Gegen - Missbrauch e.V.

Hallo,
schleiche schon seit zwei Tagen hier herum und habe mich jetzt entschieden doch zu schreiben. Mir geht es ziehmlich schlecht momentan, da mir der MB der an mir stattgefunden hat momentan sehr ins Bewußtsein rückt. Einerseits gibt es ein Wissen in mir das er da war und andererseits leide ich unter ständigen Zweifeln. Aber von vorn und so gut es geht in Kürze:
Ich bin 25 Jahre alt und Mutter einer 1 1/2jährigen Tochter, alleinerziehend. Ich habe eine Schwester und drei Brüder. Mein Vater liebt eigentlich Männer, ist aber mit meiner Mutter immer noch verheiratet. Allerdings hatte er einige Jahre einen Freund (kath. Pfarrer; wir selbst sind nicht katholisch)
Als ich etwa 13 war kam eher durch einen zufall heraus das dieser meinen zweitältesten und meinen jüngeren Bruder sexuell mißbraucht hat. Meinen jüngeren Bruder zwischen seinem 7. und 11. Lebensjahr. Der Konakt wurde zu diesem Mann zwar abgebrochen aber ansonsten fand keine Hilfe statt - meine Eltern kehrten alles unter den Teppich. Ich selbst erkrankte ungefähr zu dem Zeitpunkt der MBentdeckung an Magersucht, war mit 20 in einer Klinik und mache seitdem Therapie mit einer 2jährigen Unterbrechung. Auch in Beziehungen fand in verschiedener Form immer wieder Mißbrauch statt war aber nie wirklich Thema. Obwohl Erinnerungen an früher langsam kommen frage ich mich ob das was passiert ist wirklich ein sexueller Mißbrauch war (eine Stimme in mir sagt eindeutig ja und eine andere wiederum sagt war doch nicht so schlimm und manches andere). Fakt ist das meine beiden älteren Brüder mich mehrfach über vielleicht 2-3 Jahre - ich sage mal angefasst haben ( bin verunsichert wieviel man hier "detailliert" schreiben darf deshalb drücke ich mich vorsichtig aus). Ich muß so 8 oder 9 Jahre alt gewesen sein vielleicht auch 10 als das anfing; fällt in die Zeit in der auch deren MB stattfand ( mein ältester Bruder sagt allerdings das ihm selbst nichts geschehen ist.) Merkwürdig für mich ist auf jeden Fall das ich in den Monaten bevor all das aufhörte 2-3 mal auch von mir aus zu meinen Brüdern gegangen bin und das verstehe ich überhaupt nicht, ausser das ich so vielleicht Nähe gesucht habe die ich bei meinen Eltern nicht fand.
Meine Brüder sind übrigens 4 1/2 und 3 Jahre Älter als ich.
Ich bin sehr durcheinander, fühle mich mit meinem Alltag ziehmlich überfordert und alleine , weine viel und krieg all das irgendwie nicht eingeordnet. Bin froh noch in Therapie zu sein finde aber auch sehr gut das es Seiten wie diese gibt. Wär schön irgendeine Reaktion hierauf zu bekommen
Gruß A.

Liebe A.,

zunächst einmal finde ich es gut, daß du doch noch Mut gefaßt und hier geschrieben hast.

Ich hatte ähnliche Fragen und Zweifel, ab wann es wirklicher M#ßbr##uch ist, ob ich nicht vielleicht übertreibe....

Eine Mitarbeiterin von Wildwasser bewies mir dann sehr anschaulich, daß es tatsächlich so zu werten war.
Ich habe mehrere Kinder (mein Br#der war übrigens einer der T#ter), und sie fragte mich :"Wenn Ihr Sohn das so mit seiner jüngeren Schwester machen würde, was Ihr Br#der mit Ihnen gemacht hat, würden Sie es dann als eher unbedenklich betrachten ?"
Mußte ich ganz klar verneinen, womit die Frage recht eindeutig geklärt war.

Hast du dir einmal überlegt, einen Therapeuten / eine Therapeutin aufzusuchen ?

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LG, Someone


Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.
(Mark Twain)