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 Betreff des Beitrags: Täterkontakt
BeitragVerfasst: 17.03.2012, 11:47 
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Registriert: 16.12.2011, 19:13
Beiträge: 190
Hallo.

Ich weiß, es ist kompliziert. Und ich möchte auch keine Pauschalantworten haben, in denen steht "brich den Kontakt ab".

Ich weiß nicht, ob ich Kontakt zu meinem V*ter haben möchte. Manchmal ja, manchmal nein. Es gibt da keine klare Entscheidung oder Strategie. Ich suche den Kontakt nicht, aber er wird mir immer und immer wieder angeboten. Letzte Wochen kam eine sms, die ich unbeantwortet lies, am Donnerstag noch eine, in der ich gebeten wurde, etwas vorbei zu bringen. Das habe ich gestern auch gemacht. Heute kam noch einen sms mit einer Einladung zu einem Theaterbesuch ... ziemlich viel Kontakt in letzter Zeit. Ins Theater gehe ich jedenfalls nicht mit hin. Abgesehen von der komplizierten zwischenmenschlichen Situation kenne ich das Stück schon und es hat mir nicht gefallen.

Meine Familie ist zerrüttet und ich habe den Wunsch nach Familie. Das paradoxe ist, dass ausgerechnet mein V*ter gerade jemand ist, mit dem ich besonders guten Kontakt habe. Und mit meinen Schwestern natürlich. Aber ich will nicht nur ein Schwesternbündnis sondern auch generationenenübergreifende Familie erleben. Und mit meiner M*tter geht das gerade gar nicht. Den Kontakt zu ihr habe ich abgebrochen. Das war eine klare Entscheidung. Bei meinem V*ter ist das anders. Da kann ich mich nicht zu einem Kontaktabbruch durchringen. Was hindert mich eigentlich daran?

Jedenfalls will ich nicht, dass er erfährt, dass ich in eine Klinik gehe. Wenn er das weiß, fragt er bestimmt warum. Bei meiner Schwester hat er auch schon gefragt. Da denke ich: soll er doch mal sein Hirn einschalten, dann weiß er warum. Aber ihn mit seinem mb konfrontieren, kann ich nicht, schaffe ich nicht, noch nicht. Deshalb will ich nicht, dass er weiß, dass ich in eine Klinik gehe. Ich befürchte, dass ich das aber nicht völlig verbergen kann.

Ich weiß nicht, wie ich mit ihm umgehen will.

hm


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 Betreff des Beitrags: Re: Täterkontakt
BeitragVerfasst: 17.03.2012, 11:57 
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Registriert: 17.09.2005, 11:51
Beiträge: 3307
hallo hm,

wenn du jetzt in eine klinik gehst, dann findest du dort vielleicht auch für dich eine antwort, wie du mit ihm umgehen willst in zukunft

wenn er nachfragt, warum du in eine klinik gehst, dann gibt es noch die möglichkeit zu antworten, dass du es ihm nicht sagen willst

ich kenne die sehnsucht nach einer intakten familie
ich kann nur für mich sprechen, aber ich kann erst wirklich effektiv für meine heilung arbeiten, seit ich den kontakt zu den tätern abgebrochen habe
aber das ist eben, wie es hier ist

wünsch dir eine hilfreiche zeit in der klinik und dass du dort antworten für dich findest

gruß
birmas

_________________
Der Hass auf das Böse hat ein beängstigend gutes Gewissen.
Jacques Wirion


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 Betreff des Beitrags: Re: Täterkontakt
BeitragVerfasst: 19.03.2012, 10:08 
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Registriert: 27.12.2007, 15:56
Beiträge: 612
Wohnort: Eifel
hallo hm...ich kenne das auch, hab auch den Kontakt nicht komplett abgebrochen, wobei bei mir mein bruder so auf familie pocht, ich nur das nötigste zulassen...bei mir ist es eher, weil ich keine erklärungen abgeben möchte, weshalb kein kontakt und den kids nicht die großeltern nehmen will, ( da sind sie nämlich anders) und ich ein richtiges problem damit habe, meine eltern als verbrecher zu sehen...aber bei dir liest es sich so, dass du ja auch gern mit ihm zusammen bist, das ist dann nochwas anderes...ich wünsche dir, dass du in der klinik klarheit bekommst, was du möchtest und was gut für dich ist, ich glaube, es gibt da kein pauschalrezept -auch wenn theras das oft vermitteln wollen, meine hat inzwischen sogar gemeint, es gäbe neuere ansätze, wo aufarbeitung trotz t*terkontakt möglich ist-kommt hier halt erst in frage, wenn die kids gross sind,aber wäre ich allein, würde ich z.b. das probieren...hm und was klinik angeht, ich war insgesammt 9 mon in einer und meine eltern wussten es, aber kamen nie auf den gedanken,es zu hinterfragen, könnte ja ihre scheinwelt auseinanderbrechen und es gibt doch soviele gründe, warum man in eine geht...ich wünsche dir, dass dich der klinikaufenthalt weiterbringt und ganz viel kraft dafür....lg xela

_________________
der Weg ist das Ziel


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 Betreff des Beitrags: Re: Täterkontakt
BeitragVerfasst: 24.03.2012, 13:12 
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Registriert: 16.12.2011, 19:13
Beiträge: 190
Hallo.

Meine eine Schwester war letztes Jahr 3x in einer Klinik, jeweils mit Einweisung in einer Krisensituation. Von daher weiß ich schon in etwa, wie unsere *lt*rn auf Klinikaufenthalte reagieren. Und es war eben so, dass er wissen wollte, warum sie in der Klinik ist. "Da muss doch irgendwas dahinter stecken" waren seine Worte. Meine Schwester hat mir das erzählt und ich habe deutlich gemerkt, dass sie das belastet hat. Dass sie den Eindruck hat, sie solle sich für ihre Probleme vor demjenigen rechtfertigen, der sie verursacht hat. Von daher möchte ich den Aufenthalt an sich verheimlichen, damit es gar nicht zu so einer Situation kommt. Nach der Klinikzeit kann ich ja vielleicht mal sagen, dass ich ein einer Klinik war. Aber vorher und während dessen stelle ich mir das als sehr anstrengend vor.

Ja, mit meinem V*ter bin ich auch gern zusammen. Das ist ja das verzwickte - ich will Kontakt und widerum auch nicht. Bei meiner M*tter ist es klar: ich will keinen Kontakt und habe keinen Kontakt.

Erst mal positiv ist, dass er mich seit einer Woche in Ruhe gelassen hat.

hm


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 Betreff des Beitrags: Re: Täterkontakt
BeitragVerfasst: 24.03.2012, 20:01 
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Registriert: 18.08.2003, 00:00
Beiträge: 474
Wohnort: Essen
Hallo hm,

ich kann mich in deine Situation gut hineinversetzen,
weil ich auch genau da drinne stecke.

ich kann dir sagen,wie ich es mache:
also ich habe fast keinen Kontakt zu meinen *lt*n,
doch da ich nicht in der Lage bin den ganz abzubrechen,
hab ich ihn sporadisch und zwar dann,wenn ich
einigermaßen damit umgehen kann.
Doch dabei achte ich drauf das er begrenzt ist
und das ich in dem Kontakt auf mich aufpasse.

Vielleicht findest du ja auch einen Weg,
mit dem du gut umgehen kannst.

Lieben Gruß

Darki

_________________
Möge ich lernen
anzunehmen,was ich nicht ändern kann,
zu verändern,was ich verändern kann und
die Weisheit zu finden,beides zu unterscheiden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Täterkontakt
BeitragVerfasst: 26.03.2012, 19:23 
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Registriert: 16.12.2011, 19:13
Beiträge: 190
Hallo Biene,

wer inintiiert denn dann den Kontakt? Du oder sie? Oder sind es bestimmte Anlässe, bei denen ihr regelmäßig Kontakt habt?

Bei mir ist es nämlich so, dass ich keinen Kontakt beginne. Und wenn ich dann einen Anruf oder eine sms bekomme, bin ich unter Zugzwang. Das mag ich nicht. Ich möchte aber auch nicht vereinbaren, dass ich die Initiative übernehme.

hm


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 Betreff des Beitrags: Re: Täterkontakt
BeitragVerfasst: 09.01.2013, 22:30 
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Registriert: 09.01.2013, 22:21
Beiträge: 36
Wohnort: Berlin
ich arbeite in der Notfallmedizin und hatte unerwartet einen Täter als Patienten.
Erst mal der Schock, habe ihn sofort wiedererkannt.

Ich musst ihnen das Leben retten und konnte durch meine berufliche Stellung nicht unterlassen.
Hatte dadurch intensiven Körperkontakt und ich konnte meine Kollegen auch nicht in Bild setzten geschweige das Umfeld!

Kein Gesetzt schützt mich in so einen Moment vor Täterkontakt!
Geschweige kann ich die Einrichtung in die er lebt darüber Informieren, das wäre wichtig da dort oft Kindergartenkinder sich aufhalten.


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 Betreff des Beitrags: Re: Täterkontakt
BeitragVerfasst: 10.01.2013, 02:43 
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Registriert: 27.11.2006, 12:08
Beiträge: 2046
HI Aprilchen,

au backe, das ist ja ein Fall, da fällt mir gar nichts mehr ein, wie damit umgehen...

Viel Kraft,

Pu


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