

aber manchmal beginne ich nun zu lernen. im jetzt zu leben... die krisen zu ertragen, die schweren momente zu ertragen, und so gut ich kann kraft zu geben. und die guten erfüllten momente zu genießen, mich zu freuen, wenn sie gelöst und glücklich ist, das geschenk anzunehmen ohne es mit der erwartung der fortsetzung zu töten. manchmal beginne ich es zu lernen... und falle dann doch zu oft wieder durch die prüfung... frage mich dann, ob ich es je wirklich lernen werde...

das leben ist nicht fair. ich traf noch nie jemanden mit einem solchen intellektuellen und künstlerischen pontential, nie einen solchen wunderbaren menschen, so loyal, so liebesfähig, trotz allem immernoch.

vergeudet... verdammt... dieser teufel... das leben ist nicht fair.

manchmal verzweifel ich.

hallo pfadsucher!

ja ich kann mit dir fühlen. auch ich bin freund einer überlebenden, und versuche im jetzt zu leben, denn ich denke dass ist das einzige was wirklich existiert.
so schwer, für uns vielleicht auch unvorstellbar schwer, die vergangenheit auch zu verarbeiten ist, ist die einzigste chance, zu lernen damit umzugehen, und das braucht zeit, zeit und nochmals zeit.
also geduld haben, stark sein, und wissen dass da mehr ist als sie zeigen kann.
ich weiss dass ich da einen diamanten als freundin habe, der unsagbar schön und vielseitig ist, der aber auch noch tief vergraben ist. doch ab und an schimmert etwas von dem licht durch, welches er reflektiert, und genau dass gibt mir mut und kraft mich nicht abzuwenden.
liebe ist die stärkste kraft, vertraue ihr, und nutze sie.



liebe sasita,
so sehr ich verstehen kann dass dein vertrauen zu männern gebrochen ist, so sehr bitte ich dich auch uns eine chance zu geben. das viele schweine sind, dass weiss ich selber, aber ich denke um eine glückliche beziehung zu führen braucht es vorallem vertrauen, und um das zu bekommen solltest du wissen dass nicht alle männer gleich sind.

hallo pfandsucher,
meinem partner, der ungefähr das gleiche sagt wie du es geschrieben hast, konnte ich sagen das meine vergangenheit mich zu dem gemacht hat was ich heute bin. negativ wie aber auch positiv.
der charaktaliche kern eines menschens ist doch arg klein bei geburt.
im umgang mit "überlebenden" wirst du feststellen, dass viele intellektuell und künstlerisch sind.
meiner meinung nach ist das eine form die das überleben sichert.
klar ist, das intellektuelle nicht verschwinden wird, aber die künstlerische ader lässt mit "besserung" nach.
mein partner weint auch...aber dann meist mit mir zusammen, diese seine schwäche ist die die mich keine angst vor ihm empfinden lässt. seine schwäche ist somit seine stärke.
ich für mich habe jahre gebraucht um begreifen zu können das männer lieben können, durch tränen, trauer usw. war es für mich leichter.
sei du selbst und nicht das was du denkst das andere es brauchen/ wünschen mit einer gesunden mischung aus mitgefühl.
also menschlich
lieben gruss
momo

Hi,
nur mal um eins klar zu stellen =)=)

Ich habe gar kein gebrochenes Vertrauen in Männer - also weil ich direkt angesprochen wurde - zum einen sind die Artikel, auf die sich bezogen wird, schon einige Monate alt - zum anderen waren sie meinerseits keineswegs so gemeint, dass alle Männer über einen Kamm geschert werden sollten!!!!
Ich kenne einige männliche Wesen, die sehr liebenswert und einfühlsam sind und denen ich vertrauen kann!

Wollte das nur mal gesagt haben *grins*

Alles Liebe,
Sasita

hallo sasista,
sollte kein angriff oder sowas ähnliches sein, sorry falls das so rüber kam.
jedenfalls läßt es mich ja hoffen, wenn du einige männliche wesen kennst die vertrauenswürdig sind. dann tut sich ja was, und wer weiss, bald sind die meisten männer besser wie ihr ruf.=)

namaste
nuna

und jetzt verzweifel ich.....;-(;-(

Lieber Pfadsucher,

verzweifel nicht!!! Das Leben mit einer Überlebenden ist anstrengend und traurig, aber auch so unsagbar reich!!! Und es kann so viel besser werden. Es gibt furchtbare Tiefpunkte, aber ihr könnt da auch wieder zusammen herauskraxeln, und sie werden weniger werden.

(das sind jetzt alles Erfahrungswerte, die ich meinem Partner abgeknöpft habe )

Wir Überlebenden sind stark.

Und wenn du als Partner das Gefühl hast, du schaffst es nicht mehr, dann hol dir Hilfe - in Beratungsstellen oder Büchern.

Ganz viel Kraft,

antares