Gegen - Missbrauch e.V.

Die Plattform für Betroffene, Überlebende, Freunde und Partner

Dieses Forum ist Teil der eines Angebots von gegen - missbrauch e.V. Unsere Hauptseite finden Sie unter www.gegen-missbrauch.de

Aktuelle Zeit: 28.03.2024, 11:19

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 8 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Angst vor der Zukunft
BeitragVerfasst: 26.03.2016, 03:20 
Offline

Registriert: 30.07.2010, 10:27
Beiträge: 294
Hallo zusammen,
ich da mal ne Frage, ob das einer von euch kennt...ist gerade Thema bei mir in der Therapie und ich tue mich voll schwer,
meiner Therapeutin das verständlich zu erklären:
Also, wenn ich mir bildlich vorstelle, was ich in ein paar Jahren machen werde, oder auch nur wohin ich diesen Spommer in Urlaub fahre, bekomme ich totale Panik. Es ist unvorstellbar für mich, ich habe das Gefühl, meine Herz hört auf zu schlagen und ein unrealistisches Gefühl, dass das Leben aufhört, einfach ein verschwommenes, großes Nichts sich auftut. Ähnlich der Panik, die kommt, wenn ich an den MB denke. Dabei läuft es rational ganz gut mit meinen Zukunftsplänen, doch wenn ich mir das dann bildlich vorstelle und die Gefühle dabei wahrnehme, geht garnichts mehr.
Dabei geht es nicht um "normale" Zukunftsängste, wie "schaffe ich das?" oder werde ich genug Geld haben, um zu leben, werde ich jemals mit dem Mb leben können etc., sondern diese Angst ist irgendwie nicht greifbar und nimmt mich voll ein.
Das groteske ist, wenn ich die Sachen in der Gegenwart dann mache, ist es kein Ding...ich verfahre gerade so, dass ich nur rational an meine Zukunft herantrete und mir es einfach nicht mehr bildlich vorstelle oder an die Gefühle dabei gehe?!

Vielleicht kennt`s ja einer, mich nervt das gerade sehr, da ich es nicht wirklich verstehe :wall

Saluti Belita


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Angst vor der Zukunft
BeitragVerfasst: 03.04.2016, 08:14 
Offline

Registriert: 08.12.2013, 12:31
Beiträge: 1512
ein bisschen kenne ich es
hab ich mich auch schon gefragt
ist nicht immer so, aber oft genug um zu nerven

- Vorsicht - in den Spoilern stehen wie es ablief, wie sie es mir beschrieben hat -
(so erkläre ich mir, woher es kommt, kapieren tue ich es nicht und die andere Hälfte kapiert es dennoch)

Die Hälfte meiner Gefühle gönnt mir das Gefühl, die Vorfreude, das sich gut anfühlen
und die andere Hälfte, da kommt Panik auf, so ne Weltunterangsstimmung. wenn ich das Gute tue, sterbe ich oder passiert was Schlimmes. Wie ne Vorahnung, aber keine echte.

ich weiß dann schon (versuche mir das herzuleiten), dass das "nicht echt" ist. also keine Vorahnung, sondern die Panik aus Erfahrungen und aus meine M*tt*r wollte das so.

Meine M*tt*r wollte das so, dass ich immer Panik habe, dass ich mich nie freue. Dass ich mir nie was Gutes tue. Nein schlimmer noch, ich sollte mir was Gutes tun, damit sie es zerstören konnte.
Spoiler: Anzeigen
Sie wollte die Guten Momente mit Gier und Grausamkeit qualvoll zerstören. Dieses Quälen sei noch viel schlimmer, als einfach gar nichts zu bekommen.
Sagte sie mir auch! Die Erklärung gab sie mir, um zu bescheinigen, dass ich nicht liebenswert sei und so. Sie wollte, dass ich es weiß, um mich dadurch noch schlimmer zu fühlen.

Der Kopf relaviert dann. Wird schon nichts schlimmes passieren. ich hab auch ein Recht auf Glück. usw.

am einfachsten ist es, wenn im Vorfeld schon was schief läuft. Z.B. die Zugfahrt anstrengend wird oder beim Packen was zu Hause bleibt, was ich nachkaufen muss oder die Fahrkarten nicht korrekt ausgestellt sind und ich reklamieren muss (bei Urlauben).
Dann ist es einfacher, weil dann hab ich die Hindernisse schon durch und DANN klappt es erfahrungsgemäß auch super.

wenn im Vorfeld nichts war, kann es so oder so sein. Meistens packe ich dann die Hindernisse auch. Aber ganz glatt läuft selten was. Deswegen mache ich meine Pläne schon meistens so, dass ich im Groben, im wichtigen plane und Flexibilität (Nerven, Zeit usw) an "anderem" einplane.

Je glatter etwas läuft, je besser etwas läuft, desto mehr/eher kommt bei mir ein Panikgefühl auf.

Dieses Jahr nicht so. Dieses Jahr sogar so, dass ich rational mir Panik zugestehen dürfte, aber ich ausgeglichen bin.
Liegt aber daran, dass dieses Jahr schon gut läuft, die letzten drei Jahre rational so extreme Klopper drin hatten, dass es jetzt einfach mal gut werden "muss" und ich mich da (entgegen meiner Art) ans Horoskop halte.

So zum Teil kenn ich das schon.


Spoiler: Anzeigen
Meine M*tt*r redete immer rational dass was schief laufen MUSS. Eben um mir Angst zu machen. und weil sie es brauchte, damit was kaputt geht.

und da versuche ich gegenzusetzen: ich DARF ABER glücklich sein, ich DARF aber mich freuen

wobei ich da gelernt hab vorsichtig zu sein
ich genieße und freue mich und lasse die freudigen Gefühle auch zu!

aber ich zeige sie (fast) niemandem mehr.
weil wenn ich mich freue und jemand sagt dann zu mir, "du spinnst", dann tut mir das weh.
Meinen Freunden taste ich gute Neuigkeiten / Zukunftspläne vor.
Seit der Akuttherapeutin hab ich beschlossen (vom Gefühl, der Kopf weiß es besser, kann aber nicht mehr gegenhalten), niemandem mehr mitzuteilen, wenn ich mich worüber freue. Könnte ja schief gehen.

Wenn ich nichts sage, passiert nur Gutes :mrgreen: dann kommt es einfach.
Wenn ich jemandem was sage, was Gutes und mich freue, dann könnte mir das kaputt gemacht werden.
Sei es absichtlich (meine M*tt*r , die ist t*t, aber deren Lakeien leben noch) oder unwissentlich (die Lakeien meiner M*tt*r sind darauf manipuliert worden, mir was kaputt zu machen unter dem Vorwand mir was Gutes zu tun - meine M*tt*r hat die echt trainiert und wusste was sie tat)
sei es unabsichtlich. Also Freunde wollen mir wirklich was Gutes.

Aber weil Gutes nicht immer was Gutes war, kann mich das triggern.
Wobei Freunde es WIRKLICH gut meinen ;D

das Gefühl der Panik kommt dann trotzdem.

und dieses, es wurde mir zerstört, absichtlich kaputt gemacht.
nicht etwa sofort verboten ... das wäre ja einfach gewesen. auch emotional.
Spoiler: Anzeigen
meine M*tt*r machte es so, dass sie mir erst Hoffnungen machte, erst in bunten Farben schmückte, um die grausame Wirkung noch viel intensiver, grausamer, heftiger darzustellen

was ich nicht kenne, vermisse ich nicht. Rational betrachtet.
was sie mir aber vorführt, dass ich es unbedingt haben sollte, damit ich es dann nicht wert sei, es zu bekommen ... das war heftig. Eben weil sie gleichzeitig verlangte, dass ich das, was ich nicht haben durfte, bekommen MUSSTE, mit dem Wissen, es nie zu bekommen. Und es nicht haben durfte.


bei Zukunftssachen ganz besonders
- Treffen mit Freunden
- Berufswahl
Spoiler: Anzeigen
"du musst das machen, du hast das Potential dazu
aber du wirst sowieso versagen, weil du eh zu blöd/zurückgeblieben bist
du wirst es sowieso NIE schaffen
aber du MUSST es tun, weil eigentlich kannst du es ja (umso größer das Versagen, wenn du es nicht schaffst, und du kannst es gar nicht schaffen!) und du MUSST erreichen, was du sowieso nie erreichen wirst
was dann dein Versagen ist

und wenn du es doch schaffst, bin ich es (also sie) die dir zu diesem Glück verholfen hat. aber weil du kein Glück/Erfolg haben darfst, werde ich dir das zerstören müssen. Das wird aber dein Versagen sein, weil ich Erfolg nicht ertragen kann und ich will, dass es dir schlechter geht als mir.
ich will stolz auf dich sein, weil das war dann MEIN Verdienst, aber ich kanndarf nicht stolz auf dich sein, weil ich dann ja was erreicht hätte, also muss ich dich zerstören und du darfst es nicht erreichen. und damit ich das besser ertragen kann, bist du der Versager. Darfst aber nicht versagen, weil ich die Anerkennung brauche für dich gesorgt zu haben."


- freudige Ereignisse

- egal was, sobald es noch kam

und so ist es für mich einfacher, meine Klappe zu halten, niemandem etwas zu sagen, wenn ich mich freue, dann kann es mir keiner nehmen
(ihre Lakaien leben noch und die sind schon seit über 30 Jahren darauf trainiert, mir schwarz zu reden, dass ich es eh nicht schaffen kann ... also sage ich schon gar nichts mehr

bzw. nur bei wenigen kann ich unterscheiden, ob sie Lakaien oder echte Freunde sind. Bei echten Freunden lasse ich dosiert was raus. und dann kommt wieder die Panik, es könnte ja was schief gehen
ich habe gelernt, dass ich NICHT aussprechen darf, dass ich mich freue oder dass es mir gut geht :( und das macht mich traurig

somit sind schöne Momente meistens irgendwie mit einem Schatten belegt.
Das gute aber ist, dass ich gelernt habe, diesen Schatten zu verringern. Dass ich genug Sonne abbekomme. Vllt nicht so viel wie andere, aber genug, um auch mal Sonne zu haben und mich darüber zu freuen.
Das ist nicht einfach und für Außenstehende oft schwarzmalerei
ich seh es genau umgekehrt ... grade weil ich den Schatten eh nicht loswerden kann, freue ich mich viiiiiiel mehr darüber, wenn Sonne zu mir durchkommt und der Schatten kleiner wird.

mit Schatten meine ich all die blöden Gefühle, die schöne Ereignisse überschatten (können). Panik, Angst, Unwohlsein, Gefühle nicht zeigen dürfen, Traurigkeit usw.




eine Hälfte von mir freut sich und kann all die guten "normalen" "gesunden" Gefühle zulassen und annehmen ;D
die andere Hälfte von mir hat teilweise T*desangst :pale: :abgelehnt: :wall

_________________
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold... und wer bezahlt (dafür)?


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Angst vor der Zukunft
BeitragVerfasst: 05.04.2016, 16:14 
Offline

Registriert: 30.07.2010, 10:27
Beiträge: 294
ja, ich denke auch, dass das irgendetwas mit der kindlchen Annahme "Mir darf es nicht gut gehen" bzw. "Wenn es auch eine zeitlang gut geht, passiert irgendwann dennoch wieder das Schreckliche (der Mb)"...hm, von daher finde ich es logisch, wenn Ängste, Depressionen usw. als Reaktion dann kommen.
Doch das ich zur Zeit null bildliche Vorstellungskraft für die Zukunft habe, erschreckt mich sehr, da ist dann nicht mal Angst, eher nur ein "Nichts" wie aus der unendlichen Geschichte?!


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Angst vor der Zukunft
BeitragVerfasst: 16.05.2016, 08:58 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 03.05.2014, 16:10
Beiträge: 795
Hi,ich habe habe leider schon seit Jahren Angst,
vor dem Leben. Ich durfte auch nie lernen,glücklich
zu sein oder Freude entwickeln.
Bekomme fast täglich Angstattacken, bilde mir,
etwas Schlimmes zu haben.
Ich Angst vor den Leben und wahnsinnige Angst vor den letzten
Gang, ich denke, er steht jeden Tag bei mir.
Ich bin dann sehr oft depressiv und panisch. Sorry
LG Minou


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Angst vor der Zukunft
BeitragVerfasst: 17.05.2016, 12:04 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 13.10.2010, 14:34
Beiträge: 2148
sicher hört sich das jetzt einfach an, wie ich dazu mittlerweile stehe
mir ging es auch sehr lange wie dir Belita
jetzt lebe ich in der Gegenwart, nicht immer, doch immer öfter :)
keine Fragen mehr, "Was wird sein?, Was war?"
Gelingt nicht immer, doch es wird stetiger.
ich verstehe deine Ängste, doch du schreibst ja auch selbst:
Zitat:
Das groteske ist, wenn ich die Sachen in der Gegenwart dann mache, ist es kein Ding...

alles gut für dich
liv

_________________
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Angst vor der Zukunft
BeitragVerfasst: 20.05.2016, 12:59 
Offline

Registriert: 08.12.2013, 12:31
Beiträge: 1512
liv hat geschrieben:
sicher hört sich das jetzt einfach an, wie ich dazu mittlerweile stehe
mir ging es auch sehr lange wie dir Belita
jetzt lebe ich in der Gegenwart, nicht immer, doch immer öfter :)
keine Fragen mehr, "Was wird sein?, Was war?"
Gelingt nicht immer, doch es wird stetiger.
ich verstehe deine Ängste, doch du schreibst ja auch selbst:
Zitat:
Das groteske ist, wenn ich die Sachen in der Gegenwart dann mache, ist es kein Ding...

alles gut für dich
liv


danke liv

das erinnert mich an die Schritt für Schritt Variante, die ich grade mache
bloß nicht drüber nachdenken, was wird, was sein soll. Das große Ganze überfordert mich.

in kleinen Schritten - alles was mich Jetzt stört, nervt oder im Weg ist, ändern
gar nicht erst versuchen zu gucken, was hinter der Kurve kommt
sondern in kleinen Schritten vorwärts gehen

damit ebne ich mir den Weg selbst, ohne es zu merken. ich sehe nur nach einer Weile, dass ich vorwärts gegangen bin.


es ist schwer
(aber ich glaube, das hat auch keiner in Frage gestellt)

_________________
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold... und wer bezahlt (dafür)?


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Angst vor der Zukunft
BeitragVerfasst: 29.05.2016, 16:32 
Offline

Registriert: 30.07.2010, 10:27
Beiträge: 294
Danke Liv, dann werde ich weiter hoffen...ich habe seit 4 Wochen das rauchen aufgehört :) doch seitdem
geht es mir psychisch echt scheiße - überall Ängste, vor allem vorm schlafen, wenn ich einschlafe, wache ich
kurze Zeit später wieder panisch auf. Trinke zuviel Alkohol, habe Deprieinbrüche...jammer, jammer, :wall
Will aber deswegen auf keinen Fall mit dem rauchen wieder anfangen, will irgendwie mit dem Kopf durch die Wand
und jetzt auch emotional meinen Mb verarbeiten, nachdem ich es kognitiv mittlerweile getan habe. Und wieder rauchen würde nur wieder alles vernebeln.
Hm, puh, ist gerade alles mega anstrengend und Minou, du musst dich doch nicht entschuldigen...krass, wenn du immer diese Ängste hast, hilft da kein Medikament? Ich bin am überlegen, mir was angstlösendes verschreiben zu lassen.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Angst vor der Zukunft
BeitragVerfasst: 30.05.2016, 16:02 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 03.05.2014, 16:10
Beiträge: 795
Hi Belita, ich finde es toll erst mal, dass du 4 Wochen schon nicht
mehr rauchst! ich schaffe das leider nicht! Versuche aber auch, den
Alko-Genuss zu reduzieren, das schaffst du auch. Ich trinke kein
Alkohol mehr, das verschlimmert alles nur bei mir. Danke für deine Worte
und ich wünsche dir vom Herzen alles Gute, das du "Alles" irgendwann
verarbeiten kannst!
Ich bin in Gedanken bei dir
ganz liebe Grüße und ein riesiges Kraftpaket
Minou :teddy:


Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 8 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron
Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007, 2016 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de