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 Betreff des Beitrags: Essstörungen
BeitragVerfasst: 04.07.2010, 22:02 
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Registriert: 04.07.2010, 21:37
Beiträge: 1
Wohnort: Thüringen
Hallo ihr lieben,
ich bin neu hier und hab mal eine ganz wichtige frage an euch, ich hoffe sie passt hier her, aber weis nicht, wo ich sie sonst hinschrieben soll...
Ist es häufig, da sman im zusammenhang mit mb eine esstörung entwickelt? bzw. warum ist es so?
ich bin seit jetzt ca. 4 Jahren bulimisch, es hat lange gedauert, bis ich es mir eingestanden habe... jedoch möchte ich jetzt twas dagegen tun, nur weis ich nicht was... habe gelesen, das der mb eine ursache sein kann, jedoch kann ich da bei mir keinen zusammenhang entdecken, da ich eiegntlich ales verdrängt habe.. ich sehe zwar ab und an bilder vor mir, jedoch kann ich dabei keinerlei gefühle oder verbindungen zu dem mädchen (mir) aufbauen... kann es da trotzdem einen zusammenhang geben? ich möchte so gerne die ursache kenne, um mich schritt für schritt herrauszuarbeiten, weil es ja scheinbar doch nciht so einfach ist, mit dem von heute auf morgen normal zu essen ( was ich mir imme riengeredt habe),dazu scheine ich zu schwach zu sein

danke für eure antworten
liebe grüße


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BeitragVerfasst: 04.07.2010, 22:28 
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Registriert: 02.07.2010, 13:34
Beiträge: 8
Hey,
also was ich darüber weis ist, dass es häufig so ist, dass man nach einem missbrauch, den körper weghaben will. man hungert sich runter, um nicht mehr weiblich auszusehen. meistens ist das eher der unterbewusste grund.
mir bulimie im zusammenhang mit mb kenne ich mich allerdings nicht gut aus.
ein anderer grund kann sein, dass missbraucht ekinder erleben, dass sex ihr einziger wert ist, weil ihnen das vermittelt wird.
dadurch entsteht ein falsches selbstbild. viele fangen dann an,
bulimisch oder anorektisch zu werden, weil sie zu viel auf ihren körper achten,
der ja ihr wertvollstes gut ist.

ich kann übrigens auch nie etwas mit den kinderbildern von mir anfangen.
ich frag mich ob das eig. bei allen menschne so ist.
denn mit 12 oder so, werden kindheitserinnerungen neu gespeichert,und dabie geht einiges verloren.
kann also sein, dass das bei sehr vielen menschen so ist.auch welche, die kein trauma erlebt haben


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BeitragVerfasst: 05.07.2010, 13:27 
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Registriert: 11.04.2003, 00:00
Beiträge: 632
hallo, also ich habe seit fast 10 Jahren Bulimie und ich glaub ich hatte nie eine Anorexie. Und ja, es hängt oft mit mb zusammen.(hat man mir so erklärt). Wenn alles aufgearbeitet wurde, bestehen die Chancen gut, dass die Bulimie auch verschwinden wird(hat mir meine Thera so gesagt).
Und manche verdrängen eben gut und Andere eben weniger gut. Irgendwann holt einem aber die Vergh. eben immer ein, egal wie alt man ist.

Alles Gute dir.

babas


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BeitragVerfasst: 06.07.2010, 16:17 
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Registriert: 26.02.2010, 23:54
Beiträge: 63
Wohnort: Nord-Schwarzwald
Hallo indiscernibleangel,

trotz des Leidens an der traumatischen Erfahrung und der Folgen sind Opfer manchmal bestrebt, die "W*nde" nicht heilen zu lassen, den Schmerz beizubehalten. Neben dem Verharren in der "Opferposition" werden die Folgen und das Leid beibehalten und es kann eine eigene Gegenreaktion des "Opfers" entstehen. Diese bezeichnet man als die Position des "Anklagenden Leidens".

Nicht mehr (nur) zu leiden, (also Überlebender zu sein) würde dem "Opfer" im Selbstkonzept das Recht nehmen, den / die Täter nicht mehr anzuklagen oder auf ihn wütend zu sein.

Bei einer Essstörung kann dieses Selbstkonzept auch im äußeren Erscheinungsbild und / oder im hormonellen Umbau noch gesteigert werden. Außerdem ist es möglich, über das "Anklagende Leiden" und eine ES auch Solidarität mit anderen Opfern zu zeigen. Weil es ja ab einem bestimmten Zeitpunkt oft sichtbar ist (die ES).

Deshalb ist neben den MB-Folgen häufig eine ES komorbid zu finden.

Anmerkung: Das Konzept des "Anklagenden Leidens" hat noch mehr Aspekte. Zum besseren Verständnis habe ich das etwas vereinfacht.

MfG, Frantek

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Die Wichtigkeiten von gestern sind die Vergesslichkeiten von heute. Die Ewigkeit ist auch nur ein Moment und die Wahrheit liegt in der Gegenwart. Heute ist jetzt und morgen schon zu spät.


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BeitragVerfasst: 06.07.2010, 21:12 
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Registriert: 11.04.2003, 00:00
Beiträge: 632
Sehr witzig, "die Wunde nicht heilen zu lassen"

Ich glaube jeder, wenn er könnte würde die Wunde heilen lassen, aber man schafft es nicht der Vergh. den Rücken zu kehren, weil die Wunde in der GEgenwart immer noch so verdammt schmerzt!!!!!!!!!!!!! Und wenn massive Schuldgefühle vorhanden sind, dann schon gar nicht.

:evil:

babas


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BeitragVerfasst: 06.07.2010, 23:32 
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Registriert: 21.02.2002, 01:00
Beiträge: 2616
Wohnort: Südhessen
:) also ich hab Frantek verstanden - allerdings erfodert das wohl eine wirklich außenstehende Betrachtungsweise und das ist für jemanden, der in der Situation steckt, oft unmöglich.
Zu der Frage "kann das damit zusammenhängen"?
Natürlich kann es. Der Körper und das Unterbewusstsein vergessen nichts. Das Bewusstsein hingegen kann vergessen und manchmal erinnern wir uns emotionslos, manchmal haben wir auch Emotionen ohne konkrete Erinnerung.
Gelernt, all dies unter einen Hut zu bringen, habe ich nur durch Therapie.
Meine Essstörung habe ich vorher alleine schon in den Griff bekommen. Das heißt, sie bestimmt mich nicht mehr. Geheilt bin ich trotzdem nicht... das merke ich in Phasen, wo viele Dinge aus dem Ruder laufen. Da will das mit dem Essen wieder nicht so klappen.
Im Übrigen ist das "Runterhungern, um sich nicht weiblich zu fühlen" nur eine Begründung. Meine war eine andere... ich habe gehungert, weil ich das Gefühl hatte, damit Kontrolle zu haben. Sieg gegen den Hunger, Kontrolle über den Körper. Ich habe aber genau das dann auch gegen die Magersucht genutzt: Kontrolliertes Essen ist immerhin besser, als gar nicht essen ;)
Nun muss ich aber kontrolliert schlafen *g*
Isa

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BeitragVerfasst: 07.07.2010, 10:12 
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Registriert: 26.02.2010, 23:54
Beiträge: 63
Wohnort: Nord-Schwarzwald
Hallo babas,

ich habe das absolut nicht witzig gemeint und wollte auch nicht so verstanden werden.

Zur vermeintlichen Selbstschuld:

Im Selbstbild treffen unheimlich viele Gedanken aufeinander. Die miteinander ringen und einer der Gedanken kann die Furcht sein, eventuell doch für den SM mit verantwortlich zu sein (trifft fast immerzu). Ein weiterer Gedanke könnte sein, 'wenn es nicht mehr weh tut, kann es ja auch nicht so schlimm gewesen sein'.

Damit kann das Leiden durch den ständig existierenden Schmerz das vermeintliche schuldhafte 'Ich' sozusagen strafen. Also das Leiden wird zur Sühne der unterstellten Selbstschuld.

In meiner eigenen Arbeit stelle ich immer wieder fest, wenn SM und komorbid auch noch eine Suchterkrankung hinzu kommt, dass sich Patient immer schlechter fühlt, je weiter und besser Patient vorankommt, auf dem Weg zum Überlebenden. (Zumindest eine undefinierbare Zeitdauer.)

Und Sasita hat völlig Recht, wenn sie schreibt, dass das nur von außen so betrachtet werden kann. (So kalt oder abstrakt.) Allerdings bin ich froh, dass ich das heute kann. Anorexie war mein erster Kompensationsversuch auch. Mit dem was ich heute weiß, war es nicht nur der Versuch, nicht mehr gesehen werden zu wollen, häßlich zu sein o.ä., es war auch der Versuch des Anklagenden Leidens. Auch wenn das damals letztlich völlig schief ging.

MfG, Frantek

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 09.07.2010, 14:51 
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Registriert: 28.08.2009, 18:03
Beiträge: 296
Wohnort: grenze Westerwald/ NRW
hi frantek

.... und wenn du versuchst alles zu versachlichen nutzt es dir letztendlich auch nichts.


sorry, das mußte mal raus

Rippi

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is halt so


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 09.07.2010, 15:00 
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Registriert: 26.02.2010, 23:54
Beiträge: 63
Wohnort: Nord-Schwarzwald
Hi rippi,

ich muss es versachlichen können. Stehe ja auf beiden Seiten. Als Betroffener und als Therapeut, der mit Betroffenen immer wieder zu tun hat.
Man könnte es auch gesunde Distanz nennen, denn andernfalls würde ich bei auftretenden Fällen ständig getriggert werden. Passiert ohnehin schon oft genug, dass mir Schicksale näher gehen als nicht betroffenen Theras.

Vllt. ist meine Sachlichkeit so für dich besser zu verstehen.

Frantek

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