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 Betreff des Beitrags: Sich outen?
BeitragVerfasst: 30.06.2011, 21:31 
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Ich hatte mal eine merkwürdige Erfahrung gemacht bei dem Vater einer Freundin mal (die als Kind selbst missbraucht wurde).
Er erzählte beiläufig als wir über alls Schlimme in der Welt, unter anderem Missbrauch, dass auch er diese Triebe in sich hat und kleine Mädchen (oder sogar Jungs) süss und niedlich findet. Aufreizend gekleidete (oder besser fast entkleidete) Mädchen insbesondere die ihn in Wallung bringen.
Doch er würde diesen Trieben und Gedanken nicht nachgeben war sein Einwand. Er sagte die so selbstbewusst und selbstverständlich, dass es mich irritierte. Er hat Recht irgendwie und doch ist es ein Tabubruch. Besonders für seine Tochter (meine Freundin damals) muss es hart gewesen sein.

Doch sie muss es von ihm wohl gekannt haben, dass er so ist und spricht. Unsensibel würde ich es bezeichnen. Auch sie selbst konnte oft verletzend sein, ohne es zu merken.
Meine Frage ist, ob es Sinn macht und eine Lösung darstellen könnte, wenn Männer (und manche Frauen) offen zu ihren Trieben und Gedanken stehen.
Oder ob es der "gesellschaftliche Tod" wäre?

Es muss eine Lösung geben.


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BeitragVerfasst: 30.06.2011, 22:59 
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könnte triggern...

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Hallo Eislieber, ich bin hier ja auch kein "Fachmann" aber würde gerne meine persönliche Ansicht einbringen...wenn ein Mann der so fühlt sich in der Form outet, dass er z.B. eine Therapie anstrebt um dies unter Kontrolle zu halten und niemals ausleben wird und möchte, finde ich, ist es gut so...( weiß selbst jedoch nicht, wie genau und ob diese Therapien auf Dauer Wirkung zeigen ). Sich gegenüber seinem Kind so selbstverständlich zu outen, finde ich geschmacklos und reichlich unsensibel...und gegenüber dem Mädchen, dass solches schon erleben musste - erst Recht...boah.. :?

Ich meine es ist ja so, dass nicht jeder Täter pädophil ist und nicht jeder Pädo muss ein Täter sein bzw. werden...
Dies ist auch gut und sachlich auf der Startseite hier unter der Rubrik "Pädosexualität" beschrieben..

Was die Gesellschaft angeht, finde ich persönlich auch, dass dieses "Outen" gefährlich werden könnte..früher z.B. war es unvorstellbar, dass sich homosexuelle Menschen geoutet haben - nun wird das als selbstverständlich, ja schon "normal" in unserer Gesellschaft toleriert..der Unterschied ist nur, ( auch meine persönliche Meinung) , wie Erwachsene ihre Gefühle untereinander ausleben, bleibt jedem selbst überlassen ( solange die Beteiligten alle einverstanden sind können die meiner Meinung nach machen was sie wollen - vorausgesetzt es nimmt niemand Schaden ), - mal so denke - aber gegenüber Kindern ist eine große Verantwortung da, das ist ein gewaltiger Unterschied...

der Gedanke, dass dies irgendwann in unserer Gesellschaft toleriert werden würde - nach dem Motto, solange er sich nichts zu schulden kommen lässt ist ja ok - dieser Gedanke macht mir Bauchschmerzen..

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Viele kleine Menschen, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.


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BeitragVerfasst: 30.06.2011, 23:04 
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Hallo Sabine, nur kurz, weil ich Schluss machen muss, der Vater wusste nichts von ihrem Missbrauchsfall.
Sie hat sich mir anvertraut in der Sache.


Bis bald.


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BeitragVerfasst: 30.06.2011, 23:19 
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Generell wird nicht jeder pädophile Mann zum Straftäter. Die meisten Täter sind keine Pädophilen, sondern Machtmenschen. Und es gibt Therapien, die sich speziell an Pädophile richten- damit sie keine Straftäter werden. Die heißen auch so "Kein Täter werden". Von daher ist outing- vor dem Therapeuten- ein Weg zum Schutz der Kinder.

Bei diesem Mann jedoch sehe ich weder, dass er sich der Gefahr bewusst ist, dass er therapeutische Hilfe sucht- noch dass er sich selbst vorsieht, sich nicht in solche Situationen zu begeben. Er gibt ja regelrecht noch damit an. Und wo hat er denn fast nackte oder leicht bekleidete Kinder gesehen? Er scheint solche Situationen nicht zu meiden- im Gegenteil. Und da bleibt bei mir schon die Frage, ob er bezüglich seiner Tochter so "unwissend" ist, wie er tut....


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BeitragVerfasst: 30.06.2011, 23:20 
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Ach ja, und so wie er davon redet- noch dazu vor seiner Tochter- ist es außerdem verharmlosend. Und damit ein Unding.


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BeitragVerfasst: 01.07.2011, 21:57 
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Denke auch, dass da etwas nicht stimmen kann. Ich glaube nicht, dass er kein Täter ist - evtl hat er sogar bei diesem anderen mitgemacht...

Finde es gut, dass sich jemand outet aber da muss dann auch sofort etwas gemacht werden...

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BeitragVerfasst: 01.07.2011, 23:01 
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Sind alles Deutschen irgendwie so offen was ihr Gefühlsleben angeht, habe ich mich da gefragt. Weil ich bin ja türkischstämmig, auch wenn ich wahrscheinlich nicht der typische Türke bin wohl, glaube ich.

Deren Tante erzählte mal auch ganz offen über eine Gebärmutterleiden in allen Details und wie es sie mitnimmt. Sowas könnte ich auch nicht. Ehrte mich zwar irgendwie, das man mir da offensichtlich vertraute, doch war ich an sich noch ein Fremder für sie...

Der Vater ist auch irgendwie ein Machtmensch gewesen. Beruflich immer unterwegs, wenig zuhause. Nun Frührentner und nur zuhause. Sie hatten bis vor kurzem wohl auch immer mehrere Pflegekinder aus schwierigen Situationen bei sich, kurz und auch länger. Das da viele Missbrauchsfälle drunter waren, versteht sich fast von selbst.
Auch deshalb hat sie (meine Freundin) still gehalten, nach ihrem Missbrauchsfall, weil die Eltern (besser Mutter) so beansprucht war mit den Problemen der Pflegekinder.

Schon alles verzwickt. Wem will man da Vorwürfe machen?


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BeitragVerfasst: 02.07.2011, 00:01 
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Vorwürfe würde ich dem Mann machen, der um seine Neigung weiß und dennoch schwerverletzte Kinder in seinem Haus aufnimmt, statt sich in Therapie zu begeben und Kontakt zu Kindern zu meiden.

Aber sowas mit Gebärmutterleiden, das darf man schon erzählen bzw da sieht kein Mensch was bei, das zu erzählen. Ist auch nicht anders als ein Beinbruch nur an ner anderen Stelle. Das ist wohl wirklich in Deutschland so, glaube ich ;-))


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BeitragVerfasst: 02.07.2011, 11:06 
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Ich schließe mich Pu an !

Das mit dem Gebärmutterleiden ist wirklich nicht schlimm zu erzählen, auch wenn es in einem intimen Bereich ist (intimere Sachen würde ich unnormal finden). Schon ab 20 Jahren sollten sich Frauen untersuchen lassen, ob sie das haben, weil es leider oft vorkommt. Denke mal es geht um Krebs?

Liebe Grüße

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BeitragVerfasst: 04.07.2011, 14:05 
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also das ist einer der wenigen Threads wo ich fast vom Stuhl gefallen bin als ich ihn gelesen habe.


Nicht nur das ein Vater pädosexuelle Neigungen hat und diese auch noch offenkundig und relativ stolz darstellt; er hat auch noch viele Kinder mit schwerer Vergangenheit bei sich zur Pflege.

Da soll einer denken was will aber irgendwo sollten ja vielleicht doch psychologische Gutachten der Pflegeeltern gemacht werden bis man da mal Kinder hin gibt - wo natürlich dann solche Sachen herauskommen sollten.
Das ist ja fast schon verkehrte Welt, fehlt bloß noch das der Pflegevater die Pflegekinder ins Ferienlager schickt und zwar in die ganz speziellen zu seinen Internetfreunden.

Das alte Leute oder generell manche Leute relativ locker mit ihren Gebrechen und Krankheiten umgehen und auch am tresen der krankenkasse die oma gern mal ihr gebiss anschaulich auf den tisch legt ist ja okay. Aber das was der vater macht ist---ja da fehlt mir glatt der Wortschatz um es passend zu formulieren.

Das er es seiner selbst betroffenen Tochter ins Gesicht sagt, mag ja noch gehen, da sie ein engstes Familienmitglied ist und er ja von ihren eigenen Erlebnissen nichts wusste - aber vor dem Lebenspartner der Freundin???
Es ist auch sehr erstaunlich, dass er angeblich den Trieben nicht nachgibt denn damit kann er ja nach dieser Erzählung hier nur meinen, dass er bisher keine Kinder selbst misshandelt hat, denn Bilder und Videos scheint er ja schon einige gesehen zu haben.
Wenn er schon meint er hat sich da unter Kontrolle, dann sollte er doch nicht noch extra sich Kinder nach hause holen. Aber so wie es scheint und mir gerade in kombination der aussagen von Eislieber einfällt, könnte der ahc so stolze sich "selbstbeherrschende" pädophile Pflegevater die Pflege der Objekte seiner eigentliche Begierde als eine Art Spiel und herausforderung für sich selbst sehen - Ganz nach dem Motto, mal sehen wie lange ich mich beherrschen kann.

Boar bei dem Gedanken dreht es mir echt den Kopf und Magen um.

Es wäre gut wenn er sich in therapeutische Behandlung begeben würde, denn die gibt es auf jedenfall ist aber leider noch schlechter verbreitet als die für Betroffene. Dort lernen die potentiellen Täter mit ihren Gedanken ud wünschen umzugehen, sich in bestimmten Situationen besser zu verhalten und Orte zu meiden. Ich glaube ich hatte darüber mal eine Dokumentation gesehen oder eher einen Bericht:

Der Mann in dem Bericht hatte auch solche Neigungen und war in Berlin in Therapie. Er hatte gelernt Situationen mit Hilfe der Ampel einzustufen - grün ist alles okay und gelb..naja vorsicht geboten und rot geht garnicht-bloß weg aus der Situation. Und bei ihm funktionierte es laut eigenen Aussagen und dem Bericht.
Finde es auch sehr wichtig, dass die Menschen sich auch zumindest ihrem engsten Umfeld outen können, denn das Leben wird dadurch auch etwas besser und einfacher, denn so kann die Familie selbst ihn unterstützen und mit ein auge auf alles haben.


Das Outen von Homosexuellen mit dem Outen von Pädophilen zu vergleichen finde ich etwas makaber. Dennoch muss ich sagen, dass jegliche Lebensart und Lebensform normal ist und da gehören keine "".."" hin. Alle Erscheinungsformen des Zusammenlebens und der menschlichen Interaktion gab es seit je her: Monogamie, polygamie, heterosexualität, homosexualität usw. ja wahrscheinlich sogar pädosexualität. Schauen wir doch einfach mal in die Antike oder so.

Wie Sabine schon sagt, sollten alle so Leben dürfen wie sie es gerne möchten, wenn dabei keiner einem anderen einen Schaden zufügt. Alles muss in den Bahnen der gesetzlichen Vorschriften und gesellschaftlichen Normvorstellungen verlaufen und ich bin froh darüber, das die vorurteile gegenüber anderen lebensweisen immer weiter sinken und wir hoffentlich irgendwann einmal dort angelangen wo schwule oder lesbische päarchen glücklich arm in arm neben heterosexuellen paaren sitzen können ohne angemotz oder verprügelt und beleidigt zu werden.
Pädosexualität sollte auch tolleriert werden solange keine Gesetze oder Normvorstellungen geschweigedenn der Körper oder die Seele eines Kindes / Jugendlichen verletzt wird.
Sicherlich bereitet es uns allen bauchschmerzen daran zu denken wie das sein würde aber solange die Kinder und Jugendlichen unversehrt bleiben und die Menschen mit diesen Neigungen sich helfen lassen ist es doch gut.
Mehr wollen wir ja nicht:

Schutz der Kinder und jugendlichen vor sexuellen Missbrauch und Missbrauch jeglicher anderen Art!!!!



MfG, Kairan





P.S.: die Frauen und Männer haben sich diese Neigungen ja auch nicht ausgesucht, die hat Mutter Natur ihnen auch ohne zu fragen gegeben

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Siehst du auf deinem Weg
vergessene, verirrte Jungen
gib ihnen die Hand
um sie zu führen
in eine andere Zukunft

Kindliches Glück
zu schnell vergessen-ausgelöscht
ein goldenes Licht brennt ewig
ganz am Ende des Weges


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BeitragVerfasst: 04.07.2011, 21:05 
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*zustimm* außer dass Pädosexualität in Ordnung sei :P

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BeitragVerfasst: 18.07.2011, 12:26 
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Alles und jeder hat doch seine dunklen Seiten und dieser Mann eingangs im Beitrag, hat sich offen dazu erklärt. Von alleine, wurde ja nicht gedrängt dazu. Es waren sein Kommentare zum Geschehen in der Welt oder was er sah.
In dem Fall ging es sich auch um Mädchen aus der Bekanntschaft die zu freizügig sich bewegen. Was eben normal ist heute.
Dieser Mann war brutal erhlich, das fand ich schon beeindruckend. Aber das eine Gefahr von ihm ausgeht, würde ich bezweifeln….aber wer weiß?
Es ist eine hart gebeutelte Familie jedenfalls zu dem Moment. Die etwas jüngere Tochter starb bei einem Unfall, schon das nahm sie alle sehr mit. Familientherapien hatten sie wohl auch etliche hinter sich.
Und Raindrop, Kairan schrieb ja nur das man Pädosexualität tolerieren soll, nicht das es in Ordnung ist. Die Gefühle, Gedanken und Triebe kann man eh nicht verbieten. Bestraft wird man für die verbotenen Handlungen.


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