also zunächst schließe ich mich Totilas an.
wenn er nichts in der Richtung macht, wird sich die Situation durch Unterstellung des falschen Verdachts verhärten
wenn er wirklich was macht, werden sich die Fronten verhärten, weil er es nicht zugeben wird und so tun wird, als wäre alles nur eine Unterstellung.
Das zu entschlüsseln ist sehr schwierig. Es zu ignorieren, wäre scheinbar der einfachste, aber schädlichste Weg für eure Kinder.
Zum Schlafen
1. wacht er wirklich auf, wenn das Baby aufwacht?
du bekommst es ja mit. Aber könnte er dir am nächsten Morgen wirklich sagen, on das Baby wach war oder schiebt er das nur als Behauptung vor
2. es gibt noch eine weitere Möglichkeit.
Wenn sich eure Große nicht stören lässt und nicht aufwacht, dann könnte ER doch ALLEINE schlafen, weil IHN es ja stört.
die Große könntest du mit der Begründung zu dir und zu dem Baby holen, dass du beiden gleich viel Zuwendung geben möchtest und (seine) Idee, dass die Große mehr Nähe von dir braucht, eben auch bei dir schlafen könnte.
Meine Vermutungen
wenn er schlau genug ist oder wirklich nichts macht oder "warten" kann auf andere Gelegenheiten, wird er es zulassen und darin etwas "natürliches" sehen und einverstanden sein, dass zumindest sein Schlaf nicht gestört sein wird.
wenn er jedoch unbedingt und auch auf logische Begründungen
aggressiv
dir gegenüber abwertend
reagiert
oder unlogische Gründe nennt, warum sie doch (so dringend) bei ihm schlafen müsse ggf. noch bettelt oder sich realitätsfremde Ideen brächte, warum sie so dringend zu ihm müsse
oder z.B. wenn sie nachts durch das Aufwachen des Babys nicht aufwacht, er mit dem Argument käme, sie würde dann ja gar keinen Schlaf mehr bekommen,
dann würde ich sehr hellhörig werden. Wenn er (nachweislich) davon aufwacht oder schlecht schläft, darf er jederzeit für seinen Schlaf sorgen
aber,
warum muss das a) bei der Großen sein, die bis dahin wohl schon länger alleine geschlafen hat
b) falls er mit dem Argument käme, warum müssen beide ausquartiert sein, wenn doch nur er sich davon stören lässt.
würde er c) nicht selbst auch ruhiger schlafen, wenn auch seine Große ihn nicht aufwecken kann?
wie du merkst, arbeitet mein Kopf und ist darauf trainiert sich mögliche und unmögliche Begründungen anzuhören. (auf Nachfragen für die ich offen bin, antworte ich dann privat)
Da du, wie du siehst es so viele Möglichkeiten in BEIDE Richtungen gibt und eben ignorieren kein sinnvoller Weg wäre, würde ich in der Tat (oder nicht-Tat um mich genauestens auszudrücken und nicht flappsig nach Redewendung) zu einer Beratungsstelle gehen, die sich damit auskennt, selbst darauf achten, dass du dort Vertrauen hast, auf dein Bauchgefühl hören, und dich beraten lassen.
Eben damit du sie nicht beeinflusst, aber auch nicht wegschaust, dass du vor Ort nicht alleine bist mit deiner Unsicherheit.
Mal eine andere Frage, du schreibst, du kommst du dir manchmal vor wie seine Mutter und seine Vergangenheit: bekommt er denn auch genug positive Zuwendung von dir? Klar mit Baby ist es schwierig und eigentlich ist er dein Mann. Völlig vorwurfsfrei gefragt! Ich frage, um mir das Gesamtbild, die Situation besser vorstellen zu können: bekommt er denn auch Zuwendung als Erwachsener von dir? oder haben sich eure Rollen schon etwas festgefahren, dass er sich selbst nur noch als Kind wahrnimmt?
Wie gesagt, das soll kein Vorwurf sein, sondern einfach die Frage zum Überblick.
Das muss auch noch kein Hinweis sein, dass er eurem Kind deswegen was täte! Es könnte erklären, warum er mehr ihren Kontakt sucht und könnte längerfristig eine neue Baustelle schaffen und zu anderen Problemen führen.
(ich weiß wie schwer es ist in einer solchen Situation, deswegen frage ich auch)
Hansaplast hat geschrieben:
Er hat dann gemeint, dass es nicht so wäre, wie ich denken würde.
was hat er denn gedacht, was du denkst / denken könntest?
ehrlich gesagt wäre ich in einer solchen Situation erst mal irritiert oder würde frei heraus die Wahrheit sagen - wenn nichts wäre. Logische Erklärungen gibt es ja viele und wenn nichts ist, kann man die auch direkt nennen.
Hansaplast hat geschrieben:
Er hat dann gemeint, dass es nicht so wäre, wie ich denken würde.
Ich möchte ja auch nicht, dass sich meine Befürchtungen bestätigen, es gab aber eben immer wieder, seit damals so Momente, wo mir echt ein "kalter Schauer" über den Rücken gelaufen ist, ich mir aber dann nachträglich wieder als auch "normal" erklären konnte.
[/quote]
das geht mir heute, als Betroffene noch so. Die Situation scheint eindeutig zu sein, ich erinnerte mich, was ich als Kind fühlte und dann gibt es diese Erklärung, dass es "normal" sein könnte, aber im Gesamtbild aber eben nicht normal war.
Das soll dich nicht beunruhigen, aber eben auch darin zu bestärken, euch weiterhin Hilfe zu suchen.
Hansaplast hat geschrieben:
Er hat dann gemeint, dass es nicht so wäre, wie ich denken würde.
Dann die Phase nach der Geburt, als sie ständig meine Mumu gekrault hat und sich an meinem Bein reiben wollte - da hatte ich ja dann auch zu meinem Mann gesagt, woher sie das hat, mit dem Mumu kraulen und das "llll" dazu.
[/quote]
...
was mich eben weiterhin wundert in deinem Text, ist: woher kennt sie euren intimen Laut?
wäre sie ohne dran gegangen, würde ich deutlicher abwägen. So frage ich mich: woher hat sie diesen Laut?
wenn er ihn ihr beigebracht hat, einfach so, weil es ein lustiger Laut ist, der halt bei euch beim S** vorkommt, könnte er das ja so sagen, dann könnte man ihn zum Familienlaut umbauen und fürs Intime zwischen Erwachsenen was Neues finden.
wenn sie es bei euch aufgeschnappt hat, wäre die Frage: bestand die Möglichkeit dazu? (z.B. Küssen auf dem Sofa)
so allein, finde ich es schon merkwürdig. und eben auch der Satz mit dem es wäre nicht so wie du denkst. Woher will/kann er wissen, was du denkst, wie kommt er auf die Idee?
(wenn das Thema davor noch nicht im Raum stand, woher glaubt er zu wissen, woran du denkst?)
Den Absatz über die Sexualität habe ich jetzt nicht so ganz verstanden?
bzw. den Absatz mit deiner Mutter auch nicht, wer da jetzt was wie...
Auch wenn ich jetzt doch einige Situationen zerpflückt habe:
ich teile deine Unsicherheit.
Wegsehen ist nichts. Dauerhaft verdächtigen oder eben jede Situation zu sehr beobachten, analysieren ob es sein KÖNNTE aber weder Beweis noch Gegenbeweis finden, schadet euch allen. Zulassen, wenn es so wäre auch.
Zunächst würde ich versuchen kritische Situationen zu entschärfen
- kein gemeinsames Duschen
- nicht zusammen schlafen (und wenn ihn das stört, wird eben nur er ausquartiert)
- kein gemeinsamer Urlaub
- waschen macht sie alleine, nicht er mit ihr alleine
und wenn er sich so selbst verdächtigt fühlt, sollte es doch in seinem Sinne sein, erst mal nicht weiter in solche Situationen zu geraten.