Gegen - Missbrauch e.V.

Hi Towa!

Wie gesagt seltsam finde ich, dass sowohl die mutter von J. als auch er selbst zu ein und der selben Therapeutin gehen, obwohl es sich ja gerade darum dreht, wie die Familie von J. aussieht.

Das du und somit die Einrichtung sich absichern müssen ist mir persönlich klar. Daher würde ich auch noch sagen, dass ihr (also du und deine Kolleginnen) einfach mal noch weitere Therapeuten sucht, die auf Beratung/Begleitung von sexuell missbrauchten Kindern bzw. Kindern mit Gewaltverhalten (und das was J. tut ist Gewalt) spezialisiert sind. Dabei hilft, wenn ihr euch auch noch bei weiteren Hilfseinrichtungen umseht.

Ich weiß nicht, wie weitreichende Folgen aus weiterem Vorschlag entstehen könnten, daher ist dies nur eine Idee, die ihr auch gut abwegen müsst:
ggf. bei Kinderanwaltschaft, Kinderschutzzentren, Gewaltpräventionsvereine, bei Jugendamt, Jugendbehörden, Kinderbehörden, Sozialministerium, Schulen, anderen Kindergärten usw nach Projekthilfe bzw. -unterstützung ansuchen. Oft haben diese STellen ja gerade dann doch eine gute Person zur Hand.

Denn von rechtlicher Seite könnt ihr ja kaum noch mehr für J. und seiner Mutter tun, aber es wirkt, als hättet ihr das Bedürfnis J. und auch den anderen Kindern zu helfen, wodurch doch gerade hier eine gute Beratung von einer aussenstehenden Person hilfreich wäre (analyse der Gruppendynamik, entwicklung von präventivtrainings, training von gewaltfreier Gewaltlösung, thema nein-sagen-lernen usw).

In ähnlicher Art und Weise wurde schon in einigen Schulen Deutschlands gehandhabt um die Gewalt an den Schulen irgendwie in den Griff zu bekommen und zu verhindern, dass es noch mehr Schulen mit einem Schulmassaker gibt und so wie ich das mitverfolge exisiteren jetzt schon Schulen, an denen die Gewalt unter den Schülern bis auf 5 bis 10 % gesunken sind (vor diesen Projekten lag in diesen Schulen die Gewalt bei ca. 90% )....vielleicht sind hier auch Berater tätig, die auch mit jüngeren Kindern, welche Gewaltverhalten zeigen umgehen können.

Hoffe, das meine Idee irgendwie verstanden wurde.

lg
chrisrudi

@ Loreley:

Die Ganze Geschichte findet im Großraum Stuttgart statt, in einem Dorf mit 6500 Einwohnern. 20 Km von uns beginnt der Schwarzwald.

Träger unseres Kindergartens ist die Stadt, von der wir ein etwas entlegener Stadtteil sind. In unserem Ort gibt es einen weiteren Kindergarten, der von der hiesigen ev. Kirche getragen wird.

@ Chrisrudi:

Ja, es ist seltsam, dass Mutter und Kind bei der selben Therapeutin sind. Wenn ich das Ganze richtig verstanden habe, soll es sich um eine komplette Familientherapie handeln, die Mutter machte wohl den Anfang mit 1 oder 2 Sitzungen, wahrscheinlich um die Thematik auszukristallisieren... dann wurde J. mit hingenommen. Ob nun die beiden Schwestern und der Vater auch mit involviert sind, weiß ich nicht. Möglicherweise werden auch Mutter und Sohn von 2 verschiedenen Therapeuten aus der Beratungsstelle betreut. Darüber brauch ich noch mehr Infos, um näheres zu sagen.

Von unserer Amtsleiterin haben wir die Adresse der Psychologin bekommen sowie den Tipp, zu Kobra e.V. zu gehen. Meine Kollegin hat Kontakt zu einer ortsansässigen Psychologin aufgenommen, ebenso will sie bei einem Therapiezentrum in unserer Kernstadt nach einem Termin fragen. Es ist eben immer ein bissel schwierig, die Amtsleitung dazu zu bekommen, die Beratungsgespräche aus der stadtkasse zu finanzieren...

Dennoch werden wir uns weiter informieren und nicht nachgeben.

Ah, danke.
Mich wunderte nur der Begriff "Amtsleiterin" für eine Kindergartenleiterin, den kenne ich so nicht.
Ich hoffe nur, sie stützt und unterstützt Dich auch ein bisschen, damit die ganze Sache Dich nicht zu sehr persönlich mitnimmt.

Alles Gute!

Loreley

@ Loreley

Nein, da hast du was falsch verstanden. Die Amtsleiterin ist unsere Vorgesetzte, sie im Rathaus sitzt, unsere Fachberaterin ist und den Amtsbereich Kindertagesstätten leitet.

Die Kindergartenleitung heißt bei uns auch Kindergartenleiterin

Hi Towa!

Stimmt, dass es etwas schwierig ist, solche Projekte auch von der Stadtkasse finanziert zu bekommen, aber heute ist es leichter zu argumentieren als früher: Es gab schon genügend Schulmassaker als Beispiele...dadurch wurden auch die zuständigen Leiter und Stadtleiter der Schulen aufmerksam und "erlaubten" die Projekte. Ich denke, dass auch Kindergärten, in denen Gewalt in jeglicher Form vorhanden ist, sicherlich auch solche Projekte benötigt - aber das ist meine persl. Meinung, keine Ahnung, wie das deine Vorgesetzten sehen. Hoffentlich sehen sie es auch so

Das ihr versucht einen Termin bei einem Therapiezentrum zu bekommen ist wirklich super.

Wünsche euch noch alles gute und vieeell Kraft.

lg
chrisrudi