Gegen - Missbrauch e.V.

Ich habe mit meiner letzten Therapeutin kurz an meinen Gefühlen bezüglich des mb gearbeitet. Und da ist mir bewusst geworden, dass ich noch unheimlich wütend bin, weil es IHM jetzt gut geht und ich eher am Kämpfen bin. Weil ER sich nicht mal entschuldigt hat. Weil ER nur eine Therapie hatte. Weil ER normal weitermachen kann. Und meine Therapeutin hat mit mir drüber geredet. Und ich hab halt gemerkt, dass ich das alles (bildlich gesehen) in einen Sack getan habe und da bleibt es. Und so kann ich überwiegend normal leben. Aber in dem Sack ist ein unheimlich großer Stein voll Wut. Und die kann ich nicht wegdrücken, die reißt dann praktisch den Sack immer wieder auf und ich komme ins Straucheln. Ich hoffe ihr wisst was ich meine. Naja und diesen Stein will ich weg haben. Eigentlich den ganzen Sack, aber meine Therapeutin meinte das wird mir nie gelingen. Ich muss nur das schwerste darin beseitigen, dann ginge es mir besser. So und deshalb haben wir einen Brief geschrieben, aber ER hat nicht geantwortet. Und das hat dein Stein nur noch schwerer gemacht. Ich möchte den aber weg machen. Wie schaffe ich das. Ich will die Wut nicht mehr. Und meine Therapeutin meinte dann weil ich weiterhin noch nicht mal mit meiner Familie reden kann um das loszuwerden, ich solle ein Treffen machen. Es gibt da so Leute den schilderst du deine Situation und durch Schauspieler werden die Charaktere gespielt und du sollst dich befreiter fühlen. Sowas finde ich leider nicht. Dann habe ich hier den Tipp für 2 Bücher bekommen, die das innere Kind aufarbeiten. Wisst ihr was ich meine? MIr zerreißt es den Sack in mit und ich werde aufgewühlt und traurig und das kommt alles wieder. Ich will das nach 13 Jahren nicht mehr. Kann mir da einer Tipps geben bitte? Ich suche schon eine neue Therapie und werde ja auch die Bücher lesen. Aber ich brauche glaub ich eher Tipps für den Alltag. Vielen Dank schon mal.

Hallo Naschatka,

ich glaube, diese unbändige Wut kennen wir hier alle. Da ist es nicht immer leicht zu raten. Vielleicht gehst Du mal in den Wald und schreist ganz laut Deine Wut heraus, das hilft manchen. Das kann aber nicht jeder. Du kannst auch mit den Fäusten auf ein Kissen losgehen, da ist die Verletzungsgefahr nicht so groß. Die Zeit spielt eine große Rolle und es dauert, Du brauchst viel Geduld. Bei mir sind es jetzt 15 Jahre her, daß ich es wieder weiß und alles ist noch nicht wieder da. Wenn ich mir sage, gut, das ist meine Vergangenheit, ich kann sie heute durch Wut auch nicht mehr ändern und muß damit leben, dann geht es mir inzwischen schon ganz gut. Aber es ist ein langer Weg dahin. Doch ich denke, indem Du hier im Forum schreibst, bist Du schon ein ganzes Stück weiter. Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld und daß es Dir bald besser geht.

Liebe Grüße

Helga

huhu

ich wollte was zumm thema schreien sagen...

ich kann das nicht schreien... aber ich habe gemerkt das wenn ich laut singe es einen ähnlichen effekt hat.... also wer nicht schreien kann, kann ja mal mit laut singen versuchen

lg chupi

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oma, bin ich eigentlich philosoph oder dichter?
nunja, viel doof biste schon und wenn du dir noch watte in die ohren stopft bist du auch dichter

vergangeheit ist, wenn es aufhört weh zu tun *mark twain*

Danke schön. Ja sowas hat bei mir noch nie funktioniert.

Danke, ich singe in der Tat gerne und oft, dann gehts mir auch in dem Augenblick gut. Aber danach nicht mehr.

Hallo Nataschka,

bei mir hilft zur Zeit bei akuten Wutanfällen, Taschentücherpackungen an die Wand, die Decke, auf den Boden zu werfen, so dass es laut knallt. Und dazu dann schreien oder auch nicht.

Klappt bei mir aber nur, wenn deutlich ist, worauf die Wut jetzt konkret gerichtet ist. Dann denke ich daran und werfe und werfe. Bei unklarer unterschwelliger Wut habe ich auch keine Idee, weil es so ungreifbar ist.

hm

Ja das Problem ist nur noch, dass ich die Wut speziell wegen früher meinte und die tägliche hab ich net. Nur was mach ich gegen die Wut gegen ihn, die kommt ja nicht immer. Oder die ist so unterschwellig da. WEißte?

Hallo, also ich kenne zwar nciht , wütend auf der oder die Täter sein zu können, aber ich denke, vielleicht hilft es dir, deine ganze Wut an ihn in einem Brief zu verfassen, den du dir behälst und einen eben an den Täter schickst. -nur mal so ein Gedanke-

Viel KRaft dir.

babas

Das habe ich schon gemacht. Er hat nicht geantwortet.

oh, das tut mir leid. Demfall hat der Täter wohl keine Reue empfunden-denk-.
ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber hast du eine Anzeige gemacht?? Vielleicht hilft dir das, die Wut abbauen zu können, wenn der Täter bestraft wird vor dem Gesezt halt. Ist nur leider sehr sehr strapaziös, was ich hier so mitbekommen habe und naja nicht immer zu gunsten des Opfers, was ich widerum eine bodenlose Frechheit empfinde.
Wünsch dir jedenfalls alles Gute und viel Erfolg bei der Verarbeitung

babas

Ja ich glaube auch, dem tut nichts leid. Der hat wieder ein schönes Leben und so. Ja angezeigt haben wir ihn, Therapie, 2 Jahre Bewährung und Geldstrafe.

Hallo Nataschka,

die Sache mit der Wut beschäftigt mich auch sehr, weil ich selbst ein Problem damit habe.

Bei mir ist die Wut meistens so unterschwellig. Dann merke ich, dass was nicht ok ist, aber erstmal weiß ich nicht was. Die Wut ist mir einfach nicht bewusst. Deshalb versuche ich, mir überhaupt dessen bewusst zu werden, dass und wann ich wütend bin.

Und wenn ich dann weiß, dass ich wütend bin, kann ich schauen, worauf ich wütend bin. Dabei kommt immer wieder raus: ich bin grundsätzlich wütend. Weil alles so scheiße ist. Und dass alles so scheiße ich, hat ja auch seine Gründe ... Zeuchs, das schon längst vorbei ist.

Dann habe ich einen Grund für die Wut. Und dann kann ich sowas wie das mit dem Werfen machen.

So meinte ich das mit der unterschwelligen Wut.



Das mit dem Brief ist ja schon mal ein Ansatz, aber wenn davon die Wut nicht weg gegangen ist, dann ... vielleicht nochmal mit einem anderen Ansatz schauen ... Es sind ja immer zwei Aspekte, mit denen man es zu tun hat: zum Einen die Ausandersetzung mit dem Damals (hier ist zB ein Brief sinnvoll) und zum Anderen die aktuellen Probleme, die zwar auch mit dem Damals im Zusammenhang stehen, aber eben jetzt eine Belastung sind. Und die unterschwellige Wut ist meiner Meinung nach etwas, das mehr mit dem Jetzt zu tun hat als mit dem Damals. Oder, naja, anders gesagt, es ist etwas, womit man im Jetzt arbeiten kann. Ich weiß nicht, wie ich das treffend ausdrücken kann. Tja.

hm

Ja ich versteh schon wie du das meinst. Aber was soll ich gegen die Wut im Alltag machen, die deiner Meinung nach aus dem Jetzt kommt?

Hallo Nataschka,

ich glaube, es gibt eine gesunde Alltags-Wut, zB wenn man geärgert wurde. Und dann gibt es diese unterschwellige immer vorhandene Wut. Und wenn sich beides vermischt (was ja nun mal ständig passiert, wenn unverarbeitete Wut aufkommt) wird es halt kompliziert. Ich versuche dann erstmal mir in dem Moment darüber klar zu werden, dass das jetzt eine Vermischung ist und dass meine Wut viel größer ist, als es der aktuellen Situation angemessen wäre. Dann: durchatmen, "halb so wild" denken. Und dann kann man sich entscheiden, womit man sich jetzt gerade beschäftigen kann und will: mit der aktuellen Situation und der damit verbundenen Wut oder mit der unterschwelligen Wut und dem, wo sie her kommt. Schließlich können solche Alltags-Erlebnisse ja auch ein Türöffner sein, um an Sachen ran zu kommen, die sonst nicht so offen liegen ...

Das ist jetzt so ein Modell von mir. Es heißt nicht, dass ich damit besonders viel Erfahrung hätte ... ich experimentiere gerade damit und habe den Eindruck, dass es in eine gute Richtung gehen kann. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger.

Und um mal noch deine Frage zu beantworten: ich weiß nicht, ob es dir hilft, wenn du versuchst, etwas _gegen_ die Wut zu tun. Vielleicht bringt es mehr, wenn du _mit_ der Wut etwas tust, zB Softball werfen, Boxsack, Holz hacken ...

hm

Danke, den Ansatz find ich gut, aber ich weiß nicht ob ich das hinkriege. Danke schon mal.