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 Betreff des Beitrags: Verdrängt?
BeitragVerfasst: 06.04.2005, 15:11 
Hallo Zusammen,

ich habe eine Frage: Ich bin 23 und in Therapie , da ich sehr unsicher bin.

Seit ich Therapie mache kommen mir immer wieder so Bilder und Panikgefühle hoch und ich glaube mich wieder erinnern zu können, dass ich als kleines Kind sexuell missbraucht worden bin.

Aber das kann doch nicht sein, ich könnte mich doch noch genau daran erinnern?
Was soll ich jetzt machen? ICh möchte doch niemand so schlimm anschuldigen, wenn ich es nicht sicher weiß.

Diese Gefühl hat sich jetzt aber schon verselbständigt, dh. ich kann s nicht mehr ignorieren oder unterdrücken. ICh muss immer gleich weinen.

Danke Liebe Grüsse
Verena


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 Betreff des Beitrags: Re: Verdrängt?
BeitragVerfasst: 06.04.2005, 17:19 
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Beiträge: 700
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VerenaB. hat geschrieben:
Aber das kann doch nicht sein, ich könnte mich doch noch genau daran erinnern?


Hallo Verena.

Es ist nicht richtig, dass man sich auf jeden Fall erinnern kann. Im Gegenteil, man kann Dinge so sehr verdrängen, dass daran keine Erinnerung greifbar ist. Natürlich ist sie irgendwo im Gehirn abgespeichert, aber so, dass du ohne weiteres keinen Zugriff darauf hast.

Ich denke aber, dass du das im Rahmen der Thera herausfinden können wirst. Dafür drück ich dir die Daumen und wünsche dir alles Gute.

Liebe Grüße,
Nanni

_________________
[center]If you could see me now, could hear me now you'd know somehow[/center]


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 08.04.2005, 09:00 
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du brauchst niemanden anschuldigen ... mach weiter mit der therapie ... geh deinen weg
d.h. keiner erfährt, was du in therapie sagst, wenn du es nihct leuten erzählst. niemand fühlt sich angeschuldigt. finde raus was mit dir ist oder war, und das weitere ergibt sich ...


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 08.04.2005, 16:08 
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hm ... mag das auch bestätigen... es ist völlig normal, dass man sich lange zeit gar nicht erinnert, wenn man missbraucht wurde. also das heißt nicht, dass nichts war. natürlich heißt es nicht, dass es so war. aber es wäre durchaus typisch.
bitte denk daran, dass es bei der therapie um DICH geht. alle anderen sind erst einmal unwichtig. und wenn du irgendwann draußen was sagen willst oder konsequenzen ziehen willst, kannst du das dann immer noch tun.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 08.04.2005, 17:57 
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Hallo Verena,

*leise sag*... ich hatte 23,5 Jahre den MB komplett vergessen; es gab zwar ganz selten auch mal Anzeichen, aber die tat ich immer schnell wieder ab und suchte nicht weiter nach Gruenden... auch mein Therapeut sagte damals, dass das, was ich jetzt klar als Folgen des MB erkenne, "tausend andere Gruende" haben koennte... er wollte eben nach allen Seiten hin offen bleiben, was richtig ist, doch mir reichte das fuer eine erneute Verdraengung der ersten Anzeichen.
Das ging sogar soweit, dass ich waerend meiner Klinikzeit (1998) mal einen sehr deutlichen Tagebucheintrag gemacht habe. Erst im Dezember letzten Jahres stiess ich beim Blaettern in jenem Tagebuch wieder darauf... es war wie ein Tritt in die Magengrube, weil ich mich nicht daran erinnern kann, jemals so etwas geschrieben zu haben, noch bin ich beim Lesen auf dieser Seite haengengeblieben (und ich lese oft in alten Eintraegen)... so stark kann man verdraengen...
es ist also moeglich...
Es gibt wohl auch keine Regel, wieviel bzw. wie klar man erinnert. Ich habe nach der langen Zeit des Verdraengens nur wenige, einige auch sehr verschwommene Bilder... alles andere waere vielleicht noch zu heftig (?) oder kommt evtl. auch nie an die Oberflaeche... dafuer habe ich starke Koerpererinnerungen...

Hm... also, so ist's bei mir, was aber nicht heisst, dass es bei Dir genauso sein muss.
Ob auch Du Ueberlebende von sMB bist, wirst Du in der Therapie herausfinden koennen... *den anderen zustimm und nick*

Cucciolo

_________________
Ich will ja nicht,
dass Du mich liebst,
will nur,
dass ich Dich nahe weiss,
und dass Du manchmal
- stumm und leis' -
die Hand mir gibst.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 09.04.2005, 01:06 
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Registriert: 05.05.2004, 09:03
Beiträge: 160
Wohnort: Hessen
Ich denke mir dein Körper weiß wann du so weit bist das du nicht an den Erinnerungen zerbrichst und wird dich mit der Zeit stückweise die Bilder aus der Vergangenheit zurück geben. Eine Therapie unterstützt es ungemein.

_________________
Liebe Grüße vom
Feuervogel

Indianisches Sprichwort:
Du kannst einen anderen Menschen erst richtig verstehen, wenn du eine lange Zeit in seinen Mokasins gelaufen bist.


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 Betreff des Beitrags: Re: Verdrängt?
BeitragVerfasst: 19.04.2005, 23:36 
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Registriert: 19.04.2005, 23:13
Beiträge: 1
Ich bin neu hier und wollt eigentlich bloß ersteinmal schauen, ABER: Deine Gedanken und Gefühle kenne ich gut aus eigener Erfahrung, will heißen - keine Bilder zu haben kann eine zweifelnde Last sein, auch wenn der eigene Körper mit seinen Gefühlen sehr viel mehr weiß. Inzwischen weiß ich, dass es wichtig ist, sich Zeit zu geben (weil: es kann sein, dass keine Bilder Deiner Realität entsprechen = es gibt nichts zu erinnern, es kann aber auch sein, dass Deine Körpergefühle Deine erlebte Realität wiedergeben). Mir hilft in dem ganzen Chaos meine Therapie sehr.
Viel Kraft!
Johanna


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 Betreff des Beitrags: Ich bin neu und habe eine brennende Frage
BeitragVerfasst: 18.05.2005, 11:23 
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Registriert: 14.05.2005, 03:58
Beiträge: 249
Meine Tochter, damals fast genau 2 jahre, war bei einer Tagesmutter und sagte mir nach ca. einem halben jahr bei der tagesmutter (meine tochter war immer 2 tage die woche von 9 bis 16:00 Uhr dort) während ich ihr zuhause im Bad ganz normal die windeln wechselte: Mama, Holger (=Mann der Tagesmutter, der immer zum Mittagessen zuhause war) mit dem Finger in meine Muschi "stocht" !!! Mir war heiß und kalt. ich fragte : was hat er getan? Sie wiederholte und sagte : und der Fritz auch!!!(= unser nachbar, ich bin mir aber bei unserem nachbarn absolut sicher, daß hier nichts gewesen sein kann, da meine Tochter keinen Kontakt zu ihm hatte und meine Tochter in unserem garten immer von mir oder meinem Mann begleitet war und immer einer von uns anwesend war) . ich fragte noch: war jemand anderes dabei? antwort : nein. Wo war das denn? Schweigen - keine Antwort - auch am nächsten tag auf diese Frage keine antwort. ich fragte außerdem : wo war denn die Tagesmutter? Antwort: sie ist weggegangen und hat Kissen angeschaut. an diesem und am nächsten tag sagte sie mir immer wieder diesen satz beim Wickeln. am nächsten Morgen habe ich die Polizei angerufen. es wurde ein protokoll erstellt und an die staatsanwaltschaft weitergeleitet. ich war mir aber so vollkommen unsicher und meine tochter konnte damals schon toll sprechen und wunderbare geschichten erfinden und erzählen, außerdem war ihr der mann der tagesmutter zuviel , weil der sie einfach ungefragt auf den arm nahm ... diese zweifel legte ich dem staatsanwalt dar. daraufhin wurde das Verfahren eingestellt. aber ich habe solche zweifel !!!!! vor allem weil meine tochter in mancher hinsicht komisch reagiert , sie hat enorme angst vor erwachsenen männern. ....
wie hoch ist die wahrscheinlichkeit , daß meine tochter tatsächlich von dem mann der tagesmutter mißbraucht wurde???? Könnt ihr mir helfen oder mich seelisch unterstützen?


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 18.05.2005, 14:19 
Hallo Gudrun,

Du fragst nach Wahrscheinlichkeiten, aber das lässt sich so nicht berechnen. Deine Tochter ist noch sehr klein. Woher hat sie denn das Bewusstsein, dass man was in ihre M*sch* stecken kann?
Habt ihr sie darüber schon aufgeklärt?
Gab es denn Rötungen oder Verletzungen in dem Bereich? Ist Dir da etwas aufgefallen?

Es ist schwer zu sagen, ob der Nachbar oder der Mann der Tagesmutter etwas getan hat, weil Deine Tochter eben noch so klein ist. Und auf der anderen Seite muss man sagen, dass sich Kinder in dem Alter sowas einfach nicht ausdenken, weil sie normalerweise noch kein Bewusstsein für diese Art S*x***l*tät haben. Vielleicht hat sie auch etwas gesehen? Bilder, Videos? Dinge, die sie nicht sehen sollte und dann auf sich und eine ungeliebte Person projeziert hat?

Alles, was ich Dir raten kann, ist, dass Du mit Deiner Tochter eine Beratungsstelle aufsuchst. Ich weiss leider nicht, aus welcher Region Du kommst, deswegen kann ich Dir keine generelle Empfehlung geben.
Aber dort bekommst Du Hilfe und Unterstützung. Die wissen, was Du weiter tun kannst und vermitteln Dich auch an andere Stellen weiter, z.B. an Kinderpsychologen.

Liebe Grüße,
Fritzi


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 Betreff des Beitrags: meine Tochter
BeitragVerfasst: 18.05.2005, 15:56 
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Registriert: 14.05.2005, 03:58
Beiträge: 249
hallo fritzi,
danke daß du mir geantwortet hast. wir hatten unsere tochter mit 2 jahren insoweit aufgeklärt, daß sie ihr geschlecht mit muschi benennen konnte und wußte, jungs haben einen pimmel und mädchen eine muschi und daß dort zum unterschied zum po pipi rauskommt. Aber mehr wußte sie dazu nicht. aus dem fernsehen oder zeitschriften etc. kann sie es bei uns nicht haben, da wir grundsätzlich nicht fernsehen oder keine diesbzgl. zeitungen etc. haben. mir ist bei dem besagten gespräch nur vorher aufgefallen, daß sie sehr lange spitzige fingernägel hatte und beim wickeln mit den fingern ihre klitoris abgetastet hat, was in dem alter glaube ich ganz normal ist. auf jeden fall hat sie "es" (vgl. oben) dabei gesagt. und ich glaube sie hat dabei nach links oben geschaut . wer weiß dazu etwas. heißt es nicht, rechts oben holt man sich tatsächlich erlebtes in die erinnerung zurück und nach links oben blicken bedeutet man phantasiert oder reimt sich etwas zusammen. oder war es anders herum? auf jeden fall bin ich gerade ratlos, da ich eine andere mutter gefragt habe, die ihre tochter ebenfalls bei jener tagesmutter hatte, ob ihr bei ihrer tochter etwas aufgefallen war. diese meine frage wurde leider leider der tagesmutter zugetragen und die ist jetzt nur noch total sauer und erbost, ich hätte ihr da etwas unwahres nachgesagt und würde ihre existenzgrundlage gefährden.


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 Betreff des Beitrags: fortsetzung: wurde meine tochter sexuell missbraucht
BeitragVerfasst: 18.05.2005, 20:55 
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Registriert: 14.05.2005, 03:58
Beiträge: 249
ich wurde von fritzi gefragt, ob ich denn mit meiner tochter schon eine beratungsstelle aufgesucht hätte. Ja.

Ich war allein dort, weil sich meine tochter inzwischen nicht mehr daran erinnern kann. verdrängt??? eigentlich kann sie sich an sehr viele dinge erinnern, auch an sachen, die zeitlich vor diesem Ereignis liegen. ich habe alles dargelegt, was meine tochter mir gesagt hat und was ich mit meiner tochter darüber gesprochen habe und dass ich sie ca. mit 2,5 jahren, also ein halbes jahr danach, aufgeklärt habe. Auch das hat bei meiner tochter keine äußerung mehr in richtung mann der tagesmutter hervorgerufen.

Die beratungsstelle sagte mir, ich hätte schon sehr viel getan und ich sollte das ganze erst mal auf sich beruhen lassen. auch eine andere psychologin, die ich allein konsultiert habe, hat mir dazu geraten, erstmal abzuwarten.

Dieses Geschehen macht mir aber derart angst, daß ich unbedingt noch mehrere meinungen hören möchte. würdet ihr nochmal zur polizei gehen und die sache untersuchen lassen?

bei den anderen müttern, die ihre kinder bei dieser tagesmutter hatten, habe ich nichts verdächtiges erfahren. allerdings haben diese kinder nachmittags nicht geschlafen und waren deshalb immer in sichtweite der tagesmutter. meine tochter allerdings schlief in einem abgelegenen raum in einem anderen stochwerk. oh gott,!!!!

habt ihr erfahrung wie eine therapie bei Kindergartenkindern so vor sich geht und ob dabei überhaupt etwas zu bewirken ist, wenn kein erinnern mehr da ist?

Bitte schreibt mir dringend, eure meinung, denn die aussagen der beratungsstelle ist mir einfach zu wenig.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 19.05.2005, 01:10 
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Liebe Gudrun,

ich würde Dir wirklich raten, erst mal abzuwarten. Du hast getan, was Du konntest, die Staatsanwaltschaft und Polizei sind informiert, sprich, sie können bei weiteren Vorkommnissen in dieser Richtung schneller und effektiver handeln. Auch die anderen Mütter sind gewarnt, was sehr wichtig ist.
Was Deine Tochter angeht, so würde ich es vorerst dabei belassen und auch nicht allzu sehr nachboren. So etwas kann ganz schnell suggestiv werden und später zu falschen "Erinnerungen" führen. All das kann dann ähnlich verheerende Folgen haben wie ein tatsächlich stattgefundener Missbrauch. Allerdings würde ich sie zu Eurer und Ihrer Sicherheit zu einer anderen Tagesmutter geben.

Erfahrungsgemäß ist es so, daß Missbrauchserfahrungen sich bei Kindern in auffälligen Spielen, exhibitionistischem Verhalten anderen Kindern gegenüber, Zeichnungen o.ä. wiederspiegeln. Sollte dies passieren und später im Kindergarten den Erziehrinnen oder Euch auffallen, ist es immer noch Zeit, psychologisch zu reagieren. Bis dahin Kontakt zu möglichen Missbrauchern wie dem Mann der Tagesmutter vermeiden!

Ich habe in letzter Zeit viel zu dem Thema gelesen und dabei erfahren, daß zu amibitioniertes Vorgehen gerade bei Kindern im Alter Deiner Tochter sehr viel Schaden anrichten kann. Schaden, der deiner Tochter später sehr viel zu schaffen machen kann, ohne daß man je den Wahrheitsgehalt wird nachweisen können (Grundsätzlich ist eine Erinnerung an die Zeit vor dem 2. bis 3. Lebensjahr sehr sehr unwahrscheinlich, wenn nicht sogar ausgeschlossen, wie zahlreiche Untersuchungen ergeben haben). Kinder haben viel Phantasie, daß darf man bei aller berechtigten und UNBEDINGT NOTWENDIGEN Wachsamkeit nicht ausser Acht lassen.

Ich denke, die Beratungsstelle (die in solchen Dingen wirklich sehr viel Erfahrung haben) und die Psychologin haben Recht. Warte ab und bedränge Deine Tochter nicht mit Fragen, bleib aber aufmerksam für mögliche Verhaltensauffälligkeiten. Nimm sie unbedingt von der Tagesmutter weg! Gib Ihr Liebe und GEborgenheit, daß ist erst mal das wichtigste.
Ich denke, die Chancen stehen gut, daß sie tatsächlich unbewusst und ohne böse Absicht irgendetwas auf eine ungeliebte Person projiziert hat. Wenn etwas geschehen ist, wird sich daß in irgendeiner Form in ihrem Verhalten zeigen. Wenn sie sich jetzt nicht daran erinnert, ist es wahrscheinlich, daß es nichts zu erinnern gibt. Ich glaube eher nicht, daß sich ein 2jähriges Kind bewusst aus Angst oder Scham verschweigt.

Vielleicht hörst Du ja auch noch andere Meinungen, vielleicht magst Du auch einem der Moderatoren des Forums schreiben, daß sie einen Kontakt zu Hans, unserem Psychotherapeuten, vermitteln. Einfach, um sicher zu gehen.

aber mir wäre einfach wichtig, daß Du Deine Tochter nicht bedrängst, damit sie nicht beginnt, Wahres und Phantasie zu vermischen. Aber bitte bleib auch einfach aufmerksam ihrem Verhalten gegenüber und suche im Zweifelsfall noch mal eine Beratungsstelle auf (vielleicht erst mal alleine, um deine Tochter nicht zu verunsichern).

Ich wünsch Euch alles Gute!!!

Löwin

_________________
Man muß noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.
(Friedrich Nitzsche)


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 19.05.2005, 11:11 
Hallo Gudrun!

Nachdem ich deine Geschichte gelesen habe, würde mich interessieren, ob du deine Tochter von der Tagesmutter getrennt hast?
Das wäre wichtig, egal, ob es stimmt oder nicht.
ich bin keine Expertin, aber ich denke so kleine Kinder denken sich so etwas nicht aus. Auch die Angst vor großen Männern ist schon besorgniserregend.

Das strulturierte Erinnerungsvermögen setzt bei Kindern ja erst ab fünf ein, glaube ich. Es ist also wahrscheinlich, dass deine Tochter so ein Ereignis schnell wieder vergessen hat, was nicht heißt, dass es sie nicht verletzt hat.
Deine sofortige Reaktion ist ja ganz toll und es ist super, dass du dein Kind ernst nimmst.
ich denke die Frage, ob so ein kleines Kind sich etwas zum Spaß ausdenkst, kannst du nicht von anderen entscheiden lassen.
Sicher bist du zur Zeit sehr hilflos und auf Rat von aussen angewiesen,
jedoch sollte kein "Experte" darüber urteilen, ob deine kleine Tochter die Wahrheit sagt oder nicht.

Wichtig ist, dass du zu deiner Tochter hältst und sie zukünftig vor Gefahr schützt. und auch , dass du ihre Angst ernst nimmst, auch wenn sie unbegründet zu sein scheint.
Wenn sie also irgendwann sagt, "ich will XYZ nicht in den Arm nehmen", sollte als erstes ihren Wünschen Respekt gezollt werden.

Wenn deine Tochter spürt, dass du zu ihr hältst und weiß, dass sie dir immer ihre Sorgen erzählen darf, dann erreichst du viel mehr für sie als so ein blöder Typ, mit seinem Finger (sorry).

das ist super , dass du so reagiert hast und vielleicht hilft es dir, für dich persönlich eine Therapie aufzusuchen um mit deinen Ängsten umzugehen.

Liebe Grüße, Juli


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 Betreff des Beitrags: meine tochter: missbraucht??
BeitragVerfasst: 19.05.2005, 12:17 
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Registriert: 14.05.2005, 03:58
Beiträge: 249
Hallo Juli,
ja natürlich meine tochter ist nicht mehr bei jener tagesmutter.

Ab dem Tag nachdem sie mir dies erzählt hat und wir bei der Polizei waren, haben wir einige Wochen bei der Tagesmutter pausiert.

Mein Mann und einige Freunde von uns haben mich daraufhin in der Annahme bestärkt, daß nichts gewesen sei, weil unsere Tochter wirklich und das ist tatsächlich sehr auffallend im Alter von 2 Jahren unglaubliche Storry erfunden und erzählt hat. Mein Mann sagt, sie wird mal Schriftstellerin.

Daraufhin habe ich mit jener tagesmutter gesprochen und ihr erst mal ganz vorsichtig gesagt: meine tochter hat mir erzählt, dein mann hätte sie gewickelt. stimmt das?

Die Antwort war: erst mal kurzes Schweigen. Dann: aber der ist ja fast nie da. Ja, einmal hatte er Urlaub, da saß er auf der Terrasse, hat sich gesonnt und die Kinder haben im Garten gespielt. Gut , daß du mir das gesagt hast, stell dir vor, was wäre, wenn du zur polizei gegangen wärst. Mein mann würde seinen job verlieren, wenn sich das rumspricht.

Damit war für sie der fall erledigt. Die aussage "mein mann ist ja nie da" stimmt natürlich nicht, er war jeden tag zum mittagessen ca.1,5 stunden zuhause. meine tochter schlief in der zeit in einem zimmer im keller und das babyphone der tagesmutter funktionierte nicht richtig, das hat sie mir mal erzählt, daß sie plötzlich stimmen von russisch sprechenden leuten empfangen hätte.

heute verwundert es mich noch immer, daß ihr das wichtigste an der aussprache war, das so ein verdacht auf keinen fall an die öffentlichkeit dringen sollte.

es war auch noch ein anderer junge bei der tagesmutter, der auch dort teilweise im selben raum schlief und das beruhigte mich dann wieder. leider konnte ich die betreuung bei der tagesmutter nicht beenden, da ich meine arbeit nicht ganz aufgeben wollte.

meine tochter war aber danach so oft krank (erkältung, grippe, durchfall) und sie wollte zuhause nachmittags auch nicht mehr schlafen (jetzt war sie ca. 2 jahre und 3 monate alt), daß ich sie nur noch vormittags hinbrachte, das gefiel ihr super und sie war ganz und gar glücklich, sie war richtig fröhlich. der andere junge, der auch immer bei der tagesmutter war, kam in der kindergarten und komischerweise wollte die tagesmutter keine weiteren kinder aufnehmen, obwohl ich mit ihr abgesprochen hatte, daß ich meine tochter nur dortbehalten wollte, wenn sie unter kindern ist. auf jeden fall, wir beendeten kurz darauf die kontakte zu jener tagesmutter. und ich beendete meine berufstätigkeit.

Ich sprach mit meiner tochter oft über das, was sie mir beim wickeln gesagt hatte: holger (=mann der tagesmutter) mit dem finger in meine muschi "stocht". Sie erzählte jedoch nie wieder, daß es nochmal passiert wäre oder daß etwas anderes passiert wäre. ich bestärkte sie darin, daß sie allein das recht hat zuzulassen, ob sie fremden oder verwandten die hand zur begrüßung geben will, ob sie über´s haar gestreichelt werden will, ob sie danke sagen will, wenn sie irgendwo eine kleinigkeit geschenkt bekommt, sie kann bestimmen, ob und wann sie essen will etc. und ich bin da rigoros.

Diese rechte machen natürlich im kindergarten probleme, wenn sich meine tochter (sie ist jetzt 4) auch bei 7-jährigen durchsetzt und diese größeren kinder von ihrem platz schubst, wenn sich die einfach ungefragt auf ihren platz gesetzt haben. sie isst ihren teller nicht leer, wenn sie nicht mag. was einer erzieherin ziemlich negativ auffällt. mit solchen konsequenzen leben wir und ich bestärke meine tochter immer und immer wieder, daß sie das darf und daß ich sie dabei unterstütze. mein mann ist da leider etwas teilnahmslos.

aber gleichzeitig habe ich noch immer angst, es könnte doch ein furchtbares ereignis für meine tochter gewesen sein und ich habe sie dann doch wieder dieser tagesmutter überlassen. ich habe zweifel bei folgenden verhaltensweisen, die meine tochter an den tag legt/gelegt hat: mit 2 und bis ja. 3,5 Jahren wollte sie nicht mehr allein laufen, ich mußte sie überallhin tragen oder minutenlang auf sie einreden bis sie selbt ging. sie klammerte sich an mich wie ein kleines äffchen, wenn wir in einem geschäft oder dergleichen waren. eine freundin von mir kommentierte das mal so, für eine 3-jährige einfach nicht angemessen. meine tochter reagiert auch oft einfach über, z.b. sie kann bei brett- oder kartenspielen im kindergarten nicht verlieren. sie schreit und tobt , wirft sich auf den boden und strampelt mit den füssen.

andererseits hat sie schon freunde darunter einen ganz festen freund, ihren thomas (heiß von ihr geliebt, den will sie mal heiraten, sie ist jetzt 4,5jahre).

Was denkt ihr sind diese verhaltensweisen schon eindeutig?

außerdem habe ich natürlich als mutter ein verdammt schlechtes gewissen, weil ich meine tochter nach der meldung an die polizei/staatsanwaltschaft (die denn fall abgelehnt haben) und gespräche mit freunden und bekannten (die das ganze auch für unwahrscheinlich hielten) dann doch noch ca. 8 mal habe nachmittags bei jener tagesmutter habe schlafen lassen.

Bitte schreibt einfach eure gedanken. Ihr helft mir sehr.
Danke
Gudrun


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 19.05.2005, 13:24 
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Registriert: 15.02.2003, 01:00
Beiträge: 673
Wohnort: Berlin
Liebe gudrun,

nein, diese Verhaltensweisen sind sicher nicht eindeutig in Bezug auf MB. Dazu sind sie viel zu wage und können eine ganze Bandbreite von Ursachen haben. Ich denke, daß eine Beratung bei einem Kinderpsychologen sinnvoll wäre, um abzuklären, ob Deiner Tochter z.B. eine Spiel- oder Verhaltenstherapie helfen könnte, ob ihre Auffälligkeiten überhaupt besorgniserregend sind oder nur vorübergehende Phasen. Eine Erziehungsberatung kann vielleicht auch helfen (will damit nicht Deine Erziehung in Frage stellen, bitte nicht falsch verstehen!!! Meine es nur als Möglichket, sich Rat zu holen).

Bitte behalte im Blick, daß auch Angst vor grpßen Männern (Juli, da mafg ich Dir doch ein bißchen wiedersprechen) unter Umständen andere Ursachen als MB haben kann. es ist wichtig, nichts auszuschließen und sich nicht auf eine Ursache zu versteifen. Anyway, eine Beratung ist sicher gut, schon um einfach Sicherheit zu geben. Man sollte Menschen, die sich die Beratung von (potentiellen) Opfern zur Aufgabe machen, v.a. wenn sie auf MB spezialisiert sind, nicht unterschätzen, die wissen in der Regel schon ganz gut, wie eine Situation einzuschätzen ist. Eine Kinderpsychologin könnte zudem in einigen Gesprächen mit deiner Tochter herauszfinden versuchen, ob deren Ängste und Auffälligkeiten besorgniserregend sind.

Alles Gute

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(Friedrich Nitzsche)


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