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 Betreff des Beitrags: chronische Schmerzen und andere körperliche Beschwerden
BeitragVerfasst: 21.08.2011, 19:58 
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Registriert: 21.08.2011, 19:35
Beiträge: 2
Hallo zusammen,

ich bin neu hier und hätte mal eine Frage an Euch. Wer von Euch hat auch mit chronischen Schmerzen und anderen körperlichen Beschwerden zu kämpfen? Ich nehme seit einigen Jahren Antidepressiva und mir geht es nun ja so einigermaßen aber es kommen immer wieder Beschwerden hinzu die mir das Leben nicht leichter machen. Ich habe schon mal eine Therapie gemacht sie aber vorzeitig abgebrochen, da es mir aber im Moment wieder sehr schlecht geht möchte ich es nochmal angehen und eine Therapie machen.

LG


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 23.08.2011, 10:48 
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Registriert: 12.04.2011, 11:39
Beiträge: 52
Wohnort: NRW
Hallo Tinkerbell78,

erstmal herzlich willkommen! Die körperlichen Beschwerden kenne ich auch. Durch den MB habe ich meinen Körper vollständig verlassen. Ich habe einfach nicht mehr in ihm gewohnt und nichts mehr gemerkt. Vielleicht ist es bei dir ja ähnlich.

Irgendwann habe ich dann jedenfalls begonnen wieder in meinen Körper "einzuziehen". Ein lagsamer langwieriger Prozess. Denn der Zustand vorher hatte mich über Jahrzehnte beschützt und hatte genau so lange Zeit sich zu festigen. Wie viele Jahre es nun dauern mag, das wieder rückgängig zu machen weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass es sich lohnt. Obwohl es alles wieder aufwühlt! Alle schlimmen Gefühle sind noch im Körper gespeichert und man muss durch alles nochmal durch, wenn man seinen Körper zurückerobern will. Teilweise ist es ein harter Kampf.

Ich kann nur sagen was mir hilft: In erster Linie viel Zeit und vor allem Aufmerksamkeit für den eigenen Körper. Immer wieder reinfühlen. Jeden Tag, jede Nacht. Nicht mehr weglaufen vor dem was in einem drin ist. Sport ist gut, lenkt aber die Aufmerksamkeit fast immer von sich selbst ab oder wird benutzt um Agressionen an sich selbst abzureagieren. Viel besser sind meditative Zugänge zum Körper, beispielsweise Yoga.

Es ist ein langer Weg und man weiß nicht, wo er endet. Aber hat man eine Wahl?

Viel Erfog unf viele Grüße,
Raupe.

_________________
... irgendwann schlüpft der Schmetterling :)


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 23.08.2011, 12:39 
Hy
ich habe selbst eine Reihe psychosomatischer Beschwerden.Therapie hilft mir sehr zu mir zu finden.
Aber der Grund für unerklärbare Schmerzen ist das Körpergedächnis,das auch seine Erinnerungen auf den Markt wirft.Ich hab vor Kurzem die Erfahrung gemacht das mein Körper mir damit was sagen wollte mit einer bestimmten Reaktion.Seit ich mich damit beschäftige,geht diese Reaktion deutlich zurück.
Für mich ist es schwer und dauert noch lange,aber ich sehe es nicht mehr als Feindbild sondern als Hilfe zu verarbeiten und zu verstehen.
Das sind meine Gedanken,jeder muß seinen Weg finden damit.
Lg cori


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BeitragVerfasst: 23.08.2011, 21:07 
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Registriert: 21.08.2011, 19:35
Beiträge: 2
Hallo und vielen Dank erst mal für Eure Antworten. Es ist beruhigend zu wissen, dass es auch anderen so geht, denn ich zweifelte schon langsam an meinem Verstand. Ich bin, würde ich mal so sagen Stammkunde bei sämtlichen Ärzten. Mittlerweile weiß ich, dass die Beschwerden die ich habe psychosomatisch sind. Ich werde und muss es akzeptieren, dass der MB mein Leben bis heute bestimmt. Aber es gibt auch eine gute Nachricht, ich werde kämpfen!

LG


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 23.08.2011, 21:12 
Ich habe auch viele Ärzte die mich schon kennen bzw auch die
Helferinnen. :oops: Aber das ist z.Zeit OK.Aber ich leide auch oft
darunter!

Viel Kraft dir!

cori


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 24.08.2011, 09:07 
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Registriert: 12.04.2011, 11:39
Beiträge: 52
Wohnort: NRW
cori hat geschrieben:
Aber der Grund für unerklärbare Schmerzen ist das Körpergedächnis,das auch seine Erinnerungen auf den Markt wirft.


Genau so erkläre ich mir auch meine "unerklärlichen" Schmerzen. Der Körper erinnert sich an alles. Auch an die Dinge, der Kopf längst vergessen oder verdrängt hat. Das ist aber auch eine große Chance. Wenn man den Mut aufbringt, hinzufühlen und nicht davor wegzulafen. Dann kann der Körper der Schlüssel sein und den Zugang zu sich selbst wieder ermöglichen, der vor so langer Zeit zerstört worden ist.

cori hat geschrieben:
Ich hab vor Kurzem die Erfahrung gemacht das mein Körper mir damit was sagen wollte mit einer bestimmten Reaktion.Seit ich mich damit beschäftige,geht diese Reaktion deutlich zurück.


Genau diese Sichtweise habe ich inzwischen auch verinnerlicht und das hilft ungemein. Man hat immer die Wahl, wie man körperliche (aber auch seelische) Beschwerden interpretiert. Früher gabe es für mich da nur eine Reaktion: Chatastrophendenken. In meinem Kopf lief ein Film ab der in den Abgrund führte. Ich musste dann lernen, nicht zu denken um diese Filme zu stoppen. Inzwischen kann ich jede Beschwerde als Botschaft meines Körpers bzw. meiner Seele ernst- und annehmen und sie sogar positiv als Bestandteil meiner Heilung interpretieren. Das macht es sehr viel leichter und auch ich beobachte inzwischen, dass die Beschwerden weniger werden. Also scheint diese Sichtweise richtig zu sein.

Alles Gute,
Raupe

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... irgendwann schlüpft der Schmetterling :)


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 31.08.2011, 00:50 
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Registriert: 14.08.2011, 01:44
Beiträge: 20
Wohnort: NRW
Hallo Tinkerbell78..auch ein herzliches Willkommen von mir....Auch ich hatte mit chronischen Schmerzen und körperlichen Beschwerden zu kämpfen,kein Arzt/Ärzte konnte/en mir wirklich helfen,im Gegenteil,ich wurde als Simulant hingestellt.Bis dann festgestellt wurden ist,psychosom.Erkrankung...Durch langer Therapie(die noch besteht),habe ich es sehr gut im Griff bekommen.Wichtig ist ,die Symptome anzunehmen,darauf einzulassen und durchzustehen u.verstehen,Strategien entwickeln,dies war meine Erfahrungen.Wenn ich jetzt mal zurück denke...Lange Zeit,war ich voll Wut ,Hass,Verzweifelt,Hilflos usw.,in mir tobten wilde Stürme,ich kam nicht zur Ruhe,an Gelassenheit war nicht zu denken.Ich fragte mich immer:Ändert sich irgendwas,wenn ich weiter voll Hass,Hilflos,Verzweifelt usw.bin??Ist der Alltag eine Spur leichter,wenn ich diese Verzweiflung,Hilflosigkeit, täglich nur aushalte?Ich versuchte: Kaltes, Hass und Wut,alles, was zur Vergangenheit gehörte,Vergangenheit sein zu lassen,und Warmes,Helles und Schönes,alles was ich jetzt erlebe,im Jetzt zu leben.Es war ein sehr beschwerlicher Weg,aber es lohnte sich.Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und gib nicht auf,wenn Dir etwas im Wege steht.Ganz liebe Grüsse


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 20.10.2011, 14:26 
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Registriert: 20.10.2011, 13:21
Beiträge: 15
Wohnort: Bad Kreuznach
Hallo Tinkerbell,
ich bin auch schmerzpatient.habe eine somatoforme Schmerzstörung als vorläufige diagnose.ich hätte nie geglaubt, dass der körper sich erinnern kann, was ihm alles zugefügt wurde, aber ich kann es eigentlich nur bestätigen.ich weiß zwar noch nicht, woher mein ganzkörperschmerz kommt, aber ich kann mit sicherheit sagen, dass immer dann wenns triggert gewisse körperregionen stark reagieren, wie z.b. ziehen im Unterl***b, schmerzende Br***t etc. :evil:
ich nehme übrigens seit ein paar wochen venlafaxin und remergil in kombi.damit werden die körperlichen schmerzen erträglicher und auch das schlafen wird angenehmer...wenn man das schlafen nennen kann :cry:

_________________
Vergeben heißt vergessen, aber ich vergesse nie!


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