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 Betreff des Beitrags: Verhalten eines 2.5 J. Jungen...evtl. Missbrauch ?
BeitragVerfasst: 24.05.2005, 00:02 
Hallo allerseits

Hier geht es um ein Nachbarsjungen von 2,5 Jahren, der noch nicht groß sprechen kann.In den letzten 2 Wochen fiel der Mutter auf das der Kleine sehr Liebebedürftig ist, jedoch beim Einschlafen unruhig ist, sobald sie aus dem Bett geht, wird er wach und schreit und wirft sich agressiv und unkontrolliert mit seinem Körper durchs, auch vom Bett. Auch beim Erwachen schreit er und ist ungehalten. Neu ist auch, sobald der Kleine angefasst wird, sagt er AUA und er spuckt und beißt, obwohl er in keiner Spielgruppe ist.Auch tagsüber ist er oft ungehalten, schreit und wenn der Vater zu Besuch kommt zeigt er auf ihn und schreit. Die Mutter fragte den Vater, was gewesen sei als er den Kleinen die letzten Male abholte. Der Vater sagte, als er letztens in seiner Firma den Kleinen mitnahm, kam ein Kunde, dem der Vater das Kind anvertraute, der mit dem Kleinen spazieren ging...In dieser Zeit fiel der Mutter auf das der Kleine im Genitalbereich errötet war, dachte aber an Wund sein.
Meine Besuche bei der Nachbarin ( ich bin auch Mutter von einem Kleinkind ) zeigten plötzlich, das der Kleine immer mit mir mit wollte, ich ihn auf den Arm nehmen sollte und er schrie wenn ich mit meinem Kind nach Hause ging.Sie sagte mir auch heute, das ihr Sohn immer zu mir wollte, wenn sie raus gingen oder kamen. Heute kam ich ins Grübeln..Der Nachbarssohn war bei uns und seine Pampers war voll, normal legt er sich hin und läßt ein Wechseln zu. Heute versteckte er sich unter einer Decke, die Mutter war auch dabei, sie nahm ihn, legte ihn hin, er trat auf Sie ein, haute ab, wieder unter die Decke. Dann nahm ich ihn auf den Arm, legte ihn hin und ich "durfte" ihm die Pampers wechseln. Die Mutter sagt, ja auch das Verhalten ist seit etwa 2 Wochen. Ich machte den Kindern Abendbrot und der Nachbarssohn futterte wie wild, die Mutter war erstaunt, da er in letzter Zeit wenig essen wollte. Wir puzzelten alles zusammen und kamen auf das Ergebniss des evtl. Missbrauchs an dem Kind von dem Kunden des Vaters.
Morgen wird Sie zum Kinderarzt gehen, aber das wird wohl kaum etwas bringen. Daher meine Frage... Ist das Verhalten des Kindes möglicher Weise von einem Mißbrauch ???
Der Vater ist eher sorglos und glaubt nicht an diese Wahrscheinlichkeit...
Die Mutter ist ratlos ob sie nun den Umgang mit dem Vater einstellen soll, zum Wohle des Kindes ???

Wir wären für einen Hinweis-Rat dankbar.


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BeitragVerfasst: 24.05.2005, 08:59 
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Hallo Bantam,

das, was du beschreibst, kann ein Zeichen für einen stattgefundenen Missbrauch sein - es kann aber auch etwas anderes dahinter stecken. Natürlich sind vor allem die körperlichen Auffälligkeiten bedeutsam.

Es ist sehr schwierig, so etwas aus der Ferne zu beurteilen und gerade beim Thema Missbrauch auch sehr schwierig, es eindeutig zu belegen, sofern nicht eindeutige körperliche Verletzungen zugrunde liegen.

Ich möchte euch daher ans Herz legen, neben der ärztlichen Untersuchung noch eine spezialisierte Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch aufzusuchen und dort diesen Verdacht zu äußern.

Vielleicht findet ihr hier http://www.gegen-missbrauch.de/adressen eine Beratungsstelle in eurer Nähe.

Manchmal lässt es sich durch Spiele oder andere Möglichkeiten mit dem Kind zusammen feststellen, ob das Kind einen sexuellen Übergriff erlebt hat. Das sollte aber von Fachkräften sehr behutsam durchgeführt werden. Sollte sich der Verdacht bestätigen, können euch die in der Beratungsstelle dann auch weiter begleiten und helfen, weitere Schritte einzuleiten, etc.

Ich hoffe, dass euer Verdacht sich nicht bestätigt, danke aber gleichzeitig für eure Besorgtheit.

Grüße,

Sasita


Zuletzt geändert von Sasita am 24.05.2005, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 24.05.2005, 13:11 
Danke erstmal.

Die Mutter bekam erst für Freitag einen Termin beim Kinderarzt.
Danke auch für den Link, es wird sicher Zeit vergehen bis die Profis etwas evtl. feststellen.
Wir Mütter sind ja nicht überbesorgt, wollen auch niemanden anklagen, bevor nichts erwiesen ist.
Nur ist die momentane Situation für die betroffene Mutter nicht leicht, wie oder ob sie dem Vater das Kind wieder mitgeben sollte, da der Vater alles so lässig sieht und die Mutter kein gutes Gewissen hätte, wenn er das Kind wieder dem Kunden mitgibt.
Für das kommende Woende planen wir zunächst ein Zeltausflug wir 2 Mütter mit unseren Kindern, damit der Vater nicht mit dem Kind weg kann und wir in Ruhe überlegen können, wie man den Umgang am besten regeln kann, zum Wohle aller.

Einen schönen Tag wünsche ich


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BeitragVerfasst: 24.05.2005, 14:27 
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Hallo Bantam,

das kann ich sehr gut verstehen. Ich würde den Vater noch mal ansprechen, dass sie nicht mit der Mitgabe des Kindes an irgendwelche Fremde einverstanden ist. Entweder er kann sich selbst um das Kind kümmern oder es geht eben gar nicht. Ehrlich gesagt würde ich das generell nicht wollen...

Die Gelassenheit des Vaters ist (ob nun beteiligt oder nicht bzw. ob nun wirklich etwas vorgefallen ist oder nich) leider für uns alltäglich. Missbrauch kommt nicht vor in den Köpfen der Menschen, das ist etwas, was man ab und zu in den Nachrichten hört, aber viel zu grausam und unvorstellbar, als dass es HIER vor der eigenen Haustür passieren würde... und so bleibt es ein Tabu.

Er wird sich denken: den kenne ich recht gut und das ist so ein netter Mensch... niemals würde der so etwas tun. Fast immer ein Trugschluss, aber das müssen wir erst mal in die Köpfe der Menschen bekommen... einen Täter von sexuellem Missbrauch erkennt man nicht an mangelnder Freundlichkeit bzw. Sympathie, nicht am Aussehen, am Beruf oder dem Vorstrafenregister... man erkennt sie eigentlich gar nicht - bis der Fall aufgedeckt wird.

Wir können nur unsere Sinne nutzen, auf unser Bauchgefühl hören und unsere Kinder beobachten, ihnen zuhören, immer glauben und handeln.
Leider "nur" das.
Langfristig können wir sie stärken, ihnen erlauben, "nein" zu sagen und sich selbst zu behaupten und sie für ihr Leben kräftigen. Versuchen, dass sie sich selbst lieben und zu schützen wissen.

Alles Gute,

Sasa


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BeitragVerfasst: 24.05.2005, 14:37 
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*sasita zustimm*

fakt is, dass die überwiegende anzahl der täter aus der familie bzw, dem sozialen nahbereich des kindes kommen ....... (90% oder so?! ich weiss die zahl nicht mehr genau .... )


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BeitragVerfasst: 24.05.2005, 14:54 
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Beiträge: 249
hallo bantam

und hallo an alle, die hier schreiben,

es ist furchtbar wie ungläubig die leute sind, die können sich sowas einfach nicht vorstellen und ich möchte hier alle alle ermutigen bei dem kleinsten verdacht sofort die beratungsstelle und wenn die mal wieder 2 wochen urlaub haben wie in unserer stadt, andere institutionen oder hier bei gegen-missbrauch und vielleicht auch die polizei anzurufen.


ich komme gerade von einem vermittlungsgespräch bei der vermittlungsstelle für tagesmütter in unserer stadt. und ich bin so sauer über die langsamkeit die hier an den tag gelegt wird, seitdem die vorsitzende dieses vereins überhaupt von meinem verdacht erfahren hat, dass ein sexueller übergriff auf mein kind gewesen sein könnte, sind inzwischen schon 5 wochen vergangen, bis die überhaupt das gespräch mit mir und meinem mann gesucht haben. die angestellte, die dort täglich mütter an tagesmütter vermittelt, weiß das bestimmt schon 7 wochen und hat dies nirgens weitergegeben oder geschweige denn eine konsequenz in erwägung gezogen. sie sagte mir auch noch wörtlich: Frau ... (condolezza) ich bin mir " 100% " prozentig sicher, daß hier nichts gewesen sein kann. die tagesmutter ist vollkommen aufgeregt gewesen, die hat regelrecht gebebt bei einem solchen verdacht." (das waren die worte einer angestellten dieses Vereins) sowas muss ich mir da anhören. wer in aller welt frage ich Euch alle ist hier schützenswert, der gute ruf der erwachsenen oder die kinder!!!!!!!!!

Hallo hallo hallo, bitte kinder schützen und nicht zweifeln konsequent handeln!!!!!

condolezza

_________________
!! oh w a n d e r e r!! du!
wenn du hier vorbeikommst,
berichte jedem,
du hättest uns hier liegen sehen,
v e r w u n d e t und t o t,
die wir gekämpft haben
bis zum letzten mann
für eine heimat unserer seele.


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BeitragVerfasst: 24.05.2005, 16:09 
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Registriert: 24.05.2003, 00:00
Beiträge: 2214
Wohnort: Inmitten einer Wohngemeinschaft
Natürlich müssen wir unsere Kinder schützen, aber ein bisschen müssen wir auch mit dem Füßen auf dem Teppich bleiben.
Nicht alle Männer sind Täter!
Hat sich mal jemand Gedanken darüber gemacht, warum das Kind auf die Mutter so heftig reagiert? Finde ich auch auffällig.
Wobei ich da mal vermute, dass die Mutter mit dem Kind alleine lebt und eventuell vielleicht etwas gestresst ist.
Aber so kann man sich über alle möglichen Dinge Gedanken machen, und alles Mögliche reininterpretieren.
Kinder in diesem Alter sind in ihrem Verhalten oft wechselhaft. Mal sind sie trotzig, dann wieder außerst zärtlichkeitsbedürftig. Mal haben sie die Vorlieben, paar Wochen später kann es wieder anders sein.

Bantam, gut finde ich, dass Ihr euch Hilfe und Beratung von außerhalb holt. Und dass ihr vor allem auch was zusammen unternehmt, denn das Verhältnis Kind/Mutter scheint ja wohl auch relativ angespannt zu sein (aus welchen Gründen auch immer).

Schöne Grüße und alles Gute

Loreley


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BeitragVerfasst: 24.05.2005, 16:38 
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Beiträge: 361
ja.. ich glaube, es is schwierig, da das richtige mittelmass zu finden ...
aber grundsätzlich sollte man auf alles achten .....
dass nich alle männer täter sind is klar.. dass mehr frauen täter sind, als man gemeinhin denkt auch ....... (meiner ansicht nach .... )
...
ich denke, die meisten (zumindest viele) menschen hier im chat und im forum haben nunmal die erfahrung gemacht, dass zu wenig geguckt wurde, dass es auf irgendwas bezogen wurde (das komische verhalten oder wie auch immer ) .... deswgen sollte man immer genau gucken .. und lieber dreimal mehr darüber nachdenken als einmal zu wenig.....
und stimmt.... von aussen hilfe zu suchen is immer am besten .....
doch sollte man sich nich zu schnell davon überzeugen lassen, wenn jemand sagt, na ja.. is ja normal, kinder sind halt manchmal komisch oder so .. dann lieber noch ne zweite meinung einholen etc.
n.


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