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 Betreff des Beitrags: ist das normal???
BeitragVerfasst: 13.02.2011, 20:53 
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Registriert: 13.02.2011, 20:35
Beiträge: 5
Hi
ich wurde als Grundschülerin über ca zwei Jahre vom Vater meiner Stiefmutter missbraucht. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob der Bergriff auf mich überhaupt zurifft...
Ich meine er hat mich zwar immer wieder angefasst, aber ich ihn nicht und er hat mich ja auch nicht vergewaltigt oda so. Kann man das dann überhaupt so sagen?
Naja das war eigentlich nihct dass, was ich fragen wollte. Mir ging es eher darum, dass ich seit dem irgendwie komisch bin. Ich weiß das klingt seltsam, aber ich weiß nicht wie ich das sonst sagen soll. Das ganze ist jetzt schon über 7 jahre her, aber seitdem flüchte cih mich immer wieder in meien Traumwelt. Ich habe mir praktisch genau das Leben entworfen, das ich mir wünsche. Das klingt verrückt ich weiß, aber iwie kann ich niht aufhören dorthin abzudriften...
Ich möchte eig nur wissen, ob das mormal ist, oder ob ich iwie nich ganz richtig bin oda so.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 14.02.2011, 16:36 
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Registriert: 03.02.2011, 18:35
Beiträge: 7
Wohnort: NRW
Hy,
wie meinst du das genau mit "komisch sein" und "praktisch genau das Leben entworfen, das du dir wünschst"?
Wie sieht das denn dann aus wenn du " dorthin abdriftest"?
Gruß, mittelding


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BeitragVerfasst: 14.02.2011, 18:47 
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Registriert: 24.06.2008, 20:37
Beiträge: 497
hi du
erstmal ein willkommen,

hmm... normal ist relativ ...
ich denk es ist eine rettungsindel für deine seele...

wenn es dich in nichts behindert, isses denke ich vollkommen ok .... is dann wie ein innere sicherer ort...

wenns dich am leben hindert, denke ich sollteste dir hilfe suchen, um dieses abdriften zu kontrollieren

normal ist relativ... fluchtpunkte hat wohl jeder, und menschen die traumatisert sidn wohl eben manchmal etwas extremer.

lg chupi

_________________
oma, bin ich eigentlich philosoph oder dichter?
nunja, viel doof biste schon und wenn du dir noch watte in die ohren stopft bist du auch dichter

vergangeheit ist, wenn es aufhört weh zu tun *mark twain*


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BeitragVerfasst: 14.02.2011, 19:25 
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Registriert: 13.02.2011, 20:35
Beiträge: 5
hi Mittelding und chupito.

Danke erstmal für die schnelle Antwort.
:)

Also das is so: Ich führe praktisch ein Doppelleben, einmal das in der Realität und dann nochmal das in meiner Phantasie. Es ist, alswenn ich die Realität ausblende und nen Tagtraum in einer anderen Welt habe.
Da habe ich eigentlich genauso alles wie im normalen Leben auch, also meine Familie und Freunde, nur dass da auch Personen vorkommen, die ich nicht kenne bzw. die es acuh in der Realität nicht gibt. Außerdem lebe ich da praktisch das aus, was ich nicht habe und nie haben werde. Zum Beispiel liebt mich mein Partner mich vom ganzem Herzen und ist mir eine Stütze, während cih im echten Leben single bin.
Wenn ich nicht durch mein richtiges Leben abgelenkt oder in Anspruch gebommen werde, lebe ich das Leben in meinem Kopf weiter. Letztens zum Beispiel bin ich mitten in der Nacht aufgewacht und hab sofort an meinen imaginären Patner gedacht. Es ist aber nicht so, dass mir nicht klar ist, was echt ist und was nicht, ich vermische das ganze nicht und es behindert mich acuh nicht im normalen Leben. Ich frage mich einfach nur warum ich das mache und ob das auch bei anderen Menschen vorkommt.

Lg Little Miss Silence


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 14.02.2011, 23:44 
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Registriert: 24.08.2010, 20:15
Beiträge: 28
Wohnort: NRW
Little Miss Silence hat geschrieben:
Also das is so: ...


Ich nehme an, du bist noch ein Teenager. In diesem Alter begann auch mein Doppelleben, was denke ich, als Folge eines MB völlig in Ordnung ist. Das ist eine Art Schutzmechanismus. Es ist sogar hilfreich, um seelisch noch heil zu bleiben und nicht an der Realität zu zerbrechen. Solange es etwas gutes bringt, würde ich es lassen. Wenn du aber fühlst, dass du es nicht mehr unter Kontrolle hast, versuche dann einen geeigneten Zuhörer für dein Leiden zu finden, z.B. in einer Therapie. Aber der beste Schritt zur Besserung ist immer sich vom Täter zu distanzieren.

Du kannst mir auch gerne eine PM schreiben.

Liebe Grüße
1000felle

_________________
Ich bin der Meister meines Schicksals.
Ich bin der Kapitän meiner Seele.
(William Ernest Henley)


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 15.02.2011, 18:39 
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Registriert: 13.02.2011, 20:35
Beiträge: 5
hi 1000felle

wow gut zu wissen, dass ich niucht die einzige bin... das is unglaublcih erleichternd.

danke :D


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 Betreff des Beitrags: Erinnerungen
BeitragVerfasst: 19.02.2011, 21:48 
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Registriert: 23.01.2009, 11:55
Beiträge: 35
Liebe Little Miss Silence,
da kommen auch bei mir echte Erinnerungen an meine "Kinder" hoch - ich habe noch nie nicht mit jemandem darüber gesprochen - denke aber, dass es hier ein guter Platz ist, Dich darin zu unterstützen, dass es tatsächlich ein "sicherer Ort" ist, an den wir uns flüchten.
Egal wo ich war, ich hatte immer meine imaginären Kinder (Ulrich und Ulrike) bei mir - mal konnten die schon laufen und ich habe mit ihnen gespielt oder anderes - mal waren die so klein, dass ich sie beide oder einen tragen musste. Ulrich und Ulrike haben mich jahrelang begleitet - und manchmal denke ich noch heute oft und viel - mit Sehnsucht - an sie. Sie haben alle meine Liebe bekommen und ich habe auch von ihnen viel bekommen - sogar wenn´s nachts ins Bett ging, musste meine Mutter erst meinen Bruder ins Bett bringen, weil ja keiner wissen durfte, dass ich erst Ulrich und Ulrike ins Bett stecken musste - waren dann tatsächlich zwei kleine Puppenbettchen, die ansonsten leer waren - einen Papa gab´s übrigens dazu nie - da waren nur zwei schutzbedürftige und schüchterne, liebesbedürftige Kinder.

Ob das aber "gesund" ist - oder eher ein Zeichen, so denke ich heute manchmal, dass man sich echte Hilfe suchen sollte, das vermag ich nicht zu beantworten. Vielleicht wäre es tatsächlich besser, man holt sich wirkliche Hilfe - manchmal stelle ich mir vor, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich mir schon früh Hilfe geholt hätte und nicht erst mit weit > 40 Jahren und renne jetzt gegen Betonwände, weil (immer noch) keiner mir (wirklich) helfen will.
Aber entschuldige bitte - ich wollte mich jetzt hier nicht ausheulen - hoffe auch, dass ich ein bischen helfen konnte, Dir die Angst vor Deinem imaginären Leben zu nehmen ? Aber ob das "normal" ist - wie gesagt - das kann ich beim besten Willen nicht beurteilen. Ich glaube, wenn ich es noch einmal zu tun hätte / noch einmal die Chance hätte, dann würde ich schon versuchen, da (zumindest) mit einem Schulpsychologen drüber zu sprechen. Alles Liebe. :)


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BeitragVerfasst: 19.02.2011, 22:33 
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Registriert: 13.02.2011, 20:35
Beiträge: 5
Hi josi0407

Vielen vielen Dank für die ausführlcihe Antwort :D

Jaa ich muss sagen, es hilft mir wirklich weiter, weil ich nicht mehr das Gefühl habe bescheuert zu sein, weil nicht nur ich eine Traumwelt habe. Ich finde deine Geschichte echt total interessant und wirklich das erinnert mich so an mich selbst.

Danke auch für den Tipp mit der Schulpsychologin, das is ja eig ganz gut, aber ich war schon mehrfach bei ihr und das bringt garnichts, sie kommt einem nur mit sprüchen wie, "leg dir die hand auf die schulter und sag 'das hab ich gutgemacht' ". Sie redet selbst mehr als zuzuhören daher is sie nicht die beste für sowas^^ die idee an sich find cih aber echt gut, danke dafür.

Ich denke ich verstehe jetzt immerhin, warum ich mich so dahin verflüchtige und dass es nur normal ist, in dieser situation.
:D

Danke und glg
Little Miss Silence


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BeitragVerfasst: 21.02.2011, 00:55 
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Registriert: 21.02.2011, 00:44
Beiträge: 2
hey...ich habe dieses unreale Doppelleben seit ich ca 4 jahre alt bin.. ich habe mir zum beispiel immer einen bruder vorgestellt auf den ich aufpassen muss... später hab ich herraus bekommen das meine mutter nach mir eine totgeburt hatte... dann hab ich mir vorgestellt, das meine mutter stirbt... das ist auch paar jahre später eingetroffen ( meine Mutter war Alkoholikerin) darauf hin hab ich angst gehabt, vor meinem unrealen leben... jetzt ist es aber immer noch, vorallem wenn ich alleine bin und einsam, das ich mir immer noch eine unreale familie vorstelle... aber ich bin single... ich find es nicht schlimm sich in eine traumwelt zu flüchten, denn wie die dame über mir schon sagte... wenn man das nicht macht, dann geht man irgendwann vielleicht kaputt, vor dem realen leben...
also warum sollte man sich nicht mal was schönes im leben vorstellen bzw. spielen damit es einem wieder besser geht


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BeitragVerfasst: 24.02.2011, 18:54 
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Registriert: 13.02.2011, 20:35
Beiträge: 5
hi jessycat22

Danke für deine antwort :D

ich finde du hast recht mit der traumwelt als rückzugsort.
Wenn ich das so sagen darf, ich finde es echt krass, dass deine vorstellung zur realität geworden ist. Irgendwie gruselig oda?

Glg Little Miss Silence


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