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 Betreff des Beitrags: Hallo, erstmal hier Vorstellen.
BeitragVerfasst: 09.07.2006, 19:35 
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Registriert: 02.07.2006, 01:42
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Ich 39 m und glaube ich bin ganz ok :)

Vor kurzem war ich in einer Klinik um meine Probleme anzugehen. Klar war das ich Onlinesüchtig war, mal was mit Drogen hatte und nicht wirklich viel auf die Reihe brachte. Während einiger Gespräche wurde klar das erst mit so ca. 10-11 Jahren Erinnerungen da sind.

Aus der Zeit vorher sind nur ein paar kurze Bilder vorhanden welche allesamt draussen sind und nur mit anderen Kindern zu tun haben. Also keine Erinnerung an Zuhause, Kindergarten, Schule und Erwachsene. Bei andren Patienten war das ähnlich und die hatten mit Missbrauch zu tun.

Ich lieh mir also etwas Literatur über das Thema aus und bemerkte seltsame Körpergefühle. Schwindel aber nicht stark und so etwas wie ein verdrehen des Körpers, als ob es eine Bewegung wäre welche ich mal durchlebte.

Bei einer Therapiestunde in Konzentrativer Bewegungstherapie kam dann das Thema Öffnen und Schließen dran. Dabei stellte sich heraus das verschiedene Betrachtungsangebote bei mir mehr als nur Wiederwillen auslösten und ich manche Positionen nicht ein nehmen wollte. Mein Geist versuchte nun diese Gefühle zu erfassen und baute diese Gefühle in eine Szene welche ich erlebt haben müsste um mich so zu fühlen. Was zu Bildern massivsten MB´s führte Bei diesen Szenen sind weder Täter noch Ort klar zu erkennen. Kurz ich kann die nicht wirklich zuordnen. Wir sprachen in der Stunde noch darüber wie es mir geht, ohne allerdings die Bilder konkret zu benennen, da ich nicht vor anderen das äußern wollte und ich fühlte mich recht stabil. Dannach aber, brach ein äusserst belastendes Gefühl über mich herein und ich brauchte ca. 3 stunden um das wieder in den Hintergrund zu drängen.

Später in der Therapie brachte ich es dann über mich meiner Gruppentherapeutin diese Bilder zuerzählen und Ihre Reaktion war relativ schokiert.

Auf meine Anfrage wie ich nun weiter damit umgehen soll wurde mir gesagt, ich soll da noch nicht rangehen. Irgendwie drängte sich mir aber das Gefühl auf das das Thema den Therapeuten nicht so angenehm war.

39 Jahre erkannte ich nicht das ich mich nicht erinnern kann. Mein Geist schien mir gerade genug harmlose Erinerungen zu geben um nicht draufzukommen das das wohl was war. Nur mein Gefühl fand, das die Geschichten der "Glücklichen Kindheit" nicht ganz richtig war.

Zu dem Ganzen kommen noch die dinge an welche ich mich erinnern kann oder welche mir erzählt wurden. Als da wären..

Mutter erzählte mir das Sie mich als säugling 2mal *mz*br*ng*n versuchte.
Verwandte sagten das sie uns nicht richtig versogt haben soll. Tante soll ab und an zum fütten da gewesen sein.
Anscheinend waren wir auch mal kurz in einem Heim wo sich mein Bruder einen Arm brach.
Mit ca 3 Jahren war ich wohl in ner Art Qarantäne, daran kann ich mich selbst erinnern. (Galsräume haben schon was)
Der Vater starb als die Scheidung mit meiner Mutter fast durch war. da war ich 13?
Dann wechseln die Erziehungsberechtigten zwischen meiner Großmutter welche selten da war und meiner Mutter welche langsam aber sicher Wahnsinnig wurde. (shizophrenie)
Es kam zu mangelnder Versorgung und Verwahrlosung innerhalb der Familie, während ich gleichzeitig meine Jugend zu bewältigen hatte. klappte irgenwie nicht so.
Mit ca. 20 brach dann bei mir Borderline aus, was die nachfolgenden Jahre in einem Wust von verwischten Erinnerungen und Emotionen hinterlies.
Erst mit 33 begann ich mich zu stablilisieren und zu erkennen in welchem Chaos ich lebte und das das so nicht weitergehen konnte. Mit dem Aufenthalt in oben erwähnter Klinik begann nun so langsam einiges klarer zu werden.

Und so fand ich dann auf Eure Seite da ich mich natürlich weiter informieren möchte und bei der Suche nach meiner Vergangenheit nicht unbedingt alleinsein will.

Gruß Revorn


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BeitragVerfasst: 09.07.2006, 21:01 
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Hallo Revorn!

Erstmal ein nettes Hallo von mir!
Habe mir grad das durchgelesen, woran du dich schon mehr oder minder erinnern kannst und was du schon erfahren hast...

Ich möchte Dir versichern, dass Du hier nicht alleine bist und auf verständnisvolle Menschen triffst!

Aber mal so eine Frage...hast die Therapeutin gewechselt??? Habe mich ein bisschen erschrocken, dass anscheinend das Thema für sie unangenehm war...

Gruß, Jacky

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BeitragVerfasst: 10.07.2006, 07:21 
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Hallo Jacky1984,

Die Gruppentheraputin in der Klinik war eigentlich sehr gut, immerhin konnte ich Ihr die Bilder überhaupt erzählen. Was bei meinem Bezugstheraputen nicht so ging, der war eher auf Abwehr.

Da der Aufenthalt 10 Wochen ging erübrigte sich das Wechseln, obwohl ich innerhalb der Therapie schon versuchte meine Gruppentherapeutin als Bezugstherapeutin zu bekommen. Habs aber selber vermasselt, indem ich zu Ihm sagte, das ich Ihn ja auch gerne als Therapeut hätte, nur halt eher für andere Sachen. Daraufhin bliebs wies war.

Bald gehe ich in ne neue Therapie, mal sehen wie die dort mitumgehen, wobei ich sagen muß, das dort der M*ßbr**chwohl weniger das Thema sein wird. Dort geht es dann erst mal um das Thema Arbeit. Eins nach dem anderen also. :wink:

Gruß Revorn

Ich denke, unangenehm war in der letzten Therapie das Thema deßhalb, da jeder wußte wie wenig Zeit ist und niemand das Thema vollends auslösen wollte und mich dann damit alleine zulassen. Und natürlich auch, weil wohl nicht jeder Therapeut mit sowas umgehen kann. Sind ja auch nur Menschen. :roll:


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BeitragVerfasst: 10.07.2006, 10:06 
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Beiträge: 122
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Hallo Revorn!

Okay, das mag sein, dass Therapeuten damit möglicherweise nicht umgehen können, obwohl ich mich dann ernsthaft frage, ob der Job dann der Richtige für sie ist! Weil mit diesem Thema werden Therapeuten sehr oft konfrontiert und wenn sie damit nicht umgehen können...

Klar, bei einer 10 Wöchigen Thearpie bringt es nicht viel, ein so komplexes Thema anzufangen...das ist nunmal nicht so schnell erledigt und bearbeitet...da kann ich also durchaus die Reaktion des Therapeuten verstehen.

Habe ich das richtig verstanden...Du fängst jetzt eine Therapie an, die das Thema Arbeit behandelt? Hast du da starke Probleme? Sicher, man muss erstmal das für einen am Wichtigsten bearbeiten oder erarbeiten...

Nochmal eine Frage: Hat der Therapeut dir gegenüber geäußert, warum er Dich nicht weiter begleiten möchte???
Hmm...hab grad mal nachgelesen...war das jetzt eine Therapeutin oder ein Therapeut? Hast beides geschrieben...?

Gruß, Jacky

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BeitragVerfasst: 10.07.2006, 12:39 
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Hallo Jacky1984,

Nun erstmal zum Therapeutenthema. Ich war nur in ner Klinik, dort hatte ich einen Bezugstherapeuten und ne Gruppentherapetin. Waren also 2 verschiedene. Tschuldigung wenn ich das etwas verquert ausdrückte. Der Grund das keiner von beiden mich weiterbegleitet ist, das der Aufenthalt in der Klinik vorbei ist. Eine/n Ambulante Therapeutin/en hab ich noch nicht.

Dann zum Tthema Arbeitstherapie. In der Klinik, in welcher ich war, wurde sowas wie ein Therapieplan estellt. Und als erstes steht da auf der Liste das Thema Arbeit. Dannach kommt die Borderline Thematik an die Reihe und wenn ich dann Stabil genug bin sollte ich die Traumatisierungen angehen.
Der Grud hierfür ist, das ich versuchen sollte zuerst möglichst viele Themen stabil zu bekommen um dann genug Kraft zu haben und ein halbwegs gesichertes Umfeld.

Ich bin natürlich nicht exakt an diese Vorgehnsweise gebunden. Sollten sich Flashback´s einstellen oder andere Symtome überhand nehmen, gäbe es sicherlich ne intervention. Beide Therapieen, sowol die für die Arbeit als auch jene für Borderline, finden in einer großen Klinik statt. So das ich davon ausgehe, das kein Thema zu kurz kommt oder untergeht.

Was die "empfundene" Abwehr angeht, so denke ich, das es auf eine in der Klinik gennerell herschende Disstanz zum Thema Konfrontation herausläuft. Ansonsten fühlte ich mich dort nämlich hervoragend Behandelt.

Gruß Revorn


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BeitragVerfasst: 10.07.2006, 13:19 
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Hallo Revorn!

Okay, jetzt komme ich doch dahinter...ich gebe ja zu, machmal bin ich von Therapeuten nicht sehr angetan (wohl zuviel Misstrauen)!

Ich denke auch, dass es wichtig ist, ein stabiles Umfeld usw. zu haben, bevor man sich diesem Thema stellt, ich merke selbst grad, wieviel Kraft mich das kostet!

Musst du für die Therapie in die Klinik oder ist die immer nur ambulant dort? Ich gehe jetzt erstmal von einer ambulanten Therapie aus...

Ich wünsche Dir natürlich viel "Erfolg" für die Therapie (ich finde das Wort Erfolg blöd, was ist schon ein Erfolg...?), wann fängt die denn an???

Gruß, Jacky

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BeitragVerfasst: 10.07.2006, 14:45 
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Hallo Jacky1984,

Das mit dem Misstrauen kenn ich gut, hatte bis zuletzt Probleme damit meinem Bezugstherapeuten zu Vertrauen. Hatt ihn immer geärgert. .) Er hats wirklich gut versucht.

Die Arbeitstherapie ist Stationär. Ich brauche noch recht engmaschige Unterstützung. Ich bin da froh drüber, da ich kurzzeitig eigentlich immer recht gut dasteht, nur langfristig nichts hinbekomme. So in ca. 1 Monat sollte ich lauf DRBund Bescheid wissen.

Und Danke für die Erfolgswünsche. :D Es wäre schon einer wenn ich danach weiß was ich Arbeiten kann und das dann auch durchhalte.

Grüße Revorn


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