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 Betreff des Beitrags: Re: Was soll ich tun? Missbrauchsverdacht
BeitragVerfasst: 01.09.2014, 09:42 
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Registriert: 28.08.2014, 21:00
Beiträge: 21
Vielen Dank für Eure Ratschläge und Meinungen.

Es beunruhigt mich sehr und ich denke mal so mal so darüber.

Ich habe mir auch überlegt, ihn nochmals auf die Erektion anzusprechen, habe aber irgendwo gelesen, man solle die Täter nicht darauf ansprechen. Was meint Ihr?
Es kann ja harmlos sein - was ich ja auch hoffe.

Nichtsdestotrotz. Ich bin total beunruhigt. Wir waren jetzt über's Wochenende weg und da hat mein Mann bei mir und dem Baby geschlafen. Es ist da leider sehr oft aufgewacht (mind. 10 mal), so, dass er heute wieder bei der 4 jährigen geschlafen hat.
Als ich jetzt Jannys Beitrag gelesen habe, hat mich das doch sehr beunruhigt und ich muss schauen, dass er heute wieder bei mir schläft. Notfalls bekommt sie abends mal ein Fläschchen (ich stille normal) Nur mit welcher Begründung? Fällt Euch was ein? (Ich hatte gesagt, ob er nicht wieder bei uns schlafen wolle, da es besser geworden wäre mit dem Aufwachen - ist es ja nicht wirklich, wie sich gezeigt hat...)

Er hat gestern gemeint, dass er, wenn die Kleine größer wäre, Urlaub mit beiden machen könnte, damit ich mal Zeit für mich habe (kann ja nett gemeint sein...) aber ich hab ihm dann gleich gesagt, dass ich das nicht will. Er war dann erst total beleidigt, aber ich hab ihm dann gesagt, dass ich Angst habe, er könnte eine andere kennenlernen.

Die Reaktion meiner Tochter: hab ich auch schon oft drüber nachgedacht. Also es war falsch von mir, erst zu sagen, Papa darf das nicht, um im nächsten Satz zu fragen, ob er das schon gemacht hätte. Sie ist ein sehr solidarischer Mensch und liebt ihren Papa über alles. Selbst, wenn etwas gewesen wäre, hätte sie es vielleicht nicht gesagt. Dieses "Warum redest du darüber. Ich will nicht, dass du darüber redest..." kann schon so sein, wie unterwegs geschrieben hat (putz jetzt Zähne, nein, will ich jetzt nicht...) ich hab aber ehrlich gesagt auch genauso auch über die andere Vermutung nachgedacht. Die Reaktion: "Doch Papa darf das, das ist doch unser Papa..." kann sich darauf beziehen, dass ich vor ein paar Wochen ihr erklärt habe, dass niemand sie nackt sehen darf, bei dem sie es nicht möchte. Aber dass es in der Familie normal ist, bei Papa, mir und ihrer Schwester...

Ich werde auf jeden Fall nach einem Buch schauen, wo das kindgerecht erklärt ist. Anhand dessen lässt es sich auch gut erklären und nochmal fragen.

Ich hab mich über Täterpersönlichkeiten informiert und muss schon sagen, dass mein Mann so gestrickt ist.
Er ist ein intelligenter Mann mit einem guten Job. Hatte in seiner Kindheit aber schlimme Erfahrungen mit Ausgrenzung/Mobbing und auch Vernachlässigung in den ersten Lebensjahren.

Dennoch ist mir schon oft aufgefallen, dass er sich unter Erwachsenen oft unsicher fühlt (also, wenn z.B. Besuch da ist). und dann mit den Kindern spielt. Da fühlt er sich eindeutig wohler. (Das ist anderen auch schon aufgefallen)
Auch (das hat mich unabhängig vom Verdacht schon oft gestört), begibt er sich immer so auf die Ebene vom Kind, also spielt wie ein Kind, macht Quatsch, wie ein Kind, setzt keinerlei Grenzen etc. und ich komme mir dann manchmal vor, wie ne Mama auch für ihn. "So jetzt ist es Zeit ins Bett zu gehen" (er hat ne Uhr) "Scheiße und Arschloch und blöde Kuh sagt man nicht" etc.
Er möchte da um jeden Preis beliebt sein (und ist es auch) und sieht in den Rechten und sehr vielem keinerlei Unterschied zwischen Erwachsenen und Kindern (z.B. lassen wir das unsere Tochter entscheiden....bei Dingen, die sie noch nicht entscheiden kann).


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 Betreff des Beitrags: Re: Was soll ich tun? Missbrauchsverdacht
BeitragVerfasst: 01.09.2014, 12:24 
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Registriert: 15.07.2007, 18:56
Beiträge: 475
Wohnort: Ostwestfalen
Hallo Hansaplast,

ich hatte bisher nur mitgelesen und mir Gedanken gemacht.
Nun möchte ich meine Gedanken dazu schreiben.

Zitat:
Ich habe mir auch überlegt, ihn nochmals auf die Erektion anzusprechen, habe aber irgendwo gelesen, man solle die Täter nicht darauf ansprechen. Was meint Ihr?
Es kann ja harmlos sein - was ich ja auch hoffe.
Zitatende

Das ist dein Mann, ihr habt 2 kleine Kinder.
Ich meine, du solltest offen mit ihm über seine Erektion und auch deine Ängste sprechen.
Es kann was dran sein, vllt aber auch nicht.
Vielleicht erkennst du an seiner Reaktion mehr. Ich finde das offene Gespräch mit deinem Mann ohne Beisein eurer Kinder am sinnvollsten. Auch, dass du aufgrund der Erektionen es lieber hättest wenn er bei dir und dem Baby schläft.
Führt ein offenes Gespräch darüber. Sollte er sehr ungehalten reagieren kann du immer noch weiter überlegen.
Du schreibst, dass er eine schwierige Kindheit hatte und deshalb kein Selbstvertrauen Erwachsenen gegenüber. Rede mit ihm drüber und versuche, mit ihm gemeinsam dran zu arbeiten, vllt mit Hilfe einer Beratungsstelle.

Das sind meine Gedanken dazu.
Das heimliche beobachten usw bringt euch nicht wirklich weiter denke ich und du könntest dich in Misstrauen verrennen obwohl du nicht sicher bist ob was dran ist oder nicht.
Sind seine Reaktionen so, dass dein Verdacht sich verhärtet würde ich dir raten dich an eine spezielle Beratungsstelle zu wenden.

Ich hoffe, du bist jetzt nicht sauer über meine klaren Worte.

LG Marina

_________________
------------------------------------

auch du kannst den Weg aus dem Dunklen schaffen. Du mußt nur bereit sein das Licht zu sehen und dem in kleinen Schritten entgegenzugehen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Was soll ich tun? Missbrauchsverdacht
BeitragVerfasst: 01.09.2014, 13:32 
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Registriert: 22.04.2011, 18:35
Beiträge: 25
Hallo Hansaplast,

ich glaube, es wäre gut, wenn du dir Unterstützung in einer Beratungsstelle suchst. Denn alleine wird es schwer sein deine schlimme Vermutung mit Sicherheit aus der Welt zu schaffen oder zu bestätigen.

Natürlich kannst du ihn nochmal darauf ansprechen, dass dir einiges unangenehm aufgefallen ist. Aber ich denke, dass das wahrscheinlich nicht zu mehr Klarheit führt, sondern die Fronten sich eher verhärten.
Denn sollte nichts an deinem Verdacht dran sein, wird dein Mann wahrscheinlich zur Recht entsetzt über deine schlimme Vermutung sein und deshalb vielleicht auch wütend werden.
Wenn es aber stimmt und dein Mann Täter ist, wird er natürlich mit der gleichen Vehemenz das abzustreiten versuchen, weil er sicher um die Folgen weiß, wenn so etwas herauskommt.
Ich glaube, deswegen würde dir eine erneute Konfrontation mit ihm nicht weiterhelfen. Im Zweifelsfall bekommt er es mit der Angst zu tun und setzt deine Tochter unter Druck still schweigen zu bewahren.
Deshalb würde ich, möglichst zeitnah eine Beratungsstelle aufsuchen. Dort sind die Leute geschult, mit den Kindern zu sprechen ohne sie dabei in die eine oder andere Richtung zu beeinflussen. Denn deine Tochter merkt sicher, wenn du mit ihr das Thema ansprichst, dass du angespannt bist und dir Sorgen machst.

Liebe Grüße Totilas

_________________
Das Glück kommt lautlos, aber man hört wenn es geht.
F.Hebbel
Vergangenheit ist, wenn es nicht mehr weh tut.
M.Twain


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 Betreff des Beitrags: Re: Was soll ich tun? Missbrauchsverdacht
BeitragVerfasst: 01.09.2014, 15:34 
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Registriert: 28.08.2014, 21:00
Beiträge: 21
Ja, es ist wahrscheinlich das Beste, eine Beratungsstelle aufzusuchen. Dort kann dann vielleicht endlich Klarheit geschaffen werden und auf professionelle Art und Weise meine Tochter befragt werden.

Ich hatte ja meinen Mann das erste Mal, als er eine Erektion hatte (da war die größere Tochter ca. 1 Jahr alt und sie lag bei ihm auf dem Bauch) darauf angesprochen (zumindest indirekt). Er hat dann gemeint, dass es nicht so wäre, wie ich denken würde.

Ich möchte ja auch nicht, dass sich meine Befürchtungen bestätigen, es gab aber eben immer wieder, seit damals so Momente, wo mir echt ein "kalter Schauer" über den Rücken gelaufen ist, ich mir aber dann nachträglich wieder als auch "normal" erklären konnte.

Erst das Schnüffeln mit dem Hund an der Mumu - hatte ich ihm ja dann gesagt, dass man da Grenzen setzen sollte, auch, wenn es dem Kind gefällt.
Dann die erste Erektion (kann ja rein "funktional" sein)
Dann die Phase, als sie abends nach dem Waschen immer noch zum Vorlesen nackt unter die Decke schlüpfen durfte (war seine Idee, nicht ihr Wunsch..) - hatte ich mir dann aber auch damit erklärt, dass er eben möchte, dass sie ihre Nacktheit auch mal "genießen" kann - konnte aber mein ungutes Gefühl nicht ganz entkräften und habe dann nach ein paar Wochen /Monaten gesagt, dass es jetzt zu kalt wäre (da war dann Winter).
Dann die zweite Erektion, als sie auf ihm herumgeturnt ist.
Dann hat sie sich mit dem Videogerät ihre Genitalien gefilmt (da dachte ich mir, es ist eben kindliche Neugierde)
Dann die Phase nach der Geburt, als sie ständig meine Mumu gekrault hat und sich an meinem Bein reiben wollte - da hatte ich ja dann auch zu meinem Mann gesagt, woher sie das hat, mit dem Mumu kraulen und das "llll" dazu. Man müsse ja aufpassen mit Missbrauch - hatte da aber nicht an ihn gedacht, sondern dachte auch an den Partner der Tagesmutter, bei der sie vorher war. Er meinte dann, ob ich ihn verdächtigen würde.
Ich habe aber auch das entkräften können, indem ich mir dachte, dass das auch ein Schrei nach Zuwendung ihrerseits war (war ja voll und ganz mit der Neugeborenen beschäftigt) und habe dann verstärkt versucht, mich ihr mehr zuzuwenden.

Er meinte dann vor ein paar Wochen, dass er unserer Großen in Bezug auf aufkommende Sexualität ganz ihre Privatsphäre lässt (ich hatte erzählt, dass ich immer Angst hatte, als Kind/Jugendliche, dass jemand ins Zimmer kommt, wenn ich mich selbst befriedige, da ich drei Geschwister hatte und man sich nicht einfach so eingschlossen hat). Es hat mich dann beruhigt. Andererseits dachte ich mir aber auch bei welcher Sexualität - da ich seit der Phase nach der zweiten Geburt nichts mehr bei ihr diesbezüglich mitbekommen hatte.

Dann hat mich vor ca. 3 Wochen meine Mutter darauf angesprochen, da ich ihr beim Waschen erzählt hatte, wie er sie wäscht (am Bidet und dann eben so Wasser auf Mumu und Popo - fand das auch nie weiter schlimm). Ich hab dann zu ihr gesagt, dass sie doch spinnen würde und war echt etwas sauer auf sie. Ich hatte zwar immer wieder ungute Gefühle und Verdächtigungen gehabt, konnte das aber, wie gesagt, entkräften.

Und dann kam eben wieder die Erektion letzte Woche. Ich muss jetzt echt Klarheit darüber haben und hoffe natürlich schon, dass es nur blöde Verdächtigungen meinerseits sind....

Übrigens haben mein Mann und ich uns im Bett immer gut verstanden und es gab nie sexuelle Probleme o.ä. (in letzter Zeit ist es zwar recht selten, durch die Kleine, aber auch das ist eigentlich kein Problem für uns). Aber ich weiß nicht, ob das was zu sagen hat...


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 Betreff des Beitrags: Re: Was soll ich tun? Missbrauchsverdacht
BeitragVerfasst: 01.09.2014, 15:38 
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Beiträge: 21
Was auch noch war/ist: beide Mädels haben kein Jungfernhäutchen - aber auch das gibt es anscheinend von Natur aus....


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 Betreff des Beitrags: Re: Was soll ich tun? Missbrauchsverdacht
BeitragVerfasst: 01.09.2014, 16:35 
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Beiträge: 1512
also zunächst schließe ich mich Totilas an.
wenn er nichts in der Richtung macht, wird sich die Situation durch Unterstellung des falschen Verdachts verhärten
wenn er wirklich was macht, werden sich die Fronten verhärten, weil er es nicht zugeben wird und so tun wird, als wäre alles nur eine Unterstellung.

Das zu entschlüsseln ist sehr schwierig. Es zu ignorieren, wäre scheinbar der einfachste, aber schädlichste Weg für eure Kinder.

Zum Schlafen
1. wacht er wirklich auf, wenn das Baby aufwacht?
du bekommst es ja mit. Aber könnte er dir am nächsten Morgen wirklich sagen, on das Baby wach war oder schiebt er das nur als Behauptung vor

2. es gibt noch eine weitere Möglichkeit.
Wenn sich eure Große nicht stören lässt und nicht aufwacht, dann könnte ER doch ALLEINE schlafen, weil IHN es ja stört.

die Große könntest du mit der Begründung zu dir und zu dem Baby holen, dass du beiden gleich viel Zuwendung geben möchtest und (seine) Idee, dass die Große mehr Nähe von dir braucht, eben auch bei dir schlafen könnte.


Meine Vermutungen
wenn er schlau genug ist oder wirklich nichts macht oder "warten" kann auf andere Gelegenheiten, wird er es zulassen und darin etwas "natürliches" sehen und einverstanden sein, dass zumindest sein Schlaf nicht gestört sein wird.

wenn er jedoch unbedingt und auch auf logische Begründungen
aggressiv
dir gegenüber abwertend
reagiert
oder unlogische Gründe nennt, warum sie doch (so dringend) bei ihm schlafen müsse ggf. noch bettelt oder sich realitätsfremde Ideen brächte, warum sie so dringend zu ihm müsse
oder z.B. wenn sie nachts durch das Aufwachen des Babys nicht aufwacht, er mit dem Argument käme, sie würde dann ja gar keinen Schlaf mehr bekommen,

dann würde ich sehr hellhörig werden. Wenn er (nachweislich) davon aufwacht oder schlecht schläft, darf er jederzeit für seinen Schlaf sorgen

aber,
warum muss das a) bei der Großen sein, die bis dahin wohl schon länger alleine geschlafen hat
b) falls er mit dem Argument käme, warum müssen beide ausquartiert sein, wenn doch nur er sich davon stören lässt.
würde er c) nicht selbst auch ruhiger schlafen, wenn auch seine Große ihn nicht aufwecken kann?


wie du merkst, arbeitet mein Kopf und ist darauf trainiert sich mögliche und unmögliche Begründungen anzuhören. (auf Nachfragen für die ich offen bin, antworte ich dann privat)


Da du, wie du siehst es so viele Möglichkeiten in BEIDE Richtungen gibt und eben ignorieren kein sinnvoller Weg wäre, würde ich in der Tat (oder nicht-Tat um mich genauestens auszudrücken und nicht flappsig nach Redewendung) zu einer Beratungsstelle gehen, die sich damit auskennt, selbst darauf achten, dass du dort Vertrauen hast, auf dein Bauchgefühl hören, und dich beraten lassen.
Eben damit du sie nicht beeinflusst, aber auch nicht wegschaust, dass du vor Ort nicht alleine bist mit deiner Unsicherheit.



Mal eine andere Frage, du schreibst, du kommst du dir manchmal vor wie seine Mutter und seine Vergangenheit: bekommt er denn auch genug positive Zuwendung von dir? Klar mit Baby ist es schwierig und eigentlich ist er dein Mann. Völlig vorwurfsfrei gefragt! Ich frage, um mir das Gesamtbild, die Situation besser vorstellen zu können: bekommt er denn auch Zuwendung als Erwachsener von dir? oder haben sich eure Rollen schon etwas festgefahren, dass er sich selbst nur noch als Kind wahrnimmt?
Wie gesagt, das soll kein Vorwurf sein, sondern einfach die Frage zum Überblick.

Das muss auch noch kein Hinweis sein, dass er eurem Kind deswegen was täte! Es könnte erklären, warum er mehr ihren Kontakt sucht und könnte längerfristig eine neue Baustelle schaffen und zu anderen Problemen führen.

(ich weiß wie schwer es ist in einer solchen Situation, deswegen frage ich auch)



Hansaplast hat geschrieben:
Er hat dann gemeint, dass es nicht so wäre, wie ich denken würde.


was hat er denn gedacht, was du denkst / denken könntest?

ehrlich gesagt wäre ich in einer solchen Situation erst mal irritiert oder würde frei heraus die Wahrheit sagen - wenn nichts wäre. Logische Erklärungen gibt es ja viele und wenn nichts ist, kann man die auch direkt nennen.

Hansaplast hat geschrieben:
Er hat dann gemeint, dass es nicht so wäre, wie ich denken würde.

Ich möchte ja auch nicht, dass sich meine Befürchtungen bestätigen, es gab aber eben immer wieder, seit damals so Momente, wo mir echt ein "kalter Schauer" über den Rücken gelaufen ist, ich mir aber dann nachträglich wieder als auch "normal" erklären konnte.
[/quote]

das geht mir heute, als Betroffene noch so. Die Situation scheint eindeutig zu sein, ich erinnerte mich, was ich als Kind fühlte und dann gibt es diese Erklärung, dass es "normal" sein könnte, aber im Gesamtbild aber eben nicht normal war.

Das soll dich nicht beunruhigen, aber eben auch darin zu bestärken, euch weiterhin Hilfe zu suchen.


Hansaplast hat geschrieben:
Er hat dann gemeint, dass es nicht so wäre, wie ich denken würde.

Dann die Phase nach der Geburt, als sie ständig meine Mumu gekrault hat und sich an meinem Bein reiben wollte - da hatte ich ja dann auch zu meinem Mann gesagt, woher sie das hat, mit dem Mumu kraulen und das "llll" dazu.
[/quote]


...



was mich eben weiterhin wundert in deinem Text, ist: woher kennt sie euren intimen Laut?
wäre sie ohne dran gegangen, würde ich deutlicher abwägen. So frage ich mich: woher hat sie diesen Laut?
wenn er ihn ihr beigebracht hat, einfach so, weil es ein lustiger Laut ist, der halt bei euch beim S** vorkommt, könnte er das ja so sagen, dann könnte man ihn zum Familienlaut umbauen und fürs Intime zwischen Erwachsenen was Neues finden.

wenn sie es bei euch aufgeschnappt hat, wäre die Frage: bestand die Möglichkeit dazu? (z.B. Küssen auf dem Sofa)

so allein, finde ich es schon merkwürdig. und eben auch der Satz mit dem es wäre nicht so wie du denkst. Woher will/kann er wissen, was du denkst, wie kommt er auf die Idee?
(wenn das Thema davor noch nicht im Raum stand, woher glaubt er zu wissen, woran du denkst?)


Den Absatz über die Sexualität habe ich jetzt nicht so ganz verstanden?
bzw. den Absatz mit deiner Mutter auch nicht, wer da jetzt was wie...


Auch wenn ich jetzt doch einige Situationen zerpflückt habe:
ich teile deine Unsicherheit.
Wegsehen ist nichts. Dauerhaft verdächtigen oder eben jede Situation zu sehr beobachten, analysieren ob es sein KÖNNTE aber weder Beweis noch Gegenbeweis finden, schadet euch allen. Zulassen, wenn es so wäre auch.

Zunächst würde ich versuchen kritische Situationen zu entschärfen
- kein gemeinsames Duschen
- nicht zusammen schlafen (und wenn ihn das stört, wird eben nur er ausquartiert)
- kein gemeinsamer Urlaub
- waschen macht sie alleine, nicht er mit ihr alleine

und wenn er sich so selbst verdächtigt fühlt, sollte es doch in seinem Sinne sein, erst mal nicht weiter in solche Situationen zu geraten.

_________________
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold... und wer bezahlt (dafür)?


Zuletzt geändert von unterwegs am 04.09.2014, 00:51, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Was soll ich tun? Missbrauchsverdacht
BeitragVerfasst: 01.09.2014, 17:07 
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Beiträge: 3307
ich rate auch sehr zu einem besuch bei einer beratungsstelle

hier kannst du berichten, aber handeln musst du vor ort
und am besten zeitnah

_________________
Der Hass auf das Böse hat ein beängstigend gutes Gewissen.
Jacques Wirion


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 Betreff des Beitrags: Re: Was soll ich tun? Missbrauchsverdacht
BeitragVerfasst: 01.09.2014, 19:49 
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Beiträge: 21
Ja, das mit der Beratungsstelle werde ich morgen in die Wege leiten. Habe gerade einen Infekt, aber der ist sicher bald vorbei. Es dauert ja sicherlich auch ein paar Tage, bis ich einen Termin bekomme. Ich habe schon irgendwie auch Hemmungen über so etwas zu reden. Aber diese Ungewissheit ist auch schlimm.

Ja, das frage ich mich auch, woher sie unseren intimen Laut kennt....Es kann natürlich sein, dass sie uns mal beobachtet hat, aber mir fällt keine solche Situation ein. Aber es wäre schon möglich.

Das mit meiner Mutter war so, dass ich beim abendlichen Waschen erzählt habe, dass sie sich nicht mit Waschlappen wäscht, sondern am Bidet, indem sie Wasser auf Popo und Mumu "spritzt", also schwer zu erklären. Ich sagte dann, dass das mein Mann immer macht/ihr so beigebracht hat. (Ich finde daran jetzt auch nichts schlimmes...)
Meine Mutter meinte dann aber, dass sie das sehr intim findet. Sie meinte dann noch, dass unsere Tochter die Braut von meinem Mann wäre. Ich habe sie dann offen darauf angesprochen, ob sie etwa denkt, dass er etwas macht (also ich war recht entrüstet, dass sie so etwas von ihm denkt, obwohl ich das vorher auch immer wieder, wie gesagt, mir überlegt hatte). Sie meinte dann nur, ich solle aufpassen. Ich habe dann gesagt, dass sie spinnen würde und war auch echt der Meinung, dass sie ne blühende Phantasie hat, bis eben zum wiederholten Mal die Situation mit der Erektion letzte Woche
kam....

Du hast Recht, unterwegs, ich muss ihm schon auch mehr Bestätigung und auch v.a. Zeit zu zweit einräumen. Wir haben vor ein paar Wochen beschlossen, dass wir jetzt jeden Abend 30 min in den Sportraum zusammen gehen, er auf's Fahrrad und ich auf's Laufband. Das klappt auch so ca. 4,5 mal die Woche und es ist schön, weil wir uns dabei unterhalten. Auch so sitzen wir ab und zu (eher selten) abends beieinander. Und ein Abend in der Woche gehört eigentlich uns als Paar zum Spiele machen, Sex, evtl. irgendwann dann mal wieder ausgehen. Das klappt nicht immer so ganz, leider. Ich bin eben einfach auch oft dann recht müde. Aber ich glaube nicht, dass er sich als Kind wahrnimmt.
Ich liebe ihn schon sehr und es wäre schrecklich, wenn sich der Verdacht bestätigen würde!

Zum Thema schlafen: ja, das ist ein Problem. Das einzige Bett außer dem Ehebett ist im Kinderzimmer. Meine Tochter habe ich vorher schon gefragt, ob sie bei uns schlafen möchte. Sie möchte nicht, da sie sonst zu oft aufwacht, meinte sie. Mein Mann wacht auch auf, wenn die Kleine schreit.
Mir fällt nichts ein, außer der Wahrheit, was das begründen würde. Und das möchte ich nicht sagen, da ich Angst vor einem Streit und davor habe, dass, falls es doch stimmen würde, er sie unter Druck setzt und wenn nicht, dass er sich total beleidigt von mir fühlt (dann ja auch zu Recht).

Ich habe jetzt geschaut, dass ich beim Einschlafen dabei war. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass er sie nachts wecken würde, um etwas zu tun.


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 Betreff des Beitrags: Re: Was soll ich tun? Missbrauchsverdacht
BeitragVerfasst: 01.09.2014, 21:55 
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kannst du nicht sagen, dass er etwas vorsichtiger bei spielen mit der Töchter sein soll. wenn er eine Erektion bekommt Er soll bitte aufs Klo gehen.
selbst wenn sie euch gesehen hat beantwortet das noch nicht, woher sie die Worter kennt. Aleine von Beobachten erfährt man die nicht. Sagt ihm auch nichts von Euch erzählen soll

Alles Gute für den Termim
denk an dich
lg

_________________
Geteilte Sorge ist halbe Sorge darüber zu reden macht uns stark


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 Betreff des Beitrags: Re: Was soll ich tun? Missbrauchsverdacht
BeitragVerfasst: 02.09.2014, 00:55 
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Registriert: 31.08.2014, 02:38
Beiträge: 3
Ich muß leider noch weiter in meiner Geschichte ausholen, obwohl ich eigentlich nichts Schlechtes mehr über meinen verstorbenen Vater erzählen wollte. Tote können sich nicht mehr wehren. Aber der Schutz Deiner Kinder ist mir jetzt einfach wichtiger.

Durch eigene Erfahrungen, Therapie und Gruppenarbeit bin ich direkt und indirekt mit mehreren Tätern in näheren Kontakt gekommen. Zudem habe ich in weitere menschliche Abgründe blicken dürfen, indem ich einen Partner gewählt habe, der mit einer Suchtkrankheit behaftet ist. Auch hier habe ich durch Therapien begleitet und Selbsthilfegruppen mit besucht. Ich versuche immer, nicht in jedem Menschen nur die schlechten Seiten zu sehen, aber es hat sich bei mir ein Gespür dafür entwickelt, wenn etwas faul ist. Und bei Deinem Mann/Deiner Tochter ist etwas oberfaul! Und noch etwas kann ich mit Sicherheit sagen: Etwas so starkem wie einem Trieb oder einer Sucht ist unmöglich mit einem offenen Gespräch beizukommen! Im Gegenteil: Es warnt/mahnt diejenigen, die "Verbotenes" tun, noch schlauer zu sein, um nicht das Gesicht zu verlieren.
Seit nun fast 20 Jahren lebe ich meinem Partner vor, daß man offen zu dem Thema stehen kann und obwohl seine Sucht eigentlich schon "gesellschaftsfähig" ist, ist die Scham noch so groß, daß er mich in seiner Not noch immer belügt, daß sich die Balken biegen. Wie groß muß diese Scham erst bei illegalem Handeln wie Mißbrauch sein! Auch mein Vater hat sich die Realität so hingebogen, daß er sich noch sehr gut im Spiegel betrachten konnte. Wer glaubt, "vernünftig" mit einem Triebtäter oder einem Süchtigen ein "klärendes" Gespräch führen zu können, ist einfach nur naiv.

Bei all den Anzeichen, von denen Du berichtest, schüttelt es mich. Wie ähnlich sich die Täter und die ganzen beteiligten Personen doch sind.......auch meine Oma hat meine damals noch völlig ahnungslose Mutter gewarnt, auf mich aufzupassen. Sie hatte meinen Vater mit anderen (nicht verliebten) Augen betrachtet und ihn schnell durchschaut.

Mein Vater (seriöses Image, gute Bildung, guter Job, schwierige Nachkriegs-Kindheit mit Mobbingerfahrungen, extreme Eltern, geringes Selbstbewußtsein gepaart mit Geltungsbedürfnis/Machtdemonstration, lebensbejahend und kritisch zugleich) befand sich zum Zeitpunkt meiner Geburt noch im Studium, während meine 10 Jahre ältere Mutter die Kohle ranschaffte. Ergo wurde ich als Baby und Kleinkind bis zu 3 Jahren von ihm und meiner Oma betreut. Mein Therapeut meinte einmal, daß es nicht normal sei, daß ich mich bis zum Lebensalter von etwa 18 Monaten zurückerinnern könne. Dafür wären einige einschneidende Erlebnisse die Ursache. Das Interesse an meinem Körper, speziell an meinem Jungfernhäutchen, an meiner sexuellen "Früherziehung" mit allem, was dazugehört (intime Laute, Worte, Berührungen uvm. - alles, nur keine Fakten und Daten zu Menstruation, Zeugung, Schwangerschaft usw.), war enorm. Das ging bereits im Kleinkindalter los. Er wußte wohl, daß er sich im Zaum halten mußte, aber als ich in die Pubertät kam, war es mit der Beherrschung endgültig vorbei. Dann kam neben dem theoretischen Teil auch die Praxis zum "Unterricht" dazu. Das alles natürlich "NUR" zwecks der Aufklärung und damit ich später nicht so prüde und naiv wie meine Mutter werden sollte (was sie eigentlich gar nicht war).........das hat er sich allen Ernstes so massiv selbst eingeredet, daß er über jeden anderen Verdacht höchst ärgerlich erhaben war und mit Konsequenzen drohte. So klein ich damals war, als es noch völlig "harmlos" anfing...ich spürte sehr wohl, daß es verboten war. Zum einen, weil die Mutter immer heimlichtuend ausgeschlossen war und später kamen dann die Ermahnungen, ihr nichts zu erzählen. Der "Verrat" an der Mutter wurde immer größer und schließlich steckte ich so tief mit in den Lügen und den familiären Zwängen, daß eine Offenbarung eine Katastrophe (Zerfall der Familie, damit verbunden den Verlust des hypotekenbelasteten Eigenheims, also das Zuhause, dadurch Verlust der Freunde usw.) bedeutet hätte. So schwieg ich all die Jahre, bis ich stark genug war, ihm die Verfügungsgewalt über meinen Körper abzusprechen und darüber hinaus, um meine Mutter weiter vor der Wahrheit zu schützen, der sie nicht gewachsen war.

KEIN MENSCH, AUCH NICHT DIE ELTERN, HABEN SICH FÜR DAS JUNGFERNHÄUTCHEN IHRER MÄDCHEN ZU INTERESSIEREN!!! Kindern werden sowieso permanent Grenzverletzungen zugemutet (Küsschen von Verwandten, Tätscheleien, auch verbale Grenz- und Ehrverletzungen, wenn z.B. kleine oder größere Schandtaten vor anderen bloßgelegt werden uvm.). Wenigstens das Innere des Kinderkörpers sollte TABU bleiben!

Ach, und noch etwas: Mein Vater bestand extrem auf störungsfreier Schlafruhe. Nur wenn meine Mutter vor Erschöpfung schlief wie eine Tote, kam er angekrochen. Wie gesagt: Die Täter gehen sehr, sehr schlau vor. Daneben gibt es neben dem "komischen" Papa, der sich so intensiv um den Körper kümmert, auch den wirklich lieben Papa, mit dem man so tolle Sachen machen und erleben kann. Der sich eben eine kindliche Seele bewahrt hat und hier eher den Zugang findet zu Tochter als eine Mutter, die mit den praktischen Gegebenheiten und mit einem jüngeren Geschwisterchen/Haushalt beschäftigt ist. Auch dies war bei mir so - nur war es bei mir ein Bruder. Ich weiß nicht, ob Du wirtschaftlich so von Deinem Mann abhängst wie meine Mutter damals. Und wie Du entscheiden würdest, wenn Du Sicherheit hättest (die Du wahrscheinlich schwer bekommen wirst, wenn er nicht gerade das Kind mit Verletzungen brutal vergewaltigt). Und wie gesagt, es ist in einer solchen Familie nicht alles schlecht. Aber es ist einfach für alle Beteiligten sehr schwierig und anstrengend.

Nochmal: Paß auf Deine Kinder auf! Sag Deinem Mann klipp und klar, daß er im Intimbereich Deiner Tochter nichts zu suchen hat. Das ist nicht angemessen, wenn er sogar schon beim Herumtollen eine Errektion bekommt. Wenn er auch nur einen Funken von Verantwortungsbewußtsein hätte, würde er sich von selbst bei so etwas zurückhalten und mit Dir offen darüber sprechen, daß er besser von intimen "Arbeiten" am Kind Abstand nimmt. Aber er forciert es ja geradezu und redet alles schön.....da stellen sich bei mir alle Haare auf!!! Es müßte ihm eigentlich peinlich sein, daß seine Tochter seinen steifen Penis spüren könnte. Oder ist er da gar noch stolz drauf? Möchte er vor seiner Tochter als geiler Bock dastehen? Sobald sie größer und verständiger wird, sinkt spätestens dann das Image ins Bodenlose.....

Schwieriger wird es, Deiner Tochter den notwendigen Abstand zu vermitteln. Meine Mutter verbot mir damals nur, lediglich in Unter- und Strumpfhosen in der Wohnung herumzulaufen, als meine Großmutter sie auf das Thema aufmerksam machte. Ich verstand das natürlich nicht und kämpfte dagegen an. Für die Körperpflege war ich allerdings ab dem Kindergartenalter selbst zuständig und wurde nur "überwacht" und angeleitet. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man es mir hätte erklären können. Ich wußte zwar als 3jährige (!) bereits z.B., daß Frauen nach dem Sex sich meist waschen gehen und daß Sex sehr lustvoll sein soll und warum der liebe Gott Jungs und Mädchen so unterschiedlich gebaut hat usw., aber ich konnte den Zusammenhang natürlich nicht herstellen und den Sinn und die Gefahr hinter dem Ganzen nicht erkennen.
Mein Vater hielt sich wie gesagt mit körperlichen Übergriffen noch sehr zurück und wurde für mich teils unnahbar. Ich wollte so gerne mal von ihm umarmt werden und habe das dummerweise auch mit 11 Jahren eingefordert, als ich mitbekam, daß andere Väter ihre Töchter knuddeln und mit Ihnen toben. Was war ich froh, als er dann eines Nachmittags mit Küssen auf den Mund ankam.....es fühlte sich zwar sehr komisch und irgendwie nicht richtig an, aber ich wußte so, daß er mich wenigstens doch "lieb" hatte. Ich hatte nicht geahnt, was ich da losgetreten hatte! Sehr bald darauf lernte ich das triebhafte Verlangen kennen, das ich bald als "tierisch" sehr verachtete. Da verstand ich endlich, was es mit den Strumpfhosen auf sich hatte!

Ich habe meinen Vater etwa 30 Jahre sehr für diese Schwäche verachtet und ihm gegrollt. Je älter er wurde, umso besser und "normaler" wurde das Verhältnis. Zuletzt konnten wir offen darüber sprechen. Und dann starb er aus heiterem Himmel. Als das Vater-Tochter-Verhältnis (und auch das Mann-Frau-Verhältnis meiner Eltern) endlich fast normal war. Ich vermisse ihn jetzt sehr. Auch wenn das nur wenige Menschen verstehen können, weil durch dieses Sch.....thema Sex so viele Jahre unseres Familienlebens so schwierig waren.

Alles Liebe und Gute für Eure Familie. Was immer die Zukunft für Euch an den Tag bringt.

Janny


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 02.09.2014, 08:44 
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Ich ruf jetzt gleich mal in der Beratungsstelle an. Leider ist die nächste wirklich gute fast 1,5 Std. von uns entfernt (möchte nicht zu so einer allgemeinen Caritas-Einrichtung für Beratung in Lebenskrisen, häuslicher Gewalt etc., weil ich denke, da sollten schon Fachleute für das Thema sitzen. Ich möchte nicht, dass etwas hineininterpretiert wird, was nicht Fakt ist, aber auch, dass etwas übersehen wird)

Gestern Abend ist sie nochmal aufgewacht. Sie hatte Angst vorm "komischen Mann" (Phantasiegestalt) und vor der Hexe. Ich wollte dann bei ihr bleiben, bis sie eingeschlafen ist, aber dann hat das Baby geschrieen und ich musste es stillen. Da ist dann mein Mann zu der Großen (hatte da ein sehr ungutes Gefühl...). Ich bin nachdem die Kleine dann eingeschlafen ist kurz auf die Toilette.

Da kam dann mein Mann herein und meinte er bräuchte Feuchttücher. Ich hab dann gefragt für was - er meinte dann, dass der Großen der Schlitzi (das sagen wir immer dazu) weh tun würde.
Das schlug bei mir ein, wie ein Blitz. Ich hab dann gesagt, dass ich es ihr mache. Bin zu ihr und habe ihr einmal durchgewischt und gesagt, es wird besser (auch so ein komisches Ritual von meinem Mann, als ob es dadurch besser würde...) und bin bei ihr geblieben, bis sie eingeschlafen war.
Ich war zutiefst beunruhigt. Ihr tut ihr Schlitzi öfter mal weh.

Heute morgen hab ich sie dann gefragt, ob es besser ist und ob der Papa da anders wischen würde, als ich, vielleicht öfter.....sie meinte aber nein, auch nur einmal und dann ist es besser. Da dachte ich dann wieder, dass ich mit meinen Ängsten doch übertreibe....

Das mit der Erektion war ihm übrigens schon peinlich, hab ich an seinem Gesichtsausdruck gesehen. Ich hatte ja kurz gefühlt, aber er hat bis jetzt nichts dazu gesagt.

Nein, ich werde ihn vorerst nicht darauf ansprechen. Ich hätte da auch Angst um die Kinder und um mich. Sein Vater hat seine Mutter letztes Jahr krankenhausreif geschlagen. Gewalttätig war er die letzten Jahre zwar nicht mehr (vorher hatte er auch mal mich ein paar Mal getreten/geschlagen, Pulli zerrissen, Bild kaputtgemacht etc.), das hat sich aber wirklich gebessert.


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 Betreff des Beitrags: Re: Was soll ich tun? Missbrauchsverdacht
BeitragVerfasst: 02.09.2014, 08:52 
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Mist, erst ab 14 Uhr sind die in der Beratungsstelle erreichbar....ich bin übrigens Euch allen echt dankbar, dass Ihr mir hier geantwortet habt und dass ich schreiben kann, was mich bewegt.
Ich würde mich das nämlich (zumindest momentan) nicht trauen, irgendjemandem aus dem Freundeskreis oder der Verwandtschaft zu erzählen....


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 Betreff des Beitrags: Re: Was soll ich tun? Missbrauchsverdacht
BeitragVerfasst: 02.09.2014, 10:08 
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Ein paar Fragen, die sich mir noch stellen,

soweit ich das verstanden habe, habt ihr kürzlich als Familie wo zusammen in einem Raum geschlafen? ist die Große da wirklich aufgewacht?
Wacht sie wirklich nachts auf oder sagt sie das nur? (es könnte sein, dass sie das so sagen SOLL)

Schläft er bei ihr im Bett oder nur in ihrem Zimmer?
Gäbe es nicht die Möglichkeit, dass er auf dem Sofa schläft? Oder du mit Kinderbett im Wohnzimmer und er im Schlafzimmer?

Man muss ein Kind nicht extra aufwecken, um ... das geht auch am schlafenden Kind, das sich entweder weiterhin schlafend stellt oder eben davon aufwacht.
Es gibt auch genug Möglichkeiten vor dem Einschlafen und direkt nach dem Aufwachen. Die Wahrscheinlichkeit nicht erwischt zu werden, ist größer, wenn man sowieso im gleichen Raum schläft. Denn wenn es sich "nur" ums zu Bett bringen abends handelt und die Partnerin wach ist und noch in der Wohnung herumwuselt, ist die Gefahr größer hereinzuplatzen.

Nun, wenn er nichts macht, würde es sie auch nicht deswegen wecken.
Aber wenn er doch was macht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er die Hemmschwelle sie nachts zu wecken, überschreitet oder längst überschritten hat. Und selbst wenn nicht, gibt es genug Möglichkeiten schon vorher.



Er muss sich selbst nicht unbedingt als Kind wahrnehmen, aber das Gefühl längerfristig nicht als Erwachsener behandelt/wahrgenommen zu werden, reicht schon aus um zu frustrieren.

...

So viel, um zeigen, dass ich verstehe und warum ich diesen Punkt bei dir näher aufgegriffen habe.




Nachdem Schreiben habe ich weitergelesen.
@ Janny: vielen, vielen Dank! Du hast mir in mehreren Punkten MIR sehr viel weitergeholfen, meine eigene "Geschichte" besser zu verstehen und zu verarbeiten!


@Hansaplast:
ich finde es sehr gut, dass du da Hilfe von außen suchst. Lass dich nicht abschrecken, falls dein Mann abblockt. Achte bitte weiterhin auf deine Kinder und mach dir im Zweifel immer wieder klar. Deine Kinder brauchen DEINEN Schutz. Dein Mann, was auch immer ihm wieder erfahren ist, ist auf dem Papier erwachsen und kann/sollte können sich selbst Hilfe holen bzw. müsste sie dann auch zu lassen. Die Verantwortung trägt er für sich selbst. Du trägst sie für die Kinder, nicht für ihn!



Hansaplast hat geschrieben:

Gestern Abend ist sie nochmal aufgewacht. Sie hatte Angst vorm "komischen Mann" (Phantasiegestalt) und vor der Hexe. Ich wollte dann bei ihr bleiben, bis sie eingeschlafen ist, aber dann hat das Baby geschrieen und ich musste es stillen. Da ist dann mein Mann zu der Großen (hatte da ein sehr ungutes Gefühl...). Ich bin nachdem die Kleine dann eingeschlafen ist kurz auf die Toilette.

Da kam dann mein Mann herein und meinte er bräuchte Feuchttücher. Ich hab dann gefragt für was - er meinte dann, dass der Großen der Schlitzi (das sagen wir immer dazu) weh tun würde.
Das schlug bei mir ein, wie ein Blitz. Ich hab dann gesagt, dass ich es ihr mache. Bin zu ihr und habe ihr einmal durchgewischt und gesagt, es wird besser (auch so ein komisches Ritual von meinem Mann, als ob es dadurch besser würde...) und bin bei ihr geblieben, bis sie eingeschlafen war.
Ich war zutiefst beunruhigt. Ihr tut ihr Schlitzi öfter mal weh.

Heute morgen hab ich sie dann gefragt, ob es besser ist und ob der Papa da anders wischen würde, als ich, vielleicht öfter.....sie meinte aber nein, auch nur einmal und dann ist es besser. Da dachte ich dann wieder, dass ich mit meinen Ängsten doch übertreibe....



Das hat mich sehr aufhorchen lassen!

...

In dem Zusammenhang wäre es aber auch möglich, dass sie wirklich vor einem realen Mann Angst hat und nachts eben ihren Papa, der ihr möglicherweise was tut, in dem Moment nicht als ihren Papa erkennt.

Zum Stillen und die Zwickmühle sich als Mutter manchmal zu zerreißen kenne ich sehr gut. Es ist nur ein Vorschlag, eine Idee, wenn es bei euch nicht anders geht respektiere ich das! Wäre es möglich die Kleine zum Stillen mitzunehmen und die Große zu trösten? Meine habe ich auch gestillt, nur bin ich irgendwann dazu übergegangen, dass sie das Stillen durchaus als Nähe bekommen hat, manchmal aber auch einfach als Nahrungsaufnahme, sie stillt, ich mache nebenher etwas anderes. Dabei habe ich mein Baby keineswegs vernachlässigt oder so, sondern geschaut, was sie wie viel wirklich braucht und das mit meinen eigenen Bedürfnissen kombiniert. Falls die Kleine dann noch mehr schreit oder nicht trinkt, weil sie zu sehr abgelenkt ist, kann ich das verstehen.
Beide Kinder brauchen dich und der Spagat ist nicht einfach. Dennoch fände ich es nicht unwichtig, da auch abzuwägen, wer von beiden dich gerade mehr braucht. Klar stillen geht nicht durch andere, aber vielleicht eben falls möglich ein bisschen umzubauen in der Situation, so dass du nicht darauf angewiesen bist, dass dein Mann sich um die Große kümmert. (es ist an sich schon toll, wenn Väter sich um ihre Kinder kümmern und auch trösten, nur steht bei euch eben der Verdacht im Raum, bei dem es mir immer mehr kalt den Rücken runter läuft)



...

Warum um .... wozu braucht man Feuchttücher, wenn es ihr in dem Bereich weh tut?!!!
Die Schmerzen können zwar durch Verunreinigungen kommen, z.B. wenn nach der Toilette was nach vorne kam oder so, aber die Feuchttücher waren doch um die Verunreinigungen zu entfernen. Wenn diese nicht entfernt werden, wird doch erst was wund oder das wund sein kommt von was unverträgliches gegessen/getrunken. Aber ich meine: wenn Schmerzen oder wund sein schon da ist, dann würde ich als Mutter mit einer Zinksalbe anrücken und nicht mit Feuchttüchern?

...

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Zuletzt geändert von unterwegs am 04.09.2014, 00:57, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re:
BeitragVerfasst: 02.09.2014, 10:24 
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Hansaplast hat geschrieben:

Nein, ich werde ihn vorerst nicht darauf ansprechen. Ich hätte da auch Angst um die Kinder und um mich. Sein Vater hat seine Mutter letztes Jahr krankenhausreif geschlagen. Gewalttätig war er die letzten Jahre zwar nicht mehr (vorher hatte er auch mal mich ein paar Mal getreten/geschlagen, Pulli zerrissen, Bild kaputtgemacht etc.), das hat sich aber wirklich gebessert.


hat sein Vater, der seine Mutter geschlagen hat, dich geschlagen oder dein Mann?

wenn es dein Mann war: hat er sich da Hilfe von außen geholt oder zugelassen oder "einfach nur aufgehört"?

Auch wenn ich sonst immer versuche das Gute im Menschen zu sehen und vielen eine zweite Chance gebe und jedem die Möglichkeit geben zu glauben, dass ein Mensch sich ändern kann, aber das würde ich dennoch nicht außer Acht lassen. Unabhängig vom aktuellen Verdacht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Was soll ich tun? Missbrauchsverdacht
BeitragVerfasst: 02.09.2014, 11:34 
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@ Feuchttücher: ich habe auch immer Salbe darauf getan, wenn es weh getan hat. Aber es war (seit sie keine Windel mehr hat) nie wund - das hat mich dann auch immer gewundert, dass es ihr trotzdem weh tut. Ich hab das gestern mit dem Feuchttuch auch nur gemacht, weil mein Mann es immer so macht, weil ich ihn ersetzen wollte in dem Moment und auf keinen Fall wollte, dass kommt, das soll der Papa machen.
Ehrlich gesagt, war ich in dem Moment echt schockiert. Kann ja alles harmlos sein, aber ich weiß es eben nicht.
Ich hatte das Gefühl, dass sie erleichtert war, als ich mit dem Papa dann zusammen mit den Tüchern kam. Aber das kann natürlich auch Einbildung sein.

@ Mann/kindliches Verhalten: Er ist eben so der Typ, der ungern Verantwortung übernimmt. Wobei das insgesamt wirklich schon viel besser geworden ist. Er sitzt eben unheimlich gerne stundenlang vor dem PC (ich gestern und heute auch, da ich krank bin und mich das Thema sehr beunruhigt, aber ansonsten selten) und Hausarbeit ist nicht so sein Ding (ich meine, wenn er daheim ist. Er arbeitet aber auch am PC). Gut, so sind viele Männer, das sagt noch gar nichts. Er setzt auch nicht gerne Grenzen bei ihr und sagt mal z.B. " jetzt ist es halb acht, jetzt wird mal geschlafen" - aber auch das machen,glaube ich, viele Papas so.
Es ist eben dieses sich auf die Kinder "stürzen", weil man sich unter Erwachsenen unwohl fühlt, was bei Tätern anscheinend häufig vorkommt. Das ist bei ihm asehr ausgeprägt.

@ Schlafen: Das ist echt ein Problem! Nein, wir hatten bis vor kurzem kein Familienzimmer. Sie hat (meistens) alleine geschlafen (nur, wenn sie Angst o.ä. hatte ist einer von uns zu ihr). Nach der Geburt ist dann mein Mann rüber zu ihr, da das Baby so oft aufwacht (er hat damals, als sie Stillkind war, auch dort alleine geschlafen).
Ich habe sie gestern, als sie aufgewacht ist, nochmals gefragt, ob sie nicht lieber bei mir schlafen möchte. Möchte sie aber definitiv nicht wegen dem Baby. Das kam auch von ihr. Glaube ich jetzt weniger, dass mein Mann ihr das eingeredet hat.
Sie liebt ja auch ihren Papa über alles. Er sie auch und ich denke sogar, er würde nie etwas machen, wo sie eindeutig nein sagen würde. Aber umgekehrt ist sie eben auch ein sehr braves Kind, das uns Eltern gerne Freude macht.....Missbrauch geht ja nicht immer mit Gewalt und Zwang einher, zumindest nicht mit offensichtlichem Zwang. Ich glaube nicht, dass er Gewalt anwenden würde oder sie wecken würde. Vielleicht bin ich da zu gutgläubig, aber das glaube ich nicht.
Ich denke, wenn er etwas macht, möchte er, dass es ihr gefällt, zumindest, dass er sich das dann einbilden kann. So schätze ich ihn ein.

@ Gewalttätiger Opa: Seine Mutter hatte letztes Jahr ein großes blaues Auge mit einer lebensgefährlichen Kopfverletzung (Bluterguss im Gehirn), was gerade noch glimpflich ausging. Sie hat gesagt, sie wäre hingefallen....ich (in dem Falle aber auch mal wieder meine Mutter....) hab's nicht so ganz geglaubt.

Jedenfalls wollten wir neulich zusammen mit den Schwiegereltern in den Urlaub fahren, da hat seine Mutter ganz aufgelöst angerufen, dass sie sich von ihrem Mann trennt. Letztendlich haben sie sich dann doch versöhnt.

Ich habe da dann aber mit meinem Mann darüber geredet und er hat erzählt, dass sein Vater seine Mutter öfter geschlagen hat, und dass er auch glaubt, dass sie damals nicht hingefallen ist.
Ich habe ihn gefragt, ob er geschlagen wurde. Er hat gemeint, dass er nur Ohrfeigen von seiner Mutter bekommen hätte.


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