Liebe Little Miss Silence,
da kommen auch bei mir echte Erinnerungen an meine "Kinder" hoch - ich habe noch nie nicht mit jemandem darüber gesprochen - denke aber, dass es hier ein guter Platz ist, Dich darin zu unterstützen, dass es tatsächlich ein "sicherer Ort" ist, an den wir uns flüchten.
Egal wo ich war, ich hatte immer meine imaginären Kinder (Ulrich und Ulrike) bei mir - mal konnten die schon laufen und ich habe mit ihnen gespielt oder anderes - mal waren die so klein, dass ich sie beide oder einen tragen musste. Ulrich und Ulrike haben mich jahrelang begleitet - und manchmal denke ich noch heute oft und viel - mit Sehnsucht - an sie. Sie haben alle meine Liebe bekommen und ich habe auch von ihnen viel bekommen - sogar wenn´s nachts ins Bett ging, musste meine Mutter erst meinen Bruder ins Bett bringen, weil ja keiner wissen durfte, dass ich erst Ulrich und Ulrike ins Bett stecken musste - waren dann tatsächlich zwei kleine Puppenbettchen, die ansonsten leer waren - einen Papa gab´s übrigens dazu nie - da waren nur zwei schutzbedürftige und schüchterne, liebesbedürftige Kinder.
Ob das aber "gesund" ist - oder eher ein Zeichen, so denke ich heute manchmal, dass man sich echte Hilfe suchen sollte, das vermag ich nicht zu beantworten. Vielleicht wäre es tatsächlich besser, man holt sich wirkliche Hilfe - manchmal stelle ich mir vor, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich mir schon früh Hilfe geholt hätte und nicht erst mit weit > 40 Jahren und renne jetzt gegen Betonwände, weil (immer noch) keiner mir (wirklich) helfen will.
Aber entschuldige bitte - ich wollte mich jetzt hier nicht ausheulen - hoffe auch, dass ich ein bischen helfen konnte, Dir die Angst vor Deinem imaginären Leben zu nehmen ? Aber ob das "normal" ist - wie gesagt - das kann ich beim besten Willen nicht beurteilen. Ich glaube, wenn ich es noch einmal zu tun hätte / noch einmal die Chance hätte, dann würde ich schon versuchen, da (zumindest) mit einem Schulpsychologen drüber zu sprechen. Alles Liebe.