Gegen - Missbrauch e.V.

Hallo,

Vor ein paar Wochen habe ich von einer Freundin, die mir sehr nahe steht, erfahren, dass sie in ihrer Kindheit sexuell mißbraucht wurde. Ich glaube, sie fängt gerade ganz langsam an, sich mit diesem dunklen Fleck in ihrer Vergangenheit zu beschäftigen. Ich möchte gerne für sie da sein. Weiss aber nicht, was ich da am besten tun soll. Warten, bis sie nochmal davon spricht? Kann ich überhaupt irgendwas tun? Ratschläge sind doch ... ich weiss nicht, ob mir das zusteht. Ich bin ziemlich verunsichert, obwohl ich sehr froh bin, dass ich darum weiss und vielleicht eine Chance habe, einen winzigen Teil dadurch "mitzutragen". Für alle Gedanken und Tips bin ich wirklich dankbar, liebe Grüsse,

':roll:

Mari

Hallo Mari,

das beste was du machen kannst, ist da zu sein für deine freundin und ich denke das bist du schon.
wichtig denke ich ist, das du sie nicht drängst, aber ihr ganz deutlich machst das du für sie da bist. dann wird sie sich sicher an dich wenden, wenn sie unterstützung und hilfe braucht.
auch denke ich, das es gut für dich ist, das du dieses forum gefunden hast,
wie du sicher gemerkt hast, gibt es hier auch extra einen bereich für verbündete , in dem du dir tipps und ratschläge holen kannst und wo du mit sicherheit immer auch ein offenes ohr für dich finden wirst.

mh, viele ratschläge kann ich dir nicht geben, weil ich selber überlebende bin, aber eines sollte dir schon auch klar sein. auch für verbündete so wie du es bist, wird es sicher oftmals nicht einfach sein. deine freundin wird vielleicht auch manchmal denken das du vielleicht überfordert wirst/bist.
deswegen ist es ganz ganz wichtig, das du mit deiner freundin darüber sprichst, wie du sie am besten unterstützen kannst. ihr solltest möglichst von anfang an offen miteinander reden und du solltest für dich auch klare grenzen suchen und finden, was du bereit bist zu tragen und wo deine grenzen sind.
denn ich denke es bringt euch beiden nichts, wenn ihr euch gegenseitig überfordert.
ich weiß nicht ob ich dir viel weiter helfen konnte.
jedenfalls finde ich es gut das du zu uns ins forum gefunden hast.
vielleicht sieht man sich ja auch mal im chat
pada ja bitte!

Jella

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Auch auf verschlungenen Pfaden findet mensch Hinweisschilder, wenn er die Augen nicht verschließt.

Hallo Mari,

ich kann dir fast nur raten, mit deiner Freudin darüber zu sprechen. Jeder Mensch ist ja anders - und so sind auch Überlebende nicht alle gleich. Manche wünschen sich, darauf noch mal angesprochen zu werden, weil sie sich von allein nicht trauen, davon zu erzählen. Manche möchten das Thema lieber meiden. Manche wollen umarmt werden, manche brauchen Abstand. Am besten kann dir daher wohl deine Freundin selbst beantworten, wie du für sie da sein kannst. Du kannst sie ja z. B. fragen, ob sie darüber reden möchte, ob du sie fragen darfst, ob sie gedrückt werden möchte ... was sie braucht.

Und wie Jella schon sagte: hier hast du auch die Möglichkeit, dich mit Überlebenden oder/ und Verbündeten auszutauschen. Vielleicht kann dir das ja ebenfalls helfen.

Ich finde es toll, dass du dir Gedanken darüber machst und danke dir dafür.

Sasa

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Manche Wege entstehen, indem man sie geht.
Unsere Songs und CD findet Ihr auf http://www.mmitb.de
follow me on twitter: @Basement_Music

Liebe Mari,
ich denke die beste Hilfe ist es da zu sein, wenn sie eine Hand braucht die Ihre hält; und und ihr Mut zu machen, wenn sie aufgeben will.
Aber sicher hilft es ihr nicht, wenn du dein Leben für sie opferst und immer nur für sie zurücksteckst. Sie hat einen weiten Weg zu gehen und du solltest sie "nur" begleiten.
Und ganz wichtig: scheue dich nicht nein zu sagen, wenn es mal zu viel wird und du eine Pause brauchst.

so meine Erfahrung ...

liebe Grüße,
Mondenfalter

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".. Angst ist wie ein Käfig aus Stangen; und erst wenn man durch die Käfigtür durch ist, sieht man wie schön die Freiheit wirklich ist ... "

Hallo Mari,

im Grunde haben die anderen schon alles gesagt. Was du auch mitbringen musst ist sicherlich eine gute Portion Geduld. Wir sind leider manchmal etwas launig und sehr wechselhaft von den Gefühlen her.

Höre ihr zu, wenn sie reden möchte, halte sie fest, wenn sie weint, traurig ist und an sich selbst zweifelt. Wenn sie jetzt erst erwacht, wird eine schlimme Zeit auf sie zukommen. Sie wird dann einen Menschen brauchen, den sie all das erzählen kann. Und wenn du dann Probleme mit dem Gehörten hast, dann komm zu uns und weine dich bei uns aus (das kann durchaus passieren).

Ganz liebe Grüße & pada
Sascha

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Der letzte Sonnenstrahl am Abend kündet nicht die Nacht sondern die Hoffnung auf den neuen Morgen