Hallo ihr Lieben,
ich habe mich hier mal angemeldet und dann doch längere Zeit nicht mehr hier reingeschaut, weil ich dachte ich komme doch klar (von wegen). Jetzt würde ich mich aber dennoch gerne vorstellen, weil ich ein paar Fragen habe, bei denen es mir derzeit doch schwerer fällt sie an meine direkte Umgebung zu richten und mir gerne meine derzeitigen Gedanken von der Seele schreiben würde. Ich versuche mich mal kurz zu fassen – das schaffe ich eh nie aber einen Versuch ist es Wert
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Also kurz zu mir, ich bin 25 Jahre alt und weiblich, sitze grade an den letzen Zügen meines Informatik Masterabschlusses und wurde als Kind von meinem Bruder missbraucht. Ich weiß nicht genau wann das angefangen hat und kann mich nur an Bruchstücke – davon aber nicht wenige – erinnern. Es werden so 6-9 Jahre gewesen sein. Mein Vater ist Alkoholiker und lebt seit über 40 Jahren unter dem Pantoffel meiner Mutter, vor der ich als Kind wirklich sehr schlimme Angst hatte. Wohl auch ein Grund warum mein Bruder so gehandelt hat, dem ging es denke ich auch nicht anders. So weit so tragisch.
Ich habe das ganze nie komplett verdrängt und konnte mich auch immer mehr oder weniger daran erinnern, aber in letzter Zeit hat es mich wieder eingeholt. Alles im allem geht es mir denke ich noch verhältnismäßig gut. Aber ich habe dieses verdammt große Problem der Antriebslosigkeit. Ok wem mache ich was vor, es geht mir schlecht, aber noch lange nicht so schlecht wie es schon war.
Das mit der Antriebslosigkeit ist aber wirklich ein großes Problem, weil ich grade eigentlich meine Master Thesis schreiben sollte, ich kann mich aber einfach nicht aufraffen. Ich habe jetzt sogar ein gutes halbes Jahr mit der Themenfindung „verplempert“. Also aus Sicht der FH ist noch alles in Ordnung weil sich auch mehrere mehr Zeit lassen (wohl aber aus anderen Gründen) und mein Professor ist auch alles andere als angefressen von mir, aber langsam wird es echt problematisch. Eigentlich habe ich einen verdammt guten Abschluss (1,1 – 1,2) in Aussicht und das will ich jetzt nicht versauen. Aber ich will mir grade auch keine professionelle Hilfe holen, weil ich nicht die leiseste Ahnung habe wo es mich nach meinem Studium hin verschlägt. Also habe ich das Gefühl, dass das einfach nicht sonderlich effizient wäre. Im Dezember muss ich meine Arbeit auch abgeben. Wo auch immer ich danach bin wollte ich das ganze aber definitiv professionell angehen, auch wenn ich noch keine Ahnung hab wie das überhaupt laufen soll.
Das ich nicht weiß was danach wird belastet mich auch sehr. Eigentlich würde ich wirklich, wirklich gerne promovieren, ich denke das würde mich sehr weiterbringen und ich habe große Lust auf Forschung. Da ich aber ein FH’ler bin wird das wohl ein Kampf werden. Und ich weiß nicht wie ich die Kraft dazu aufbringen soll und wie das überhaupt funktionieren soll mit dieser Antriebslosigkeit. Mein Erstprüfer für meine Thesis würde mich dabei auch unterstützen, das ist also kein Hirngespinst. Aber ich drehe mich um diese Fragen immer im Kreis, zwecks Promotion oder ob ich doch einfach Arbeit suche, das wäre viel leichter zu bewerkstelligen, aber nicht das was ich möchte. Und ob ich es überhaupt schaffe zu promovieren, oder wie ich meinen Master fertig bekomme, ich tue ja kaum was. Ob ich mir Hilfe suchen soll. Ich komme einfach nicht raus.
Dazu kommen dann natürlich noch die tausend Kleinigkeiten zwecks Geld (gerade von meinen Eltern finanziert, die das alles unter der Decke gehalten haben) und Beziehung (Mein Freund, der mich in unserer Wohnung nur erstickt hat, jetzt wo anders ne Arbeit hat will unbedingt dass ich nicht promoviere und zu ihm ziehe, natürlich auch arbeitend, kann mein Problem auch nicht verstehen, deshalb hat er mich ja erstickt) und Existenzängsten (wie lange wird es da Geld noch reichen, wenn ich nicht weiß was später ist).
Ohh jee ich hoffe das ist jetzt nicht zu lang geworden. Obwohl ich noch gute 10 Seiten weiter schreiben könnte … Naja so grob Umrissen ist es jetzt mal. Ich freue mich schon sehr auf eure Antworten!