Wenn wir uns auf den Weg machen unser innerstes zu ergründen, wissen wir am Anfang oft nicht was und wen wir alles auf dem Weg treffen werden. Ich möchte hier einen Teil von meinem Weg teilen, so dass wenn du auf dem Weg bist und Angst bekommst oder glaubst dich verlaufen zu haben, ein kleines Licht findest.
Auf dem Weg in mein inneres habe ich viele große und kleine Abenteuer erlebt, alte Freunde getroffen, verzauberte Fabelwesen, große Drachen, beschützende Wildschweine, Geister, Dämonen, wunderschöne Erinnerungen, Liebe und das Recht bedingungslos Lieben zu dürfen und am allermeisten habe ich Angst gefunden. Die Angst vor der Angst, die Angst vor dem Sterben, die Angst davor getöten zu werden, die Angst davor verlassen zu werden, die Ansgt davor geliebt zu werden, die Angst davor berührt zu werden, die Angst davor nochmal hilflos zu sein, die Angst davor nochmal vergewaltigt zu werden, die Angst vor meiner Scham, die Ansgt mir einzugestehen das all dass wirklich passiert ist und auch die Angst davor bestraft zu werden, die Angst davor das ich mir alles doch bloß eingebildet habe, die Angst davor das man mir nicht glaubt, die Angst davor das ich mir selbst nicht glaube. Es gab Momente, Stunden und Tage, an denen ich geglaubt habe das ich jetzt verrückt werde vor lauter Angst! Das ich platze, das ich zerreiße, das ich an der Angst sterbe.
Ich habe immer wieder das Gefühl das die Angst in Wellen kommt. Mal großen, mal kleinen, mal als Flut, mal schnell und mal langsam.
Ein anderes Bild wäre das ich auf meiner Reise zu mir selbst immer wieder vor verschlossenen Türen Stand und diese Türen von Bulldoggen bewacht werden. Jedesmal, wenn ich versuche einen Schritt vorwärts zu gehen und die nächste Tür aufmache, muss ich vorher mit meiner Bulldogge dealen. Je mehr ich versucht habe meine innere Bulldogge los zu werden, desto größer wurde sie. Sie ist gewachsen, wurde lauter, bekam viele Köpfe und war so unendlich viel Stärker als ich. Sie hat mich bedroht, erpresst, mich verängstigt. Ich habe angefangen meine Bulldogge zu beobachten und mit der Zeit habe ich raus gefunden, dass meine Bulldogge vom Zweifel genährt wird, von der Angst nicht richtig zu sein, von Konflikten und auch von Scham. Je mehr ich also versucht habe dagegen zu kämpfen, desto größer wurde sie dadurch. Je mehr ich versucht habe gegen mich selbst zu kämpfen, desto größer wurde sie dadurch. Je mehr ich versucht habe keine Angst zu haben, desto größer wurde die Angst. Je stärker ich meine Gefühle, meine Scham und mich selbst negiert habe, desto größer wurde der Hass auf mich selbst und umso größer wurde die Bulldogge der Angst.
Wenn ich aber meiner Angst erlaube da zu sein. Bedingungslos da sein zu dürfen. Wenn ich ihr die Erlaubnis erteile das die Angst da sein darf, mit all ihrem Gepäck: der Hilflosigkeit, der Scham, der Furcht, dem Zähneklappern und mit den Knien schlottern. Wenn ich mir erlaube genau so zu sein wie ich bin und aufhöre krampfhaft Sicherheit, Tapferkeit und Mut zu simulieren. Wenn ich mich Liebe genau so wie ich bin, dann gibt es keine Angst, mehr. Die Angst kann einen nur besiegen, wenn man gegen sie kämpft aber nicht wenn man sie lieben lernt.
Und die Bulldogge war verschwunden und die nächste Tür ging auf.
Es ist normal, dass wenn du direkt an der Grenze, vor deiner nächsten Tür stehst, dass alle Ängste gleichzeitig hochkommen und dir ihr furchtbarstes, fratzenhaftes Gesicht zeigen. Sie wollen dir Angst machen, sie wollen dich davon abhalten durch diese Tür zu gehen. Doch du musst durch diese Tür gehen, dass allein ist der nächste Schritt. Alle Kräfte der Illusion und der Angst verbünden sich gemeinsam, um dich davon abzuhalten den nächsten Schritt zu gehen aber das zeigt nur das du auf dem richtigen Weg bist.
Vergiss nie das du jeden Moment die Möglichkeit hast, dich für die Angst und all ihre Illusionen zu entscheiden, oder für die Liebe. Ich hatte das fast vergessen auf meinem Weg.
It´s always darkest before the dawn.
https://www.youtube.com/watch?v=v6VRPldFRCw