Gegen - Missbrauch e.V.

Ich schreibe hier als Mutter von drei Söhnen, die schon in der Ehe das Gefühl hatte, dass der Vater seine Söhne missbraucht. Ich habe mich vor 11 Jahren von ihm getrennt und musste meine Kinder, die damals 17, 14 und 4 Jahre alt waren bei ihm lassen. Da ich in meinem Leben bis dahin 2 mal Depressionen hatte, hat mein geschiedenr Mann mich vor Gericht als psychisch schwer krank und gefährlich beschrieben und ihm wurde das Aufenthaltbestimmungsrecht für den jüngsten Sohn gegeben. Dennoch wurde ich nicht für zu krank gehalten, um meinen Beruf als Lehrerin in der Sekundarstufe II weiter auszuüben.

Ich habe meinen Mann während des Scheidungsverfahrens angezeigt aufgrund der Dinge, die ich während der Ehe beobachtet habe. Natürlich wurde das Verfahren eingestellt. Im letzten Jahr sind neue Verdachtsmomente aufgetaucht, als mein Sohn im internet Äußerungen wie: "er hat mich angefasst, aber das ist doch nicht so schlimm" schrieb. Um überhaupt einen Nachweis zu haben habe ich die entsprechenden Äußerungen kopieren können. Ich habe meinen jüngsten Sohn - jetzt 13 Jahre alt darauf angesprochen und er meinte sein Freund habe ihn am Penis angefasst, als sie in den Schnee gepinkelt hätten. Die Äußerung im internet hat aber zu einem Zeitpunkt stattgefunden als noch kein Schnee gefallen war
Dieses Gespräch ist jetzt schon eine Weile her. Jetzt hat er bei mir einen eigentlich lustigen Film gesehen, in dem es immer wieder zu sexuellen Anspielungen und auch der Andeutung einer sexuellen Handlung kam. Er wurde extem still und anschließend sehr müde.

Ich mache mir immer wieder Sorgen um ihn, aber den Vater kann ich nicht ansprechen, denn er ist ein sehr machtbewusster Mensch, der auch vor Drohungen gegen mich und Rempeleien , bei denen er natürlich dafür sorgt, dass keiner dies sieht , nicht zurückschreckt.

Die Diakonie, die jahrelang dafür gesorgt hat, dass ich überhaupt Kontakt zu meinem jüngsten Sohn halten konnte, hat mir auch davon abgeraten den Vater zu informieren, allerdings habe ich das Gefühl, dass sie meinen Verdacht nicht wirklich ernst nehmen.

Übertreibe ich vielleicht mit meinen Vermutungen und wenn nicht, wie kann ich meinem kleinen Sohn helfen? Ich möchte hinzufügen, dass ich meine älteren Söhne nicht informiert habe. Ich habe zur Zeit keinen Kontakt zu ihnen. Der Älteste ist auch extrem labil und mein mittlerer Sohn lehnt mich völlig ab.

Immer wieder, wenn das Thema Missbrauch in den Medien auftaucht, kommt die Angst wieder, dass ich mir eben nichts eingebildet habe und mein Kind und ein weiteres Mädchen, die Tochter der Freundin meines Exmannes dort leben nicht geschützt werden.

Was kann ich tun?

Hallo sad mother,

die Diakonie hat Ihnen den richtigen Rat gegeben, den mutmaßlichen Täter nicht direkt darauf anzusprechen.
Ich würde Ihnen gerne vorschlagen, sich an eine spezielle Beratungsstelle zu wenden.
Dies könnte unter anderem z.B. Wildwasser oder auch der Weiße Ring sein...

Es ist auch für Sie von großer Hilfe, mit einer solchen Beratungsstelle gemeinsam zu überdenken wie Sie vorgehen können und was dabei für das Kind/die Kinder am besten ist.
Wenn Sie das Gefühl haben, von der Diakonie nicht ernst genommen zu werden, scheuen Sie sich nicht, sich an eine weitere Stelle zu wenden.
MB ist meist schwer " zu beweisen" , aber Mütter haben auch eine Art Instinkt, ein Gefühl und das soll man auf keinem Fall ignorieren. Oftmals ist es sehr "schwammig", es gibt Hinweise - aber keine Beweise..
Beratungsstellen in Ihrer Nähe können Sie auf unserer Homepage unter
Adressen erfahren.

http://www.gegen-missbrauch.de/adressen

Geben Sie einfach Ihre Postleitzahl dort ein...ich wünsche Ihnen viel Glück und auch hier - soweit Sie möchten, guten Austausch

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Viele kleine Menschen, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.