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 Betreff des Beitrags: Wie Täter konfrontieren?!
BeitragVerfasst: 02.09.2010, 22:17 
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Registriert: 27.08.2010, 22:36
Beiträge: 3
Guten Abend,
ich brauche nochmals eure Hilfe...

Der Verdacht das der MB, bzw. die Übergriffigkeiten gegenüber meiner 4-jährigen Tochter durch den Großvater stattgefunden haben, haben sich erhärtet.

Ich stehe nun vor der schweren Aufgabe meinen Vater damit zu konfrontieren...und weiss nicht wirklich, wie ich ihm entgegentreten soll...

Sicher wird er alles leugnen und die Aussagen meines Mädchens runterspielen. Aber ich muss sie doch schützen!

Ein Kontaktabbruch scheint unumgänglich...?!

Hat jemand diese Situation schon mal in ähnlicher Form durchgemacht und kann mir Tipps geben?!

Ich danke euch!!
Lillifee


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BeitragVerfasst: 02.09.2010, 22:39 
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Registriert: 21.02.2002, 01:00
Beiträge: 2083
Wohnort: Göttingen
Hallo du,

ich stelle mir nur eine Frage: warum willst du ihn konfrontieren ?

Sicherlich ist dies abhängig davon was du generell für dich und deine Tochte als Zielsetzung hast, aber in meinen Augen nicht sonderlich klug einen potentiellen T... vorzuwarnen.

Ingo

_________________
Sieh nicht nur die Handlungsweise, die dich bewegt etwas zu tun,
sondern begreife den Mechanismus der dich abhält etwas zu tun,
damit du lernst etwas zu tun.


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BeitragVerfasst: 02.09.2010, 22:45 
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Registriert: 27.08.2010, 22:36
Beiträge: 3
hallo ingo,
danke für deine schnelle antwort.
nun ja, ich denke das es wichtig ist ihm zu sagen, daß ich weiss was passiert ist und ihm den grund nenne, warum ich den kontakt abbreche, oder?...hingehenlassen werde ich sie nicht mehr und ich kann mir auch nicht vorstellen bei einem familienfest 'gute miene zum bösen spiel' zu machen und mich an einen tisch mit ihm zu setzen!

wie wäre denn ein 'kliger umgang' in dieser situation? fühle mich hilflos...

gruß,
lillifee


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BeitragVerfasst: 04.09.2010, 10:15 
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Registriert: 09.04.2004, 11:23
Beiträge: 907
wie wäre folgendes (sinngemäß) :
Meine Tochter hat dies oderder jenes gesagt. Daraus schließe ich ....
Da ich mir nun unsicher bin, ob ich Dir glauben soll, werde ich sicherheitshalber folgendes machen : ... (Tochter nur unter Beobachtung .. o. Ä.)

Und auf keinen Fall auf eine Diskussion einlassen, es genügt, wenn er die entsprechenden Informationen bekommt. Dei Formulierungen kannst du Dir ja vorher zurechtlegen.

(ist nur 'n Vorschlag)
Jan


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BeitragVerfasst: 04.09.2010, 15:26 
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Registriert: 21.05.2007, 22:37
Beiträge: 422
Jan, entschuldige, ich weiß, du hast oft gute Ideen, aber diese finde ich nicht so toll.
Wer wird schon auf solch eine Aussage hin etwas zugeben oder auch nur, vernünftig damit umgehen?
Das lässt alle Wege offen zu: naja, Kinder in dem Alter..... und ähnlichen Aussagen.

Und lilifee, wenn du ihn konfrontieren willst (wozu du nach so etwas meiner Meinung nach nicht verpflichtet bist) dann tu es so, wie es für dich und deine Beziehung zu ihm sinnvoll und richtig ist. Wenn du es tust, um dir über etwas klar zu werden ist es wichtig. Ob es hilft, weiß ich nicht. Aber dann musst du dir hinterher keine Gedanken machen, ob es nicht sinnvoll gewesen wäre.

Ansonsten wäre es vielleicht sinnvoller, mit deiner Tochter den Kontakt abzubrechen und erstmal mit eurer neuen Situation und allem, was dazugehört klarzukommen.

Und wenn andere aus der Familie fragen, sag ihnen eben, dass du von jemandem sehr enttäuscht seist (oder was auch immer) und Zeit bräuchtest, um dir über alles weitere klar zu werden und dass du im Moment nicht drüber reden willst (außer, du willst das).

lg und alles Gute


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BeitragVerfasst: 04.09.2010, 16:59 
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Registriert: 27.11.2006, 12:08
Beiträge: 2046
Hi Lillifee,

ich finde auch, ein Kontaktabbruch ist unumgänglich. Also angenommen man könnte dein Kind fragen was es möchte (ohne dass sie in eine Zwickmühle zwischen ihren und deinen Wünschen kommt- denn fragen könntest du schon, doch bei der Antwort würde eben mitschwingen, dass ihr vermutlich gesagt wurde, es wäre nicht schlimm oder normal oder sie würde die Familie zerstören- daher fänd ich fragen unfair), nehme ich an, dass sie froh wäre, wenn du den Kontakt nicht hättest. Denn sie muss ja lernen, dass das was er tat, schlimm war. Also die Erwachsenen, die hier schreiben, sind meist enttäuscht, wenn sie Mütter hatten, die den Täter weiter eingeladen haben oder mit dem Kaffee getrunken hätten, während sie selbst litten. So als ob es nicht schlimm gewesen wäre.
Ich weiß auch nicht, wo der Sinn sein soll, ihn anzusprechen. Glaubst du deiner Tochter denn nicht? Dass es weh tut den eigenen Vater nicht mehr zu sehen, steht auf einem anderen Blatt, das kann ich verstehen. Dabei brauchst du vielleicht Hilfe, die es in Beratungszentren gibt.

Pu


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BeitragVerfasst: 04.09.2010, 18:59 
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Registriert: 22.08.2010, 13:28
Beiträge: 7
Hallo, Lillifee,

ich habe das Gefühl, daß bei Deiner Frage hier Zweifel mitschwingen. Nicht nur Unsicherheit, wie Du weiter verfahren kannst/sollst, sondern Zweifel am Mißbrauch. Ist an meinem Gefühl etwas stimmig?
Oder kommt Dein Hilflosigkeitsgefühl aus einer "Ecke" in Dir, die eher "kindlich" ist, sozusagen "von der kleinen Lillifee"?
Welche Erfahrungen hast Du mit Deinem Vater gemacht?

Weißt Du, ich kann verstehen, daß Du Dich überfordert fühlst und ratlos- aber ich stelle mir für mich vor, daß es als erwachsene Frau und Mutter (!) in mir einen klaren Impuls zur Parteilichkeit meiner Tochter gegenüber geben würde. Du schreibst ja auch, daß Du sie schützen musst (willst?!)- und da empfinde ich die klare Konsequenz, den Täter anzusprechen, ihn mit den Fakten/Erzählungen zu konfrontieren und ein Kontaktende herzustellen, als "logisch". Das ist etwas, was ich mir auf der Erwachsenenebene als klare Folge vorstelle. Ohne Rechtfertigungen, große Diskussionen, Mitleid für den Täter, o.a.
Diese "Logik in der Reaktion" würde für mich aber verlorengehen, wenn ich auf eine "kindliche Ebene" rutsche... In Deinem Fall: wenn die "kleine Lillifee" Angst hat, ihren Vater zu verlieren (falls ein gutes Verhältnis existierte), oder auch nicht glaubt, daß er wirklich Böses getan haben soll, oder aber daß (unklare) Erinnerungen an eigenen Mißbrauch durch ihn hochkommen, usw....
Ich möchte jetzt nicht weiter auf diese "Psychoebene" eingehen und vor mich hin spekulieren (davon kann nämlich so Vieles auch total unstimmig sein, ich kenne Dich ja nicht)- vielleicht findest Du ja auch Hilfe bei einer Beratungsstelle-
was ich deutlich machen möchte ist, daß ich es wichtig finde, daß Du erwachsen bleibst, und falls Du ins Gespräch gehst mit Deinem Vater ist es ganz besonders wichtig: die große Lillifee, die Mutter, sollte erst mal ihre eigenen Gefühle beiseite schieben und den Fokus auf den Schutz der Tochter legen. Nach dem Gespräch darf das alles da sein und in geschütztem Rahmen ausgedrückt werden, aber währenddessen halte ich eine sachliche Distanz für nötig, damit es nicht zu leicht zu "Psychogewusel" kommen kann- denn sowas haben Täter meiner Erfahrung nach total gut drauf!
Ich weiß nicht, ob ich mich gut ausgedrückt habe und ob an meiner Meinung irgend etwas hilfreich und/oder passend für Dich ist. Ich kann total falsch liegen, wie gesagt. Ich stecke nicht in Deiner Situation und kenne Dich nicht.

Ich finde es total rührend und klasse und mutig, daß Du Deiner Tochter zur Seite stehst und ich wünsche Dir sehr, daß Du gleichzeitig auch Unterstützung erfährst und nicht alleine durch diesen "Real-Alptraum" musst.
Ist der Vater Deiner Tochter aktuell hilfreich?

Alles Gute
von sakura


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 04.01.2011, 17:31 
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Registriert: 18.12.2010, 00:53
Beiträge: 284
Hallo,
hab mir zu diesem Thema grad mal alles durchgelesen, was ihr alle geschrieben habt.
Mich bewegt das sehr, denn ich als Erzieherin habe mir immer gedacht, das es irgendwo "gut" war, das ich erst im erwachsenen Alter MB wurde. Ich weiß nicht, was das in Kindern auslöst:!:

Lilifee, wie geht es dir und deiner Tochter? Ich hoffe, ihr habt keinen Kontakt mehr zu "ihm", denn das ist das Beste. Ich kann dir nur aus erfahrung sagen, ein 4 jähriges Kind erfindet sowas nicht. Da muss es einen Anlass geben...
Schön, dass du deiner Tochte beistehst! Ich hoffe, euch geht es soweit gut!

Liebe Grüße *Nele*


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