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 Betreff des Beitrags: Selbstmitleid?
BeitragVerfasst: 29.02.2012, 16:37 
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Registriert: 16.06.2011, 10:07
Beiträge: 79
Hallo,

als ich neulich jemand vom sm erzählte, war dessen Meinung, daß ich doch nur im Selbstmitleid schwimme. Nun frag ich mich, ob derjenige vllt. doch recht hat und es nur an mir liegt, daß ich es nicht vergessen kann. Ist es wirklich Selbstmitleid? Ich weiß überhaupt nichts mehr, bin vollkommen durch den Wind.
Vllt. weiß einer von Euch, wie man damit umgeht?

Liebe Grüße

Helga (Wirbelsturm)

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Der Weise mit Hoffnung erträgt die Qualen des Lebens
Euripides


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BeitragVerfasst: 29.02.2012, 17:06 
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Registriert: 11.04.2003, 00:00
Beiträge: 632
Helga, du hast allen Grund es erzählen zu wollen, weil es einfach wichtig für die Heilung ist-denk-. Also ich meine, darüber reden zu dürfen. Das ist kein Mitleid wollen, das ist einfach heilen wollen. Ich habe nach 10 Jahren noch immer das bedürfnis darüber reden zu fdürfen. BEsonders eben mit meiner Familie. Die Person, die das zu dir gesgt hat, ist entweder sau dumm und unsensibel, oder hat das gesagt, weil die Person nicht wusste, wie sie drauf reagieren sollte.
Helga , du darfst reden und angehört werden. Wenn du keine Therpaie machst, dann bitte versuch eine zu bekommen oder zumindest jemanden, der sich gut damit auskennt und dir eine Stütze sein kann. Du bist nicht alleine. Es gibt viele von uns und ich denke jede(r) will reden dürfen.

Alles Gute dir
babas


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BeitragVerfasst: 29.02.2012, 17:12 
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Registriert: 13.10.2010, 14:34
Beiträge: 2148
hallo helga,

du wirst immer mal wieder solche dummen sprüche von außen hören, wenn du etwas erzählst von dir.
ich bin da sehr verhalten im erzählen in meinem umfeld. nur was wirklich sein muss. das ist nicht richtig von mir, ich weiß.
wenn du es jemandem erzählt hast, ist es sicherlich auch wichtig für dich gewesen, darüber zu reden.
und dann so ein abtun in richtung selbstmitleid ist schon schwierig auszuhalten.
es gibt so verschiedene menschen und sicherlich auch so verschiedene reaktionen.
nimm dir aussage nicht so zu herzen, vielleicht konnte dein gegenüber mit der situation überhaupt nicht umgehen,
war einfach überfordert und hat eine schnelle beendigung des gespräches gesucht.
alles nur vermutungen meinerseits.
aber eins weiß ich,
ich habe dich im chat ein bisschen kennengelernt und habe auf keinen fall den eindruck,
dass du im selbstmidleid schwimmst. im gegenteil, ich finde,
du bist ein kleiner kämpfer, der immer nach vorne schaut.

lass dich nicht weiter runterziehen und rede darüber, wenn es wichtig für dich ist.
du hast ein recht dazu. schweigen müssen wir nicht mehr.

liebe grüße
liv

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Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry


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BeitragVerfasst: 29.02.2012, 19:48 
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Registriert: 27.11.2006, 12:08
Beiträge: 2046
Hi Helga,

ich würds auf den Punkt bringen, dass hier für diese überaus sensible Person mit ihren schnellen Urteilen gilt: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten.

Zieh dir den Schuh nicht an.

LG,
Pu


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BeitragVerfasst: 29.02.2012, 20:10 
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Hallo,

Unwissende sind oft unsensibel. ich hab die Erfahrung machen dürfen, dass z. B. auch unsere DVD Folgen der Film bei einigen mehr Verständnis bewirkt hat. Aber das ist auch kein "Allheilmittel".
Letztlich sind mir die, die ihre pauschale einfache Antwort einer durchdachten empathischen vorziehen, ohnehin egal. Ich habe mich entschieden, meine Leben ohne diese Menschen verbringen zu wollen.

Nur ganz generell ein Gedanke dazu: streckenweise ist das irgendwie negativ behaftete Wort Selbstmitleid gar nicht schlecht!! Es ist auch ein Bekenntnis an sich selbst und ein "sich selbst schätzen" steckt irgendwie auch drin. Wie mit allen Dingen im Leben sehe ich persönlich es aber so, dass Dinge im Übermaß nicht gesund sind. So verhält es sich auch mit Selbstmitleid *lächel*.
Aber darüber reden hat ohnehin nicht zwangsläufig etwas mit Selbstmitleid zu tun. Ich hab das (vor allem und gerade in der Therapie) als konstruktiven Umgang mit der Vergangenheit für eine positive Zukunft gesehen. Mit hat es geholfen.
Aber einige Unwissende sind eben auch total überfordert mit Dingen, die ihre Vorstellungskraft übersteigen.
Mir tut es gut, mich von diesen Menschen fern zu halten.
Passt auf Euch auf!

Isa

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Manche Wege entstehen, indem man sie geht.
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Zuletzt geändert von Sasita am 01.03.2012, 18:02, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 01.03.2012, 16:33 
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Registriert: 16.06.2011, 10:07
Beiträge: 79
Hallo,

danke Euch allen für die lieben Zeilen, die mir sehr geholfen haben, denn ich war wirklich stark am zweifeln.
Ich erzähle es eigentlich auch nicht jedem, aber manchmal doch, um auch zu warnen, daß es auch T*t*r gibt und man seine Kinder schützen soll und auf stumme Hilferufe achten.
Nur konnte diese Person dann doch nicht damit umgehen, daß es mir im Kindesalter passiert ist und ich nun doch schon ein älteres Kaliber bin und es immer noch nicht ganz abgehakt habe.
Nochmals vielen Dank für Eure Antworten.

Herzliche Grüße

Helga (Wirbelsturm)

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BeitragVerfasst: 02.03.2012, 21:50 
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Beiträge: 20
find so eine aussage unglaublich dämlich und herzlos.

natürlich muss keiner ständig sagen: "ohh du arme..."
aber dieses "heul nicht, reiß dich zusammen" geht auch gar nicht.

man könnte stattdessen auch sagen: "achkomm, das wird wieder. schade, dass du heute so darunter leidest, aber du bist doch auf nem guten weg und guck doch mal, was du schon alles geschafft hast..."

ich versteh die menschen nicht, die immer gleich zu solch militärischer härte greifen müssen.

natürlich gibt es menschen, die sich im selbstmitleid suhlen, aber die tun das meist wegen viel geringerer dinge. ich finde es absolut legitim sich zwischendrinne auch mal leid zu tun. das ist ja, auch bei dir, sicher nicht ununterbrochen so.

aber dir ist nun mal was schlimmes passiert und das hat dir weh getan und dir einen unbekümmerten start ins leben versaut und da hast du "verdammtnochmal" auch das recht mal traurig oder wütend drüber zu sein.

wichtig ist, dass du selbst am leidensdruck merkst, wann du wieder - für dich! - aktiv werden musst um voran zu kommen.

und alle anderen können froh sein, dass sie von sowas verschont blieben, aber möchten sich doch bitte solche bemerkungen verkneifen!


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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstmitleid?
BeitragVerfasst: 04.03.2012, 20:59 
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Beiträge: 79
Hallo Annja,

danke auch Dir für die lieben Zeilen.

Zitat:
aber dieses "heul nicht, reiß dich zusammen" geht auch gar nicht.


Weißt Du, eigentlich hab ich auch nicht geheult oder gejammert, aber ich wollte sie warnen, daß sie gut auf ihre Kinder aufpaßt. Deshalb hat es mich um so mehr getroffen, daß sie darauf mit dem "Selbstmitleid" geantwortet hat. :doo:
Darum kam ich auch hinterher so sehr ins grübeln.
Aber ich glaube, wem es nicht selbst passiert ist, der kann auch nicht mitreden, weil er nicht weiß, wie wir uns fühlen und uns verhalten.

Liebe Grüße

Helga (Wirbelsturm)

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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstmitleid?
BeitragVerfasst: 22.04.2012, 10:01 
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Beiträge: 2273
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Hallo Helga,

ich weiß dein Beitrag steht schon eine Weile hier, aber..
ich möchte dir auch gerne sagen, lass dich nicht verunsichern. Selbst wenn Phasen des Selbstmitleids aufkommen - das steht dir und allen anderen hier doch zu - so finde ich.
( ich habe verstanden das es in dieser Situation kein Selbstmitleid war - du wolltest aufmerksam machen - ich meine nur - selbst wenn.. :wink: )

Du schreibst:
Zitat:
Aber ich glaube, wem es nicht selbst passiert ist, der kann auch nicht mitreden, weil er nicht weiß, wie wir uns fühlen und uns verhalten.


Ich glaube auch, dass Personen die es nicht selbst erlebt haben niemals wissen können was Betroffene durchmachen ( also auch bei ausreichend Infos das niemals zu 100%). Ich glaube auch, das kann man nur wenn man es selbst erlebt hat.
( wie z.B. ich kann nie wissen wie es ist in einem brennenden Haus gefangen zu sein wenn ich es nicht erlebt habe, ich kann die Verzweiflung eines Krebspatienten nicht zu 100% nachfühlen wenn ich nie so krank gewesen bin )
Aber dennoch kann man mitfühlen, man kann zuhören, man kann auch als Nichtbetroffene daran teilnehmen - sozusagen. Man kann sich informieren und zumindest versuchen - zu verstehen, vorausgesetzt man möchte das und ist dazu bereit..

Du wirst noch weiter auf Menschen treffen, die lieber wegsehen, die lieber verharmlosen, runterspielen, mit Äußerungen die aus dem Unwissen oder Selbstschutz entstehen - abblocken.
Aber du wirst bestimmt auch auf Menschen treffen, die Nichbetroffen sind und dir zuhören, die dich verstehen wollen, die Informationen von dir sehr gerne annehmen werden, die ein Stück weit sensibel und einfühlsam sind und dir glauben, mitfühlen können..
Fazit: Es liegt nicht an dir :wink:

Und - Selbstmitleid, selbst wenn es kommt, ist nichts negatives :wink:

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Viele kleine Menschen, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.


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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstmitleid?
BeitragVerfasst: 22.04.2012, 19:39 
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Beiträge: 79
Hallo Sabine,

recht herzlichen Dank für Deine lieben Worte.
Vielleicht hatte auch ich an dem Tag kein sehr gutes Gespür. Nur manchmal frag ich mich, warum läßt es einen nach sooooo vielen Jahren nicht los :doo: und dann komm ich doch ins Grübeln.

Aber nach den vielen lieben Antworten von Euch nehm ich es einfach, wie es ist und versuch, daß beste daraus zu machen.

Liebe Grüße

Helga (Wirbelsturm)

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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstmitleid?
BeitragVerfasst: 22.04.2012, 19:48 
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Beiträge: 2248
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Liebe Helge.

Das du Reden willst kannst ich gut verstehen. Mit geht es genau so wie dir. Ich finde es auch toll, dass die Frau darauf aufmerksam hast. Es ist kein Selbstmitleid ein sehr wertvoller Hinweis. Die Frau sollte Dir für dein Vertrauen und Aufmerksamkeit dankbar sein
Ein paar meiner Freunde wollte auch nichts von meinen Mb wiesen
Ich finde dass du stolz auf dich sein kannst.
Lg
sonne

_________________
Geteilte Sorge ist halbe Sorge darüber zu reden macht uns stark


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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstmitleid?
BeitragVerfasst: 23.04.2012, 15:28 
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Registriert: 20.11.2010, 16:29
Beiträge: 58
Wohnort: Nordhessen
Hallo!

Da habe ich ein interessanten Artikel im Stern gelesen!

Hier der Link!

http://www.stern.de/wissen/mensch/psych ... 44682.html

Viele Grüße!
Adrian

_________________
Weinen kann ich nicht, aber mein Herz blutet.


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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstmitleid?
BeitragVerfasst: 23.04.2012, 17:13 
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Registriert: 16.06.2011, 10:07
Beiträge: 79
Hallo,

nochmals herzlichen Dank für alle Eure Antworten. Ganz besonders ineressant fand ich den Artikel, den mir Adrian empfohlen hatte.

Liebe Grüsse

Helga (Wirbelsturm)

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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstmitleid?
BeitragVerfasst: 24.11.2012, 00:10 
Hallo Helga

Mir wird auch immer gesagt: „Das ich im Selbstmitleid, schwimme.“ Aber mir ist egal.... was die anderen, dazu sagen, oder meinen. Ich bin jetzt auch in einer traurigen Fasse.

Ich sag mir immer: „Was verstehen schon die Leute davon, wenn sie es nicht selbst erlebt haben?! Sie haben eben keine Ahnung, wie es mir geht....“

Aber ich kann dir raten: Du etwas malen, oder schreib Tagebücher, das hilft. Also, bei mir geht das.

Gruß Lighthope!


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