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 Betreff des Beitrags: Altersunterschied
BeitragVerfasst: 19.04.2014, 12:03 
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Beiträge: 309
Hallo,

ich bin neu hier und habe eine Menge Fragen, von denen ich wenigstens ein paar hier ansprechen möchte.
Ich hoffe, dass ich in diesem Forum dafür richtig bin, ich wüsste aber nicht, wo ich sonst schreiben sollte. Ich hatte dem Verein "Wildwasser" eine E-Mail geschrieben. Da hat aber (noch?) keiner geantwortet.

Ich weiß gar nicht, wie ich das schreiben soll.
Vielleicht schreibe ich es einfach mal gerade heraus. Es wäre schön, wenn ihr dann noch weiterlest..
Also der s***Übergriff den ich (glaube ich) in meiner Kindheit erlebt habe, war von einem gleichaltrigen Mitschüler. Auf einer Klassenfahrt. Vor eineinhalb Jahren (wenn ihr wollt kann ich euch auch den Grund dafür nennen), habe ich mich das erste mal daran erinnert. Seitdem kommen immer wieder diese und immer mehr Erinnerungen daran. Genau wie viele es hier oft beschreiben, kann ich mich nicht gegen die Erinnerungen "wehren" - sie kommen einfach - und ich fühle mich total machtlos/ohnmächtig, panisch, zittere u.ä.. Ich konnte das am Anfang gar nicht fassen und dachte, dass das nur ein paar mal passiert ist. Aber es kommt ja immer wieder, dieses Erinnern. Und oft schlimmer als die male davor. Ich bin übrigens 20 und studiere gerade. Zur Prüfungszeit (Anfang Februar - Ende März) habe ich mich so zusammengerissen und alle Gedanken daran unterdrückt. Dafür kam es danach sehr viel schlimmer alles zurück und ist seitdem andauernd, mal mehr mal weniger schlimm. Aber selbst wenn ich mich mit anderen unterhalte, denke ich daran! Die ganze Zeit. Und irgendwann wurde ich total plötzlich auch noch richtig - eine Emotion die ich davor noch nie gehabt hatte diesbezüglich. Jetzt habe ich so Angst, vor allem was ich noch fühlen werde. Gleichzeitig fühle ich manchmal auch gar nichts, wenn ich daran denke. Aber die Gedanken bleiben die ganze Zeit, ununterbrochen. Ok, ich glaube ich wiederhole mich gerade...

Es weiß nur eine Freundin von mir davon (aber keine Details) - von mir aus hätte ich es nicht erzählt, aber sie hat mir neulich erzählt, wie sie letzten Sommer missbraucht/misshandelt (was genau passiert ist hat sie nicht gesagt) wurde und ich habe es nicht ausgehalten, ihr nicht zu sagen, dass ich genau weiß, wie sie sich fühlt. Ich traue mich aber nicht, das Thema anzusprechen, weil ich sie nicht unnötig daran erinnern will. Gerade wenn es ihr mal gut geht, will ich nicht damit ankommen. Und da wir auch im Studium ziemlich eingespannt sind, will ich sie nicht zusätzlich belasten. Ich weiß ja nicht, wie sie reagieren würde.
Aber ich würde so unendlich gerne mit jemandem darüber reden. Mit jemandem meiner Familie will ich das auf gar keinen Fall tun. Freunde will ich damit auch nicht belasten.. Deshalb war ich im Januar bei der psychosozialen Beratung unserer Hochschule und die Frau war auch echt nett. Aber ich habe ihr glaube ich, nicht die ganze Wahrheit gesagt. Sie denkt jetzt wohl, dass ich von einem Erwachsenen missbraucht wurde. In dem Moment als sie das gesagt hab, war mir der evtl bestehende Unterschied aber ziemlich unwichtig.. Neulich habe ich die vllt richtige Bezeichnung dafür gefunden: "sexueller Übergriff unter Kindern". Aber ich finde kaum Informationen dazu! Und überall hört sich das so an, dass die "betroffenen" (von Opfer wird da meistens nicht geredet) kaum bleibende Schäden haben/dass darüber geredet werden soll (wenn die Kinder noch Kinder sind) und dann geht es dem betroffenem wieder gut :?: ... Also es wird so verharmlost. Und gesagt, dass die Langzeitfolgen nicht erforscht sind - es kommt aber so rüber, als würden Kinder sowas den erwachsenen anvertrauen. Ich habe das aber damals nicht erzählt und iwie verdrängt. Wie auch immer, genau das ist Teil meines Problems. Wer würde das ernst nehmen? Könnt ihr in etwa nachvollziehen, wie ich das meine? Jeder wird doch sagen, ein Kind kann dir doch nicht sooo schlimmes angetan haben! Oder mich wegschicken, weil sich kaum jemand damit beschäftigt. Oder? Abgesehen davon, kann ich das Wort mb gar nicht aussprechen (schreiben geht ja wie ihr seht) und erst recht nichts weiter dazu erzählen. Damals hat die Psychologin das auch mehr oder weniger erraten, weil ich überhaupt keine Worte dafür gefunden hab. Klar, und dazu frage ich mich manchmal , ob die Erinnerungen überhaupt wahr sind. Aber andererseits bin ich mir da ziemlich sicher! Mh, jetzt wieder nicht. Aber wie könnte ich mir sowas eingebildet haben und diese Bilder mir nur ausgedacht haben??? Aber ich erinner mich ja halt trotzdem nicht an alles, weiß auch nicht ganz genau wann es war (irgendwann Grundschule, ich glaub eher 2., 3. oder 4. Klasse) und vor allem an Bilder.

Naja, ich habe jetzt wohl erstmal genug geschrieben und bin gespannt auf eure Antworten! Ich hoffe, das ist jetzt nicht alles zu durcheinander - ich würde mich aber über jedes Kommentar freuen. Irgendeine Rückmeldung und mal Gedanken von anderen dazu würden mir ja vielleicht schon ein Stück weit helfen! Und ich hoffe, dass ich in diesem Forum nicht "unerwünscht" bin - weil der mb/Übergriff ja nicht durch jemand erwachsenen stattfand. Ich freue mich aber sehr über die Möglichkeit, hier schreiben zu können.
Also ich hoffe, jetzt nichts entscheidendes vergessen zu haben, sonst fragt gerne nach!

Liebe osterliche Grüße ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: Altersunterschied
BeitragVerfasst: 19.04.2014, 13:24 
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Registriert: 13.04.2004, 14:47
Beiträge: 154
Liebe collieeeeechen,

ersteinmal möchte ich dich hier im Forum herzlich willkommen heißen.
Ich habe deine Worte gelesen und möchte Dir sagen, dass ich es super finde, wie du für dich sorgst und dich in deinen Empfindungen ernst nimmst, in dem du dir Hilfe beim psychosozialen Dienst der Uni gesucht hast oder eben auch jetzt hier im Forum schreibst.

Ich denke die Zweifel kennt jede und jeder hier. Ich weiß gar nicht mehr wie oft ich schon an mir und meinen Erinnerungen, an meinen Empfindungen gezweifelt habe. Oder auch die Frage: Wer soll Dir das denn glauben?! Ja, die kenne ich auch. Und daher möchte ich Dir gerade mal schreiben: Ich glaube Dir! Ich glaube Dir, dass da etwas vorgefallen ist, dass dich heute einholt und belastet.
Es tut mir sehr leid zu lesen, dass Du bisher keinerlei Informationen zum Missbrauch unter Kindern gefunden hast, in denen du dich wiederfindest und die dich bestärken. Fakt ist aber auch, dass das ganze Thema Missbrauch immer noch nicht so anerkannt ist, dass es dazu flächendenkende Untersuchungen und Erhebungen gibt. Außerdem, wer will beurteilen, ob ein Erlebnis für ein Kind weniger oder mehr traumatisierend war? Jeder Mensch ist in seiner persönlichen Struktur von Natur aus unterschiedlich angelegt und verarbeitet auch anders. Damit will ich sagen, dass zwei verschiedenen Menschen genau dasselbe angetan werden kann und sie dennoch völlig anders darauf reagieren können.
Wenn Du also heute für dich empfindest, dass das was da passiert ist, nicht gut für dich war, dir geschadet hat und dir heute Angst macht, dann ist das so und das hat Niemand in Frage zu stellen.

Ich selbst habe auch keinen erwachsenen Täter, sondern einen damals Jugendlichen (der 8 Jahre älter war und ist als ich) und ebenfalls Kinder, die in meinem Alter waren. Ich weiß, dass das anfangs sehr schwierig für mich war und ich immer dachte, dass das nicht zählt, weil es eben kein Erwachsener war. Als ich mich vor mehr als 10 Jahren erstmals wirklich mit dem Thema auseinander setzte gab es auch zu jugendlichen Tätern kaum Literatur und Informationen. Und heute lese ich auch immer mal wieder, dass man davon ausgeht, dass die Folgen nicht so gravierend sind, wie bei einem erwachsenen Täter.
Allerdings gebe ich darauf heute nichts mehr. Denn ich kann nicht beurteilen, wie es sich anfühlt Opfer eines erwachsenen Täters zu sein. Ich kann aber sehr wohl beurteilen, wie es für mich war und in welcher Form es mich jahrelang beeinträchtigt hat und teilweise immer noch tut. Das kann ich und das kann mir auch niemand abreden oder in Frage stellen! Und Leid mit anderem Leid zu vergleichen.... Welchen Sinn soll das machen? Und ein guter Therapeut wird das auch nicht tun. Und genau das wünsche ich Dir nun, dass du einen guten Therapeuten / eine gute Therapeutin für dich findest, die dir glaubt und die dich mit deinen Ängsten und dem ganzen Chaos, das die nun aufkommenden Erinnerungen bei dir auslöst ernst nimmt und annimmt. Und aus Erfahrung kann ich Dir sagen: Es gibt sie, diese Therapeuten und es lohnt sich mit ihnen zu arbeiten!!!

Soviel erstmal von mir heute...
Liebe Grüße,
Nela


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 Betreff des Beitrags: Re: Altersunterschied
BeitragVerfasst: 19.04.2014, 13:50 
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Beiträge: 360
Die Aussage "das kann so schlimm nicht sein, da es wenig bis keine empirischen Daten darüber gibt" zerpflückt dir jeder, der cleverer ist als ein Stück Brot, in Sekunden. Egal, von wem diese Aussage getroffen wird. Wichtig ist, was es im Heute mit dir macht. Und das was du schreibst, klingt nicht wie "war doch nix", egal ob du dich an Konkretes erinnerst oder nicht. Es gibt durchaus Therapeuten die das ernst nehmen. Leider aber auch eine Menge Verrückte, Ignoranten und Lehrbuchfetischisten. Du wirst suchen müssen. Aber es kann sich lohnen. Es geht um dich, nicht um gesellschaftliche Ansichten und Vorstellungen.
Viel Glück und Willkommen hier.

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 Betreff des Beitrags: Re: Altersunterschied
BeitragVerfasst: 19.04.2014, 18:18 
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Hi

Schön, das du da, willkommen
Natürlich bist du hier richtig. Du bist auch eine Überlebende und gehort hierher.

Ich kann hierher, als es mir in meiner Beziehung passiert ist

Vielleicht wäre eine Therapie zu machen und du darfst ruhig sagen wer das war.

Vertraue deine Erinnerung und Wahrnehmung. Es ist normal, dass man nicht an alles erinnern kann.

Es wäre gut, wenn du mt deiner Freundin daruber reden wurdest. Das schaft Vertrauen und ihr könnt gemeisam lernen damit zu leben

Alles Liebe

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Zuletzt geändert von sonne88 am 19.04.2014, 22:37, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Altersunterschied
BeitragVerfasst: 19.04.2014, 20:14 
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Beiträge: 844
Hallo collieeeeechen,

auch von mir erst einmal Herzlich willkommen.

Du hast bereits die ersten Schritte in die richtige Richtung gemacht, in dem Du Dir Hilfe beim psychosozialen Dienst geholt hast und Dich hier im Forum angemeldet hast. Und ich sehe das genauso wie Nela. Es ist richtig, dass Du Deine Empfindungen und Gefühle ernst nimmst. Und gerade bei diesem Thema gibt es denke ich in vielen Punkten überhaupt kein "Richtig oder Falsch". Jeder Mensch hat seine eigene Persönlichkeit, eigene Empfindungen und Gefühle. Der eine reagiert sensibler auf bestimmt Dinge, ein anderer geht mit den gleichen Dingen vielleicht robuster um. Ein guter Therapeut / Therapeutin wird Dir auch nie sagen, dass Deine Gefühle richtig oder falsch sind. Ein guter Therapeut / Therapeutin wird Dir helfen, Dich auf den richtigen Weg zu bringen.

Sicherlich ist es nicht einfach, den richtigen Ansprechpartner zu finden, aber die Suche lohnt sich. Das kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen. Gerade Erinnerungen aufzuarbeiten und anzusehen, ist sehr schwierig, aber Du bist damit nicht allein damit.

Ich wünsche Dir erst einmal viel Glück und Erfolg bei Deinen weiteren Schritten. Du wirst ganz sicher den richtigen Weg finden und Du kannst Dich ja auch immer wieder hier im Forum austauschen.

Liebe Grüße

Mel

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Auch ein langer Weg beginnt mit einem ersten Schritt...


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 Betreff des Beitrags: Re: Altersunterschied
BeitragVerfasst: 19.04.2014, 20:38 
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Hey,

also vielen 1000 Dank für eure Antworten! Es ist so "schön", dass ihr das versteht..
Also schon als ich heutemittag die Antworten von Nela und kmc gelesen habe, war ich ziemlich überwältigt irgendwie... Besonders auch alles was du geschrieben hast, Nela.

Eigentlich wollte ich euch noch mehr dazu schreiben - heutemittag hat sich mein Kopf so angefühlt, als würde er gleich platzen, aber jetzt gerade ist mein kopf einfach nur wie leer gefegt (außer Kopfschmerzen). Deshalb schreibe ich jetzt doch erstmal nicht weiter. Im Moment habe ich kaum mehr die Kraft irgendetwas zu fühlen (obwohl das spätestens in ein paar Stunden bestimmt wieder anders ist...).

Aber wahrscheinlich werde ich nächste Woche hier wieder schreiben...

Nochmal, vielen Dank ihr 3 soweit :)))

Oh, und jetzt auch Mel! Ich weiß gerad nicht was ich schreiben soll - wie eben beschrieben ;) Ich geh jetzt erstmal off... Und versuche, mich irgendwie abzulenken...


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 Betreff des Beitrags: Re: Altersunterschied
BeitragVerfasst: 21.04.2014, 09:15 
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ich wünsche dir die Kraft, die du jetzt brauchst
lg

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 Betreff des Beitrags: Re: Altersunterschied
BeitragVerfasst: 23.04.2014, 13:04 
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Beiträge: 309
Hallo,

woher weiß ich denn, ob ich "bereit" bin für eine Therapie? Ich weiß nicht wieso, aber ich glaube kaum, dass ich darüber reden kann. Ich will es ja, aber ich weiß nicht, wie. Dann bringt so eine Therapie doch gar nichts, oder?
Aber soll ich es deshalb gar nicht machen? Wie war/ist das bei euch?
Ich verstehe auch nicht wirklich die Unterschiede zwischen den Therapiearten bzw. woher soll ich wissen, welche die richtige wäre? Oder muss ich das gar nicht wissen/ wird mir das in den ersten Sitzungen erklärt? Was genau ist denn das Ziel so einer Therapie?
Abgesehen davon, könnt ihr mir sagen, wie das mit der Versicherung läuft? Meine Eltern zahlen nämlich meine Versicherung - würden die davon dann was mitkriegen? Das will ich nämlich auf jeden Fall vermeiden. Wenn es so wäre, dass sie es mitkriegen, weiß ich nicht, ob ich nicht lieber nichts machen sollte. Fragen kann ich meine Eltern schlecht - dann würden sie bestimmt misstrauisch werden... Ich kenn mich mit sowas echt kaum aus. Das Geld so etwas selber zu bezahlen habe ich natürlich nicht ;) Oder soll ich dann bis nach dem Studium warten, bis ich selber das Geld habe? Die Frage ist eher rhetorisch gemeint, aber vielleicht ist es ja so.

Soweit erstmal von mir, das sind ja schon genug Fragen wieder.. Es reicht mir ja auch schon, wenn jemand vielleicht eine der Fragen beantworten könnte ;)

GLG


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 Betreff des Beitrags: Re: Altersunterschied
BeitragVerfasst: 23.04.2014, 14:08 
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Huhu,

also das Ziel legst du selbst fest. Irgendwann nicht sofort in der ersten Stunde wird die Therapeutin fragen.

Also solange du nicht privat versichert bist und die Rechnung daher erstmal nach Hause kommt, erfährt das niemand. Genau wie bei Arztbesuchen auch. Das wissen deine Eltern ja auch nicht, stimmts?

Neben den kassenzugelassenen Therapien gibt es noch Beratungsstellen. Da sind oft weniger Stunden, aber es wird gar nicht mit der Kasse abgerechnet, sondern die Stadt bezahlt.

Was passt....gute Frage. Ich denke, Traumatherapie naheliegend, aber die ist nur in Kombination mit den klassischen Therapieformen mit der Kasse abzurechnen und selten. Ansonsten machen fast alle einen Mischmasch aus verschiedenen THerapieformen und daher ist die Richtung nicht sooo wichtig....wichtiger ist, dass es zwischen euch passt.

Reden...ich glaube die meisten reden erstmal nicht darüber. Erstmal den Therapeuten umfassend abchecken. Manche haben gar nicht das Ziel, aufdeckend zu arbeiten, die wollen nur den Alltag stabilisieren. Kann ich gut verstehen. Manche machen über Jahrzehnte Stabilisierung. Wie organisiere ich mir einen Helfer? Was kann ich machen, um den Tagesablauf zu strukturieren? Kann ich mir kleine Ziele setzen wenn Essen nicht geht? Wie krieg ich mehr Kontakte, wenn ich einsam leben usw

LG,

Pu


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 Betreff des Beitrags: Re: Altersunterschied
BeitragVerfasst: 23.04.2014, 18:30 
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Beiträge: 360
Vorab: Du "sollst" überhaupt nichts. Das ist dein eigener Weg. Tu, was dir hilft. Das Ziel einer (guten) Therapie ist, dich stabil zu machen. Dir zu helfen, dein Leben leben zu können. In welcher Form auch immer. Ich habe die Therapie nicht danach ausgewählt was draufstand, sondern danach, was drin war und ob das mir geholfen hat. Ja, ich habe drüber geredet, zumindest teilweise. Über vieles auch nicht. Mir persönlich ist es wichtig, dass ich mein Leben leben kann, wie ich mir das vorstelle. Ich muss nicht bis ins kleinste Detail alles wissen und mich an alles erinnern. Will ich auch gar nicht. Ich lebe jetzt. Nicht früher. Das war mal anders, jetzt ist es aber so. Traumakonfrontontation kann ne ziemlich heftige Sache sein, ich kenne Niemanden der zum Therapeuten gegangen ist, dem alles erzählt hat, und dann war alles cool. Therapie ist (d)ein Lernprozess, wie du lernst, ist in meinen Augen völlig gleichgültig - solange es zielführend ist.
Kurz: Wenn du meinst, Hilfe zu brauchen, wäre ne Therapie keine schlechte Idee. Ich habe übrigens teilweise stundenlang über völlig belangloses Zeug mit meiner Therapeutin gequatscht. Hat mir aber geholfen. Keine Ahnung wieso, ist ja aber auch egal: Das Ergebnis zählt.
Wegen dem Versicherungszeug: Kommt drauf an ob privat oder Kasse etc.. Ingo hat da nen Plan von. Grundsätzlich gilt aber die Schweigepflicht, wie das aber mit irgendwelchen Diagnosen (Ja, man kriegt dann lauter schicke Psychostempel^^) und Abrechnungen läuft -> Ingo fragen^^

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 Betreff des Beitrags: Re: Altersunterschied
BeitragVerfasst: 01.05.2014, 08:57 
Hallo,

auch von mir ersteinmal ein ganz liebes "Willkommen" hier im Forum

Zum Thema Therapie:
ich war sieben Jahre in einer kirchlichen Beratungsstelle. Was auch hiess, dass da gar nichts mit Kosten und Krankenhausabrechnungen war, da sich die Beratungsstelle durch kirchliche Unterstützung und Spenden finanziert.
Wie hab ich gemerkt, dass eine Therapie für mich jetzt richtig ist - keine Ahnung, mir ging es besonders schlecht, war dabei mich zu Hause einzusperren, etwas was ich nicht wirklich wollte aber da alleine nicht raus kam. Telefonbuch geschnappt und die Beratungsstelle gefunden (schien für mich einfacher dort anzurufen als beim Doc. obwohl ich auch mind. 3 Anläufe gebraucht hatte um mich auch wirklich zu melden und nicht gleich wieder aufzulegen)

Ablauf:
In den ersten Stunden hab ich mehr oder weniger nichts gesagt, doch einfach das Gefühl eines sicheren Ortes und etwas sagen zu können aber nicht zu müssen und dennoch verstanden zu werden hat geholfen (kann es nicht anders beschreiben). Nach und nach konnte ich dann eben mit dem Gefühl der Sicherheit auch über den MB sprechen. Doch wie auch bei kmc ging es nicht hauptsächlich darum sondern eher wie mit den Ängsten (die aus der Vergangenheit kamen) im Heute umgehen, damit sie einem nicht die Luft zum Atmen nehmen. Das meiste ergibt sich (denke ich) einfach im Gespräch selbst.

Wenn du noch fragen hast, dann gerne und um mal meine Therapeutin zu zitieren "wann der richtige Zeitpunkt für eine Therapie ist, merkt man selbst und dann ist der erste Schritt getan" meint: du weist wann du bereit bist diesen Schritt zu tun.

Gruß

Tati


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 Betreff des Beitrags: Re: Altersunterschied
BeitragVerfasst: 01.05.2014, 11:14 
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Registriert: 18.04.2014, 21:16
Beiträge: 309
.......von mir gelöscht;)


Zuletzt geändert von collieeeeechen<3 am 24.02.2015, 08:25, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Altersunterschied
BeitragVerfasst: 02.05.2014, 17:24 
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Beiträge: 2248
Wohnort: München
ich habe dich gelesen
Es wäre gut und wichtig, wenn du jemand zu reden hast
achte auf deine Genze. Leider war es MB.
Sie hat nur an sich gedacht.
Du darfst wuted auf sie sein. Du muss nicht mehr schweigen
wenn du magst, chatten wir mal. Du bist nicht alleine.

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 Betreff des Beitrags: Re: Altersunterschied
BeitragVerfasst: 06.06.2014, 08:16 
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Registriert: 18.04.2014, 21:16
Beiträge: 309
Hallo,

ich wollte mich mal für den letzten Beitrag entschuldigen, den hab ich ziemlich überstürzt geschrieben. So viel hätte ich vielleicht gar nicht schreiben müssen.
Insgesamt schlimmer finde ich das mit ihm..

Ich wollte nochmal schreiben, wie es jetzt bei mir ist:

Neulich war ich nochmal bei der Beratungsstelle (Hochschule) und sie meinte, dass ich eine PTBS habe. Nach dem Gespräch ging es mir auf jeden Fall besser. Anders als davor, geht es mir nicht mehr ununterbrochen schlecht. Stattdessen wechselt das jetzt so extrem... Vielleicht bin ich nur wieder dabei, es zu "vergessen". Das denke ich manchmal. Aber dann kriege ich doch total plötzlich richtig Panik und kann an nichts anderes denken. Versuche aber, die Gefühle und die ganzen Erinnerungen dabei zu unterdrücken. Dann kommt es mir so vor, als wären es 2 ganz verschiedene Welten.
Ich hab übrigens mit der Freundin geredet und mich einer anderen anvertraut (nur ganz allgemein).Die beiden sind zum Glück total lieb :) Belasten will ich die beiden damit aber auch nicht..
Also einerseits will ich das Thema nicht ignorieren, andererseits schon. Denn ich kann mich so schlecht konzentrieren aufs Lernen z.B.. Und bald sind wieder Prüfungen :(( Selbst wenn es mir nicht mehr so schlecht geht wie vorher - soll ich das jetzt einfach so lassen, weil es ja immerhin besser ist? Ich freu mich ja, dass es nicht mehr ganz so schlimm ist..
Aber das sag ich jetzt, wenn ich wieder so ne Panikattacke habe, denke ich das wieder ganz anders.. Aber weder in der "guten" noch in der "schlechten" Situation könnte ich bei einer Psychotherapeutin o.ä. anrufen. In der ersten Situation denke ich "wieso, jetzt gehts mir doch gut?!" und in der anderen geht es schlichtweg nicht.
Dass es so getrennt ist iwie, macht es total schwer für mich.
Hättet ihr einen Rat für mich? Oder was denkt ihr dazu?


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 Betreff des Beitrags: Re: Altersunterschied
BeitragVerfasst: 06.06.2014, 08:55 
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Registriert: 27.11.2006, 12:08
Beiträge: 2046
Huhu,

wollte dir nur schreiben, dass du dich keinesfalls für irgendetwas, was du hier schreibst, entschuldigen musst. Du darfst reden, musst es aber nicht. Jeder entscheidet, was er liest, so wie er mag und kann. Jeder der liest oder nicht, zeigt damit Selbstverantwortung für sich selbst. Ich habe es gelesen und finde es mutig, dass du es hier aufschreibst.

Welche Tipps es bei Starre im Flash gibt, da weiß ich auch nichts...ist wohl individuell bei jedem anders. Vielleicht kann jemand anderes dir seine Tricks verraten und vielleicht ist was dabei. Oder jemand sagt, dass er das Problem auch hat....dann fühlste dich damit vielleicht nicht so alleine.

LG,

Pu


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