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 Betreff des Beitrags: Angst vor medizinischem Dienst
BeitragVerfasst: 07.02.2011, 12:12 
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Registriert: 04.12.2010, 14:38
Beiträge: 11
Wohnort: Bonn
Hallo,

ich hab am Do einen Termin beim medizinischen Dienst und habe Angst, dass sie mich nicht ernst nehmen.

Ich bin seit Oktober krank geschrieben wegen PTBS, sozialer Phobie, Dissoziation, Deperession, etc..

Ich hab OEG beantragt und bin mitten im Verfahren. Das ist alles sehr belastend und nimmt mich voll mit.

Mein Problem ist, dass eine Seite von mir sehr stark wirkt bzw. ist. Deshalb hab ich Angst, dass sie es nicht verstehen, dass es an anderen Tagen ganz anders aussieht und ich gar nix auf die Reihe bekomme. Ich habe Angst, dass das denen nicht reicht und die sagen: "Dann gehen sie halt an den Tagen arbeiten, wo es Ihnen gut geht.", oder so.

Hat jemand von Euch vielleicht Erfahrungen mit dem medizinischen Dienst gemacht und könnte mir Tipps geben, z.B. ob bestimmte Fangfragen gestellt werden?

LG,
pluna


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 07.02.2011, 19:26 
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Registriert: 04.11.2003, 01:00
Beiträge: 328
Wenn du beim medizinischen Dienst der Agentur für Arbeit / ARGE eingeladen bist, kann ich ein bisschen was darüber sagen, da ich mit ihnen manchmal zusammenarbeite.

Leider vorab, es ist wie fast überall, ob es für dich persönlich positiv oder negativ wird, hängt viel vom jeweiligen Berater ab. Auch wenn der Gutachter "unabhängig" von der Agentur für Arbeit ist und sich mit seiner Einschätzung an feste Vorgaben halten muss, spielt trotzdem die persönliche Einschätzung des Gutachters eine große Rolle. (So ist es leider überall, das wirst du bestimmt beim OEG-Antrag gerade auch durchmachen).
Je nach Sachbearbeiter sind diese Untersuchungen auch unterschiedlich umfangreich und lang.
Von Vorteil ist es immer, wenn du deine bisherigen Arztberichte mitbringst. Dann können sie darauf zurückgreifen und du musst nicht alle Fragen bzw. Untersuchungen doppelt und dreifach über dich ergehen lassen. Damit könntest du auch belegen, dass du trotz deiner äußeren Stärke große Probleme hast. (Falls du Angst hast, dass man dir nicht glaubt).
Mach dir im Vorfeld Gedanken darüber, wie du deine Arbeitsfähigkeit selbst einschätzt. 3 Stunden am Tag, mehr oder weniger, brauchst du eigentlich eine Umschulung ect. ...??
Wenn du selbst ein Ziel für dich formulieren kannst ist es leichter Argumente anzubringen und andere zu überzeugen. Je offener du darüber sprichst, wie es dir geht, desto größer wird deine Chance, dass du dein Ziel erreichst. (ich weiß, dass das leicht gesagt ist, aber ich sehe es jetzt einfach nur mal von der taktischen Seite).

Leider kann ich dir keine Fragen oder einen konkreten Leitfaden für dieses Gespräch geben, da ich schon so unterschiedliche Dinge gehört habe.
Ich wünsche dir, dass du auf jemanden triffst, der ein "Ohr" für dich hat und dich als Mensch auch sieht.
Gänseblümchen

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nicht weil es unerreichbar ist, wagen wir es nicht,
sondern weil wir es nicht wagen,
ist es unerreichbar


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BeitragVerfasst: 07.02.2011, 19:58 
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Registriert: 21.05.2007, 22:37
Beiträge: 422
Ich glaub, Gänseblümchen hat die wichtigsten Dinge schon erwähnt:
1. alle Unterlagen mitbringen, vielleicht, wenn du es mündlich nicht kannst auch eine schriftliche Selbsteinschätzung
2. einen Plan haben. Also wissen, was du möchtest. OEG, dann .... Umschulung, Wiedereingliederung, Klinik für Traumatherapie usw.

Vielleicht gibt es hier ja noch Leute, die selber schon mal da waren und mehr sagen können...... Alles Gute dafür!


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BeitragVerfasst: 07.02.2011, 20:02 
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Registriert: 09.04.2008, 10:18
Beiträge: 360
meinst den md vom arbeitsamt/jobcenter?

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kid kopphausen - das leichteste der welt


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BeitragVerfasst: 08.02.2011, 08:57 
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Registriert: 24.01.2011, 13:34
Beiträge: 8
Hallo, ich denke das du vielleicht eher zum psychologischem Dienst solltest, die können dort professioneller Einschätzen weil die Leitung ein Psychologe führt.
Vielleicht kannst du das dort ansprechen das sie dich eher dorthin schicken?

Ich habe ja auch das Problem das, aufgrund meiner Funktionalität, mir niemand glaubt wie schlecht es mir geht. Mach denen klar das du bis jetzt ja auch überleben musstest und das du dass eben nur mit dieser Fähigkeit konntest, deswegen sagt dein Auftreten überhaupt nichts über deine Probleme aus.

Ansonsten wünsch ich dir ganz viel Kraft für alles!
Liebe Grüße Hörnchen


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 Betreff des Beitrags: Erbebnis MDK
BeitragVerfasst: 11.02.2011, 12:58 
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Registriert: 04.12.2010, 14:38
Beiträge: 11
Wohnort: Bonn
Hallo ihr,

danke für eure mitfühlenden Worte. Der Termin ist jetzt rum und es war nicht erfolgreich.

Es handelt sich um den medizinischen Dienst der Krankenkasse. Die Psychologin meinte, dass zwar Teile von PTBS auf mich zutreffen würden, aber nicht komplett. Von komplexer PTBS war gar nicht die Rede.

Ihre Lösung des Problems: "Was? Sie haben noch nicht alle Psychopharmaka ausprobiert.? Das erklärt natürlich alles!" Sie hat dann erklärt wie der Austausch von Neuronen im Gehirn funktioniert (was ich eh schon wußte) und meinte, dass ich mir einen Psychiater suchen soll, der mir was anderes verschreibt.

Begleitend soll ich weiter Traumatherapie machen (stehe auf der Warteliste für ne neue Thera). Sie gibt mir dann bis Mitte April Zeit und dann würde ich wieder in den Beruf zurückgeführt werden.

Ich soll in ein Assessment, wo Stärke/ Schwächen ausgelotet werden. Das hab ich alles schon hinter mir (Neuorientierung durch Arge + diverse Jobs ausprobiert). Problem sind ja nicht die Fähigkeiten, sondern dass diese nicht abrufbar sind, wann ich es will. Hab ich auch gesagt, aber das wollte sie nicht hören und hat auf die Psychopharmaka geschworen. Zur Klinik meinte sie, ich hätte schon genug Therapie gemacht, was auch ein Widerspruch ist.

Von Rentenantrag, z.B. auf Erwerbsminderung, wollte sie gar nichts hören und meinte, dass ich dieser nichts bringen würde, bevor ich nicht in dem Assessment (berufliche Reha) war. Ich frage mich allerdings, ob das stimmt...

Ich warte jetzt auf eine Antwort von meiner Anwältin (die mich übrigens über den weißen Ring bezahlt bekomme!). Meine Therapeutin habe ich schon erreicht und diese meinte, dass man in einer halben Stunde nicht so eine Diagnose stellen kann.

Obwohl ich das alles weiß, geht es mir jetzt wieder scheiße und ich zweifle und die alte Schleife, dass ich ja nur simuliere geht wieder an.

Hat jemand von Euch ein Gutachten des MDK schon mal angefechtet und kennt jemand einen verständnissvollen Psychiater (in Bonn), der ein Gegengutachten erstellen würde? Und muss ich überhaupt Pillen schlucken? Kann der MDK mich dazu zwingen? Momentan nehm ich Opipramol, was mir eigentlich schon reicht...

Liebe Grüße,
Pluna


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 11.02.2011, 13:46 
hallo,

das erste, was du jetzt machen solltest, ist, das gutachten des mdk anzufordern. deine therapeutin sollte eine stellungnahme dazu machen und dann gehst du damit und einigen zeilen von dir in den widerspruch. solche gutachten sind immer anfechtbar. ich habe das für meine klienten einige male erfolgreich gemacht. du musst allerdings damit rechnen, dass du erneut zu einem gutachter geschickt wirst.

beim widerspruch ist es wichtig auf die im bescheid genannten fristen zu achten.

lg
hexchen


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 11.02.2011, 14:07 
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Registriert: 04.12.2010, 14:38
Beiträge: 11
Wohnort: Bonn
Hallo hexchen,

danke für Deine Antwort.

Meine Therapie hat noch nicht angefangen, hab bisher 1 Sitzung gehabt und stehe auf der Warteliste. Beginn ist ca. Mitte März.

Hab die Thera aber gestern trotzdem angerufen. Sie meinte, dass sie sich ungern vom medizinischen Dienst in die Gutachterrolle stecken lassen würde. Ich fände es auch komisch, weil ich dann nicht frei sprechen könnte.

Sie hat aber meiner Hausärztin schon geschrieben, dass Verdacht auf komplexe PTBS/ dissotiative Störung besteht, sie das aber nach einer Sitzung auch nicht 100% sagen könnte, was ich auch logisch finde. das selbe Schreiben schickt sie mir auch für den MDK noch mal zu.

Ich brauch dann vielleicht noch einen Psychologen/Psychiater, der das Gutachten schreibt, oder?

LG, pluna

PS: Das Gutachten des MDK kann ich mir unter Vorlage des Perso nächste Woche abholen gehen. Meine Hausärztin bekommt es auch.


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