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BeitragVerfasst: 04.02.2005, 12:03 
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Beiträge: 907
fällt mir gerade so ein:
Frau - Mutter - Mama - Erzeugerin
Da wir so viele Worte haben (eins würde doch reichen?), ist es also NICHT identisch. leider


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BeitragVerfasst: 04.02.2005, 20:09 
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Beiträge: 827
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Hallo zusammen...


Celina hat geschrieben:
Ein Schmerz bleibt immer, weil man eigentlich so fixiert darauf ist, dies von nur einer Person zu bekommen. Aber dieses Gefühl, ist viel wertvoller, wenn man es von Freunden bekommt, die es wirklich ehrlich meinen....


Wie Recht Du hast, Celina... Freunde geben uns etwas, weil wir so sind wie wir sind und weil sie uns GENAU SO gern haben. Sie sind uns nichts "schuldig" aufgrund irgendwelcher verwandtschaftlichen Beziehungen. An dem Spruch "Freunde sind die Familie, die wir uns selbst waehlen" ist SO VIEL dran.
Ich habe erst durch Freunde im Alter meiner Mutter wirklich gespuert und nicht nur verstandesmaessig begriffen, dass ich ueberhaupt ein Recht auf Liebe, Zuneigung, Festgehalten-Werden etc. habe.


Celina hat geschrieben:
Deshalb das Buch. In mein Tagebuch hab ich öfters an sie geschrieben, aber ich möchte einen Ort haben, der nur für sie ist, den ich ihr gebe, in meiner Situation, irgendwann in ihr Grab. So hart es ist, denke ich, ist es eine Form des Verabschiedens, eine Form, sich von der Hoffnung zu verabschieben, dass es doch nochmal „normal“ sein könnte.....


Finde ich wirkliche eine gute Idee... Da wuerde dann wohl auch der folgende Text reingehoeren, den ich schon mal irgendwo im Forum gepostet habe... ich habe ihn kurz nach dem Kontaktabbruch zu meiner Mutter geschrieben, kurz nachdem ich erkannt habe, dass jedes Hoffen sinnlos ist und nur zu Enttaeuschung fuehren kann.

"Meine Suche hatte niemals ein Ziel, war ewiges Stochern im Nebel, im Nichts, und Leerlauf in einem. Erkannt habe ich das erst jetzt, nachdem ich UEBERALL gewesen bin, im neuen wie im alten, in unwegsamem, unzugaenglichem und zerstoertem Land, um Dich zu suchen, Dich zu finden, Dich (und Dich und Dich und Dich und Dich und...), erkannt, es GIBT Dich nicht (Dich nicht Dich nicht Dich nicht niemals Dich) ein hohles Echo verhallt in meinem Herzen - wie Schall und Rauch.
Wohin ich auch ging, welche Richtung ich auch einschlug, ich befand mich stets in laengst verlorenem Land, am Ende jeden neuen Weges nichts als ein metallenes Schild, auf dem geschrieben stand "Zutritt verboten, Tochter, in diesem Land". Ausgesperrt aus Dir seit ich denken kann und eingesperrt in mir.
Ach Mama, ich habe SO gekaempft, mein Leben lang, fuer Dich, um Dich (um Dich um Dich um Dich um...), aber meine Liebe hat nicht ausgereicht, um Dich in Dir erreichen zu koennen.
Ein hinterhaeltiger Luegner derjenige, der einmal gesagt hat, "Liebe ueberwindet alle Huerden", denn LIEBE fuer Dich habe ich wahrlich genug... Huerden habe ich bei diesem Hindernislauf nie ueberwunden, mir nur daran Arme, Beine und Genick und Glueck gebrochen.
Jetzt packt meine Liebe ihre Hoffnung an der Hand und geschlagen gehen sie gemeinsam in ein hoffentlich besseres Land.
Das Gefuehl der Niederlage ist schmerzafter als die Suche in Dornen es je war, in Niederlage steckt NIE und NIE DER LAGE gewachsen gewesen sein. Ich war immer viel zu klein und Dir niemals genug (niemals genug niemals genug niemals genug niemals genug nie) Warum nur?
Ich habe doch alles gegeben, mich aufgegeben und vor Ohnmacht uebergeben, um nur ZU DIR zu finden...
Meine Liebe und meine enttaeuschte Hoffnung freuen sich nicht an dieser neugewonnenen Freiheit, denn sie schmeckt nach Blech und Eisen und Bl.t. Einen fahlen Geschmack, hinterlassen von der Erkenntnis, dass Du Mama niemals mehr warst als die Summe von zwei M und zwei A, vier Buchstaben wahllos nebeneinander hingewuerfelt...
Es weint und weint und weint in mir und bin ich auch noch so stark, DER Schlag war hart.
Das HOFFEN aufgegeben, ins Niemandsland verschlagen, ploetzlich ohne Suche, ohne Sinn.
Es ist ein schweres Gewicht dieses
"Es gibt DICH nicht"...


Es tut so so so weh zu erkennen, dass es vollkommen egal ist, wie sehr man auf Mutterliebe hofft, egal wie sehr man sich das wuenschen - sie ist einfach nicht dazu "gezwungen", ihr Kind zu lieben. Tut wirklich weh.

Liebe Tweety, ich wuensche Dir, dass Du die FUER DICH richtige Entscheidung triffst, und dass Deine Hoffnungen nicht wieder enttaeuscht werden, solltest Du Kontakt zu Deiner Mutter aufnehmen!

Mit lieben Gruessen
eine verwaiste Cucciolo

_________________
Ich will ja nicht,
dass Du mich liebst,
will nur,
dass ich Dich nahe weiss,
und dass Du manchmal
- stumm und leis' -
die Hand mir gibst.


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BeitragVerfasst: 08.02.2005, 12:51 
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Registriert: 21.01.2005, 10:14
Beiträge: 526
Ich habe schon im Tränenforum davon berichtet....
Ich habe sie angerufen....
Meine Hoffnungen in "" haben sich erfühlt.... Sie entschuldigte sich... Sie sagte mir, sie liebe mich,... es täte ihr alles soooo leid...
und soll ich euch was sagen...
Es war mir egal...
ich merke, dass es nicht Sie war bzw. ist nach der ich mich sehne, ich habe endgültig festgestellt, dass es EINE Mutter ist, aber nicht die Frau, die mich zur Welt brachte, denn die hat mir unendlich doll weh getan...
Irgendwo bin ich froh es getan zu haben, da ich nun doch einiges klarer sehe, aber dennoch ist immer noch diese unerfühlte Sehnsucht da...
nun gut, damit muss ich klar kommen, aber es war schon hilfreich, denn ich habe gemerkt wie sehr ich mich in den letzten JAhren weiter entwickelt habe... habe gemerkt das ich mit meinen heute 19 Jahren schon viel reifer bin als sie mit ihren 36... und das sich gewisse Dinge einfach Grundlegend geändert haben, das ich mich in den letzten 3 Jahren geändert habe...
und ich bin auch ein bisschen stolz auf mich...

Danke für eure lieben Antworten

Eure Tweety


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BeitragVerfasst: 08.02.2005, 13:17 
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Beiträge: 360
Wohnort: NRW
Ach, Tweety, ist es nicht merkwürdig? Da bekommst Du "Liebe" und "Zärtlichkeit" über das Telefon von Deiner Mutter und doch ist es nicht das, was Du suchst und erwartet hast?

Und wie ich diese Sehnsucht verstehe...... Heute will mir mein Vater die Zärtlichkeit und Nähe geben, die ich als Kind so nötig gebraucht hätte. Heute kann ich sie nicht annehmen und sehne mich aber noch immer danach oder es ist noch etwas ganz anderes, was unser Innerstes sucht. :cry:

Ja, mutig warst Du. Ich bin froh, das Du nicht ganz enttäuscht wurdest.

_________________
Ganz liebe Grüße – Gabi Bild

:mrgreen: Rechtschreibfehler sind gewollt und dienen der allgemeinen Belustigung :mrgreen:


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BeitragVerfasst: 08.02.2005, 18:22 
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Beiträge: 526
Liebe Gabi,
das hab ich mich auch so gefragt... ist schon ganz schön merkwürdig... da bekomm ich etwas von der Frau, von der ich es mir erhoffte, doch will es nicht... ist schon alles verwirrend und dennoch irgendwo befreiend und erklärend...
Eines habe ich gelernt, gewisse Dinge muss man akzeptierendenn man kann sie nicht ändern und so ist es auch mit meiner mutter....

Lieben Gruß
Tweety


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BeitragVerfasst: 08.02.2005, 19:38 
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Registriert: 18.10.2004, 23:46
Beiträge: 827
Wohnort: Italien
Liebe Tweety,

ja, ich hatte es schon im Traenenforum gelesen, aber noch keine Zeit zum Antworten gefunden. Ich kann mich denn anderen nur anschliessen: Du warst sehr mutig und ich bin froh, dass das Gespraech so "positiv" fuer Dich ausgegangen ist.

Du weisst nun: bei Deiner Mutter brauchst Du nach der Erfuellung Deiner Sehnsuechte nicht mehr suchen, das ist soooooo viel, denn irgendwie sind wir ja oft alle so Boomerange, die immer wieder an den Ausgangspunkt zurueckkehren, um von dort nur wieder weggeschleudert zu werden.
Dass Deine unerfuellte Sehnsucht trotzdem noch da ist, ist normal und logisch, denn wie aus den zwei Worten schon hervorgeht, handelt sich um eine Sehnsucht, die NICHT erfuellt worden ist.
Ich wuensche Dir sehr, dass Du Menschen finden wirst, die dieses "Loch" in Dir wenigstens ein bisschen mit Liebe, Zuneigung, Waerem etc. fuellen koennen. Menschen auch im echten Leben, nicht "nur" im Internet.

Mit lieben Gruessen
Cucciolo

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