Gegen - Missbrauch e.V.

Weiß nicht, wie ich anfangen soll. Ich habe immer wieder den Impuls zu dem Ort zurück zu gehen, wo es passiert ist. Vielleicht liegt es daran, dass die Erinnerungen nur sehr schwer zugänglich sind. Manchmal ist alles so nah, da spüre ich die Schmerzen körperlich und manchmal denke ich, ich habe mir alles nur eingeredet.
In meinem Träumen spielt der Ort eine große Rolle. Ich versuche hinzukommen, will Antworten finden und komme nicht durch. Die Straßen sind entweder abgesperrt oder ein Zaun ist da auf einmal. Vielleicht ist wegen der Träume der Drang dorthin zu gehen im wachen Zustand umso größer. Ist das normal? Ich denke immerzu daran. Aber wenn ich in Wirklichkeit auch nur in der Nähe bin und an der Bushaltestelle eine Straße weiter aussteige, fange ich schon an Panik zu bekommen. Dann mache ich einen riesen Umweg, um bloß nicht in die Nähe des Hauses zu kommen.
Aber im Moment habe ich die ganze Zeit den Drang dorthin zu gehen. Fühle mich, völlig verrückt. Kann mich kaum auf etwas anderes konzentrieren. Weiß auch nicht, was ich erwarte, wenn ich dahin zurückkehre.

Es wäre wohl sehr mutig das zu machen, weil man das Gefühl hat, es zu müssen. Aber ob diese Sache oder dessen Lösung ortgebunden ist schliesslich, bezweifele ich.
Wohl eher es aus irgendeinem Grund nochmal durchmachen zu wollen um neue Erkenntnisse o.ä. zu erlangen. Warum nicht hypnotisieren vielleicht? Wäre wohl doch die direktere Konfrontation mit dem Trauma. Dies womöglich noch am besagten Ort machen zu wollen, hat was derb masochistisches, glaub ich.

Dazu kommt mir dieser Begriff Trigger in den Sinn. Hörte ich vorher noch nie von, doch begreif ich nicht, was dieser Begriff soll groß?
Hier triggert alles. Als würde man sich auf einen Trigger setzen und auf eine Tastatur mit lauter Triggertasten tippen.
Möcht damit nur sagen, die Erinnerungen holen einen ständig und immer ein. Denen muss man sich ehrlich entgegenstellen. Das kann in jedem Moment geschehen.
Konzentration ist ein passender Begriff dabei. Such auch mal die Ruhe, nicht die Aufregung.

Hallo Olea,

was Du beschreibst, kommt ziemlich häufig vor. Neben dem körperlichen und seelischen Leid, was Du an diesem Tatort erlebt hast, bedeutet dieser für Dich nun auch ein Ort, an dem Du eine angstmachende Situation unbewältigt verlassen hast. Eine Situation, über die Du die Kontrolle verloren hast, die Kontrolle über die eigenen Ängste.

Das ist ziemlich unaushaltbar. Manche Menschen, die eigentlich über eine innere Stärke verfügen, akzeptieren es nicht, dass sie keine Kontrolle haben über ihre eigenen Ängste. Sie suchen bewusst die Konfrontation mit dem angstauslösenden Ort oder einer Teilsituation, um die selbstbestimmte Kontrolle darüber wiederzuerlangen, ihre Angst zu bewältigen. Auch aus Gründen der Selbstachtung heraus. Du scheinst über eine solche innere Stärke zu verfügen, deshalb lehnt sich Dein Inneres dagegen auf, die Situation einfach so zu belassen.

Wenn Du das schaffst, an den Ort zurück zu kehren, und Dich den Gedanken und Gefühlen dort auszusetzen, hast Du einen großen Teil Deiner Kontrolle zurückerobert. Aber Du darfst (und solltest) Dir dafür alle Sicherheitsvorkehrungen schaffen, die Dir möglich sind. Das wäre z.B. die Begleitung einer Person, der Du sehr vertraust und die Dich auffangen kann, wenn die Erinnerungen in Dir Panik auslösen.

Es macht auch nichts, wenn Du diesen Versuch mehrmals angehen musst, weil es Dir nicht beim ersten Mal gelingt, es zuende zu bringen. Jedes Abbrechen ist nur Ausdruck Deiner gelungenen Selbstachtsamkeit. Denn nur dann, wenn Du soweit bist und stark bist, schaffst Du es auch bis zum Kernpunkt Deiner Angst. Ich glaube, Du hast die Kraft!

Huhu Olea.

Ich schließe mich Gode_RE an. Glaube, wenn du nicht an diesen Ort zurückkehrst irgendwann, wird es dich noch lange verfolgen - dieses Gefühl, dorthin zu wollen/müssen.

Das wirst du schaffen, wenn du Sicherheitsvorkehrungen triffst ! Glaube solltest dir danach auch viel Ruhe antun. Ist ja ziemlich nervenaufreibend. Pass dabei auf dich auf und überanstreng dich nicht !

Bin gespannt, was du schreibst, wenn du es hinter dir hast oder den ersten Versuch gemacht hast. Finde das interessant

Liebe Grüße

_________________
Ein einziger Regentropfen
- sanft auf die Haut prasselnd -
Kann eine ganze Welt erleuchten
Sei achtsam dafür

Hm,was Du da beschreibst kenne ich sehr gut.
Habe es sehr schnell getan dorthin zurück zu gehen,was nicht so
gut war und für MICH alles schlimmer gemacht hat.
Ich möchte dort nie wieder hin.Ich setze mich anders damit auseinander
um damit abzuschließen.Vielleicht ist das ein schwererer Weg.
Aber für mich der einzig aushaltbare.

Ich glaube das muß jeder für sich ganz allein entscheiden!

Wenn Du es tun möchtest,nimm vielleicht jemand Vertrauten mit,
der Dich kennt und dafür sorgt das nichts passiert und Du nicht
allein bist.Vielleicht vorher einen "Notfallplan "besprechen...

Das wären meine Gedanken dazu,was nicht für jeden paßt!!!

Gruß cori