Gegen - Missbrauch e.V.

Die Plattform für Betroffene, Überlebende, Freunde und Partner

Dieses Forum ist Teil der eines Angebots von gegen - missbrauch e.V. Unsere Hauptseite finden Sie unter www.gegen-missbrauch.de

Aktuelle Zeit: 12.05.2024, 05:21

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 11 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Unklarheit mein schlimmster Feind
BeitragVerfasst: 02.07.2010, 10:45 
Offline

Registriert: 02.07.2010, 10:03
Beiträge: 6
Wohnort: Bayern
Hallo,
ich bin neu hier und total am verzweifeln und hoffe, Ihr könnt mir Tipps geben wie ich mich am besten wieder ein wenig runterbeamen kann oder was Eurer Meinung nach jetzt am besten getan werden sollte.

Es geht um meine Tochter, fast 7 von deren Vater ich mich aufgrund seines Alkoholproblems und den daraus resultierenden Konsequenzen getrennt habe als sie 1,5 Jahre alt war. Wir sind mittlerweile geschieden. Unsere Kommunikation bzgl. unserer Tochter läuft im weitesten Sinne ganz gut, auch wenn es zwischendrin heftig kracht wegen seinem Alkoholproblem im Rahmen des Umgangs.

Es fällt mir nicht leicht hier zu schreiben, weil ich ihn auch nicht ungerechtfertigt beschuldigen möchte, aber ein bereits vor 5 Jahren vorhandener Verdacht erhärtet sich stetig.
Sorry, wenn es ein wenig chaotisch wird, aber ich weiß nicht, wie ich das anders handhaben soll. Und das Thema Alkohol erwähne ich nur deshalb immer wieder, weil es eine wichtige Rolle spielt und zur Vorgeschichte meiner Tochter gehört.

Bzgl. seines Alkproblems hatte ich damals schon die Erziehungsberatungsstelle des JA eingeschaltet und dort gibt es auch eine Akte und auch eine Meinung über seinen psychischen Zustand. Aufgrund eines extremen Alkvorfalls in Gegenwart unserer Tochter habe ich schon einmal den Umgang für 8 Monate unterbrochen, damit er sich auf die Reihe bekommen und meine Tochter es verarbeiten kann.

Nach unserer Trennung hatte er gleich eine neue Freundin mit einem Sohn, der 3 Jahre älter war als meine Tochter. Die zwei waren wie Geschwister und hingen sehr aneinander. In der Faschingszeit sollte sie dann mal von dem Sohn ein Marienkäferkostüm anziehen, wovon es auch süße Fotos gibt. In der darauffolgenden Zeit (da war sie 1 3/4 Jahre alt und sprachlich schon extrem weit) sagte sie immer wieder, dass sie das Kostüm anziehen müsste, wenn sie mit de Papa alleine ist. Zudem war sie immer wieder stark gerötet und wund an den äußeren Schamlippen, wenn sie von ihm kam (1 Tag die Woche). Und dann machte sie mir noch die Bewegungen des GV vor und fragte mich, ob man so ein Baby macht.
Im Gesamtkontext war ich so schockiert, dass ich unsere Betreuerin vom JA anrief und fragte, was ich jetzt tun soll. Sie riet mir mit ihm zu reden. Also rief ich ihn an. Zunächst stritt er das Kostüm ab, dann meinte er, vielleicht hat er sie zu wenig gewickelt und nach ewigem Nachbohren "gestand er dann", dass unsere Tochter ihn wahrscheinlich beim Sex beobachtet hätte. Damit war das für das JA klar und sie wiegelten mich ab. Danach war sie nie wieder wund und gerötet.

Zu dieser Zeit fing meine Tochter an zu schweigen nach außen hin, bekam unkontrollierte Panikattacken, fing an Fussel zwischen den Zehen zu suchen so oft, dass sie sich die ganze Haut abkratzte etc.
Da sie aber noch andere schlimme Erfahrungen mit einer Tagesmutter und schlimmer Krankheit nahestehnder Bezugspersonen erlebt hat, schob es der KiA darauf.

Bei Beginn des Umgangsstopps wandelte sich meine Tochter um 180 Grad, was auch im Kindergarten und bei unserem neuen Kinderarzt auffiel sowie unserem sozialen Umfeld. In der Zeit öffnete sie sich richtig und erzählte mir soviel wie schon lange nicht mehr über ihre Gefühle. Nur ein Geheimnis hätte sie noch mit dem Papa und das könnte sie mir nicht erzählen. Ich kam nicht an sie ran.
Als der Umgang gemäß dem JA wieder einsetzen sollte, war sie ziemlich entsetzt und meinte, wer das bestimmt hat.

Seit November ist sie in soviele alte besorgniserregende Verhaltensweisen zurückgefallen, dass ich den KiA um professionelle Hilfe gebeten habe. Wir waren dann zur Diagnosephase in einer hiesigen Klinik, die dringend eine Therapie anraten (auch dem Vater, der bei der Diagnosephase dabei war), die meine Tochter jetzt gestartet hat.
Während der Diagnosephase absolvierte meine Tochter ein Sicherheitstraining, auch mit Selbstverteidung. Dort wurden auch diverste Alltagssituationen durchgespielt, z.B. das körperliche Bedrängen eines guten Bekannten oder Familienmitglieds. 2 Tage später hatte sie während des Schlafwandelns einen Alptraum, der mich total aus den Fugen gerissen hat. Sie war gar nicht wach und sprach, zog Fratzen vor dem Spiegel im Bad und fing dann bitterlich an zu weinen und bat darum - wen auch immer - dass sie dieses Ding endlich aus ihrem Mund nehmen darf (3x). Am nächsten Morgen konnte sie sich an ihren Traum nicht mehr erinnern.

Lt. der Psychologin ist es ein sexueller Traum, der auf oralen Verkehr hindeutet. Einer Therapeutin ist das Thema im Rahmen der Gesamtsituation zu heiß und die jetztige Therapeutin, die mit meiner Tochter im Rahmen einer Spieletherapie arbeitet ist sich auch sicher, dass damals etwas war, aber man jetzt herausfinden muss was genau war. Ursprünglich war die Therapie aus einem ganz anderen Ansatz heraus geplant, aber ihre Symptome könnten für sM sprechen und das macht mich wahnsinnig.
Ich muss sie weiter zu ihm schicken alle 14 Tage 1 Tag und kann nichts machen solange ich nicht weiß, ob da jetzt definitiv etwas war oder nicht.

Und wenn ich hier so die Beiträge lese wird mir teilweise ganz schlecht, denn falls etwas war, dann ist man offensichtlich dem Richter ausgeliefert und das Opfer fällt hinten runter.

Was würdet Ihr an meiner Stelle machen oder könnt Ihr mich ein wenig beruhigen?

Vielen Dank schon einmal, dass ich einfach alles mal loswerden konnte.

Viele Grüße
Nikki


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Noch etwas
BeitragVerfasst: 02.07.2010, 10:48 
Offline

Registriert: 02.07.2010, 10:03
Beiträge: 6
Wohnort: Bayern
Und als meine Tochter wusste, dass ich jetzt endlich eine tolle Therapeutin gefunden habe, war sie total erleichtert und hatte dann - ohne die Frau überhaupt kennengelernt zu haben - einen Traum (wahrscheinlich Initialtraum) von einer gefundenen Schatzkiste, einem gefundenen Schlüssel und einem Polizisten. Ich konnte ihr den Traum schon deuten (habe selbst eine Psychoanlayse hinter mir), aber der Polizist sagte mir gar nichts. Da meinte sie: Mama, das könnte der Papa sein, der nicht will, dass die Schatzkiste geöffnet wird.

Und so etwas kommt jetzt ständig.

Danke nochmal.

Vg


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 02.07.2010, 12:25 
Offline

Registriert: 07.06.2010, 07:03
Beiträge: 13
Wohnort: Dresden
Hi Nikki66,

erkläre ihr das ihr Körper nur ihr gehört und sie auch nein sagen darf, wenn sie etwas nicht will. Mache ihr deutlich,das sie Dir Alles sagen kann, was sie bedrückt. Erkläre ihr auch das es gut und schlechte Geheimnisse gibt und das man schlechte Geheimnisse nicht für sich behalten muss.
Um solche Informationen herauszu bekommen, ist es wichtig, dass sie Dir Vertrauen kann und weiß,das was auch passiert,es nicht ihre Schuld ist.
Vor allem versuche herauszu finden,was passieren würde,wenn sie jemanden von den Geheimnis erzählen würde und entkräftige diese Aussagen, in dem Du ihr erklärst:"Wenn der Papa das mit dir macht, dann ist das nicht gut, wenn du das weiter für dich behälst. Hier handelt es sich um ein schlechtes Geheimnis"

Ich hoffe, ich konnte Dir einwenig helfen!

Ich bin total geschockt. Hoffentlich bestätigt es sich nicht! :angry: :surprised:

Lg lautlos

_________________
Gib niemals auf, sonst gewinnen sie!


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 02.07.2010, 13:18 
Offline

Registriert: 02.07.2010, 10:03
Beiträge: 6
Wohnort: Bayern
Liebe Lautlos,

danke erst einmal. Wir haben gerade auch aufgrund des Sicherheitstraining wieder vermehrt über die guten und schlechten Geheimnisse gesprochen und ich habe Ihr auch gesagt, dass alle ein NEIN von Ihr akzeptieren müssen. Egal, ob es die Oma ist, die ihr ein Küsschen geben will oder ich oder der Papa, egal wer. Niemand darf sie anfassen oder etwas tun, was sie nicht möchte oder was ihr Bauchkribbeln verursacht. Das habe ich auch ihm und meinen Eltern so gesagt. Beim nächsten anstehenden Besuchstag fragt sie mich,ob ich es auch dem Papa gesagt hätte und er sich auch daran halten würde. Ich versicherte es ihr und habe ihr auch gesagt (war die Wahrheit), dass der Papa es versprochen hat. Wenn irgendjemand sich nicht an das NEIN halten sollte, soll sie es mir sagen, damit ich dann halten kann.
Allerdings weiß sie leider mittlerweile selbst, dass Versprechen vom Papa häufig nicht eingehalten werden.
Mittlerweile hat sie ein Handy bei ihm dabei für den Notfall, wobei sie den selbst definiert und von dem sie nicht will, dass der Papa etwas davon weiß.

Er hatte ja nach dem Umgangsstopp eine neue Beziehung aus der auch wieder ein Mädchen hervorgegangen ist, die jetzt im gleichen Alter ist wie meine Tochter damals war. Leider hat sich die KM vor ein paar Wochen von ihm getrennt aus den gleichen Gründen wie ich damals. Und er hat meiner Tochter versprochen, dass jedesmal wenn meine Tochter bei ihm ist, die Kleine auch da ist. Meine Tochter sagt ganz klar, wenn die H. nicht kommt, dann gehe ich nicht hin, denn ich muss da sein, denn H. weiß ja gar nicht, wie es wirklich ist beim Papa alleine. Und das, obwohl sie weiß, dass er H. während die KM gearbeitet hat, alleine betreut hat.

Es ist alles so komisch. Sie lässt ganz plötzlich Kommentare raus, die mich erschrecken und die meinen Verdacht und den der Psychologin und Therapeuten nur noch mehr erhärten und das, seit sie weiß, sie bekommt Hilfe. Und ich muss jetzt Ruhe bewahren, darf nicht direkt mit ihr darüber reden, damit ich es ihr nicht suggeriere etc.. Es ist so schwer und frisst mich auf.

LG Nikki


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 02.07.2010, 18:50 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 02.07.2010, 13:34
Beiträge: 8
Hey nikki,
ich bin noch zu jung, um zu wissen, wie es ist, ein kind zu haben.
aber ich bin das kind meiner eltern, und habe oft genug gesehen, wie meine eltern unter meinen problemen leiden.
ich hoffe, dass ich dir ein paar wohltuende worte sagen kann.
Der Verdacht, den du und die Psychologin deiner tochter haben, ist verständlich und liegt nahe.(soll nicht heisen, dass es tatsächlich so sein muss. es gibt eben hinweise)
Wie sehen die probleme deiner tochter denn momentan aus?
Evt. käme z.b. ein klinikaufenthalt in einer psychosomatischen klinik in frage.
in manchen kliniken dürfen die mütter dann auch mitkommen.
vllt. kann dein kind in einer geschützen umgebung, wenn sie mit dir zusammen ist, und immer unterstüzung hat, sich mehr öffnen.
Das ist jetzt natürlich nur ein vorschlag. ich bin ja kein psychologe, oder so.
aber du könntest ja mal mit der therapeutin deiner tochter reden., was die davon hält, wenn diese möglichkeit für dich in frage kommt.
Ansonsten hab ich die erfahrung gemacht, dass es mir als kind geholfen hat, wenn ich das gefühl hatte, dass man sich für mich interessiert.
(schon kleien fragen nach dem befinden etc können wunder bewirken.
aber man sollte e snatürlich nicht übertreiben)
was ich auch immer entlastend fand,ist, wenn man z.b einen festen tag in der woche hat, an dem was zusammen macht, was das kind gerne macht)

Und vorallem, finde ich, musst du auch auf dich achten.
dir und deiner tochter zu liebe.
Man kann sich schnell überfordern mit sowas.
Aber ich finde es echt toll, dass du so viel für deine tochter machst (eine psychologin geholt hast;hier nach tipps suchst etc.). In so einer belstanedned situation klappen viele zusammen und verdrängen hinweise auf mb.
Deine Tochter kann stolz sein, so eine tolle mutter zu haben :)


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 02.07.2010, 22:10 
Offline

Registriert: 02.07.2010, 10:03
Beiträge: 6
Wohnort: Bayern
Hallo Twofacerose,

danke für Deine Sicht und, dass Du mir Deine Erfahrungen mit Deinen Eltern berichtet hast.

Du hast nach den Symptomen meiner Tochter gefragt. Das sind eine ganze Reihe, leider. Bevor ich die schildere möchte ich nur sagen, dass viele der Symptome absolut normal für das Alter sind, aber in der Summe und vor dem Kontext ihrer vielen belastenden Erfahrungen (nicht nur ihr Vater), sind sie eben nicht mehr normal. Und sie ist ein "Kind mit 2 Herzen" wie auch der Kinderarzt sagt; die eine Seite ist absolut normal und die andere Seite kippt wieder extrem seit November, weg waren sie aber noch nie, nur besser vor November.

Die Wichtigsten sind:
Sie schweigt nach wie vor nach außen (nicht mehr so schlimm wie früher), aber wieder kombiniert mit Panikattacken.
Sie kann nicht im Mittelpunkt stehen und kaum Lob ertragen, außer von mir.
Sie war in der Nacht noch nie trocken.
Hat häufigst Bauchschmerzen.
Hat extreme Trennungsängste, d.h. sie hat permanent Angst mich zu verlieren und klammert.
Ihre Empathie ist sehr stark ausgeprägt. Fast alles was in ihrer Umwelt passiert, bezieht sie auf sich und kann dann nicht mehr abschalten.
Zeigt vor allem in der Schule immer wieder Anzeichen von depressiven Phasen, d.h. die Lehrerin schildert mir immer wieder, dass sie von Zeit zu Zeit ihre komplette Lebensfreude zu verlieren scheint. Das deckt sich meist auch mit meinen Erfahrungen.
Und seit einiger Zeit - Beginn der Diagnosephase Februar 2010 - neigt sie zu Selbstverletzungen, d.h. sie beißt sich in emotional stressigen Situationen in den Handrücken oder die Schulter so dass Blutergüsse entstehen.
Hinzu kommen diverse Albträume etc.

Natürlich stand schon einmal ein stationärer Aufenthalt oder eine Tagesklinik zur Debatte. Aber da sie ein Mensch ist, der bereits extrem viele Verluste von nahestehenden Personen erleben hat müssen und seine Kraft u.a. aus den sozialen Kontakten zieht, wurde diese Alternative wieder ad acta gelegt. Sie geht jetzt 2x die Woche und ab September evtl. 3x die Woche zur Therapie.

Ich bin zwar alleinerziehend und voll berufstätig, aber meine freie Zeit gehört meiner Tochter. Wir machen viel zusammen, auch einfach nur Kuscheln und Quatschen. Aber sie hat auch ganz viel Zeit um ihre sozialen Kontakte direkt in der Nachbarschaft zu leben. Alleine auf den Spielplatz z.B. fördert ihr Selbstbewußtsein.

Was halt bei der Diagnosephase auch rauskam, war, dass es etwas in ihrer frühesten Kindheit gab, dass sie dazu veranlasst hat, nicht mehr über ihre (negativen) Gefühle zu reden. Sie packt sie quasi in eine Blase und die darf nicht angerührt werden. Wenn die Blase zu platzen droht, öffnet sie sich durch unkontrollierte Gefühlsausbrüche, deren Ursache auch erst einmal nicht zu erkennen sind.

Und was meine Person anbelangt:
1 Abend in der Woche gehört mir, da kommt unser Babysitter, den sie seit 5 Jahren hat und dem sie absolut vertraut und der sie auch immer wieder mal etwas aus ihrem Gefühlsleben erzählt, vor allem seit sie weiß, dass sie Hilfe bekommt. Und ab und zu ist meine Tochter auch bei meinen Eltern für ein Wochenende und ich habe mal Zeit für mich. Ansonsten habe ich gute Freunde, die mir zur Seite stehen.

Ich weiß, ich muss Geduld haben und irgendwie werde ich sie aufbringen, aber es ist alles andere als einfach. Und der Gedanke, dass etwas gewesen sein könnte, macht mich wahnsinnig. Auch vor dem Hintergrund, dass das JA wie auch die aktuelle Therapeutin den Vater als narzistischen veranlagten Alkoholiker bezeichnen und seine aktuelle Ex von ihm sagt, dass er sich über Sex definiert und sein Selbstbewußtsein aufbaut (kann ich bestätigten). UND, das Gefühl, dass ich damals auf das Jugendamt gehört habe anstatt auf mein Bauchgefühl zu hören. Ich habe das Gefühl meine Tochter im Stich gelassen zu haben und mich damit selber schuldig gemacht zu haben.

LG Nikki


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 02.07.2010, 22:27 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 02.07.2010, 13:34
Beiträge: 8
also erstmal finde ich, dass du, zumindest von hier aus betrachtet, und deinen schilderungen glauben schenkend,
sehr gut mit der situation umgehst.
du bist für deine tochter da, du hast ihr professionalle hilfe geholt, und nimmst dir trotzdem regelmäßig zeit für dich.
ich denke nicht, dass du irgendwas besser machen könntest.
und, dass du dem jugendamt eben einmal nachgegebn hast,
finde ich sehr logisch.
denn erstanes geht man davon aus, dass die sich beruflich täglich mit sowas beschäftigen und wissen wovon sie reden,
zweitens weis man selbst nicht, was in so einer situation richtig ist, wenn man diese erfahrung nie selbst gemacht hat.
ausserdem kann eine runterspielung von aussen (durch das jugendamt) bewirken, dass man sich sebst beruhigt. das kann man als hinweis werten, dass man selbst ja "nur spinnt", "sich das einbildet" etc.oder überreagiert.
ausserdem hättest du damit auch nicht ungeschen machen können.
das wichtigste ist doch, dass deine tochter jetzt hilfe bekommt,
die DU ihr geholt hast.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: das kenne ich...
BeitragVerfasst: 10.07.2010, 10:24 
Offline

Registriert: 30.04.2007, 16:02
Beiträge: 218
Hallo,

Dieser Satz

>dass man selbst ja "nur spinnt", "sich das einbildet" etc.oder überreagiert<

ist der Knackpunkt heute, weswegen ich mich so schuldig fühle. Mir ist damals von einigen Stellen gesagt worden, dass "alles in Ordnung" ist und lediglich meine Ehe schlecht sei.
Heute ist man sicher schon sensibler, für uns ist das aber zu spät. Ichhabe mir nach den Beratunegen ziemliche Vorwürfe gemacht dass ich meine Tochter dem ausgesetzt habe und mich selbs innerlich beschimpft weswegen ich sie da "hineingezogen" habe.
Heute mache ich mir Vorwürfe, wie ich nur denken konnte, dass das alles nur mich betrifft und dass ich zu wenig getan habe, aber "heute" sind die Kinder groß und konnten es ausdrücken. :(

lG,
Nora

_________________
Man soll nicht das Eine sagen und das Andere denken.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 10.07.2010, 20:48 
Offline

Registriert: 28.08.2009, 18:03
Beiträge: 296
Wohnort: grenze Westerwald/ NRW
hallo twofacerose,

ich möchte nur einfach mal loswerden....

du schreibst sehr weise, und ich finde es gut, daß du aus der Sicht einer jungen Frau schreibst.

Das hilft vielleicht, die denkweise heutiger Jugendlichen? zu verstehen.

Sorry, kommt vielleicht etwas unbeholfen rüber, ,

es sollte ein Kompliment sein. :oops:

Aääääh... naja, Grüße, Rippi

_________________
is halt so


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 10.07.2010, 22:45 
Offline

Registriert: 09.04.2004, 11:23
Beiträge: 907
Vielleicht könnte man das JA überzeugen, den Umgangsbeschluß nochmal zu überdenken, indem Du Deine Bedenken dem JA gegenüber deutlich und schriftlich äußerst und zusätzlich Stellungnahmen der Therapeuten mit einreichst oder vlt. ein Gutachten erstellen läßt ?
Oft ist auch entscheidend, wie die "Chemie" zwischen dem JA und den Betroffenen ist. Vielleicht könntest Du das irgendwie noch positiv beeinflussen.
Parallel hierzu könntest du die Rechtslage mit einem Anwalt ausloten ...

Auf jeden Fall keine mündlichen Gespräche, sondern alles schriftlich, damit Du was in der Hand hast und das JA sich ggf. nicht rausreden kann.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 12.07.2010, 12:44 
Offline

Registriert: 02.07.2010, 10:03
Beiträge: 6
Wohnort: Bayern
Hallo Jan,

einen gerichtlichen Umgangsbeschluss gibt es nicht, aber eine gegenseitige schriftliche Vereinbarung, die ich damals von meiner Scheidungs-Rä schon zur Trennung aufsetzen habe lassen. Die Änderungen hierzu sind bei der Erziehungsberatungsstelle des JA mündlich und von denen schriftlich festgehalten, vereinbart worden.

Mit dem JA rede ich erst einmal gar nicht, sofern ich nicht muss. Unsere unsprüngliche Betreuuerin war klasse (und auch objektiv) und aufgrund ihrer längeren Krankheit bekamen wir dann eine Zweite. Die Zweite ist die Vorgesetzte der Ursprünglichen und hat dieser dann auch den Mund verboten. Die Vorgesetzte hat sich auf die Seite meines Ex geschlagen, da er das arme Schw*** ist, dem man wegen der Krankheit das Kind nehmen möchte, was ja damals nicht meine Intention war. Ich wollte ja damals nur, dass er sein Leben in den Griff bekommt.
Insofern ist mein Vertrauen in diese Institution fast Null.

Ich habe noch eine andere offizielle Institution an der Hand, die auch eng mit dem hiesigen Familiengericht zusammenarbeitet und die sind klasse und eine Kinderanwältin habe ich ja auch noch an der Hand, ABER irgendwie widerstrebt es mir jetzt schon Kontakt aufzunehmen vor dem ersten Elterngespräch mit der Therapeutin. Ich werde dann mit ihr alles weitere besprechen, denn jeder sagt, dass sie es nicht verantworten können auf ein Trauma ein neues Trauma (Aussagen, Gericht, Gutachten etc.) zu legen, weil noch zu viel verschüttet ist.
Fakt ist jedoch, dass meine Tochter nicht mehr ohne H. zu ihm gehen wird. Dass er sich an ihr vergreift - auch wenn er sich gerade wieder in einer absoluten auswegslosen Lebenssituation befindet wie damals - während die Kleine da ist, glaube ich fast nicht. Und dass nur noch beide Kinder bei ihm zusammen sind, dafür sorgen die aktuelle Ex und ich in gemeinsamer Absprache. Und er weiß, dass meine Tochter nicht mehr alleine zu ihm kommt.

Und was weitere Äußerungen meiner Tochter anbelangt, weiß ich nicht ob ich sie wirklich bewerten soll, aber vor ein paar Tagen fragte sie mich nochmal wie ich mit Mädchennamen geheißen habe und ob ich den Namen wieder haben dürfte und, ob sie den dann auch haben kann, wenn sie nicht mehr *** heißen will. Was soll ich bitte damit anfangen? Ist das ein weiteres Rantasten an das Unterbewußtsein?

Danke für all die Hilfe hier und einfach auch fürs Zulesen! Es tut gut einfach mal loslassen zu können.

Viele Grüße

Nikki66


Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 11 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007, 2016 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de