Gegen - Missbrauch e.V.

Die Plattform für Betroffene, Überlebende, Freunde und Partner

Dieses Forum ist Teil der eines Angebots von gegen - missbrauch e.V. Unsere Hauptseite finden Sie unter www.gegen-missbrauch.de

Aktuelle Zeit: 04.05.2024, 00:39

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 2 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Hilfe für Angehörige - wer weiß Rat?
BeitragVerfasst: 18.12.2002, 13:52 
Offline

Registriert: 18.12.2002, 01:00
Beiträge: 2
Hallo Zusammen,

ich bin?/war? Partnerin eines Überlebenden. Wir sind/waren seit ca. 20 Monaten zusammen. Ca. 5 Monate nach unserem Kennenlernen habe ich von seinem Mißbrauch erfahren. Erfahren dadurch das sich sein Verhalten mir gegenüber immer weiter verändert hat. Ich denke ihr wißt was ich meine. Keine Berührungen mehr, allmähliche Isolation seinerseits, keine gemeinsamen Unternehmungen mehr usw.. Die Ursache für sein Verhalten habe ich dann nach langem hinterfragen herausgefunden. Ich weiß nicht näheres darüber, außer in welchem Alter, von wem und wo es passiert ist. Mehr darüber zu wissen ist auch nicht wichtig für mich. Als ich es erfahren habe war ich sehr betroffen. Natürlich konnte ich jetzt sein Verhalten mir gegenüber besser verstehen. Seine vorherigen Beziehungen waren allesamt oberflächlicher Natur. Damit konnte er gut umgehen. Nur leider bzw. zum Glück war ich die erste Frau in die er sich verliebt hatte. Mit mir ist es ihm nicht möglich ebenfalls eine oberflächliche Beziehung zu führen, was ich auch für meinen Teil nicht möchte. Und durch dieses "lieben" kamen dann nach und nach all diese Emotionen aus seiner "Schublade" wieder zum Vorschein, von denen er dachte das sie dort sorgfältig und versteckt aufbewahrt waren. Seit diesem erkennen hat sich alles verändert. Nicht nur für ihn sondern auch für mich.
Da ich noch nie mit einer solchen Problematik konfrontiert worden bin habe ich mir zu meiner eigenen Unterstützung (und die braucht man mindestens genauso stark wie der Überlebende selbst) eine Reihe von Fachliteratur für Betroffene selbst und für Angehörige besorgt. Einfach um besser zu verstehen was er durchmacht, bzw. wie ich ihm helfen bzw. auch mir helfen kann. Leider komme ich mit all meinem Wissen keinen Schritt weiter. Unser Verhältnis ist zur Zeit recht angespannt. Natürlich habe ich Verständnis für seine Situation. Mit einer Therapie anzufangen bzw. sich überhaupt einmal mit der Thematik zu beschäftigen lehnt er zur Zeit ab. Das er etwas in dieser Hinsicht unternehmen muß ist ihm durchaus bewußt. Nur weiß er leider nicht wann er dazu bereit ist. In einem Monat, in einem Jahr, möglicherweise nie. Mir ist bewußt das die Entscheidung etwas zu tun ganz allein bei ihm liegt. Das ich keinerlei Einfluß darauf habe. Was ich möchte ist lediglich ihn auf seinem Weg zu unterstützen. Leider blockt er alle meine Versuche diesbezüglich ab. Ich bin jetzt aus unserer gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Er sagt das er Angst hat, daß wenn wir weiter zusammen leben die Situation irgendwann eskalieren würde. Außerdem würde es ihn fix und fertig machen mich ständig traurig zu sehen. Ist ja auch kein Wunder wenn er mich in keinster Weise an sich ranläßt. Ich meine damit nicht den Bereich der Sexualität. Da gibt es keine Probleme. Aber Sex ist eben nicht alles (jedenfalls für mich). Nein, selbst die ganz alltäglichen Dinge die man gemeinsam unternehmen kann werden von ihm geblockt. Er sagt er braucht eine Auszeit. Ich komme mit der Situation überhaupt nicht zurecht. Ich habe mich für ihn entschieden. Ich weiß was auf mich zukommt. Es wird noch schlimmer werden. Nur leider gibt er mir keine Chance. Er möchte es mir nicht zumuten. Dabei kann ich doch selbst bestimmen was ich mir zumute. Aber anscheinend nicht.
Zur Zeit habe ich nur ein riesengroßes Fragezeichen im Gesicht. Soll ich den Kontakt ganz abbrechen? Zur Zeit telefonieren wir hin und wieder. Hat diese Beziehung??? überhaupt eine Chance. Soll ich darauf nach einiger Zeit den Kontakt wieder aufnehmen? Fragen über Fragen. Eine Selbsthilfegruppe für Angehörige (angeboten durch eine namhafte Institution) ist wegen mangelnder Teilnehmerzahl nicht zustande gekommen. Bekannte und Freunde sind mit diesem Thema ebenfalls überfordert.
Es wäre schön wenn sich jemand zu diesem Thema melden würde.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: RE: Hilfe für Angehörige - wer weiß Rat?
BeitragVerfasst: 18.12.2002, 20:36 
Offline

Registriert: 18.12.2002, 01:00
Beiträge: 1
Hallo Caro!
Wir wollen Dir Mut machen! Gib nicht auf, halt an Ihm fest.
Ich habe eine Beziehung mit einer Betroffenen, bisher gab es viele Stunden von Trauer und Missverständnissen.
Ich habe über die Jahre unseres zusammenlebens gelernt mit dem Missbrauch umzugehen. Nur kleine Bruchstücke hat mir meine Frau mitgeteilt, denn noch erlebe ich jeden Tag aufs neue wie die schlechten Gedanken meiner Frau zusetzen.Wir versuchen jeden Tag uns auszutauschen und uns zu verständigen.Ich glaube mit ständigem Gespräch und "Druck" über das Erlebte zu sprechen kann man vieles verarbeiten und besser verstehen.

Dränge Ihn zum Gespräch---- arbeite mit Ihm---- laß nicht locker, gib nicht auf!

Der Mann von Schildi


Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 2 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007, 2016 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de