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 Betreff des Beitrags: Wie haltet Ihr das aus?
BeitragVerfasst: 03.11.2004, 00:49 
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Registriert: 15.02.2003, 01:00
Beiträge: 673
Wohnort: Berlin
Einfach nur mal diese Frage in den Raum stellen mag...wie haltet Ihr Verbündete das aus? Ich frage mich das immer wieder, frage mich, wie mein Partner das aushält. Ich könnte es mit mir nicht aushalten... :cry:
Ich hab eine solche Hochachtung vor ihm, und werde doch die ANgst nicht los, das er mir irgendwann sagen wird, daß er das nicht mehr kann, sich eine "gesündere" Freundin wünscht....(das würde er so nie sagen, aber ich habe Angst davor, daß er iregendwann so denkt..... :cry: :cry: ). Er sagt, er würde das nie tun, er wird nicht gehen, er ist da, ich kann auf ihn zählen....ich möchte ihm so gerne vertrauen, konnte das manchmal auch schon, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß jemand das alles wirklich immer aushält (die Angst vor SVV, S*i*id-Vers***en, das manchmal tage/wochenlang durchhängen, die flashs, die phasen, wo nähe schwer ist....)

Wie macht Ihr das? Wie können wir Euch helfen dabei, das alles auszuhalten? Das kann doch alles so nicht sein, wie Ihr Euch Eure Traumbeziehung vorgestellt habt? Sorry, wenn meine Fragen zu weit gehen, ich mag nur einfach verstehen, weil ich meinem Freund helfen will, damit umzugehen, weil ich wahnsinnige Angst habe, ihn zu verlieren, wenn ich ihn überfordere....

Sorry für das wirre posting...
Löwin *die ihren Freund sehr sehr liebt und sich nicht verzeihen kann, ihm nicht eine bessere Freundin zu sein*

_________________
Man muß noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.
(Friedrich Nitzsche)


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BeitragVerfasst: 04.11.2004, 18:08 
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Registriert: 25.08.2004, 18:26
Beiträge: 59
Wahrscheinlich geht es nicht um das Aushalten.

Als ich mit der Idee für "Folgen-der Film" die ersten Kontakte knüpfte, bekam ich unaufgefordert so manches Schriftstück zugeschickt. Es ging darin auch um die Frage, wie findet man zueinander und warum, welche Entwicklungen sind typisch und welchen tiefdeutenden Hintergrund haben sie, wo beginnt die Co-Abhängigkeit und wer hilft eigentlich wem.

Es sind existentielle Fragen, die sich nicht jeder gern stellt. Das habe ich im Verlauf der letzten Monate gelernt. Von daher weiss ich natürlich auch, dass jede Beziehung individuell ist und es immer bestimmte Phasen gibt.

Daher klingt der Begriff Hochachtung für mich befremdlich, weil er dem Anspruch an eine Beziehung nicht gerecht wird. Denn diese ist auf ein Geben und Nehmen angewiesen. Geschieht dies nicht, ist eine Sackgasse vorprogrammiert.

Der Mensch wird nicht durch den erlebten Missbrauch und die Folgen definiert, er wird geprägt. Denn da ist soviel mehr. Und vielleicht ist das auch einer der gesuchten Gründe, eine der möglichen Antworten.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 04.11.2004, 20:25 
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Registriert: 09.04.2004, 11:23
Beiträge: 907
Hallo kleine Löwin!
Ich fürchte, da kann man gar nichts machen, außer warten. Bei meiner Freundin hat es über zehn Jahre gedauert, bis ihre Verlustängste weniger wurden.
Vielleicht hilft Dir der Gedanke, daß jeder Tag Dein Vertauen ein wenig wachsen läßt ( auch, wenn es so langsam geht, daß man es nicht bemerkt) und daß die Zeit das von ganz alleine regeln wird.
Liebe Grüße
Jan


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.11.2004, 18:21 
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Registriert: 22.11.2004, 21:11
Beiträge: 58
Wohnort: hsk
Hallo kleine Löwin,

du fragst wie wir es aushalten ?
Ich kann nur von mir reden ,ich kämpfe seit acht Jahren um das Wohlsein meiner Frau und es ist eine menge ausprobiert worden(Kliniken,Theras,Eheberatung),doch bis jetzt ist noch nichts richtiges passiert ,so das ich und meine Kinder sagen könnten,wir führen eine einigermaßen normele Ehe.
Auch wenn im moment der Haussegen wieder mal schief hängt und es mir keiner glaubt es kann und ist ganz einfach

Liebe



Ich werde auch so schnell nicht aufgeben ,auch wenn ich im moment einen durchhänger habe,liegt wohl daran das wir bald Umziehen.

Was unsere Partner tun könnten wäre meiner ansicht nach einfach mal RICHTIG zuhören,das hilft uns auch. :)

Es verbleibt der kämpfende Löwe Jörg

_________________
Langsam wird die Wiese grün,
nur wann fängt sie an???


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 Betreff des Beitrags: Nur durch Disziplin und Liebe
BeitragVerfasst: 03.12.2004, 11:11 
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Registriert: 15.11.2004, 16:33
Beiträge: 8
Wohnort: Hamburg
Hallo, wie wir das aushalten? Hm, eine gute Frage! Am Anfang, als die posttraumatischen Belastungsstörungen meines Mannes ausbrachen, er auszog und sich eine Wohnung suchte und sich dabei völlig abkapselte - da dachte ich, ich kann es einfach nicht aushalten. Flehte, bettelte, weinte, bekam Depressionen. Irgendwann dann die Erkenntnis: ich muß mich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen. Fing selbst eine Thera an, gründete eine Selbsthilegruppe für Partnerinnen und lernte, es mir auch allein mit meinen Kindern nett zu machen. Durch die Thera kam ich darauf, mich immer wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren und sämtlichen überflüssigen Gedankenmüll weg zu schmeißen. Also: Was will ich - eine Beziehung mit diesem Mann, den ich unendlich liebe. Was kann ich dafür tun, um diese schwere Zeit zu überstehen? Für mich selbst sorgen so gut es eben geht. Was tue ich, wenn er mal wieder in seine "merkwürdigen" Verhaltensweisen verfällt? Ich besinne mich darauf, dass er als Kind jahrelang mißbraucht und schwesrttraumatisiert wurde und dass ich das, was er sagt und tut nicht als gegen mich gerichtet sehe. Ich halte das alles aus, weil ich ihn liebe. Er ist jetzt schon seit sieben Monaten in einer Traumaklinik und ein Ende ist immer noch nicht abzusehen. Aber ich bleibe bei ihm! Liebe Grüße von Osterei


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 03.12.2004, 13:35 
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Registriert: 22.10.2004, 13:34
Beiträge: 722
Wohnort: Hessen
hallo Osterei,

Meine Hochachtung... mehr möchte und kann ich dazu nicht sagen


liebe Grüße
True

_________________
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und der pfad beginnt nirgends und stürzt ins
bodenlose

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.05.2005, 17:05 
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Registriert: 26.05.2005, 16:38
Beiträge: 3
Wie ich das aushalte? Meine Liebe zu meiner besten Freundin überwindet für mich wohl jeden Schmerz und Verzweiflung. Manchmal frage ich mich selbst wie ich einen so klaren Kopf in doch so heiklen Situationen bewahren kann aber es geht. Für mich steht es außer Frage jemanden alleine zu lassen dem es schlecht geht und die hoffnung wird bei mir wohl niemals sterben. Jedes lächeln, jeder glückliche Moment in ihrem Leben zeigt mir das wir es schaffen können. Es ist wirklich hart doch Liebe und dieser unglaubliche Willen überwinden jede Grenze!

mfg
Patrick


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 30.05.2005, 11:46 
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Registriert: 07.12.2004, 00:01
Beiträge: 103
Hallo kleine Löwin,

es ist in manchen Zeiten tatsächlich schwierig, es miteinander "auszuhalten". Aber genau das ist -glaube ich- in jeder "normalen" Beziehung so. Ich meine damit, dass es sicherlich einige Schwierigkeiten in meiner Beziehung gibt, die ihre Ursache in ihrer (der meiner Freundin) Vergangenheit haben, aber ich weiß genau so, dass es genügend Auseinandersetzungen gibt, die aufgrund meiner Person hervorgerufen werden. Ob einige Differenzen nicht da wären, wenn meine Freundin eine andere Kindheit erlebt hätte, steht für mich gar nicht zur Debatte, da ich kein Vertreter von "was wäre wenn?" bin. Wir haben uns eben so kennen und lieben gelernt, wie wir beide sind. Und das alleine zählt.
Wichtig für mich ist dabei, meine Freundin nicht auf ihre Probleme -verursacht durch ihre Vergangenheit- zu reduzieren und alles damit zu erklären und zu entschuldigen. Es ist eben ein Teil von uns und wir müssen dabei beide zusammenhalten, reden und zuhören. Und mit jedem kleinen Stückchen Zuhören und Reden verbessert sich unsere Situation und vor allem -zur Zeit- meine. Denn aktuell bin ich es, der eine ganze Menge Schwierigkeiten hat und in unserer Beziehung hervorruft, obwohl ich nicht die Vergangenheit meiner Freundin habe. Aber: Ich arbeite daran...und zwar mit der Hilfe von meiner Freundin (die ich auch unbedingt nötig habe und bekomme). Diese Unterstützung ist vielleicht nicht immer sichtbar für die Unterstützung gebende Person, sie zeigt sich aber auch nicht immer vordergründig. Mir zum Beispiel reicht es meist vollkommen aus, zu wissen, dass meine Freundin und mein Sohn da sind und ich mich vollkommen auf sie verlassen kann. Denn ich liebe beide und beide lieben mich, mit allen Schwächen und Stärken, die wir haben.
Gruß
Hut


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 Betreff des Beitrags: :(((
BeitragVerfasst: 12.05.2007, 18:52 
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Registriert: 30.04.2007, 16:02
Beiträge: 218
Ich hänge ebenfalls in dieser Angst und glaube, dass ich recht schlecht damit zurechtkomme; ist ja das Rundherum shon schlecht genug...
Ja. Noch hält er es aus.
Rat kann ich keinen geben. Ich sitze selbst in diesem Boot.

_________________
Man soll nicht das Eine sagen und das Andere denken.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 12.08.2007, 21:41 
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Registriert: 27.11.2006, 12:08
Beiträge: 2046
Mal ein liebes Wort ohne anschließende relativierende Kritik. Ab und zu mal spüren dürfen, dass man geliebt wird, statt sich an Nichtigkeiten aufzuhängen. Das wäre schön....
Ich verhungere oft emotional....es ist so lange her, dass ich gehört habe "Du bist da, das ist viel" und "Du interessierst mich, nicht irgendwas drumrum". Da waren die Zeiten schwer, aber das hat vieeel Kraft gegeben... *weint*

Pu


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 Betreff des Beitrags: wie halt ich es aus...
BeitragVerfasst: 07.09.2007, 13:12 
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Registriert: 07.09.2007, 12:24
Beiträge: 8
Wohnort: NRW
ich kannte einen teil ihrer "probleme" noch aus der phase, wo wir nur losen kontakt hatten. als wir dann zusammenkamen führten wir sehr viel gespräche in denen mir immer mehr einblick gewährt wurde. ich lernte sie als sehr liebevollen menschen kennen, in meinen augen einzigartig, diejenige, nach der ich mein bisheriges leben immer gesucht habe. es folgte eine lange therapie, in deren verlauf sie nicht nach hause durfte.
welche gründe auch immer, ab einem bestimmten zeitpunkt waren ihre gefühle für mich weg.
als die thera zu ende war, sie nach hause kam war die situation total schwierig. zum einen wollte ich helfen, fragte immer, wollte der ruhepol sein, zum anderen, die bgevorstehende trennung im auge, wollte sie distanz. ok, verstand ich, aber meine sorgen blieben und ich wollte mich weiterkümmern.
nun ist es so, sie zieht bald aus, will für sich alleine alles schaffen.
ausschweifend, ich weiß, als antwort, SIE als betroffene zur partnerin wäre zwar schwer auszuhalten aber ich hätte es geschafft, weil ich sie liebe, immer noch. zu wissen, daß sie bald geht, DAS halt ich nicht aus.
lg, P.


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 Betreff des Beitrags: Liebe vertrauen....
BeitragVerfasst: 02.10.2007, 13:25 
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Registriert: 01.10.2007, 11:41
Beiträge: 4
Wohnort: Dresden
Hallo kleine Löwin,
ich verstehe dich sehr gut, auch meine Ängste Ihn zu verlieren durch mein anderes Ich, drücken mich immer wieder dem Abgrund entgegen.
Aber ich habe mittlerweilen gelernt über meine Angst mit ihm zu reden, am Anfang war es schwer, ich glaube das wissen Wir hier alle.
Wir sind seit 2 Jahren zusammen, Er ist für mich da wie in meinem ganzen Leben noch keiner da war.
Wenn ich zweifle ist es für Ihn genau so schwer es zu begreifen, doch die Angst bleibt.
Durch ihn habe ich Kraft gewonnen, wenn er auch meint es wär ganz allein mein Tun, und ich habe gelernt seine Liebe so zu akzeptieren wie er sie mir zeigt, habe gelernt Nähe zuzulassen.
So wie ich es lese hast du auch einen Partner welcher sehr zu Dir hält-- nimm ihn einfach in die Arme und sag ihm was dich bedrückt, lass deine Tränen zu , er liebt DICH und wird DICH halten. LG Wolfsblut

_________________
S.E.RY


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 Betreff des Beitrags: kleine Löwin
BeitragVerfasst: 02.10.2007, 13:29 
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Registriert: 01.10.2007, 11:41
Beiträge: 4
Wohnort: Dresden
Sorry , hab grad erst gesehen, das der Eitrag von2004 stammt, würd mich trotzdem freuen zu hören wie es Dir heute geht.
LG Wolfsblut

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S.E.RY


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