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 Betreff des Beitrags: sex. Missbrauch? Anzeigen? (eventl. Trigger?)
BeitragVerfasst: 02.12.2010, 14:03 
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Registriert: 02.12.2010, 13:24
Beiträge: 3
Hallo, ich habe eben schon in der Vorstellungsrunde kurz was geschrieben. Ich habe mich hier angemeldet, weil sich in mir immer mehr das Gefühl bestätigt, sexuell missbraucht worden zu sein und den Täter anzeigen zu wollen.
Der Grund warum ich mich aber jetzt erst melde oder überhaupt mal "nachforsche" ist, dass der "Täter" mein Exfreund und Vater meines Kindes, mir jahrelang (auch heute noch) eingeredet hat, dass nichts passiert sei, etc. Demnach habe ich das Bild entwickelt, dass die Geschehnisse wirklich nicht unter "sexueller Missbrauch" zu verstehen sind, da ich im Kopf hatte, dass darunter nur "Vergewaltigung" im Sinne von festhalten, festbinden oder wie auch immer steht. Nach und nach komme ich aber zu der Meinung, dass das, was mir angetan wurde, auch ein Missbrauch ist. Ich muss dazu sagen, dass ich allerdings schon 17 war, als es angefangen hat.
Wie gesagt, ich wurde nie geschlagen, etc., aber er hat mich immer wieder zu Dingen überredet, die ich nicht wollte, nicht aufgehört, wenn ich geweint habe. Er sagte dann immer, dass er das Weinen nicht bemerkt habe (unter Drogen?!?) und dass ich ihn ja gar nicht weggedrückt hätte. Letzteres stimmt wohl, zumindest habe ich nicht viel Kraft angewandt, aber ich konnte irgendwie auch nicht.
Zählt das denn unter sex. Missbrauch?
Was mich quält, ist das Gefühl ihn anzeigen zu müssen, um ihn deutlich zu machen, dass ich das nicht einfach so hinnehme und um auch anderen, z.b. seinen Eltern zu zeigen wer er wirklich ist. Das mag vielleicht gemein klingen, aber es zerfrisst mich einfach. Die Tatsache, dass ich Verhaltensstörungen entwickelt habe (z.B. Essstörungen), ein Fall für den Therapeuten geworden bin (Traumabearbeitung habe ich bisher allerdings abgelehnt, weil ich Angst habe, dass alles hochkommt) und für mich das schlimmste: Keine Beziehungen mehr eingehen bzw. diese nach wenigen Tagen zerbrechen und dazu lebt er sein Leben weiter als wäre nichts. Ich halte das einfach nicht mehr aus. Aber andererseits: bringt es denn was, ihn anzuzeigen? Ist ist lange her, ch kann nichts beweisen (wie auch?), er kann supergut lügen, etc. zudem ist er der Vater meines Kindes und dann zeige ich ihn an?!? Ach...
Was kann/soll ich nur tun? Oder war es doch nicht so schlimm? Vielleicht könnt ihr mir helfen, die Erlebnisse besser einzuschätzen? (Darf ich hier überhaupt sowas schreiben zwecks triggern?)


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 02.12.2010, 20:00 
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Registriert: 02.01.2008, 21:01
Beiträge: 89
Hallo Schoki,
wenn Du das Gefühl hast, dass etwas war, Du Dich gewehrt hast oder es eben nicht wolltest (und das geäußert hast) und Du ihn anzeigen möchtest, dann tu' es. Mein Gedanke.
"bringt es denn was, ihn anzuzeigen?" - ob es zu einem Prozess oder gar einer Urteilung kommt, kann ich nicht einschätzen - aber es bringt vielleicht insofern etwas, dass Dein Bedürfnis ihm "deutlich zu machn, dass (Du) das nicht einfach so hinnehme"n willst - wie Du schreibst - "gestillt" wäre.
Ich lese heraus, dass Du mit ihm bereits darüber gesprochen hast - dass Du das nicht wolltest und er es schön redete bzw abstritt . offenbar willst Du ihm das Gegenteil zeigen - dass Du trotzdem empfunden hast und empfindest, dass er sich falsch verhalten hat.
Also ich glaube für Dich steht innerlich schon fest, dass Du ihn anzeigen willst, nur hast Du etwas Angst davor? (Angst, dass es vllt anders ausgehen könntest, als Du Dir erhoffst?)
*nachdenk*
Würde Dir empfehlen zusätzlich (neben Thera) zu 'ner Beratungsstelle zu gehen - die können bzgl Anzeige&Verlauf informieren und (real) an Deiner Seite stehen :)

_________________
And so it is just like you said it would be ... Life goes easy on me ... Most of the time ...


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 03.12.2010, 09:00 
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Registriert: 02.12.2010, 13:24
Beiträge: 3
Also ich habe Angst davor, dass man mir nicht glaub, dass sie mich nur "auslachen" wenn ich das erzähle (da ja keine direkte Gewalt im Spiel war - also er hat mich schonmal nach unten gedrückt, aber eben nicht so, dass ich nicht dagegen angekommen wäre), Angst, dass ich nicht ernst genommen werde, etc. Naja, und dann ist es eben so, dass wir uns relativ verstehen derzeit - also "verstehen" ist vielleicht übertrieben, aber wir telefonieren und tauschen uns über den Kleinen aus (wenn ich dies auch nicht gern mache). Wenn ich ihn nun Anzeige, wird er mich hassen und wer weiß was machen... also irgendwie habe ich auch Angst, dass er sich "rächen" könnte.. Und ich habe Angst, dass dadurch der Kontakt zu seinem Sohn kaputt geht... Und auch Angst, die Details so genau schildern zu müssen, etc. Ach, es sind so viele Ängste...
Andererseits - wie gesagt - wenn er das Verfahren gewinnen würde, dann wäre das nicht das schlimmste für mich - höchstens aus dem Grund, weil er sich dann wieder ins Fäustchen lacht und vielleicht sogar so weitermacht... Aber der Gedanke, dass ich vielleicht nie wieder richtig mit jemandem zusammenleben kann, ständig misstrauisch bin, Angst habe, etc. und er einfach so weitermacht (dies vielleicht auch noch anderen antut,ohne sich dessen bewusst zu sein) - dieser Gedanke macht mich verrückt :-(
Beratungsstellen? Helfen die denn wirklich weiter? wie findet man die? Da habe ich mich noch gar nicht informiert, aber glaube auch nicht den Mut dazu... Eh ich diesen Mut mal habe, ist bestimmt schon alles verjährt :-(


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