Hallo Juli,
ja natürlich meine tochter ist nicht mehr bei jener tagesmutter.
Ab dem Tag nachdem sie mir dies erzählt hat und wir bei der Polizei waren, haben wir einige Wochen bei der Tagesmutter pausiert.
Mein Mann und einige Freunde von uns haben mich daraufhin in der Annahme bestärkt, daß nichts gewesen sei, weil unsere Tochter wirklich und das ist tatsächlich sehr auffallend im Alter von 2 Jahren unglaubliche Storry erfunden und erzählt hat. Mein Mann sagt, sie wird mal Schriftstellerin.
Daraufhin habe ich mit jener tagesmutter gesprochen und ihr erst mal ganz vorsichtig gesagt: meine tochter hat mir erzählt, dein mann hätte sie gewickelt. stimmt das?
Die Antwort war: erst mal kurzes Schweigen. Dann: aber der ist ja fast nie da. Ja, einmal hatte er Urlaub, da saß er auf der Terrasse, hat sich gesonnt und die Kinder haben im Garten gespielt. Gut , daß du mir das gesagt hast, stell dir vor, was wäre, wenn du zur polizei gegangen wärst. Mein mann würde seinen job verlieren, wenn sich das rumspricht.
Damit war für sie der fall erledigt. Die aussage "mein mann ist ja nie da" stimmt natürlich nicht, er war jeden tag zum mittagessen ca.1,5 stunden zuhause. meine tochter schlief in der zeit in einem zimmer im keller und das babyphone der tagesmutter funktionierte nicht richtig, das hat sie mir mal erzählt, daß sie plötzlich stimmen von russisch sprechenden leuten empfangen hätte.
heute verwundert es mich noch immer, daß ihr das wichtigste an der aussprache war, das so ein verdacht auf keinen fall an die öffentlichkeit dringen sollte.
es war auch noch ein anderer junge bei der tagesmutter, der auch dort teilweise im selben raum schlief und das beruhigte mich dann wieder. leider konnte ich die betreuung bei der tagesmutter nicht beenden, da ich meine arbeit nicht ganz aufgeben wollte.
meine tochter war aber danach so oft krank (erkältung, grippe, durchfall) und sie wollte zuhause nachmittags auch nicht mehr schlafen (jetzt war sie ca. 2 jahre und 3 monate alt), daß ich sie nur noch vormittags hinbrachte, das gefiel ihr super und sie war ganz und gar glücklich, sie war richtig fröhlich. der andere junge, der auch immer bei der tagesmutter war, kam in der kindergarten und komischerweise wollte die tagesmutter keine weiteren kinder aufnehmen, obwohl ich mit ihr abgesprochen hatte, daß ich meine tochter nur dortbehalten wollte, wenn sie unter kindern ist. auf jeden fall, wir beendeten kurz darauf die kontakte zu jener tagesmutter. und ich beendete meine berufstätigkeit.
Ich sprach mit meiner tochter oft über das, was sie mir beim wickeln gesagt hatte: holger (=mann der tagesmutter) mit dem finger in meine muschi "stocht". Sie erzählte jedoch nie wieder, daß es nochmal passiert wäre oder daß etwas anderes passiert wäre. ich bestärkte sie darin, daß sie allein das recht hat zuzulassen, ob sie fremden oder verwandten die hand zur begrüßung geben will, ob sie über´s haar gestreichelt werden will, ob sie danke sagen will, wenn sie irgendwo eine kleinigkeit geschenkt bekommt, sie kann bestimmen, ob und wann sie essen will etc. und ich bin da rigoros.
Diese rechte machen natürlich im kindergarten probleme, wenn sich meine tochter (sie ist jetzt 4) auch bei 7-jährigen durchsetzt und diese größeren kinder von ihrem platz schubst, wenn sich die einfach ungefragt auf ihren platz gesetzt haben. sie isst ihren teller nicht leer, wenn sie nicht mag. was einer erzieherin ziemlich negativ auffällt. mit solchen konsequenzen leben wir und ich bestärke meine tochter immer und immer wieder, daß sie das darf und daß ich sie dabei unterstütze. mein mann ist da leider etwas teilnahmslos.
aber gleichzeitig habe ich noch immer angst, es könnte doch ein furchtbares ereignis für meine tochter gewesen sein und ich habe sie dann doch wieder dieser tagesmutter überlassen. ich habe zweifel bei folgenden verhaltensweisen, die meine tochter an den tag legt/gelegt hat: mit 2 und bis ja. 3,5 Jahren wollte sie nicht mehr allein laufen, ich mußte sie überallhin tragen oder minutenlang auf sie einreden bis sie selbt ging. sie klammerte sich an mich wie ein kleines äffchen, wenn wir in einem geschäft oder dergleichen waren. eine freundin von mir kommentierte das mal so, für eine 3-jährige einfach nicht angemessen. meine tochter reagiert auch oft einfach über, z.b. sie kann bei brett- oder kartenspielen im kindergarten nicht verlieren. sie schreit und tobt , wirft sich auf den boden und strampelt mit den füssen.
andererseits hat sie schon freunde darunter einen ganz festen freund, ihren thomas (heiß von ihr geliebt, den will sie mal heiraten, sie ist jetzt 4,5jahre).
Was denkt ihr sind diese verhaltensweisen schon eindeutig?
außerdem habe ich natürlich als mutter ein verdammt schlechtes gewissen, weil ich meine tochter nach der meldung an die polizei/staatsanwaltschaft (die denn fall abgelehnt haben) und gespräche mit freunden und bekannten (die das ganze auch für unwahrscheinlich hielten) dann doch noch ca. 8 mal habe nachmittags bei jener tagesmutter habe schlafen lassen.
Bitte schreibt einfach eure gedanken. Ihr helft mir sehr.
Danke
Gudrun
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