Gegen - Missbrauch e.V.

Hallo,

ich möchte nicht viele Worte verlieren, ich bin ein männliches Missbrauch Opfer. Das ganze liegt fast 8 Jahre zurück, ich bin nun 22 Jahre alt.

Was mich heute noch beschäftigt sind oft Flashbacks an damals, ich sehe etwas oder riche etwas und in mir kommen Bilder von damals hoch...
Das ist vorallem sehr hinderlich, wenn man kein Sex haben kann weil man keinen hochbekommt. Und da wären wir schon bei meinem Thema.
Ich merke immer wieder das mir das Thema Sex sehr wichtig ist um nicht zusagen das Wichtigste im Leben, es besitzt eine unheimliche anziehungskraft aber gleichzeitig fühle ich mich nach dem Sex schmutzig, Benützt, als ob ich etwas falsches gemacht hätte.

Hinzu kommen versagensängste die ich vor dem Sex habe. Ich habe mir, ich glaube es war letztes Jahr die DVD Missbrauch Folgen gekauft und fande diese sehr gut, darin beschreibt ein Opfer auch dies - das gesteigerte intresse an Sex aber gleichzeitig ablehnung. Meine Frage nun, wie geht ihr damit um? Hört es irgendwann auf? Gibt es Strategin? Einen Masterplan wird es zwar nicht geben aber vielleicht den ein oder anderen Tipp..

Bevor jemand fragt, ja ich bin in Therapeuthischer behandlung, wobei ich gemerkt habe, dass wenn wir über das Thema reden es nicht viel bringt.

Grüße
Michael

Hi,

"wobei ich gemerkt habe, dass wenn wir über das Thema reden es nicht viel bringt. "

Mh... Therapie ist nichts, wo man hingeht und dann werden Knöpfe gedrückt und alles funktioniert wieder. Wir sind keine Computer, die einfach mal auseinander gebaut oder wieder neu installiert werden können. Wir sind geprägt durch Erfahrungen, durch Gute und durch Schlechte.

Ein Duft kann uns an ein schönes Erlebnis erinnern, aber auch negativ triggern. So lange Du mit Dir nicht im Reinen bist, was den Missbrauch angeht, wird es wohl auch mit der Sexualität schwierig bleiben. Das ist bei Dir einfach so "verknüpft". Um diese Verknüpfung zu ändern oder aufzulösen bedarf es etwas mehr, als "mal darüber zu reden".

Ich würde Dir raten, das in der Therapie genauso anzusprechen. Zu sagen, dass Dich das beschäftigt und dass das Reden bisher nichts geholfen hat und Dir dort Tipps erbeten oder eine Art Plan ausarbeiten.

Ich kann nur Sexualität leben, wenn mein Kopf frei ist... frei von dem Vergangenen, frei von Sorgen... und nur dann lasse ich es auch zu. So werd ich nicht mehr getriggert und so klappt es dann und fühlt sich gut an. Aber das war ein sehr langer Weg...

Liebe Grüße,
Isa

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Manche Wege entstehen, indem man sie geht.
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hallo Michixyx,

das problem(feld) dass du da beschreibst kenne ich sehr gut, bin als Kind auch MB worden und jetzt 25 und in Therapie wo's grad richtig ans eingemachte geht.
Für mich war Sex auch sehr lange sehr wichtig, aber ich hab mich hinterher immer schrecklich gefühlt und dabei manchmal auch. Nach ner sehr schwierigen Beziehung mit einer Frau die auch Überlebende ist (aber kein bisschen therapiert oder therapiebereit) die für mich sehr destruktiv war habe ich mich dafür entschieden erstmal meinen Weg alleine und ohne ständige oberflächliche "Abenteuer" zu gehen, und hab inzwischen festgestellt dass es mir damit sehr viel besser geht und ich mehr Kraft und Ruhe habe um meinen Weg der Heilung zu gehen.
Für mich sind diese vielen Affären im Nachhinein ein Versuch gewesen durch Sex Nähe, Wärme und Intimität zu erleben, weil ich das anders nie hatte und nie verwirklichen konnte, weder in sexuellen Beziehungen noch in anderen Beziehungen. Und weil das über Sex auch nicht funktioniert ist es immer unbefriedigend und irgendwie war ich von mir selbst angewiedert und von den Frauen auch.
Wie gesagt, im Moment gehts mir ohne besser, was nicht heißt dass es nicht passieren darf, aber wenn möchte ich gesund genug sein um es zu genießen, egal obs innerhalb einer Beziehung ist oder einfach nur Sex.
Ich fands aber mit jemandem zu schlafen die ich geliebt habe hats einfacher gemacht weil die Nähe und Wärme schon da war und genug Vertrauen um keine Angst zu haben.
Ein Tip? Vielleicht kannst du etwas von dem was du in der Sexualität suchst in anderen Lebensbereichen finden, das würde Dir vielleicht n bisschen den Druck wegnehmen.
Vielleicht nochn Tip: ich hab für mich festgestellt dass es oft drum geht die eigene Männlichkeit zu bestätigen und dieser Druck führt dann zu den Versagensängsten. Wenn das bei dir ähnlich ist (?) kannst Du vielleicht versuchen mit Sport oder Arbeit oder so Selbstbestätigung zu bekommen. Bei mir gehts über Arbeit und über Singen, gibts irgendwas was Dir da einfällt?

Alles gute!

]\

Hallo Micha

vielleicht ist er der falscher Therapeut fur dch
lg