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 Betreff des Beitrags: Angst vor was
BeitragVerfasst: 23.09.2011, 20:43 
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Registriert: 23.09.2011, 18:40
Beiträge: 3

Hallo,
ich weiß gar nicht wo ich anfangen und was ich schreiben soll.
Ich bin so verwirrt.
Mit 15 wurde ich sexuell missbraucht, mit 24 von meinem damaligen Freund mehrere male ver..... . Daraus entstand ein Kind und bis ich es bewusst wahrnahm war ich im 6ten Monat. Die Monate davor hatte ich "unbewusst" versucht, es loszuwerden. Schon, das ganze zu lesen ,muss euch verwirren.
Ich war dann 1 1/2 Jahre später in einer Art Traumatherapie. Dort kam eine Erinnerung. Mein Dad stieg aus der Dusche und gab mir einen Klaps auf den Po. Ich war aber schon älter und meine Reaktion war gar keine. Klingt schon wieder alles sehr komisch denke ich. Dann habe ich mir mal meine ganze Kindheit so angeguckt und ich habe mich gefragt, ob jedes Kind so irre ist wie ich. Ich hatte vor allem Angst, ich habe um mein Leben gefürchtet, ich habe jedem erzählt, meine Eltern lieben mich nicht, mein Papa hat uns manchmal gehauen mit einem Stock. Ich habe immer gekuscht, habe nie was gesagt, egal wer mir was angetan hat, egal ob schuldig oder nicht schuldig, ich war immer schweigsam, habe alles hingenommen. jeder konnte machen mit mir was ich wollte. ich schaue mir meine Brüder an, alkohol, keinen Abschluss, verkorkstes Leben. Ich schaue zurück, Alkohol, Drogen, Parties Übergriffe, Hass auf meinen Vater.
In der Therapie schauten wir uns die Vater-Tochter-Beziehung an. Er sah mich ein Stück weit als Geliebte. Der Therapeut sagte mir aber, dass wenn was vorgefallen wäre in meiner Kindheit mit meinem Vater, ich unendlichen Hass für ihn empfinden würde. Hatte ich auch, jahrelang, aber wusste nie warum und habe mich irgendwann entschieden, ihn zu lieben.
10 Jahre später und mir ging es gut, endlich wieder Leben bis vor 3 Monaten...
ein Kind erzählt, es wurde von meinem Vater missbraucht.
Ich habe Angst und mir dreht sich alles, durch diese Aussage wurde meine Seele zerschmettert und im Moment bin ich froh, dass mein Körper den Schmerz übernommen hat.
Ich habe Angst, dass doch was war. Habe ich was übersehen? Hilfe ich habe so Angst. Ich will nicht wieder von vorne anfangen. Ich war schon so weit.


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BeitragVerfasst: 23.09.2011, 21:36 
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Registriert: 27.11.2006, 12:08
Beiträge: 2046
LIebe confused,

Verdrängung ist eben oft auch ein Schutz. Das hast du gut hinbekommen mit dem Schutz. Was dein Therapeut da sagte, dass du wütend sein müsstest- klingt irgendwie falsch für mich. Also rei theoretisch, aber praktisch erlebe ich es hier, das kaum einer überhaupt Wut empfinden kann und das erst langsam lernt und die Wut so vielen hier Angst macht. Wie kann das der Therapeut nicht wissen?
Hab ich es jetzt richtig verstanden , dass aktuell ein Kind um Hilfe bittet, weil es redet, weil es erzählt, was ihm geschah? Ja, dann hast du nicht selbst entschieden, deinen Schutz aufzugeben und das macht Angst. Und doch finde ich es mutig, dass du hinschaust auch wenn es Angst macht. Da ist ein Kind, ich weiß nicht, wie schwer es ihm gefallen ist, aber es scheint dir zu vertrauen, wenn es dir das sagte. Und du kannst es bei der Hand nehmen.

Viel viel Kraft und Mut,

Pu


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BeitragVerfasst: 23.09.2011, 21:48 
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Registriert: 23.09.2011, 18:40
Beiträge: 3
aber Pu das kind bin ja gar nicht ich. ein anders kind redet da und was mein inners Kind dazu sagt, weiss ich gar nicht.
ich erinner mich an keinen missbrauch. gut die schläge, der klaps, aber mehr nicht. ich stellte meine kindheit immer in frage, mein verhalten, unsere familie.
ich habe angst, dass in meiner kindheit was vorgefallen ist, von dem ich nichts weiss...
ich schreibe morgen nochmal :(


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BeitragVerfasst: 24.09.2011, 07:17 
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Registriert: 27.11.2006, 12:08
Beiträge: 2046
Hi confused,

ich habe schon verstanden, dass es sich um ein anderes Kind handelt, was sich dir offenbart hat. Macht es das anders? Es scheint Vertrauen zu dir zu haben.

LG,
Pu


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BeitragVerfasst: 24.09.2011, 08:47 
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Registriert: 23.09.2011, 18:40
Beiträge: 3
:oops:
ich schäme mich für das geschriebene.
danke für deine zeit.
ich sollte mich mal ein wenig ordnen. ich gebe mir nun mehr mühe mit dem kopf zu denken.
das kind hat sich nicht mir anvertraut. der verdacht besteht, dass mein dad ein kind missbraucht hat.
nachdem ich das gehört hatte, ist irgendwas in mir geschehen. was weiss ich nicht. ein unerträglicher schmerz hat mich befallen, ich hätte heulen und schreien können. dann kamen mir die gespräche in den sinn mit dem damaligen therapeuten, mein verhalten als kind und etliche fragen. warum wollte ich als kind lieber tot sein als lebendig, warum die ganzen albträume, warum immer diese angst, warum, warum, warum. wegen ein paar schläge auf mein gesäß? das kam mir immer so irreal vor. er war ja sowieso kaum da. dann das widersprüchliche - wenig negative erinnerungen, aber ich behauptete immer, meine eltern würden mich nicht lieben und fragte meine cousine, warum keiner das jugendamt angerufen hat, um uns zu helfen. aber wovor? ich hätte denen noch nichtmal was erzählen können außer von ein paar schlägen.
vor ain paar monaten also als das mit dem kind kam, erlebte ich einen so psychischen absturz, dass ich eine therapeutin aufsuchte. der erzählte ich nur, dass mein vater verdächtigt wird und ich damit nicht klar komme. ich schäme mich so sehr vor ihr, dass ich ihr irgendwie nur müll erzähle.
der seelische schmerz wurde immer mehr von dem körperlichen abgelöst und der ist mir ehrlich gesagt lieber. ein rücken hat sich so sehr verspannt, dass ich 24 stunden schmerzen habe.
nun kommen meine eltern morgen. wir wohnen weit weg und so bleiben sie für ein paar tage. ich habe es erfolgreich geschafft, diesen besuch beiseite zu schieben, aber jetzt ist es bald morgen und seit montag will immer mehr meine seele schreien und ich will das nicht. das schlimme ist, dass ich wie gelähmt hier sitze und meinen alltag nicht mehr beherrsche, ich schlafe extrem wenig, lasse alles abgedunkelt und mein mann hält mich für eine spinnerin.
ich mich irgendwie auch. was habe ich bloß?


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 24.09.2011, 12:08 
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Registriert: 27.11.2006, 12:08
Beiträge: 2046
Hi confused,

du hast weder mir noch deiner Therapeutin Müll erzählt. Du erzähltest, was dir berichtet wurde und was du dabei fühlst. Und daran ist alles alles wahr. Und vom dem was sonst noch war, sagst du, dass du dich nicht erinnerst. Das ist einfach eine Tatsache, also kein Mist. Einfach wahr.

Ich weiß gar nicht, was ich dir sagen kann. Ich kann mir vorstellen, was es auslöst. Es ist eben ein gewaltiges Drama. Ich bin da nur auch hilflos, kann dir nur Kraft wünschen.
Zum Besuch sagtest du ja, dass du ihn nicht willst. Das ist doch schonmal ne klare Aussage. Kann dein Mann dir helfen, ihn abzusagen? Es heißt ja nicht, dass du wüsstest, was war oder ist. Es heißt nur, dass es dich zur Zeit einfach überfordert. Und das ist ok, dann abzusagen.

Ganz viel Kraft wünsche ich,

Pu


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