hallo
möchte auch was zum thema wut sagen, wie sich das bei mir entwickelt hat... es waren viele schritte bis hin zur wut, und schon ein paar wieder daraus... vorsich könnte triggern
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ich weiß nicht, was ich als kind gefühlt habe gegen über den verschiedenen täternvllt angst, bei dem einen vllt sogar ne art liebe, weil er ein guter spielkamarad war?
später weiß ich dass ich entschuldigungen für die täter gesucht habe, das sie mir quasi leid taten, dann gab ich mir oft selber die schuld an dem was passiert ist, aber eher nach dem motto, ich hätte ja schon vorher weggehen können...
dann hmm, wie soll ich das sagen, kam irgendwann eine art Eifersucht, ungerectigkeitsgefühl. nämlich dann als ich von einem täter erfahren habe, das er ein normales angenehmes leben in amerika führt, mit job, haus und frau und zwei kindern.... er hatte alles das, was er mir nach meinem empfinden verbaut hatte, die möglichkeit genommen hatte, eben das zu bekommen.
wut empfand ich nur, wenn ich von missbrauchten kindern in den medien gehört habe und wie gering die strafen ausgefallen sind...
für mich konnte ich nicht wütend sein, aber irgendwo, wird diese wut wohl gesteckt haben, denn ich begann mich selbst zu verletzten...
aber die wut entwickelte sich, zunächst in verbindung mit selbstmordgedanken. ich dachte diese eine täter würde in den usa leben, ich überlegte mir, ob er wohl in einem staat lebte, wo es noch die todesstrafe gibt, dann hätte ich zwei fliegen mit einer klappe schlagen können, ihn töten und vom staat getötet werden... auch wenns sehr makaber klingt es war nun einmal so
dann kam wieder das mitleid, und unsicherheit, seiner familie gegenüber .... was wenn er ein guter vater ist (ist das möglich) dann würde ich seinen kindern wahnsinniges leid zu fügen, sollten die kinder leiden? oder litten sie schon, schließlich sind es beides mädchen, macht er womöglich bei ihnen weiter .... ich startete den in meinem fall aussichtslosen versuch anzeige zu erstatten, herrauskam, das er nicht ermittelbar war, weil ich nicht mal seinen nachnahmen kannte, und er scheinbar nicht dort gemeldet war, wo er wohnte, es kam wieder ein wenig verzweiflung auf...
und der gedanke, alles ungerecht
verstärkt wurde das gefühl, da mein antrag auf opferentschädigung abgelehnt wurde, dabei gab es sogar in einem fall eine anzeige die erfaolg hatte, nur gab es darüber leider keine unterlagen mehr... pech gehabt...
ich glaube richtig wütend wurde ich zu diesem zeitpunkt das erste mal
gesteigert wurde diese wut, durch einen neuerlichen vorfall, sexuelle nötigung wurde daraus, und ein weiteres eingestelltes verfahren, weil der täter psychisch erkrankt war, und der vorfall zu nichtig war um ihn irgendwo eizuweisen, er war einfach schuldunfähig...
die wut war gepart mit der frage ach ganz vielen warums und vorallem nach der frage warum ich immer alleine die konsequenzen tragen muss, obwohl ich doch das opfer war...
blöde sprüche taten ihr übriges, ich sei selbst schuld, hättest du dies nicht, wäre das garnicht passiert...
nun war ich erst recht wütend und ich beschloss zunächst wirklich mich zu bewaffnen, wenn schon die alten täter nichts abbekamen, so sollten wenigsten künftige auch etwas bekommen, denn auf die justiz konnte ich ja nicht hoffen ... ich habe auch über einem amoklauf nachgedacht
doch ich begann mir selbst angst zu machen, ich hasse gewalt aus tiefsten herzen, warum dachte ich so?
es war wohl einfach teil des prozesses auf dem weg zurück ins leben, auf dem weg meine wut gegen die richtigen zu wenden...
die wut wurde der motor, um gerechtigkeit und um mich zu kämpfen...
bis heute schlage ich bildlich gesehen um mich, versuche mir alles zu holen, was mir meiner meinung nach zu steht, auch einfach um meinen weg zurück ins leben zu finanzieren (ja es ist manchmal auch eine finanzfrage, allein um fahrtkosten tragen zukönnen) und ich versuche mir (nach)zuholen, was ich in meinem leben nicht bekommen habe, dazu gehört vieles, nicht nur durch diese taten bedingt... und vorallem gehört dazu die freude am leben, ich wusste bisher nicht, wo diese freude her kam...
ich glaube ich habe gerade die antwort gefunden... es war die wut, denn sie war/ist der motor um mich zu kämpfen... vllt ist es so, wie hier bereits geschrieben wurde... die beste rache ist es dafür zu sorgen, das es mir gut geht...
die wut bewirkte, das ich endlich die entscheidung traf, leben zu wollen
und ich begann mich um mich selbst zukümmern und das schaffe ich zur zeit sehr gut, ich habe endlich eine erfolgreiche stationäre therapie gemacht, auch darum musste ich hart kämpfen.
jetzt bin ich in einer tagesklinik, wo ich auf der einen seite meinen weiteren weg plane und nun bereits nach wegen suche, diese pläne auch zu verwirklichen, ich habe endlich träume, endlich ein berufliches ziel, das für mcih sinn ergibt, auf das ich hinarbeiten möchte und das nun schon über 2 jahre stabil geblieben ist... so etwas hatte ich vorher noch nie...
man könnte fast sagen, die wut hat eine wendung in meinem leben eingeläutet
lg chupi, die überrascht ist, über die neue erkenntniss, und das sie so viel und hoffentlich nicht zu offen geschrieben hat
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